Rohstoffhändler tradet diverse Rohstoffe am PC
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Rohstoffe handeln: Einführung in die Rohstoffmärkte

Lesezeit 10 min.

Lektoriert vonDennis Groß
Überprüft durchSebastian Rau
Trading
Teil des Handbuchs
Trading
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Rohstoffe bilden neben Aktien eine eigene Assetklasse. Der Rohstoffhandel ist aber nicht ganz so leicht verständlich. Das liegt zum einen an den vielen verschiedenen Arten von Rohstoffen sowie den unterschiedlichen Produkten, über die Rohstoff-Trading möglich ist. In unserem Artikel bekommst du hierzu den idealen Überblick.

Außerdem zeigen wir dir, welche Gründe es für Rohstoffinvestments gibt, was der Handel kostet und welche Faktoren Auswirkung auf die Rohstoffpreise haben.

Rohstoffhandel – das Wichtigste in Kürze

  • Es gibt verschiedene Arten von Rohstoffen bzw. Rohstoffmärkte
  • Dazu gehören Basismetalle (z. B. Kupfer), Edelmetalle (wie Gold), Energierohstoffe (insbesondere Öl & Gas) sowie Agrarrohstoffe (z. B. Weizen und Kaffee).
  • Rohstoffe handeln ist nicht so einfach wie der Handel mit Aktien, weil ein Großteil von professionellen Investoren betrieben wird.
  • Für das Rohstoff-Trading sind Derivate am besten geeignet.
  • Diese Derivate kannst du einfach über deinen Broker traden. In unserem Trading-Plattformen-Vergleich findest du das beste Depot für den Handel mit Rohstoffen.

1. Was sind Rohstoffe?

Bei Rohstoffen handelt es sich um natürlich vorkommende Ressourcen, die aus der Umwelt gewonnen werden und die häufig als Ausgangsmaterialien für die Produktion von Gütern und Dienstleistungen dienen.

Teilweise werden Rohstoffe nicht weiter verarbeitet, sondern direkt verbraucht. Sie werden häufig in anderen Ländern gewonnen als dort, wo sie benötigt werden. Deshalb findet bei Rohstoffen häufig ein weltweiter Handel statt.

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2. Welche Rohstoffe gibt es?

Die Rohstoffmärkte lassen sich in folgende Kategorien unterteilen:

  • Industriemetalle / Basismetalle: Hierzu gehören Rohstoffe, die primär in der industriellen Produktion eingesetzt werden. Zu erwähnen sind hier vor allem Kupfer, Zink, Nickel, Aluminium und Blei.
  • Edelmetalle: Edelmetalle gehören wie Industriemetalle zu den Metallrohstoffen. Der Unterschied ist jedoch, dass es sich hierbei um besonders hochwertige Metalle handelt, die nicht nur für Produktionszwecke, sondern auch als Wertaufbewahrungsmittel verwendet werden. Die wichtigsten Edelmetalle sind Gold, Silber, Palladium und Platin.
  • Kritische Metalle: Zu den kritischen Metallen gehören Lithium, Kobalt und viele weitere seltene Erden. Gerade in den letzten Jahren haben diese Metalle eine immer wichtigere Bedeutung bekommen, da sie vor allem in der Produktion von Batterien für Elektroautos benötigt werden.
  • Agrarrohstoffe: Agrarrohstoffe sind unbearbeitete Agrarprodukte aus der Natur. Diese Rohstoffkategorie gehört zu den nachwachsenden Rohstoffen. Dazu zählen Weizen, Kakao, Zucker und Kaffee.
  • Energierohstoffe: Bei Energierohstoffen handelt es sich um all diejenigen Ressourcen, die in ihrer weiteren Verarbeitung zur Gewinnung von Energie genutzt werden können. In erster Linie sind hier Öle und Gase zu nennen. Aber auch Kohle und Uran gehören zu dieser Gruppe.
  • Viehrohstoffe: Zu dieser Kategorie gehören Rohstoffe, die von Tieren gewonnen werden oder gar lebende Tiere wie Rinder oder Schweine.

