Optionsscheine erklärt: Was steckt hinter dem Hebelprodukt?
Mit Optionsscheinen bist du in der Lage, mit geringem Kapitaleinsatz sowohl auf steigende als auch auf fallende Kurse zu setzen. Die Hebelwirkung ermöglicht dir hohe Renditen, bringt aber auch hohe Risiken mit sich.
Wir erklären dir in diesem Artikel die Besonderheiten von Optionsscheinen, worin sich Calls und Puts unterscheiden und wie sich der Wert eines Optionsscheins berechnet.
Viel Spaß beim Lesen!
1. Was sind Optionsscheine?
Optionsscheine einfach erklärt sind Derivate. Der Begriff Derivat geht zurück auf das englische Wort „derive“, was so viel bedeutet wie „abgeleitet“. Das bedeutet, dass ein Derivat bzw. ein Optionsschein ein abgeleitetes Produkt von einem anderen Wertpapier ist. Jedes Derivat benötigt daher einen Basiswert, von dessen Wertentwicklung der Preis des abhängig ist.
Als Basiswerte können Indizes, Aktien, Rohstoffe oder auch Währungen herangezogen werden.
Optionsscheine: Kauf- oder Verkaufsoption
Als Inhaber eines Optionsscheins hast du das Recht – aber nicht die Pflicht – den zugrundeliegenden Basiswert zu einem vorher festgelegten Preis zu einem bestimmten Zeitpunkt in der Zukunft zu kaufen oder zu verkaufen.
Dies wird als Kaufoption (Call-Optionsschein) oder Verkaufsoption (Put-Optionsschein) bezeichnet.
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Optionsscheine (oft auch als Warrants bezeichnet) werden häufig mit Optionen gleichgesetzt. So ähnlich die Namensbezeichnungen auch sind, so unterschiedlich sind die Finanzinstrumente dennoch zueinander.
Optionsscheine vs. Optionen: Das sind die Unterschiede
Wesentlicher Unterschied zwischen Optionsscheinen und Optionen ist, dass Erstere von Banken aufgelegt und emittiert werden. Damit besitzt jeder Optionsschein auch eine ISIN, mit der du diesen einfach über deinen Broker handeln kannst.
Optionen hingegen sind standardisierte Verträge, die über Optionsbörsen gehandelt werden. Eine Option besitzt keine eigene ISIN. Der Handel mit Optionen ist nur über ausgewählte Broker möglich, die explizit einen Zugang zum Handel an Optionsbörsen wie beispielsweise der CME (Chicago Mercantile Exchange) oder der CBOE (Chicago Board Options Exchange) ermöglichen.
Optionsscheine besitzen zwar wie CFDs im CFD-Trading auch einen Hebel, dennoch sind CFDs noch einmal etwas anderes. Ferner sind Optionsscheine von Zertifikaten und Futures abzugrenzen. Ausführliche Erklärungen hierzu findest du in unseren jeweiligen Artikeln.
2. Wie funktioniert ein Optionsschein?
Die Funktionsweise und den Aufbau eines Optionsscheins erläutern wir dir anhand eines konkreten Beispiels. Hierfür betrachten wir einen Call-Optionsschein auf den DAX mit einer Laufzeit bis Dezember 2025 sowie einem Basispreis von 17.000 Euro. Den Optionsschein, den wir hier erläutern, findest du unter folgender WKN: PC4S0Q
Bist du noch neu im Optionsschein-Trading? Dann schau gerne auch mal in unsere Artikel zum Thema Was ist Trading und Trading erlernen. In diesen Beiträgen erläutern wir alle Grundlagen.
Basiswert und Basispreis
Beginnen wir zunächst mit dem Basiswert. Hierbei handelt es sich um den DAX. Das bedeutet, dass der Preis des Optionsscheins von der Preisentwicklung des DAX abhängig ist.
Der Basispreis (Ausübungspreis) gibt den Preis an, zu dem du den Basiswert zum Fälligkeitsende kaufen kannst.
