Diese Chartformationen & Chart Pattern sollte jeder Trader kennen
Chartformationen sind ein elementarer Bestandteil der Chartanalyse. Sie helfen Tradern, den Einstieg und Ausstieg zu planen und Kursbewegungen mit einer höheren Treffsicherheit zu prognostizieren. Wer das Trading lernen möchte, kommt um Chartformationen nicht herum.
Doch was genau sind Chartformationen, wie entstehen sie und welche Chart Pattern lohnt es sich, als Trader zu kennen?
In diesem Artikel erhältst du einen ausführlichen Überblick zum Thema Trading mit Chartformationen. Viel Spaß beim Lesen!
1. Was sind Chartformationen?
Die meisten Trader nutzen für die Planung ihrer Trades Formationen und Muster (englisch: pattern) im Chart. Doch warum entstehen einige dieser Muster immer wieder und wie kannst du diese wiederkehrenden Muster zu deinem Vorteil nutzen?
Bedeutung von Chartformationen für Trader
Allgemein gesprochen handelt es sich bei Chartformationen um bestimmte Muster, die durch den Kurs im Chart eines Assets entstehen. Viele der Muster wiederholen sich in regelmäßigen Abständen und in Abhängigkeit bestimmter Marktsituationen.
Wer die Muster im Chart als Trader rechtzeitig erkennt, kann sie beim Prognostizieren von Kursen zu seinem Vorteil nutzen. Sie helfen dir dabei, eine Erwartungshaltung aufzubauen und visuell zu überprüfen, ob sich deine Kursprognose bewahrheitet oder wann du deinen Trade mit kleinem Verlust schließen solltest.
Mit Chart Pattern den Einstieg und Ausstieg planen
Als Trader möchtest du schnelle Kursänderungen nutzen, um dein Trading-Kapital innerhalb kurzer Zeit zu vermehren. Chartformationen eignen sich, um genau dann einen Trade zu eröffnen, wenn sich der Kurs mit hoher Wahrscheinlichkeit oder besonders dynamisch in die gewünschte Richtung bewegt.
Um ein Kursziel auf Grundlage einer Chartformation zu bestimmen, ist die genaue Analyse der Chartformation sinnvoll. Beispielsweise kann die Höhe einer Kursformation (relative Kursänderung in % oder absolute Kursänderung in EUR oder USD) als Grundlage für die Kurszielbestimmung fungieren.
Neben der Bestimmung von Kurszielen können Chartformationen zudem für die Platzierung des Stop Loss bzw. der Verlustbegrenzung herangezogen werden. Gerade in bullishen Börsenphasen ist eine Absicherung der Trades an charttechnischen Kursmarken sinnvoll.
- Professionelle Plattform
- Hervorragender Handel
- Keine Kommissionen, nur Spreads
2. Entstehung von Chartformationen
Chartformationen ergeben sich durch bestimmte Kursbewegungen, die wiederum durch Käufe und Verkäufe der Marktteilnehmer entstehen. Aber warum ist das Verhalten anderer Marktteilnehmer für dich als Trader relevant und wie kannst du die Informationen aus Chart Pattern zu deinem eigenen Trading-Vorteil nutzen?
Angebot und Nachfrage als Ursache von Chartformationen
Trader versuchen mithilfe der technischen Analyse Rückschlüsse auf die Kauf- und Verkaufentscheidungen anderer Marktteilnehmer zu ziehen. Prallt ein Asset zum Beispiel an einer bestimmten Unterstützungsmarke immer wieder nach oben ab und bilden sich dabei Candles mit langen unteren Schatten, ist dies ein Hinweis auf Support.
Wird nun eine markante Unterstützung gebrochen, ist dies ein Hinweis darauf, dass nicht mehr genügend Käufer vorhanden sind, um den Kurs am Widerstand aufzufangen. Die Orders der Verkäufer treffen somit nicht mehr auf ausreichend Nachfrage.
Durch weitere Stop-Losses von Tradern unterhalb der Unterstützung beschleunigt sich der Abverkauf. Die Folge ist ein Angebotsüberschuss und ein daraus resultierender schneller Kursverfall.