3. Gründe für den Rohstoffhandel: Warum in Rohstoffe investieren?

Gründe für den Handel mit Rohstoffen (auch Commodity Trading genannt) gibt es viele. Wir möchten dir an dieser Stelle die drei wichtigsten Gründe vorstellen.

Wachsende Weltbevölkerung treibt Rohstoffnachfrage

Im Alltag sind wir nahezu ständig mit Rohstoffen konfrontiert. Sei es das Benzin für den Weg zur Arbeit mit dem Auto oder der Weizen, der für das Mehl in der Pizza zum Abendessen benötigt wird. Viele davon sind also (in verarbeiteter Form) Güter des täglichen Bedarfs.

Eine wachsende Weltbevölkerung lässt somit auch die Rohstoffnachfrage wachsen. Ohne Ausdehnung des Angebots werden Rohstoffe somit tendenziell künftig von Preisanstiegen betroffen sein.

Commodities als Absicherung

Ein Großteil des internationalen Commodity Trading wird von professionellen Investoren betrieben. Privatanleger machen (wie bei so vielen Anlageformen) nur einen kleinen Anteil der Akteure aus.

Gerade im Rohstoff-Trading geht es vielen Händlern allerdings nicht darum, gezielt von Preisbewegungen zu profitieren. Vielmehr sind die Akteure im Rohstoffmarkt professionelle Händler verschiedenster Unternehmen und Branchen, die sich Preise für die Zukunft sichern wollen. In diesem Kontext ist auch die Rede von Rohstoff-Futures (dazu später mehr).

Ein Beispiel: Möchte sich die Lufthansa gegen steigende Kerosinpreise absichern, wird sie bereits heute Rohstoff-Futures auf Öl kaufen, um sich einen bestimmten Preis in der Zukunft zu sichern. Derartige Absicherungsgeschäfte (auch Hedging genannt) gibt es in zahlreichen Branchen und diese machen einen wesentlichen Teil des Rohstoffhandels aus.

Fragst du dich gerade, was es mit Trading überhaupt auf sich hat? In unserem Artikel zum Thema Was ist Trading erklären wir dir ausführlich die Grundlagen.

Mit Rohstoffen handeln und Diversifikation erhöhen

Besitzt du bereits ein Aktienportfolio aus 20 Aktien, wird die 21. Aktie nur einen sehr geringen Anteil zur Diversifikation beitragen. Statt einfach nur über verschiedene Aktien hinweg zu diversifizieren, bietet die Streuung über Anlageklassen hinweg eine weitere Möglichkeit, die Risiken deines Portfolios zu reduzieren.

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Wird über Diversifikation mit Rohstoffen gesprochen, sind gerade bei Privatanlegern hier Investments in Edelmetalle (in erster Linie Gold) gemeint. Mit einem Investment in Gold kannst du das Risiko deines Depots reduzieren, da sich Gold für gewöhnlich nicht im Einklang mit dem Aktienmarkt bewegt.

4. So steigst du in den Rohstoffhandel ein

Welche Anlageprodukte ermöglichen es dir, mit Rohstoffen zu handeln? Dieses Kapitel verschafft dir einen Überblick über alle Produktkategorien:

  • Physisch
  • Optionen
  • CFDs
  • Futures
  • Aktien
  • ETC / ETF
  • Weitere Derivate (Optionsscheine)

Physischer Rohstoffhandel

Der physische Handel von Rohstoffen ist gerade für Privatanleger nur mit Edelmetallen möglich.