Laufzeit und Ausübungsmöglichkeit
Wesentliches Merkmal eines Optionsscheins ist die Laufzeit. Während dieser Zeit ist der Optionsschein handelbar. Hältst du das Hebelprodukt bis zum Laufzeitende, hast du das Recht, den Basiswert zum vorher festgelegten Basispreis zu kaufen.
Bei der Ausübungsmöglichkeit wird zwischen europäischen und amerikanischen Optionen unterschieden. Bei der europäischen Ausübungsart kannst du von deinem Recht, den Basiswert zu kaufen, erst zum Laufzeitende Gebrauch machen, bei amerikanischen ist die Ausübung deines Kaufrechtes auch schon während der Laufzeit möglich.
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Der hier vorgestellte Optionsschein weist eine europäische Ausübungsart vor. Am Ende spielt das aber nicht wirklich eine Rolle. Schließlich kannst du unabhängig von der Ausübung den Optionsschein auch vorzeitig jederzeit wieder verkaufen. Außerdem ist es wirtschaftlich nur in den seltensten Fällen lohnenswert, eine amerikanische Option vor Laufzeitende auszuüben.
Bezugsverhältnis von Optionsscheinen
Das Bezugsverhältnis zeigt dir, wie groß der Anteil des Optionsscheins am zugrundeliegenden Basiswert ist. Der hier vorgestellte Optionsschein hat ein Bezugsverhältnis von 0,01. Das bedeutet, dass du dir mit einem Optionsschein das Recht sicherst, 0,01 Anteile des DAX zu erwerben.
Übrigens: Die meisten Optionsscheine werden Cash abgewickelt. Das bedeutet, dass keine physische Lieferung des Basiswertes stattfindet.
Im Falle des hier vorgestellten Optionsscheins wäre das auch gar nicht anders möglich, denn der DAX als Aktienindex kann nicht direkt gekauft werden. Auch das kannst du den Bestimmungen des Optionsscheins entnehmen. Unter Lieferung ist hier „Barausgleich“ angegeben.
Bedeutung von Emittent und Emittentenrisiko
Der Emittent ist die Bank, die den Optionsschein aufgelegt hat. Beim hier vorgestellten Optionsschein handelt es sich dabei um die BNP Paribas. Weitere namhafte Emittenten von Optionsscheinen sind die Société Générale, Morgan Stanley, die Deutsche Bank x-Markets und HSBC-Markets.
Bei Optionsscheinen besteht das sogenannte Emittentenrisiko. Dieses besagt, dass der Optionsschein wertlos wird, wenn die Bank eine Insolvenz anmeldet. Auch wenn du dir dieses Szenario aktuell nicht vorstellen kannst, hat die Pleite von Lehman Brothers im Jahr 2008 viele Anleger um ihre Ersparnisse gebracht, die große Anteile ihres Vermögens in Optionsscheinen von Lehman Brothers (Emittent) investiert hatten.
Hebelwirkung eines Optionsscheins
Die Hebelwirkung ist eines der wesentlichen Merkmale von Optionsscheinen. Der Hebel besagt, dass du nur einen geringen Kapitaleinsatz aufbringen musst, um ein relativ hohes Volumen zu handeln. Dadurch werden die Chancen, aber auch die Risiken vervielfacht.
Der hier vorgestellte Optionsschein erlaubt es dir einen Anteil von 0,01 (also 1 %) vom DAX im Dezember 2025 zu einem Basispreis von 17.000 Euro zu kaufen. Multiplizieren wir den Basiswert von 17.000 Euro mit dem Bezugsverhältnis von 0,01, ergibt sich daraus ein Wert von 170 Euro. Das ist das Volumen, das du mit diesem Optionsschein handeln kannst. Aktuell kostet der Optionsschein aber gerade einmal rund 24 Euro – also einen Bruchteil.
Aufgrund der Hebelwirkung ist beim Trading ein gutes Risikomanagement enorm wichtig.