Andersherum können technische Analysten mithilfe von Widerstandsmarken und vermehrten Candles mit langen oberen Dochten erkennen, dass viele Marktteilnehmer die kleinen Preisanstiege bis zum Widerstand nutzen, um aus dem Asset auszusteigen.
Wird der Widerstand hingegen überwunden, ist dies ein Hinweis darauf, dass die Verkäufer ihre Anteile losgeworden sind und der anhaltende Kaufdruck nicht mehr genügend Angebot findet. Ausbrüche des Kurses über bestimmte Widerstände hinweg können von Tradern daher genutzt werden, um von schnellen Kursanstiegen zu profitieren.
Wer diese Kursmarken als Trader sieht, kann sich rechtzeitig in Richtung der Kursbewegung positionieren und die Trendwelle zu seinen Gunsten reiten.
Die meisten Chartformationen lassen sich auf nahezu allen Zeitebenen traden. Sie können in Minuten-, Stunden-, Tages- oder Monatscharts erkannt werden. Zu beachten ist dabei, dass das Kurspotential mit aufsteigender Zeitebene wächst.
Bedeutung von institutionellen Investoren für die Kursentwicklung
Um zu analysieren, wie sich ein Kurs künftig bewegen wird, ist das Kauf- und Verkaufverhalten von kursbewegenden Marktteilnehmern entscheidend. Kursbewegende Marktteilnehmer sind in der Regel institutionelle Investoren wie beispielsweise große Hedge-Fonds oder Vermögensverwalter.
Diese großen Marktteilnehmer sind entscheidend für die großen Bewegungen am Finanzmarkt, da sie mit ihren Orders Einfluss auf die Kursbildung nehmen können. Wenn ein Fonds beschließt, einen Teil des angelegten Vermögens in ein bestimmtes Asset zu investieren, kann diese Nachfrage den Kurs nachhaltig nach oben treiben.
Insbesondere die größten und erfolgreichsten Investoren müssen ihre Einstiege und Ausstiege daher über einen längeren Zeitraum planen, da sie sonst den Preis zu stark zu ihren Ungunsten beeinflussen würden. Dies hat mittelfristig Auswirkungen auf das Angebot und die Nachfrage eines Assets.
Chartformationen als Vorteil der Privatanleger
Die meisten Trader und Privatanleger haben kaum eine Chance, sich fundamental besser zu informieren als die Profi-Anleger und institutionellen Hedge-Fonds. Als Trader ist es also ratsam, sich auf die Seite der gut informierten institutionellen Investoren zu schlagen.
Wer als Trader erkennt, dass ein Asset bei wichtigen Finanzinvestoren heiß begehrt ist, sollte sich schnell entsprechend positionieren und kann so von den steigenden Kursen durch das Kaufinteresse der Anlage-Profis profitieren.
In der Regel legen institutionellen Anleger allerdings ihre Kauf- und Verkaufentscheidungen – wenn überhaupt – erst im Nachgang offen. Für Privatanleger und Außenstehende ist somit nicht nachvollziehbar, in welche Assets die großen Finanzinvestoren ihre Gelder anlegen und aus welchen Anlagen sie Geld abziehen.
Im Gegensatz zu den großen institutionellen Anlegern können Privatanleger und Trader allerdings mit einer einzigen Order in den Markt rein- und wieder rausspringen, ohne den Kurs eines Assets zu bewegen.
Wer mithilfe von Chartformationen mittel- und langfristige Kursbewegungen antizipieren kann, nutzt die Kursbewegungen und Chartformationen zu seinem Vorteil gegenüber den Großanlegern.
Chartformationen für Trendfolger und Rebound-Trader
Die Charttechnik hilft Tradern also dabei, das Marktverhalten zu antizipieren und proaktiv zu handeln. Trader können geeignete Zeitpunkte definieren, um bestimmte Handlungen (Kauf, Absicherung, Verkauf, Exposure, Risikomanagement) auszuführen. Außerdem können Chartformationen helfen, typische Anlage- und Tradingfehler zu vermeiden.
