Gap Trading – Gaps und Kurslücken als Trading-Signale nutzen
Wer als Trader auf die technische Analyse und das Lesen von Candlestick-Charts zurückgreift, wird feststellen, dass im Chart gelegentlich Lücken zwischen den einzelnen Candles gebildet werden.
Diese Kurs-Gaps bilden sich aus, wenn zwischen Schlusskurs und Eröffnungskurs zweier aufeinander folgender Kerzen eine Preisdifferenz entsteht, beispielsweise weil der Handel ausgesetzt wird.
Im Gap-Trading werden Lücken im Kursverlauf genutzt, um das Verhalten von Marktteilnehmern zu analysieren und künftige Kurse zu prognostizieren. Gaps und Kurslücken eignen sich beispielsweise, um frühzeitig auf neue Top-Performer aufmerksam zu werden oder um das Ende einer Trendbewegung zu antizipieren.
Wie du Gaps und Kurslücken traden kannst und worauf du achten solltest, um beim Gap Trading besser zu werden, lernst du in diesem Artikel.
1. Was sind Gaps und Kurslücken im Chart?
Gaps bzw. Kurslücken werden von einigen Tradern als zentrales Trading-Signal verwendet. In diesem Abschnitt erfährst du, wie Gaps entstehen und wie du sie in deiner Chartanalyse verwenden kannst.
Gaps entstehen außerhalb der Handelszeiten
Gaps und Kurslücken entstehen durch einen Preisunterschied zwischen Schlusskurs und Eröffnungskurs. Sie treten daher in der Regel nur dann auf, wenn der Markt des zugrundeliegenden Assets über einen bestimmten Zeitraum schließt oder die Börse den Handel aus anderweitigen Gründen aussetzt.
Aktienmärkte sind beispielsweise über die Nacht oder am Wochenende geschlossen, sodass es zu einem Gap zwischen dem Schlusskurs vom Freitag und dem Eröffnungskurs vom Montag kommen kann.
Das Trading mit Kryptowährungen findet hingegen durchgehend an sieben Tage die Woche 24 Stunden lang statt. Der Kryptomarkt ist praktisch nie geschlossen, sodass normalerweise keine Gaps oder Kurslücken im Chart von Kryptowährungen entstehen. Ausnahmen hierzu bilden börsengehandelte Krypto-Futures, die Anleger nur innerhalb der normalen Handelszeiten der Börsen traden können.
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Fundamentale Bedeutung von Gaps als Pivotal Point
Gaps und Kurslücken lassen sich hervorragend mit fundamentalen Analysen kombinieren. Als Trader können wir Gaps und Kurslücken nutzen, um auf echte Game-Changer aufmerksam zu werden. Starke Kursunterschiede, die beispielsweise über Nacht oder über das Wochenende eingepreist werden, basieren häufig auf fundamentalen Ereignissen.
Bei Aktien sind Gaps und Kurslücken häufig ein Hinweis auf überraschende Quartalszahlen, neuen Produktankündigungen oder Änderungen im Management. Diese Nachrichten besitzen oft das Potenzial, die Bewertung des Assets nachhaltig zu ändern und neue Trendbewegungen auszulösen.
Gap-Signale sind also ein Beispiel dafür, dass Trader neben der technischen Analyse von Candlesticks, Chartformationen und Co. zusätzlich auch fundamentale Analysen in ihre Trading-Strategie integrieren können. Gap-Trading eignet sich also besonders für mittel- bis längerfristig orientierte Trading-Strategien, wie z.B. dem Swing Trading.
Um dir zu helfen, bei der Interpretation von Gaps besser zu werden, gehen wir im nächsten Abschnitt auf die verschiedenen Gap-Arten ein und zeigen, wann du auf die Muster im Chart achten solltest.
2. Welche Gap-Arten werden von Tradern unterschieden?
Gaps funktionieren als Trading-Signal in beide Richtungen:
- Gap Up (Kaufsignal)
- Gap Down (Verkaufsignal)
Um die Gaps und Kurslücken richtig zu traden, hilft die Unterscheidung verschiedener Gap-Arten in Abhängigkeit von der aktuellen Trendreife bzw. der Trendphase.