3. Call und Put: Mit Optionsscheinen auf steigende und fallende Kurse setzen
Optionsscheine gibt es als Call-Optionsscheine und Put-Optionsscheine. Mit einer Call-Option hast du das Recht, einen Basiswert in der Zukunft zu einem vorher festgelegten Basispreis zu kaufen. Eine Call-Option wird daher auch als Kaufoption bezeichnet und lohnt sich vor allem, wenn du steigende Kurse erwartest.
Das Gegenstück – eine Put Option – räumt dir das Recht ein, den Basiswert in der Zukunft zu einem vorher festgelegten Basispreis zu verkaufen. Eine Put Option wird daher häufig auch Verkaufsoption genannt.
Wie funktioniert ein Put-Optionsschein?
Dieser Gedankengang ist vielleicht erst mal etwas abstrakt, weil du die Möglichkeit bekommst, etwas zu verkaufen, was du gar nicht besitzt. Wie bereits erwähnt, erfolgt die Ausübung bei den meisten Optionsscheinen aber ohnehin in Cash. Daher musst du den Basiswert auch gar nicht besitzen. Vielmehr bekommst du am Ende der Laufzeit eines Put-Optionsscheins die Differenz aus dem Basispreis und dem Kurs des Basiswertes am Laufzeitende ausgezahlt, sofern der Preis dann geringer ist als der Basispreis.
An dieser Ausgestaltung ist klar zu erkennen, dass der Erwerb eines Put-Optionsscheins sinnvoll ist, wenn du von fallenden Kursen des Basiswertes ausgehst.
Da du mit Optionsscheinen auf steigende und fallende Kurse setzen kannst, kannst du somit auch ganz neue Trading-Strategien umsetzen.
Neben den beiden Begriffen Call und Put existieren in der Welt der Optionsscheine, besser gesagt in der Welt der Optionen, aber auch noch zwei weitere wichtige Begriffe: Long und Short.
Was bedeuten Long und Short?
Gehst du mit einem Optionsschein Long, bedeutet das, dass du diesen Optionsschein kaufst. Gehst du hingegen Short, stehst du auf der Verkäuferseite. Hier gibt es nun vier unterschiedliche Kombinationsmöglichkeiten:
- Long Call: Kauf einer Kaufoption. Hiermit setzt du auf steigende Kurse mit einem begrenzten Verlustpotenzial.
- Long Put: Kauf einer Verkaufsoption. Hiermit setzt du auf fallende Kurse bei einem begrenzten Verlustpotenzial.
- Short Call: Verkauf einer Kaufoption. Hiermit setzt du auf fallende Kurse mit einem unbegrenzten Verlustpotenzial.
- Short Put: Verkauf einer Verkaufsoption: Hiermit setzt du auf steigende Kurse. Das Verlustpotenzial ist begrenzt.
Die einzelnen Auszahlungsprofile dieser vier Kombinationsmöglichkeiten haben wir dir hier noch einmal grafisch aufbereitet:
Auf den ersten Blick wirkt das vielleicht etwas verwirrend. Wir möchten dir an dieser Stelle diese vier Kombinationsmöglichkeiten nur kurz vorgestellt haben. Besonders wichtig ist es, dass du die Begriffe Call und Put sowie Long und Short nicht verwechselst. Call ist keinesfalls identisch mit Long sein – auch wenn das im Volksmund gerne so dargestellt wird. Genauso wenig bedeutet der Kauf eines Puts, dass du Short bist.
Von den vier vorgestellten Szenarien kannst du mit Optionsscheinen allerdings nur die beiden Varianten Long Call und Long Put umsetzen. Optionsscheine erwirbst du direkt vom Emittenten – das bedeutet, du kaufst den Optionsschein. Ein Verkauf von Optionsscheinen, die du nicht besitzt – also einen Optionsschein Shorten – ist schlichtweg nicht möglich.
Einen Call oder Put kannst du nur Short gehen, wenn es sich hierbei um echte Optionen und nicht um Optionsscheine handelt. Auf den Unterschied sind wir vorhin ja schon eingegangen.