Bei physischen Rohstoff-Investments in Edelmetalle wie Gold erwirbst du Goldmünzen oder Goldbarren direkt. Möglich ist das über verschiedene Portale (achte hierbei aber darauf lediglich bei renommierten Unternehmen zu kaufen) oder über die Bank deines Vertrauens. Die Goldmünzen oder Goldbarren kannst du bei dir zu Hause lagern oder bei größeren Mengen in einem Bankschließfach.

Eine weitere Möglichkeit des physischen Handels besteht darin, dass du ein sogenanntes Edelmetall-Depot (bzw. Rohstoffhandelskonto) eröffnest. Über dieses kannst du Gold ebenfalls physischen kaufen, nur mit dem Unterschied, dass das Gold bei der jeweiligen Bank bleibt und dort sicher verwahrt ist. Im Falle einer Insolvenz der Bank gehört das Gold weiterhin dir, da die Edelmetalle als Sondervermögen (ähnlich wie Aktien im Depot deines Brokers) ausgewiesen werden.

Handel mit Optionen

Der Handel mit Rohstoff-Optionen wird gerade von professionellen Investoren häufig genutzt. Optionen sind Termingeschäfte. Dabei verpflichten sich zwei Parteien, einen bestimmten Rohstoff zu einem festgelegten Preis zu einem festgelegten Zeitpunkt in der Zukunft zu kaufen (beziehungsweise aus Sicht der Gegenpartei zu verkaufen).

Möchtest du Optionen handeln, benötigst du einen speziellen Broker, der das anbietet. Die meisten deutschen Depotanbieter ermöglichen es dir nicht an den Optionsbörsen zu handeln. Ein Vergleich der besten Optionen Broker lohnt sich daher.

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So funktioniert der Handel mit Rohstoff-CFDs

CFDs sind Finanzderivate, deren Preis sich auf Basis eines Basiswertes ableitet. Im Falle von Rohstoff-CFDs ist der Basiswert ein bestimmter Rohstoff. CFD steht im Übrigen für Contract for Difference. Das bedeutet so viel, dass du beim Handel mit CFDs nur einen Teil des Gegenwertes einsetzen musst, um diesen zu handeln. Sie sind somit eine Form der Hebelprodukte.

Mit Rohstoff-CFDs kannst du in Rohstoffe investieren und von deren Wertentwicklung profitieren, ohne diese selbst zu besitzen. Beachte aber, dass der Preis eines CFDs häufig durch den Broker gestellt wird, über den du handelst und dein Broker selbst deine Gegenpartei sein kann. Die besten CFD-Broker findest du in unserem CFD-Broker-Vergleich.

Nachfolgend findest du unsere drei Empfehlungen unter den CFD-Brokern:

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Bevor du diese Finanzinstrumente handelst, solltest du dich mit dem CFD-Trading genauer vertraut machen. Hierbei geht es auch darum, das Trading zu erlernen und Trading-Strategien zu entwickeln.

Wie funktionieren Futures?

Vorhin hatten wir das Thema Rohstoff-Futures bereits angesprochen. Bei Futures handelt es sich ähnlich wie bei Optionen um Termingeschäfte. Beim Handel von Futures geht es darum, aus heutiger Sicht einen Rohstoff zu einem festgelegten Zeitpunkt in der Zukunft zu handeln.

Futures gelten als sehr komplexe Finanzinstrumente, die nahezu ausschließlich von professionellen Investoren zur Absicherung von Preisen eingesetzt werden. Der Handel mit Futures ist über die meisten deutschen Depotanbieter ohnehin nicht möglich.

Aktien für langfristige Investments

Mit Rohstoffaktien kannst du nur indirekt in Commodities investieren. Denkbar ist hier eine Investition in Einzelwerte wie Shell (für Öl & Gas) oder Barrick Gold (für Gold). Diese Unternehmen sind allerdings in der Gewinnung und dem anschließenden Verkauf von Rohstoffen tätig. Neben dem geförderten Rohstoff beeinflussen zahlreiche weitere Faktoren die Aktienkurse der Rohstoffunternehmen.