Wichtig ist es, sich als Trader über die Käufer und Verkäufer als Ursache der Kursbewegungen und Chartformationen im Klaren zu sein. Die technische Analyse von Chartformationen ist dabei auch gut mit der Fundamentalanalyse kombinierbar, um künftige Kauf- und Verkaufverhalten (d.h. Kursbewegungen) zu antizipieren.
Um nun die Chart Pattern für dein Trading zu nutzen, solltest du dir also überlegen, wie sich der Kurs in Zukunft bewegt. In Abhängigkeit der vorherrschenden Trendrichtung werden Chartformationen nach Trendfolge-Formationen und Trendumkehr-Formationen unterschieden. Im Nachfolgenden gehen wir auf beide der zwei Arten näher ein.
3. Chart Pattern für die Trendfortsetzung
Trendfolge-Chartformationen zeigen dir als Trader, dass du von einer Fortsetzung der Trendbewegung ausgehen solltest. Die Chart Pattern für Trendfolge setzen voraus, dass sich der Kurs des Assets in einem klaren Trend nach oben oder unten bewegt.
Gleichzeitig sollte der Trend noch nicht so weit fortgeschritten sein, dass das Ende der Trendbewegung bereits unmittelbar bevorsteht. Welche Chart Pattern können genutzt werden, um eine Trendfortsetzung zu erkennen?
Was sind Trendfolge-Chartformationen?
Trendfolge-Chartformationen (oder Trendfolge-Chart-Pattern) entstehen, wenn der Kurs innerhalb eines klaren Aufwärts- oder Abwärtstrends eine Verschnaufpause einlegt, das heißt, wenn sich der Kurs kurzfristig in die entgegengesetzte Richtung (oder seitwärts) bewegt.
Als Ursachen für die Entstehung einer Trendfolge-Chartformation können folgende Ursachen vorliegen:
- Gewinnmitnahmen durch früh eingestiegene Trader und Investoren
- spekulative Leerverkäufe innerhalb eines Aufwärtstrends
- (erfolglose) Bottom-Fishing Versuche durch Trader in Abwärtstrends
In der Regel haben bestätigende Chartformationen für die Trendfolge eine kürzere Dauer als Trendumkehr-Formationen. Sie treten in der Mitte von Trendbewegungen auf.
Häufig kann beobachtet werden, dass das Handelsvolumen während der Konsolidierung bzw. Trendbestätigung mit anhaltender Dauer zurückgeht. Dies ist darauf zurückzuführen, dass vermehrt Marktteilnehmer aus dem Markt austreten und an der Seitenlinie die weitere Kursentwicklung abwarten.
Mit dem Ausbruch bzw. der Trendfortsetzung steigt das Handelsvolumen schlagartig an. Die Trader und Investoren sehen, dass entweder der Trend fortgesetzt wird oder die Konsolidierung in eine größere Korrektur übergeht und reagieren entsprechend mit Kauf- oder Verkauf-Orders.
Welche Trendfolge-Formationen sollte man als Trader kennen und wie lassen sich die Chartformationen traden? Nachfolgend gehen wir auf einige der wichtigsten Chartmuster für die Trendfortsetzung ein.
Base und Rechteck-Formation – wenn der Kurs seitwärts läuft
Eine Base-Pattern (Rechteck-Formation) bildet sich häufig, nachdem sich der Kurs bereits in einem übergeordneten Aufwärts- oder Abwärtstrend befindet. Dabei läuft der Preis über einen längeren Zeitraum seitwärts, ohne deutliche Zuwächse oder Verluste. Idealerweise bewegt sich der Kurs über einen Zeitraum von wenigen Wochen in einer Spanne von maximal 10 % bis 15 %.
Mit Ausbruch des Kurses aus der Base bzw. aus dem Rechteck erkennen Trader, ob der Trend tatsächlich fortgesetzt wird. Ein Einstieg sollte daher erst dann erfolgen, wenn der Kurs die Formation nach oben oder unten durchbricht.
Weitere Informationen über die Rechteck-Formation findest du in unserem Artikel zu Rechteck- und Flaggenformationen.