Im Nachfolgenden erklären wir dir, welche drei Gap-Arten du als Trader in Trendbewegungen kennen solltest, um dein Trading zu verbessern und bessere Prognosen zu treffen.
Breakaway Gap für Investoren und Swing Trader
Breakaway Gaps (deutsch: Ausbruchs-Kurslücken) treten zu Beginn einer neuen Aufwärtsbewegung auf. In der Dow-Theorie spricht man bei dieser Phase auch von der Akkumulation. Nähere Informationen über die Dow-Theorie findest du in unserem Artikel zur Chartanalyse.
Die Breakaway Gaps eignen sich, um frühzeitig auf einen neuen Megatrend aufmerksam zu werden. Besonders beim Aktien-Trading können Breakaway Gaps während der Akkumulationsphase den Beginn einer Aufwärts-Rallye bedeuten, die manchmal mehrere Monate oder sogar Jahre andauern kann.
Breakaway Gaps eignen sich, um auf zukünftige Top-Performer Aktien aufmerksam zu werden.
Breakaway Kurslücken können jedoch auch Abwärtsbewegungen auslösen und beispielsweise nach schlechten Quartalszahlen eine anhaltende Abwärtsbewegung mit sinkenden Kursen einleiten. Das Signal eignet sich somit gleichermaßen für Long-Trader wie für Short-Trader.
Im Trading sind Breakaway Gaps besonders für mittel- bis längerfristig orientierte Swing Trading Strategien sehr attraktiv. Wer Freude an der fundamentalen Recherche und eine hohe Risikotoleranz besitzt, kann auch als mittelfristiger Investor nach Breakaway Mustern handeln, um die nächsten spannenden Aktien nicht zu verpassen. Wichtig ist jedoch, sich im Vorfeld über seine Risikotoleranz klar zu werden und sich eine klare Ausstiegsstrategie zurechtzulegen.
Um die Wahrscheinlichkeiten deines Trading-Erfolgs zu steigern, solltest du unbedingt die fundamentale Bedeutung der Breakaway Gaps verstehen und die auslösenden Nachrichten überprüfen.
Runaway Gap für Trendfolge Trader
Runaway Gaps oder auch Continuation Gaps (deutsch: Fortsetzungs-Kurslücken) sind eine weitere Form von Kurslücken, die innerhalb einer Trendbewegung getradet werden können. Sie sollten in der Regel nur in Trendrichtung getradet werden. Entscheidend ist daher die vorherige Bestimmung der Trendrichtung.
Runaway Gaps können sowohl in Aufwärts- als auch in Abwärtsbewegungen auftreten und eignen sich für kurzfristige Trades, um auf die Fortsetzung der Trendrichtung zu spekulieren.
Häufig reagieren Kurse nach großen Gaps sehr volatil. Wer Continuation Gaps traden möchte, sollte sich daher bewusst machen, dass die Absicherung des Trades gut geplant werden muss.
Wählst du, als Trader, einen zu engen Stop-Loss, wirst du unter Umständen schnell ausgestoppt. Wenn der Kurs anschließend wieder in deine Trade-Richtung weiterläuft, wird die Psychologie schnell zu deinem größten Gegner und du läufst Gefahr, dem Kurs wieder hinterherzulaufen.
Gleichzeitig solltest du niemals ein zu hohes Risiko eingehen und dein Trading-Kapital niemals unkontrolliert aufs Spiel setzen. Es ist daher wichtig, dass du ein gutes Risiko- und Positionsmanagement in deine Trading-Strategie integrierst und dich diszipliniert daran hältst.
Exhaustion Gap für Turnaround Trader
Die dritte Form der Kurslücken, die während eines Trendzyklus unterschieden werden kann, ist die Exhaustion Gap (deutsch: Erschöpfungslücke). Sie zeigt die Erschöpfung einer Trendbewegung an und kündigt die Bildung eines Tops (Aufwärtsbewegung) oder eines Bodens (Abwärtsbewegung) an.
In Anlehnung an die Dow Theorie spricht man bei einer Aufwärtsbewegung in dieser Phase auch von der Distribution, wenn sich ein Top bildet und die Bewegung ins Stocken gerät.