ETC / ETF

Mit dem Begriff ETF bist du sicherlich bereits vertraut. Bei ETFs handelt es sich um börsengehandelte Fonds (Exchange Traded Funds). Mit einem Rohstoff-ETF hast du die Möglichkeit, in einen Korb aus verschiedenen Bergbauunternehmen zu investieren. Außerdem gibt es ETCs, ein Wertpapier, das es dir erlaubt, einen bestimmten Rohstoffpreis direkt abzubilden. Der Begriff ETC steht für Exchange Traded Commodity.

Die Wertpapiergattung der Exchange Traded Products (ETP) versucht möglichst kostengünstig verschiedene Rohstoffindizes abzubilden, wodurch Anleger Zugang zum Rohstoffmarkt erhalten.

Ob du nun Rohstoffaktien, Rohstofffonds, ETF oder ETCs handeln möchtest – du benötigst hierfür auf jeden Fall ein Wertpapierdepot. In unserem Depot-Vergleich findest du heraus, welches Depot am besten für dich geeignet ist.

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Weitere Derivate (Optionsscheine, KO-Produkte)

Optionsscheine ermöglichen es dir, mit einem geringen Kapitaleinsatz von der Wertentwicklung bestimmter Rohstoffe zu profitieren. Bei Optionsscheinen handelt es sich um Derivate. Das bedeutet, dass ihre Preisbildung abhängig von der eines anderen Basiswertes ist (wie Gold oder Öl).

Anders als die bereits erwähnten Optionen werden Optionsscheine von Banken aufgelegt und gehören somit zu den Zertifikaten. Optionsscheine eignen sich besonders, wenn du von kurz- bis mittelfristigen Preisbewegungen eines Rohstoffs profitieren möchtest.

Für ein langfristiges Investment sind Optionsscheine allerdings ungeeignet. Grund dafür ist, dass durch den geringeren Kapitaleinsatz laufend Finanzierungskosten anfallen. Außerdem bist du dem Emittentenrisiko ausgesetzt. Sollte die Bank, die den Optionsschein aufgelegt hat, insolvent gehen, ist dein Optionsschein ebenfalls wertlos.

5. Was kostet es, Rohstoffe zu handeln?

Die Kosten des Rohstoffhandels sind in erster Linie von der Art der Finanzprodukte abhängig, über die du Rohstoffe traden möchtest. Außerdem spielt der Broker, bei dem du ein Depot hast, eine wesentliche Rolle bei den Kosten.

Rohstoffe handeln: Achte auch die Depot- und Ordergebühren

Ein Kostenfaktor, der primär von deinem Broker abhängig ist, sind die Depot- und Ordergebühren. Während die meisten Onlinebroker keine Depotgebühren erheben, können sich die Orderkosten jedoch stark unterscheiden. Gerade Optionsscheine, Aktien oder ETCs kannst du über viele Broker sogar kostenlos oder zu sehr geringen Gebühren handeln.

Der physische Handel von Gold hingegen ist über viele Online-Broker gar nicht möglich. Hier können sich die Kosten je nach Anbieter stark unterscheiden. Ein wesentlicher Kostenfaktor ist hierbei auch die Lagerung.

Spread und Trading-Kommissionen

Ein weiterer Kostenfaktor sind Spreads. Beim Spread handelt es sich um die Differenz zwischen dem Kaufkurs und Verkaufskurs eines Wertpapiers. Sie können vor allem bei Hebelprodukten (wie Optionsscheinen) hoch ausfallen. Aber auch Optionen, die nur einen geringen Wert aufweisen, verzeichnen oft hohe Spreads.

Außerdem solltest du Trading-Kommissionen beachten. Hierbei handelt es sich um zusätzliche Gebühren, die beim Kauf und Verkauf (insbesondere bei Derivaten) anfallen können.

Was sind Übernachtgebüren?