4. Bewertung und Preisbildung eines Optionsscheins
Neben der Preisveränderung des Basiswertes wirken noch einige andere Faktoren auf den Preis eines Optionsscheins ein, wie die Restlaufzeit und die Volatilität.
Wir greifen in diesem Abschnitt wieder den vorhin vorgestellten Optionsschein auf den DAX mit Laufzeit bis Dezember 2025 und einem Basispreis von 17.000 Euro auf. Wir gehen im Folgenden davon aus, dass der DAX bei 17.800 Punkten notiert.
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Der innere Wert einfach erklärt
Wichtigster Faktor für den Preis eines Optionsscheins ist aber natürlich erst mal der Preis des Basiswertes. Die Differenz aus dem Preis des Basiswertes und des Basispreises gibt einfach erklärt den inneren Wert eines Optionsscheins an.
Der innere Wert eines Call-Optionsscheines berechnet sich, indem der Basispreis vom aktuellen Kurs des Basiswertes abgezogen wird. Dieser Wert muss anschließend mit dem Bezugsverhältnis multipliziert werden. Bei einem Put-Optionsschein muss der aktuelle Kurs des Basiswertes vom Basispreis in Abzug gebracht werden.
Ein aktueller Kurs von 17.800 abzüglich des Basispreises von 17.000 ergibt einen inneren Wert von 800 Euro. Multipliziert mit dem Bezugsverhältnis von 0,01 ergibt sich ein innerer Wert des Optionsscheins von 8 Euro. Wäre das Ergebnis hier kleiner als 0, entspricht der innere Wert 0.
Bezüglich des aktuellen Kurses des Basiswertes und des Basispreises ist oft die Rede von der Moneyness und den Begriffen im Geld, am Geld oder aus dem Geld.
Wann ist ein Optionsschein im Geld?
Der hier vorgestellte Optionsschein ist im Geld, da der aktuelle Kurs des Basiswertes über dem Basispreis liegt.
Wert der Optionsscheine einfach erklärt: Ist der innere Wert deutlich größer als 0, ist der Optionsschein im Geld.
Liegt der aktuelle Kurs des Basiswertes in der Nähe des Basispreises, ist davon die Rede, dass der Optionsschein am Geld notiert.
Notiert ein Optionsschein hingegen aus dem Geld, besitzt er keinen inneren Wert. Im Falle eines Call-Optionsscheins notiert der aktuelle Kurs des Basiswertes dann unter dem Basispreis.
Aktuell notiert der Optionsschein bei rund 24 Euro, der innere Wert beträgt jedoch nur 8 Euro. Jetzt stellt sich die Frage, wo die restlichen 16 Euro herkommen. Hierbei handelt es sich um den Zeitwert des Optionsscheins. Der Zeitwert ist größer, je länger die Restlaufzeit eines Optionsscheins ist und je näher der Optionsschein am Geld notiert – also je näher der Kurs des Basiswertes am Basispreis liegt.
Den Zeitwert kannst du dir hier so vorstellen, wie die Chance, dass noch etwas Kursbewegendes passiert. Hat ein Optionsschein nur noch eine kurze Restlaufzeit, ist die Wahrscheinlichkeit, dass es noch zu größeren Kursbewegungen beim Basiswert kommt, unwahrscheinlicher, als wenn die Restlaufzeit länger ist. Ein Optionsschein mit längerer Restlaufzeit hat daher auch einen höheren Zeitwert.
Welche Bedeutung hat das Aufgeld?
Eine weitere wichtige Kennzahl bei Optionsscheinen ist das Aufgeld. Dieses gibt an, um wie viel Prozent der Kauf des Optionsscheines aktuell teurer ist, als der direkte Kauf des Basiswertes. Da ein Optionsschein nun also teurer ist, als der direkte Kauf des Basiswertes, ist die Frage, ab welchem Kurs des Basiswertes du mit dem Optionsschein einen Gewinn erzielst. Die Antwort darauf liefert der Break-even-Punkt.