Im Gegensatz zu den beiden vorherigen Gaps sollte ein Exhaustion Gap bzw. eine Erschöpfungs-Kurslücke – wenn überhaupt – entgegen der Trendrichtung getradet werden. Von den drei vorgestellten Gap-Arten ist die Exhaustion Gap das am kompliziertesten zu tradende Gap-Signal und bedarf daher Erfahrung und einer gut angepassten Trading-Strategie.
Exhaustion Gaps signalisieren Übertreibungen. In Aufwärtstrends sind Exhaustion Gaps ein Anzeichen, dass die Marktteilnehmer zu gierig geworden sind. In Abwärtstrends sind Exhaustion Gaps ein Zeichen für übertriebene Panik und Kapitulations-Verkäufe der Marktteilnehmer.
Wer es versteht, Exhaustion Gaps im Chart zu erkennen und richtig zu deuten, kann rechtzeitig aus einem Asset aussteigen und große Verluste in der darauffolgenden Korrekturbewegung vermeiden.
Gleichzeitig können Rebound-Trader Exhaustion Gaps als Trading-Signal für eine bevorstehende Bodenbildung nutzen. Welche Gap-Trading Signale du dabei nutzen kannst, zeigen wir im nachfolgenden Abschnitt.
Common Gap ohne große Auswirkungen
Neben den drei signalisierenden Gaps ist die Common Gap die am häufigsten auftretende Kurslücke. Die Common Gap (deutsch: normale Kurslücke) tritt in der Regel während einer seitwärts gerichteten Marktphase mit gleichbleibendem Handelsvolumen auf.
Im Gegensatz zu anderen Gap-Arten sollten Common Gaps in der Regel nicht als eigenständiges Trading-Signal genutzt werden. Von den verschiedenen Gap-Arten ist der Common Gap am wenigsten aussagekräftig und du solltest aufpassen, dass du sie nicht überinterpretierst.
Common Gaps entstehen oft durch reguläre Handelsaktivitäten oder leichte Ungleichgewichte zwischen Angebot und Nachfrage über Nacht oder an Wochenenden. In Aktien können sie auch durch Dividendenzahlungen oder andere unternehmensspezifische Ereignisse verursacht werden.
3. Was verursacht Kurslücken im Markt?
Kurslücken oder Gaps entstehen durch verschiedene Faktoren, die zu plötzlichen Preisänderungen führen, ohne dass dazwischen Handelsaktivitäten stattfinden.
Die häufigsten Ursachen für das Auftreten von Gaps sind:
- Unternehmensnachrichten
- Politische und wirtschaftliche Ereignisse
- Marktvolatilität und Liquidität
- Technische Faktoren
- Anlegerpsychologie
Unternehmensnachrichten
Wichtige Unternehmensmeldungen wie Quartalszahlen, Fusionen, Übernahmen oder Änderungen im Management können signifikante Kurslücken verursachen. Häufig werden diese Nachrichten außerhalb der Handelszeiten veröffentlicht, was zu einer Neubewertung der Aktie bei Markteröffnung führt.
Politische und wirtschaftliche Ereignisse
Globale oder lokale politische Entwicklungen sowie bedeutende wirtschaftliche Daten können Gaps auslösen. Ein Beispiel hierfür war der leichte Wertverlust des US-Dollars nach der Bekanntgabe des Amtsenthebungsverfahrens gegen Donald Trump.
Naturkatastrophen
Naturkatastrophen wie der Hurrikan Milton oder Unglücke in Kraftwerken wie z.B. Atommeilern, können katastrophale Auswirkungen auf das Wohlbefinden aber auch die Wirtschaft einer Nation sein. So verursachte der Hurrikan Milton Im Herbst 2024 Schäden in Höhe von bis zu 60 Mrd. US-Dollar, die von den Versicherungsgesellschaften getragen werden mussten.
Marktvolatilität und Liquidität
In Phasen hoher Marktvolatilität oder bei geringem Handelsvolumen treten Kurslücken häufiger auf. Die eingeschränkte Liquidität kann zu abrupten Preissprüngen führen, da nicht genügend Käufer oder Verkäufer vorhanden sind, um einen gleichmäßigen Kursverlauf zu gewährleisten. Ein solches Umfeld ist besonders für das Daytrading und Scalping attraktiv.