Nicht zu vernachlässigen sind auch die Overnight-Fees. Diese fallen häufig bei Hebelprodukten an. Der Emittent der Derivate (Hebelprodukte) finanziert die Differenz zwischen deinem Einsatz und dem Wert des gehandelten Basiswertes. Die Kosten hierfür werden täglich beim Halten der Position über Nacht im Preis des Produktes in Abzug gebracht. Gerade bei Positionen, die mehrere Wochen oder Monate gehalten werden, können diese Kosten eine wesentliche Rolle spielen.

Bei all den Überlegungen zu Kosten im Rohstoff-Trading solltest du neben dem Kostenmanagement immer auch das Risikomanagement im Auge behalten. Nur mit einem guten Risikomanagement kannst du langfristig erfolgreich traden.

6. So bewegen sich die Rohstoffmärkte

Die Rohstoffpreise sind von vielen Faktoren abhängig. Wir stellen dir in diesem Abschnitt die wichtigsten Preistreiber vor.

Welche Faktoren beeinflussen die Rohstoffpreise?

Angebot und Nachfrage: Wie bei allen über die Börse handelbaren Produkten spielt natürlich auch hier das Verhältnis aus Angebot und Nachfrage eine wesentliche Rolle bei der Preisbildung. Gerade bei Rohstoffen kann dieses Verhältnis auch mal extreme Ausmaße annehmen. Ein hervorragendes Beispiel hierfür ist der Preis von Weizen, welcher mit Beginn des Ukrainekriegs und der daraus resultierenden Lieferengpässe in kurzer Zeit in die Höhe geschnellt ist.

Chart mit der Entwicklung des Weizen-Preises
Entwicklung des Weizen-Preises
Quelle: Trading View

US-Dollar: Die meisten Rohstoffe werden in US-Dollar gehandelt. Gerade für uns Investoren hierzulande spielt daher die Entwicklung des US-Dollar eine entscheidende Rolle. Wird der Euro im Verhältnis zum USD schwächer, wird Öl, welches größtenteils in USD gehandelt wird, für heimische Produzenten (aber auch für uns Konsumenten an der Tankstelle) für gewöhnlich teurer.

Geopolitik: Ein wichtiger Faktor ist auch die politische Lage in rohstoffreichen Ländern im Nahen Osten. Sollten die Liefermengen von Öl & Gas reduziert werden, hat das eine starke Auswirkung auf die Preise von Energierohstoffen.

Sehr gut zu sehen war das ebenfalls mit Beginn des Krieges in der Ukraine. Das Embargo gegen Gas aus Russland hat dazu geführt, dass sich die Preise für Gas in Deutschland vervielfacht haben.

Allgemeine wirtschaftliche Lage: Die globale Nachfrage nach Rohstoffen ist immer auch von der allgemeinen Wirtschaftslage abhängig. In wirtschaftlich starken Zeiten werden vor allem Energierohstoffe und Basismetalle deutlich stärker nachfragt. Deren Preisentwicklung ist also am stärksten von der Lage der Konjunktur abhängig.

Neue Technologien & Innovationen: Ein Faktor, der sich eher negativ auf Rohstoffpreise auswirken könnte, sind neue Technologien und Innovation. Würde es zum Beispiel gelingen, eine äußerst energiesparende Methode zur Gewinnung von Wasserstoff zu finden, würde die Nachfrage nach Energieträgern wie Öl & Gas zurückgehen, was zu fallenden Preisen führen dürfte.

Lagerbestände: Eine wesentliche Eigenschaft von Rohstoffen ist, dass diese meist gelagert werden müssen. Sind die Lager der Rohstoffproduzenten voll, herrscht ein höheres Angebot im Vergleich zur Nachfrage, was tendenziell fallende Preise zur Folge hat.