Beim hier vorgestellten Optionsschein liegt der Break-even-Punkt bei 19.374 Euro. Das bedeutet, dass du mit dem Optionsschein erst dann einen Gewinn zum Laufzeitende erzielst, wenn der DAX über 19.374 Punkten notiert. Der Break-even berechnet sich, indem du den Preis des Optionsscheines durch das Bezugsverhältnis dividierst und dem Basispreis hinzurechnest.
Eine große Auswirkung auf den Preis eines Optionsscheines hat außerdem die Volatilität des Basiswertes. Eine konkrete Aussage hierzu trifft die Kennzahl Vega. Diese gibt an, wie stark der Preis des Optionsscheines steigt, wenn die Volatilität um einen Prozentpunkt zunimmt.
Eine steigende Volatilität des Basiswertes lässt auch die Optionsscheine auf diesen Basiswert im Kurs steigen. Grund dafür ist, dass mit höherer Volatilität größere Kursschwankungen erwartet werden und die Wahrscheinlichkeit, dass der Optionsschein am Ende der Laufzeit tief im Geld notiert, damit steigt.
So funktioniert der Hebel bei Optionsscheinen
Die letzte wichtige Kennzahl bei Optionsscheinen ist der Hebel. Der Hebel gibt dir darüber Auskunft, um wie viel Prozent sich der Kurs des Optionsscheines verändert, wenn der Basiswert um ein Prozent steigt oder fällt. Steigt der Preis des Basiswertes um 1 %, steigt der Preis einer Call-Option mit einem Hebel von 5 um 5 %. Natürlich wirkt der Hebel aber auch in die entgegengesetzte Richtung.
5. Welche Arten von Optionsscheinen gibt es?
Wir haben dir nun ein einfaches Beispiel eines Call-Optionsscheins vorgestellt. In diesem Abschnitt zeigen wir dir, welche unterschiedlichen Arten von Optionsscheinen existieren.
- Naked Warrants: Hierbei handelt es sich um Optionsschiene, die ohne eine gleichzeitige Emission einer Optionsanleihe vom Emittenten ausgegeben werden.
- Covered Warrants: Die Covered Warrants sind das Gegenstück zu den Naked Warrants. Bei einem Covered Warrant sichert sich der Emittent eines Optionsscheins gegen Kursschwankungen des Basiswertes ab, indem er den Basiswert in gleicher Anzahl in seinem Bestand hält, wie Optionsscheine ausgegeben wurden.
- Aktien-Scheine: Hierbei handelt es sich um Optionsscheine, deren Basiswert eine Aktie ist.
- Index-Scheine: Zu den Index-Optionsscheinen gehört unter anderem unser vorhin vorgestelltes Beispiel mit dem DAX als Basiswert. Neben dem DAX dienen auch weitere große Indizes wie der S&P 500, der EuroStoxx50 oder der Nasdaq100 häufig als Basiswert für Index-Optionsscheine.
- Rohstoff-Scheine: Bei Rohstoff-Optionsscheinen dient ein Rohstoff als Basiswert für den Optionsschein. Häufig werden hierbei Öl, Gold und Silber als Rohstoff verwendet.
- Devisen-Scheine: Ist der Basiswert eines Optionsscheins ein Währungspaar, handelt es sich hierbei um einen Devisen-Optionsschein. Einer der am häufigsten verwendeten Basiswerte ist hier das Wechselkurspaar Euro – US-Dollar.
- Turbo-Optionsscheine: Ein anderes Wort für Turbo-Optionsscheine sind auch Knock-Out-Optionsscheine. Diese Optionsscheine sind eine Sonderform, die eine spezielle Knock-Out-Barriere beinhalten. Berührt oder unterschreitet der Basiswert eines Call-Turbo-Optionsscheines die Knock-Out-Barriere einmalig während seiner Laufzeit, verfällt der Optionsschein umgehend wertlos. Hier kommt es also nicht nur auf den Stand des Basiswertes zum Verfallstag an.
- Basket-Optionsscheine: Hierbei handelt es sich um Optionsscheine, deren Basiswert sich aus mehreren Aktien (also einem Aktienkorb bzw. Basket) zusammensetzt.