Technische Faktoren
Wenn wichtige Unterstützungs- oder Widerstandsniveaus durchbrochen werden, können automatisierte Handelssysteme und Stop-Loss-Orders Gaps verursachen. Auch Software-Bugs in Trading-Bots können beim Hochfrequenzhandel zu plötzlichen Kurssprüngen führen.
Anlegerpsychologie
Durch massenhafte Reaktionen von Händlern, wie beispielsweise bei Ausreißer-Kurslücken (Runaway Gaps), kann durch plötzliches erhöhtes Kaufinteresse eine Panik am Markt entstehen. Dies tritt oft auf, wenn Anleger emotional handel und befürchten, einen wichtigen Trend zu verpassen.
4. Welche Gap-Up und Gap-Down Trading-Signale gibt es?
Du kennst bereits einige der wichtigsten Gap-Arten und verstehst die dahinterliegenden Ursachen, die zu einer Kurslücke im Chart führen können.
Um Gap-Ups und Gap-Downs für dein Trading zu nutzen, zeigen wir dir nachfolgend einige bekannte Trading-Signale, die auf der Entstehung von Gaps aufbauen.
Fundamentale Gap-Ups und Gap-Downs mit Handelsvolumen
Gap Up
Gap-Ups sind ein prozyklisches Long-Signal, bei dem der Kurs nach einem Gap-Up auf ein neues Hoch steigt. Um die Erfolgswahrscheinlichkeiten besser einzuschätzen, solltest du in jedem Fall die zugrundeliegenden Nachrichten bei deiner Trading-Entscheidung berücksichtigen.
Um Gap-Ups erfolgreich zu traden, solltest du auf ein stark überdurchschnittliches Handelsvolumen und eine möglichst große Kurslücke achten. Diese Indikatoren signalisieren dir, dass eine treibende fundamentale Nachricht eine Neubewertung einleitet.
Gap Down
Gap-Downs als Trading-Signal sind das Gegenteil zum Gap-Up. Sie funktionieren als prozyklisches Short-Signal und werden ausgelöst, wenn der Kurs mit einem kräftigen Abschlag eröffnet und eine negative Nachricht für die Kursentwicklung ausgemacht werden kann.
Häufig funktionieren fundamentale Gaps besonders in frühen Phasen einer neuen Trendbewegung. Du solltest dich beim Trading daher auf Breakaway Gaps mit fundamentalen Treibern konzentrieren.
Um deinen Trade nach einem Gap-Up abzusichern, bietet sich häufig die untere Begrenzung der Gap-Up-Candle an. Für Trades nach einem Gap-Down kannst du analog die obere Begrenzung der Gap-Down-Kerze für die Setzung deines Stop Loss verwenden.
Noch weniger Risiko hast du, wenn du das Gap Trading zunächst mit einem Demokonto testest. Die besten Trading-Plattformen, die ein solches Konto anbieten, haben wir in unserem Demokonto Vergleich aufgelistet.
Gilligan’s Island Long und Gilligan’s Island Short
Das Gilligan’s Island Long ist ein antizyklisches Long-Signal, das vom Trader Jeff Cooper entwickelt wurde. Es entsteht, wenn der Kurs in einem Abwärtstrend mit einem Gap-Down ein neues Zweimonatstief bildet. Im Anschluss erholt sich der Kurs und steigt mit einer Long Candle über das vorige Tageshoch.
Die Eröffnung eines Trades nach einem Gilligan’s Island Long erfolgt am Folgetag, wenn sich die antizipierte Bewegung fortsetzt und der Kurs über das Hoch des Vortages steigt. Beim Gilligan’s Island Short wird das Kaufsignal entsprechend ausgelöst, wenn der Kurs unter das Vortagestief fällt.