Die Anlageklasse Rohstoffe bewegt sich in Zyklen

Rohstoffe bewegen sich häufiger in eigenen Zyklen, die komplett unabhängig von der Richtung des Aktienmarktes sind. Ein Sonderfall hiervon sind sogenannte Superzyklen, in denen Rohstoffpreise in wenigen Jahren explodieren.

Zuletzt haben wir einen starken Zyklus bei Energierohstoffen wie Öl gesehen. Als Beispiel betrachten wir hier die Entwicklung der Ölsorte Brent. Seit dem Tief 2020 ist der Preis für ein Barrel Öl von 26 USD auf 116 USD zwei Jahre später gestiegen.

Chart mit der Preisentwicklung von Brent-Öl
Preisentwicklung von Brent-Öl
Quelle: Trading View

Ein weiteres bekanntes Beispiel ist der Rohstoff-Superzyklus, der durch das schnelle Wirtschaftswachstum in China und anderen Schwellenländern in den frühen 2000er-Jahren angetrieben wurde. Der Kupferpreis ist zwischen Sommer 2003 und Frühjahr 2006 von rund 1.500 USD bis auf 8.500 USD je Tonne gestiegen.

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Besonderheiten im Rohstoffhandel: Spot und Termin

Eine wichtige Besonderheit, die du beim Handel mit Rohstoffen beachten solltest, ist der Unterschied zwischen dem Kassamarkt und dem Terminmarkt. Aktien werden an einem Kassamarkt (auch Spot-Markt genannt) gehandelt. Das bedeutet, dass der Kauf beziehungsweise Verkauf einer Aktie zum aktuell verfügbaren Preis zum jetzigen Zeitpunkt erfolgt.

Bei Rohstoffen bildet der Kassamarkt allerdings die Ausnahme. Zu finden ist dieser in der Regel bei Edelmetallen (insbesondere Gold). Die meisten Rohstoffe werden allerdings über Terminmärkte gehandelt. Das Thema hatten wir ja bereits bei den Futures und Optionen.

Bei Geschäften über den Terminmarkt handelt es sich um Geschäfte für die Zukunft. Das bedeutet, dass ein Handel heute die Liefer- und Kaufverpflichtungen für einen Zeitpunkt in der Zukunft definiert.

Grund dafür, dass der Rohstoff-Terminmarkt eine so wichtige Rolle einnimmt, ist die Planungssicherheit. Viele Unternehmen wollen sich gegen starke Preisschwankungen absichern. Gerade bei Basismetallen, Energierohstoffen und Agrarrohstoffen spielt diese Planungssicherheit eine wichtige Rolle.

Möchtest du diese Rohstoffe hingegen in Form von Derivaten wie Optionsscheinen oder CFDs traden, werden diese oft auf Basis der Kassamarktpreise bewertet und abgerechnet.

7. Häufige Fragen zum Rohstoffhandel

Unsere Inhalte spiegeln nur die Meinungen und Erwartungen der Autoren wider und stellen somit keine Empfehlung zum Kaufen, Halten oder Verkaufen der genannten Wertpapiere dar.

Als Anleger*in trägst Du die volle Verantwortung für Deine Investitionsentscheidungen.

Die Autoren können in einige der beschriebenen Assets investiert sein und somit ein Interesse an deren Kursentwicklung haben.

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Maximilian König
Maximilian König
Autor
Über den Autor
Ich beschäftige mich bereits seitdem ich 15 bin mit dem Aktienmarkt. In den letzten Jahren habe ich mich auf die Entwicklung klar definierter Investmentstrategien spezialisiert. Mein Ziel ist es die Aktienbewertung auf Basis von Daten zu vereinfachen und so nach klaren Regeln zu investieren. Bereits während meines BWL-Studiums habe ich mich selbstständig gemacht und mit investolio anschließend mein eigenes Unternehmen gegründet. Mit aktienkoenig.de möchte ich anderen Anlegern das Investieren in Aktien auf Basis klarer Strategien näherbringen.

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