Flaggenformation – wenn der Kurs durchatmet
Flaggen im Chart sind eine weitere Chart Pattern, die häufig eine Trendbestätigung ankündigt. Sie treten vielfach nach steilen Trendbewegungen auf, bei denen der Kurs mit hohem Handelsvolumen nach oben oder unten getradet wurde. Diese impulsive Trendbewegung wird auch als Flaggen- bzw. Fahnenstange bezeichnet.
Anschließend bildet sich eine Konsolidierung mit abnehmendem Handelsvolumen – entgegen der ursprünglichen Trendrichtung. Der Kurs lässt sich hierbei mithilfe eines Trendkanals einfangen. Nach einigen wenigen Handelsperioden bricht der Kurs wieder in Richtung des übergeordneten Trends mit stark erhöhtem Handelsvolumen aus.
Flaggenformationen ähneln in ihrer Form der Rechteck-Formation, sind jedoch leicht entgegen der Trendbewegung geneigt:
- Flaggen in Aufwärtsbewegungen entstehen durch leicht sinkende Kurse.
- Flaggen in Abwärtsbewegungen entstehen, wenn der Kurs eine Erholung mit geringer Kursspanne versucht.
Wie du Flaggen-Chartformationen erkennst und wie du beim Trading mit Flaggen deinen Stop-Loss wählen kannst, steht in unseren Artikeln „Flaggen-Formation“ und „Rising Three Methods“.
Dreieckformation – wenn sich der Kurs zuspitzt
Dreieckformationen (Triangle Chart Patterns) sind ein häufig auftretendes Trading-Signal, das verschiedene Formen und entsprechende Handelssignale ausbilden kann. Aufsteigenden Dreieckformationen innerhalb von Aufwärtsbewegungen und absteigenden Dreiecke in Abwärtsbewegungen besitzen eine trendbestätigende Wirkung.
Darüber hinaus bilden sich in Charts regelmäßig auch symmetrische Dreiecke. Diese können sowohl trendbestätigend als auch trendumkehrend wirken. Entscheidend ist, in welche Richtung der Kurs an der Dreieckspitze ausbricht.
Dreieckformationen signalisieren in der Regel eine hohe Unsicherheit der Marktteilnehmer. Diese wird durch zunehmende Marktaustritte immer weiter zugespitzt. Daher ist es wichtig, eine Dreieckformation erst dann zu traden, wenn durch den Ausbruch die Richtung des Kurses erkennbar wird.
Wie du Dreieck-Chartformationen am besten handelst und worin der Unterschied zu einer Wimpel-Formation besteht, haben wir in unserem Artikel „Dreieck und Wimpel als Chartformation“ zusammengefasst.
Wimpelformation – wenn der Kurs explodiert
Wimpelformationen entstehen analog zur Flagge innerhalb von starken Trendbewegungen. Der Kursverlauf bildet die Form eines kleinen Dreiecks oder Keils aus. Wimpel im Chart besitzen in der Regel eine stark trendbestätigende Wirkung.
Wimpelformationen zeigen eine besonders hohe Kursdynamik. Der Ausbruch des Kurses aus einer Wimpelformation erfolgt daher meist schneller als bei Dreieck-Formationen. Die Chartformation ist daher auch besonders für kurzfristig orientierte Trader geeignet.
Wann es sich lohnt, Wimpelformationen zu traden und wie du Zielkurse aus der Chartformation bestimmen kannst, findest du im Artikel zu den Triangle & Pennant Chart Pattern.
4. Chartformationen für die Trendumkehr
Trendumkehr-Formationen zeigen Tradern und technischen Analysten, dass eine Trendumkehr unmittelbar bevorstehen könnte. Sie treten häufig nach besonders langen Trendbewegungen bzw. in reifen Trendphasen auf, wenn eine sinkende Dynamik der Kursbewegung erkennbar wird.
Was sind Trendumkehr-Chartformationen?
Trader arbeiten in der technischen Analyse mit Linien und Kursmarken, um Trendbewegungen zu bestimmen. Der Bruch von wichtigen Trendlinien, Unterstützungsmarken und Kurswiderständen kündigt oftmals das Ende eines Trends an und löst Handelssignale aus, die Trader für sich als Vorteil nutzen können.