Das Signal von Jeff Cooper kann ebenfalls als Short-Signal getradet werden. Hervorzuheben ist, dass das Gilligan’s Island Short auf einer kurzfristigen Gap-Umkehr aufbaut, die durch eine schlechte Marktstimmung oder zu positiv gedeutete Nachrichten entstehen kann. Das Signal wird ausgelöst, wenn der Kurs nach positiven Nachrichten mit einem Gap-Up eröffnet, kurz darauf jedoch durch Abverkäufe wieder nach unten fällt.
Die beiden Signale eignen sich für kurzfristig orientierte Rebound-Trader. Eine Absicherung sollte möglichst eng erfolgen, beispielsweise durch einen Stop Loss unterhalb des Vortagestiefs (Long) oder oberhalb des Vortageshochs (Short).
Morning Doji Star und Evening Doji Star
Der Morning Doji Star ist ein antizyklisches Candlestick Kaufsignal. Es zeigt dir, dass du künftig mit steigenden Kursen rechnen solltest. Der Morning Doji Star folgt auf eine Abwärtsbewegung. Am Tief bildet sich ein Doji – gefolgt von einer Kurslücke und einer bullishen Long Candle.
Das Evening Doji Star Candlestick Pattern ist ein Verkaufsignal. Es eignet sich zur Prognose von fallenden Kursen. Dabei bildet sich am oberen Ende einer Aufwärtsbewegung ein Doji. Anschließend öffnet der Kurs mit einem Gap Down und es bildet sich eine große rote Candle mit tieferem Schlusskurs.
Voraussetzung für die Bildung von Candlestick Patterns mit Gaps ist, dass der Handel zwischen den Perioden ausgesetzt wird und sich eine Kurslücke bilden kann.
Candlestick Signale eignen sich – ähnlich wie die Gilligan’s Island Signale – für kurzfristig orientierte Rebound-Trader. Neben den beiden gezeigten Candlestick Patterns gibt es noch eine Menge weiterer Muster, die in Verbindung mit Gaps und Kurslücken entstehen.
Wie du Candlestick Patterns traden solltest und welche weiteren Signale du als Einstieg und Ausstieg nutzen kannst, haben wir in unserem Artikel über Candlestick-Muster zusammengefasst.
5. Wie funktioniert die Gap Trading Strategie?
Wer Gaps in sein Trading integrieren möchte, kann mit ein paar grundlegenden Punkten seine Erfolgswahrscheinlichkeiten deutlich verbessern. Nachdem wir uns bereits die wichtigsten Arten und ein paar Trading-Signale angesehen haben, gehen wir in diesem Abschnitt der Frage nach, was du beim Gap Trading beachten solltest, um erfolgreich zu sein.
Erwartung für Gap-Trading
Ein entscheidender Faktor für den Trading-Erfolg mit Gaps ist die korrekte Erwartungshaltung des Traders. Bevor du dich entscheidest, Gaps als Trading-Signal zu nutzen, ist ein Backtest der gewählten Strategie im jeweiligen Markt zu empfehlen, um eine realistische Erwartung für Trefferquote, Gewinn- und Verlustspanne zu erhalten.
Gaps funktionieren in einigen Märkten besser als in anderen Märkten. Beispielsweise neigen US-Aktien eher zur Trendfortsetzung nach starken Gaps, wohingegen bei deutschen Aktien häufiger ein Schließen der Kurslücken erkennbar ist.
Gaps im Chart finden und analysieren
Wer die Suche nach Gaps in seine tägliche Trading-Routine integrieren möchte – beispielsweise um auf spannende Unternehmensnachrichten aufmerksam zu werden – sollte für das Screening eine Trading-Software verwenden.
Dies gilt besonders für große Märkte, wie den US-Aktienmarkt. Hier ist es praktisch nicht möglich, täglich Tausende Charts zu sichten. Zielführender ist da die Suche mit einem softwaregestützten Aktien-Screener, in dem sich Charts nach markanten Kurslücken durchsuchen lassen.
- Charts für Aktien, ETF, Krypto u. v. m.
- Umfangreiche Analyse-Tools
- Mobile App für Android & iOS
Wenn du mithilfe einer Trading-Software Gaps gefunden hast, solltest du anschließend einige weitere Indikatoren prüfen, um die Erfolgswahrscheinlichkeit besser einschätzen zu können.