- Exotische Optionsscheine: In diese Kategorie fallen mehrere Arten von Optionsscheinen, mit besonderen Ausgestaltungen. Hierzu zählen unter anderem Barrier-Optionsscheine, Bermuda-Optionsscheine oder auch Chooser-Optionesscheine. Bei Bemuda-Optionsscheinen gibt es mehrere Ausübungszeitpunkte, während Chooser-Optionsscheine es dem Anleger ermöglichen, bis zu einem bestimmten Zeitpunkt auszuwählen, ob es sich bei dem Optionsschein um eine Kauf- oder Verkaufsoption handeln soll.
- Inline-Optionsscheine: Inline-Optionsscheine sind ähnlich zu Knock-Out-Optionsscheinen, nur mit dem Unterschied, dass hierbei gleich zwei Knock-Out-Schwellen vorhanden sind. Der Optionsschein verfällt wertlos, wenn entweder die obere oder die untere Schwelle einmalig berührt oder über- bzw. unterschritten wird.
6. Wo kann ich Optionsscheine kaufen?
Bevor du Optionsscheine kaufen kannst, musst du zunächst die passenden Optionsscheine suchen. Hier bieten dir die Webseiten der Emittenten oder auch die Website der Börse Stuttgart eine gute Hilfe. Einige Seiten haben auch einen Optionsscheine-Rechner.
Hast du einen passenden Optionsschein gefunden, kannst du diesen mithilfe der ISIN oder WKN über die Ordermaske deines Brokers kaufen. Das bedeutet aber nicht, dass jeder Optionsschein auch wirklich über jeden Broker handelbar ist. Das findest du nur heraus, wenn du das jeweilige Wertpapier über die Ordereingabe deines Brokers suchst.
Bei vielen Optionsscheinen findet ein Direkthandel über den jeweiligen Emittenten statt. Diesen Direkthandel bieten einige Broker gar nicht an. Welcher Anbieter für dich und den Handel mit Optionsscheinen am besten geeignet ist, findest du in unserem Trading-Plattformen-Vergleich heraus.
7. Welche Chancen und Risiken muss ich beim Handel mit Optionsscheinen beachten?
Im Folgenden findest du eine Zusammenfassung der Chancen und Risiken, die du beim Trading mit Optionsscheinen beachten solltest.
Chancen von Optionsscheinen
Möglichkeit dank der Hebelwirkung mit geringerem Kapitaleinsatz große Gewinne zu erzielen.
Dank zahlreicher unterschiedlicher Arten von Optionsscheinen kannst du gezielt auf Marktbewegungen setzen, die mit einem direkten Investment in den Basiswert so nicht möglich wären.
Mit Put-Optionsscheinen kannst du von fallenden Kursen profitieren. Damit ermöglichen dir Optionsscheine eine bessere Diversifikation aber auch die Absicherung von Risiken.
Risiken des Handels mit Optionsscheinen
Die Hebelwirkung kann auch dazu führen, dass innerhalb kurzer Zeit große Verluste bis hin zum Totalverlust möglich sind.
Optionsscheine weisen ein Emittentenrisiko auf. Auch wenn dieses als eher gering einzustufen ist, musst du immer im Hinterkopf behalten, dass ein Optionsschein im Falle einer Insolvenz des Emittenten, wertlos ist.
Optionsscheine gelten als komplexe Finanzinstrumente. Verstehst du nicht exakt, wie der Optionsschein funktioniert und was seinen Preis beeinflusst, kann das eine sehr negative Auswirkung auf dein Investment haben.
8. Häufige Fragen zum Handel mit Optionsscheinen
Unsere Inhalte spiegeln nur die Meinungen und Erwartungen der Autoren wider und stellen somit keine Empfehlung zum Kaufen, Halten oder Verkaufen der genannten Wertpapiere dar.
Als Anleger*in trägst Du die volle Verantwortung für Deine Investitionsentscheidungen.
Die Autoren können in einige der beschriebenen Assets investiert sein und somit ein Interesse an deren Kursentwicklung haben.
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