Trendumkehr-Chartformationen treten häufig auf, nachdem ein längerer Trend sich noch einmal beschleunigt hat. Diese besonders dynamische Phase ist auf die Psychologie der Marktteilnehmer zurückzuführen:
- In Aufwärtstrends übermannt Anleger die sogenannte FOMO (Fear of missing out) und verleitet zu irrationalen Käufen.
- In Abwärtstrends kapitulieren Anleger, die seit einer gefühlten Ewigkeit die Hoffnung auf eine Erholung aufgegeben haben und ihre Assets zum nächstmöglichen Preis loswerden wollen.
Im Anschluss an diese Trendbeschleunigung verliert der Kurs an Momentum. In Aufwärtsbewegungen sind zu diesem Zeitpunkt bereits alle interessierten Käufer eingestiegen. Es fehlen weitere Kaufinteressenten, die den Kurs noch weiter steigen lassen. In Abwärtsbewegungen sind hingegen alle potenziellen Verkäufer ausgetreten und das Angebot kommt allmählich zum Erliegen.
Mit der Umkehr der Kursrichtung und schließlich dem Bruch von Trendlinien wird die Trendumkehr eingeleitet. Die Bestätigung erfolgt häufig durch Failure Swings oder Non-Failure-Swings (vgl. Dow-Theorie). Welche Chartformationen ihr kennen solltet, um Trendbrüche rechtzeitig zu antizipieren, erklären wir nachfolgend.
SKS-Formation – Schulter Kopf Schulter
Die SKS-Formation (Schulter-Kopf-Schulter-Formation) ist eine der bekannteste Trendumkehr-Chartformationen. Sie besteht aus einer rechten und einer linken Schulter, einem Kopf sowie einer Nackenlinie.
Die rechte Schulter und die linke Schulter entsteht durch ein Hoch auf ähnlichem Kursniveau. Dazwischen bildet sich der Kopf als ein höheres Hoch.
Am unteren Ende der SKS-Formation bildet sich die Nackenlinie, die gleichzeitig als Kaufsignal wirkt. Wird diese Linie unterschritten, ist die Wahrscheinlichkeit hoch, dass der Aufwärtstrend vorerst beendet ist.
Als sogenannte umgekehrte SKS-Formation kann die Chartformation auch Hinweise auf das Ende einer Abwärtsbewegung liefern. Das Chartbild funktioniert besonders auf langfristigen Zeitebenen (mehrere Monate bis zu einem Jahr) besonders zuverlässig.
Weitere Trading-Tipps zur SKS-Formation findet ihr im Artikel “Head & Shoulder Formation im Trading“.
W-Formation und M-Formation – Doppelter Boden und Doppel Top
Der doppelte Boden ist eine Chartformation, die als Signal für künftig steigende Kurse analysiert werden kann. Die Formation bildet sich während der Konsolidierung in einer Abwärtsbewegung mit fallenden Kursen aus. Aufgrund ihrer Form wird sie auch als W-Formation bezeichnet. Sie kündigt häufig das Ende eines Abwärtstrends und den Beginn eines neuen Aufwärtstrends an.
Im Gegensatz hierzu gibt es das Doppel Top als Trendumkehr-Formation in Aufwärtsbewegungen. Bei einer Doppel Top Formation bilden sich zwei Hochs auf einem annähernd gleichen Kursniveau, bevor der Kurs nach unten durchbricht. Aufgrund des entstehenden Chartbildes wird dieses Muster auch als M-Formation bezeichnet.
Auch bei der W-Formation und der M-Formation ist es wichtig, auf die Bestätigung der Chartformation durch ein klares Kaufsignal zu warten. Bei der Doppel-Boden-Formation wird das Kaufsignal ausgelöst, wenn das mittlere Hoch nach dem zweiten Tief nach oben überschritten wird. Die Doppel-Top-Formation ist abgeschlossen, wenn der Kurs das mittlere Tief unterschreitet.
Wenn du Hinweise zur Zielkursbestimmung und zur Setzung des Stop Loss der beiden Chartformationen suchst, schau gern in unsere Artikel W-Formation (Doppel Boden) und M-Formation (Doppel Top) nach weiteren Informationen.