Die folgenden Trading Indikatoren erhöhen die Wahrscheinlichkeit für deinen Trading-Erfolg mit Gaps:
- hohes Handelsvolumen am Gap-Tag
- hohe Gap-Größe (5 % oder größer)
- Set-Up und Trendanalyse zur Bestimmung der Richtung deines Trades (Long oder Short)
Zusätzlich solltest du immer die fundamentalen Ursachen der Kursreaktion analysieren. Mögliche Gründe für starke Kursbewegungen und Kurslücken sind beispielsweise:
- unternehmensspezifische Nachrichten
- überraschende Wirtschaftsdaten
- politische Ereignisse
- Naturkatastrophen
Wenn du die fundamentalen Hintergründe kennst, fällt es leichter, die Dauer der Trendbewegung infolge der Gap-Ups oder Gap-Downs zu prognostizieren.
Risikomanagement beim Trading mit Gaps und Kurslücken
Abschließend solltest du dir als Trader immer ausreichend Gedanken zu deinem Risiko- und Positionsmanagement machen. Nur wer seine Risiken kennt und die Trades entsprechend plant, kann langfristig als Trader bestehen.
Gerade für kurzfristige Strategien hat es sich vielfach bewährt, die Trades mit einem Trailing-Stop abzusichern. Ein Trailing-Stop funktioniert im Grunde wie eine klassische Stop-Loss-Order. Allerdings läuft der Stop Loss bei steigenden Kursen in einem vorher definierten Kursabstand mit nach oben. Fällt der Kurs, bleibt der Stop Loss auf dem zuletzt nach oben angepassten Stop-Kurs.
6. Vorteile und Nachteile von Gap Trading
Wir haben uns angesehen, wie Gaps und Kurslücken im Chart entstehen, welche Gap-Arten im Trading unterschieden werden sollten und wie der Trading-Erfolg mit Gap-Ups und Gap-Downs gelingen kann.
Doch welche wesentlichen Vor- und Nachteile von Gaps und Kurslücken als Trading Signal lassen sich abschließend zusammenfassen?
Vorteile von Gap Trading
- Gaps können in verschiedene Trading-Strategien und auf verschiedenen Zeitebenen gehandelt werden.
- Mit Kurslücken können sowohl Long-Trades als auch Short-Trades eingegangen werden.
- Gap-Ups und Gap-Downs liefern eine Möglichkeit, um technische und fundamentale Analysen im Trading zu kombinieren.
Nachteile von Gap Trading
- Das Setzen von Stops und die Verlustbegrenzung bedarf aufgrund der hohen Volatilität nach Gaps etwas Übung.
- Gaps über Nacht oder über das Wochenende können deinen Stop Loss aushebeln und zu größeren Verlusten führen.
- Die Bewertung der Erfolgswahrscheinlichkeit von Gap-Strategien mithilfe von Backtests und Marktanalysen ist aufwendig.
7. Fazit: Traden von Gap-Ups und Gap-Downs
Trading mit Gaps und Kurslücken bietet eine spannende Chance, um die technische Analyse von Charts und die fundamentale Analyse von Nachrichten zu kombinieren. Wer es als Trader versteht, Gaps zu interpretieren und daraus resultierende Kursbewegungen richtig zu antizipieren, kann markante Kursbewegungen für sich nutzen.
Gleichzeitig bedarf es einiger Erfahrung und einer guten Risikoplanung, um die volatilen Kursbewegungen nach großen Kurslücken richtig zu traden. Ein zu enger Stop führt häufig zu schnellen Verlusten. Gleichzeitig können dir schnelle Kurskorrekturen zum Verhängnis werden und dein Trading-Kapital in große Gefahr bringen, wenn du dein Risiko nicht richtig begrenzt.
Ich screene regelmäßig nach Gaps, um auf spannende Nachrichten am Finanzmarkt aufmerksam zu werden. Ob der Trade letztlich eröffnet wird, ist jedoch abhängig von weiteren Indikatoren wie dem Handelsvolumen, der Trendrichtung und der Stimmung des Gesamtmarktes.
Wie ist deine Meinung zu Gaps als Trading-Signal – tradest du nach Charts mit Kurslücken oder favorisierst du andere Handelssignale?
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