Untertasse und Rounding Bottom – Cup-Formation
Die Cup-with-Handle-Formation (deutsch: Tasse mit Henkel) ist eine der bekanntesten Chart Pattern in der technischen Analyse. Diese Formation wird als Indikator für den Beginn oder für die Fortsetzung eines Aufwärtstrends genutzt. Die meisten Tasse-mit-Henkel-Formationen bilden sich über einen Zeitraum von rund 3 bis 6 Monaten.
Der Kurs eines Assets korrigiert dabei vom letzten Hoch um rund 10 % bis 50 % Prozent, bildet einen Boden und steigt anschließend wieder bis nahe ans letzte Hoch. Anschließend konsolidiert der Preis in einer enger werdenden Range, bis schließlich der Ausbruch nach oben folgt und das Asset in einen neuen Aufwärtstrend übergeht.
Der Einstieg in eine Untertassenformation sollte erst erfolgen, wenn der Kurs den Henkel nach oben verlässt. Ähnlich wie bei der Rechteck-Formation sollte auf ein klares Kaufsignal gewartet werden, das den erfolgreichen Abschluss der Chartformation bestätigt.
Wenn du dich für weitere Tipps zum Trading mit der Tasse-mit-Henkel-Formation interessierst, empfehlen wir dir unseren Artikel “Cup-with-Handle-Formation (Untertasse)“.
5. Einordnung von Chartformationen in die Technische Analyse
Die wichtigsten Chartformationen kennst du jetzt. Um Chart Patterns zu traden, solltest du jedoch auch verstehen, warum die Formationen überhaupt entstehen und auf welchen Annahmen die Kursprognosen basieren.
In diesem Abschnitt ordnen wir hierfür die Chartformationen als Element in die technische Analyse ein und zeigen, wie die Erfolgswahrscheinlichkeit beim Trading mit Chartformationen durch die Kombination mit weiteren Trading-Indikatoren gesteigert werden kann.
Charts und Chartformationen zeigen Marktmeinung
Charts sind eines der besten Tools, um den Wertkonsens des Marktes für ein bestimmtes Asset zu zeigen. Mithilfe von Charts können Trader wichtige Unterstützungen, Widerstände, Hochs und Tiefs ableiten und diese für ihr Trading nutzen.
Darüber hinaus lassen sich aus Chartformationen Prognosen über das künftige Verhalten von Marktteilnehmern ableiten. Aus den sich wiederholenden Verhaltensmustern der Trader und Investoren können Hinweise über dominierende Emotionen wie Angst und Gier abgeleitet werden.
Indikatoren zeigen Marktstimmung
Um die Ergebnisse der technischen Analyse mit Chartformationen zu überprüfen, können Trader weitere Trading-Indikatoren und Oszillatoren heranziehen. Die technischen Kennzahlen geben Hinweise darauf, ob ein Asset momentan überkauft oder überverkauft ist und wie die Stimmung insgesamt am Markt eingeschätzt werden sollte.
Candlesticks zeigen kurzfristige Emotionen
Wer den Einstieg und Ausstieg beim Trading mit Chartformationen noch genauer planen möchte, kann zusätzlich bestimmte Candlestick Patterns heranziehen. Trader können beispielsweise in der Nähe der Formationsbestätigung nach Kauf- oder Verkaufsignalen durch Candlesticks suchen, um den Trade mit geplantem Risiko etwas früher zu öffnen.
6. Traden lernen mit Chartformationen
Wer als Trader Chartformationen erkennen und richtig interpretieren kann, verschafft sich gegenüber anderen Marktteilnehmern einen Vorteil. Um dich beim Traden lernen zu unterstützen, möchten wir in diesem Abschnitt einige wichtige Regeln für das Trading mit Chart Pattern zusammenfassen.
Tipp 1: Analysiere den Trend und kenne deine Zeitebene
Chartformationen sollen dabei helfen, eine Trendbestätigung oder eine Trendumkehr zu erkennen. Hierfür ist entscheidend, dass du im Vorfeld eine umfangreiche Trendanalyse durchführst. Du solltest dir Gedanken machen, in welche Richtung der Primär-, Sekundär- und Tertiärtrend jeweils läuft und auf welcher Zeitebene du überhaupt tradest.
Um Chartformationen als Indikator für Trendfortsetzung oder Trendumkehr zu nutzen, muss vorher die Trendrichtung eindeutig analysiert und bestimmt werden.
Die Trendanalyse hilft dabei, Trendlinien zu erkennen und mögliche Brüche oder Bestätigungen von Kursmarken durch entstehende Chartformationen zu vergleichen. Häufig kann es bereits helfen, die markanten Hochpunkte sowie die markanten Tiefpunkte jeweils miteinander zu verbinden.
Tipp 2: Stelle klare Wenn-dann-Szenarien auf
Wer als Trader erfolgreich sein möchte, benötigt eine klare Strategie und einen guten Plan. Dieser sollte eine eindeutige Prognose zu künftigen Kursbewegungen enthalten. Um möglichst viele Wahrscheinlichkeiten auf deine Seite zu bringen, solltest du vor jedem Trade genau überlegen, welche Indikatoren, Erkenntnisse etc. für einen Kauf oder Verkauf sprechen. Vielleicht bemerkst du dabei auch, dass es sinnvoller ist, mit einem Einstieg zu warten oder deine aktuelle Trading-Position zu überdenken.
Wer Probleme dabei hat, seine Emotionen im Trading zu kontrollieren, kann mithilfe von Chartformationen auch vorher definierte Order in den Markt legen. Beispielsweise können Stop-Buy-Orders leicht oberhalb der Formationsbestätigung einen automatischen Kauf auslösen. Mit Stop-Loss-Orders kannst du deine Verluste an markanten Kursen im Chart planen.
- Professionelle Plattform
- Hervorragender Handel
- Keine Kommissionen, nur Spreads
Tipp 3: Warte immer auf die Bestätigung einer Chartformation
Für den Trading-Erfolg mit Chartformationen ist entscheidend, immer auf die Bestätigung einer Chart Pattern zu warten.
Häufig mutieren Chartformationen in der Praxis während ihres Entstehungsprozesses. Eine mögliche Ursache hierfür ist, dass zu viele Trader eine Chart Pattern in der Entstehung erkennen und zu früh einsteigen. Dieses Verhalten führt dazu, dass Kaufsignale nicht erreicht werden oder Fehlausbrüche entstehen.
Chartformationen sind erst dann ein Trading-Signal, wenn sie abgeschlossen sind und durch den Kurs bestätigt werden, das heißt wenn der Kaufpunkt bzw. der Trigger ausgelöst wird.
Du solltest dir bewusst machen, dass nicht nur du wichtige Unterstützungen und Widerstände im Chart erkennen kannst, sondern alle informierten Marktteilnehmer die gleichen Informationen haben. Dies birgt die Gefahr, dass Profis das Verhalten von Trading Anfängern antizipieren. Mit bestimmten Strategien können sie so die schwachen Anleger gezielt aus dem Markt drängen, indem die Kurse knapp unter offensichtlich Stop-Loss-Marken gedrückt werden.
Tipp 4: Mach dich auf Pullbacks und volatile Kurse gefasst
Wer mit dem Trading beginnt und klare Ausstiegskurse für die Verlustbegrenzung verwendet, sollte sich auch auf mögliche Pullbacks und kurzfristige Kursrückgänge in die Nähe offensichtlicher Kursmarken vorbereiten.
Beispielsweise läuft der Kurs nach dem Ausbruch aus einer umgekehrten SKS-Formation oftmals erneut in den Bereich der Nackenlinie, bevor er weiter nach oben durchzieht. Auch bei W-Formationen und M-Formationen ist ein Pullback an die Ausbruchslinie regelmäßig zu beobachten.
Wer seinen Stop Loss zu früh nachzieht, läuft Gefahr, frühzeitig ausgestoppt zu werden. Entscheidend ist, dass du als Trader deine Erwartungen sowie deinen Zeithorizont kennst und deine Ausstiegsregeln dementsprechend aufstellst.
Tipp 5: Nutze das Handelsvolumen für dein Trading
Ein wichtiger Indikator für die Interpretation von Kursbewegungen und Chartformationen ist das Handelsvolumen. Es hilft, das Verhalten des Marktes besser zu verstehen. Du kannst etwa mithilfe des Handelsvolumens erkennen, wie viele Marktteilnehmer eine bestimmte Aufwärts- oder Abwärtsbewegung handeln und wie viel Rückendwind ein Kursausbruch besitzt.
Tipp 6: Wähle den richtigen Trading-Broker
Die beste Trading-Strategie hilft dir nicht, wenn am Ende die Gebühren deine Gewinne auffressen. Die Wahl des richtigen Brokers zum Traden ist demnach elementar wichtig.
Viele Trader verwenden CFD-Broker, weil sie dort von technischen Analysetools und Hebelfunktionen profitieren können. Die besten CFD-Broker findest du in unserem verlinkten Vergleich.
Möchtest du lieber Chart Pattern über lange Zeithorizonte traden, dann achte allerdings darauf, dass es keine Übernachtgebühren gibt. In unserem Trading Vergleich haben wir auch Broker gelistet, bei denen du die zugrundeliegenden Assets und keine Derivate tradest.
7. Vorteile und Nachteile von Chartformationen
Chartformationen helfen Tradern, das Verhalten anderer Marktteilnehmer zu analysieren und darauf aufbauend Prognosen über künftige Kursbewegungen aufzustellen. Allerdings können Chart Patterns auch jederzeit Fehlsignale liefern. Welche weiteren Vor- und Nachteile können für das Trading mit Chartformationen zusammengefasst werden?
Vorteile von Chartformationen im Trading
- Chartformationen geben Tradern eine Orientierung im Chart und im historischen Kursverlauf.
- Mithilfe von Chartformationen können eindeutige Einstiege und Ausstiege definiert werden.
- Chartformationen lassen sich auf unterschiedlichen Zeitebenen traden und in verschiedene Trading-Strategien integrieren.
Nachteile von Chartformationen im Trading
- Chartformationen verleiten zu einem frühzeitigen Einstieg, der die Erfolgswahrscheinlichkeit negativ beeinflusst.
- In der Praxis sind Chartformationen nicht immer eindeutig zu erkennen.
- Profis können Chartformationen nutzen, um Trading Anfänger an offensichtlichen Signalen in den Markt zu ziehen oder aus dem Markt zu drängen.
8. Fazit: Chartformationen erfolgreich traden
Charts sind im Trading eine der elementaren Grundlagen, um den Markt zu deuten und Kursbewegungen zu analysieren. Fundamentale Signale rücken auf kurze Sicht in den Hintergrund. Je kurzfristiger ein Trader orientiert ist, umso wichtiger ist die Konzentration auf technische Indikatoren und Chartformationen.
Doch nicht nur Trader können sich mithilfe von Chartformationen einen Vorteil gegenüber anderen Marktteilnehmern verschaffen. Auch Investoren können die Kursmuster auf hohen Zeitebenen (Wochen, Monate etc.) nutzen, um ein Investment besser zu timen und rechtzeitig den Ausstieg zu finden.
Für mich gehört das Lesen von Charts und Kursformationen immer dazu, wenn ich Assets für ein Trading oder Investment analysiere. Ein Einstieg kommt für mich erst dann infrage, wenn die technischen und fundamentalen Erkenntnissen übereinstimmen.
Wie ist deine Meinung zu Chart Patterns – Nutzt du die technische Chartanalyse oder präferierst du die fundamentale Analyse?
Häufig gestellte Fragen zu Chartformationen
- Hier erhältst du einen umfassenden Überblick über die effektivsten Trading-Indikatoren und lernst, wie du sie optimal in deine Handelsstrategie integrieren kannst.
- Auch wenn historische Kursverläufe nicht die Zukunft vorhersagen können, ist die Chartanalyse für die Interpretation von Marktbewegungen ein wichtiges Tool. Hier erfährst du mehr über das Analysieren von Charts.
- Lerne die wichtigsten Candlestick-Muster kennen und erfahre, wie du sie nutzt um Marktwendepunkte und Trendfortsetzungen frühzeitig zu erkennen.
- Chart-FormationenAktueller ArtikelEntdecke die klassischen Chartformationen und wie du sie einsetzt, um potenzielle Kursbewegungen vorherzusagen.