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Traderin handelt nach Positionstrading
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Positionstrading – Trading Strategien für langfristige Trader

Lesezeit 6 min.

Lektoriert vonDennis Groß
Überprüft durchChristian Musanke
Trading
Teil des Handbuchs
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Positionstrading ist eine mittelfristig ausgelegte Tradingstrategie. Positionstrader kaufen unter anderem Wertpapiere wie Kryptowährungen, Aktien oder Rohstoffe und versuchen dabei, mittelfristige Schwankungen über einen Zeitraum von einigen Wochen bis zu Monaten oder sogar Jahren zu nutzen.

Worauf kommt es aber genau an, wenn man als Positionstrader erfolgreich sein möchte? Gelten die gleichen Regeln der technischen Analyse und welche Rolle spielt die Fundamentalanalyse? In diesem Artikel erklären wir dir die Grundlagen zum Positionstrading und geben dir eine Reihe an Tipps, um dein Lernen zu beschleunigen.

Alles Wichtige zum Positionstrading

  • Was ist Positionstrading? Dabei handelt es sich um eine mittel-bis langfristige Strategie, die sowohl fundamentale als auch technische Indikatoren einbezieht.
  • Welche Strategien gibt es? Zu den bekanntesten Strategien zählen das Trendfolge-Trading, das Breakout-Trading und das Range-Trading.
  • Welcher Broker eignet sich dafür? In unserem Trading-Plattformen-Vergleich findest du eine Übersicht über die besten Anbieter. Egal, ob Swing-Trading, Day-Trading oder Positionstrading – mit diesen Plattformen lassen sich alle Strategien umsetzen.

1. Was ist Positionstrading?

Positionstrading ist ein Trading-Ansatz, der sich in etwa zwischen dem klassischen Investieren und dem eher kurzfristigen Swing-Trading einordnen lässt. Als Positionstrader hältst du deine Positionen über einen Zeitraum von einigen Wochen bis zu Monaten.

Im Gegensatz zu kurzfristig orientierten Tradern (Daytrading oder Swing-Trading) betrachtest du also etwa den Wochenchart, um technische Muster zu erkennen oder fundamentale Thesen zu bestätigen. Um dir die Einordnung zu erleichtern, stellen wir nachfolgend eine zusammenfassende Tabelle mit den populärsten Trading-Ansätzen gegenüber.

Positionstrading vs. Swing-Trading vs. Day-Trading

Trading StilChart und ZeithorizontBeschreibung
High frequency Trading (Scalping)Sekunden-Charts, Minuten-ChartsHigh frequency Trading ist eine Art des automatisierten Tradings, bei dem spezifische Algorithmen zum Kauf und Verkauf von Wertpapieren in Bereichen von wenigen Minuten bis hin zu einigen Mikrosekunden eingesetzt werden. Die Algorithmen werden dabei so konzipiert, dass sie die Marktbedingungen analysieren und den Handel mit hoher Geschwindigkeit ausführen.
DaytradingMinuten-Charts, Stunden-ChartsBeim Day Trading erfolgt der Kauf und Verkauf von Wertpapieren innerhalb eines Handelstages. Positionen werden nach wenigen Minuten oder Stunden geschlossen. Keine der Positionen wird über Nacht gehalten.
Swing TradingStunden-Charts, Tages-ChartsBeim Swing-Trading halten Trader ihre Positionen über einen Zeitraum von einigen Tagen bis hin zu wenigen Wochen. Swing-Trader müssen nicht den gesamten Tag vor dem Bildschirm setzen, weshalb die Swing-Trading Strategie auch für Berufstätige geeignet ist.
Positions TradingTages-Charts, Wochen-Charts, Monats-ChartsBeim Position Trading werden die Trading-Positionen über einen Zeitraum von mehreren Wochen oder gar Monaten gehalten. Positionshändler konzentrieren sich auf längerfristige Trends und versuchen, von größeren Kursbewegungen am Markt zu profitieren. Häufig gilt dabei: je weniger Trading, umso besser.
Langfristiges InvestingWochen-Charts, Monats-Charts, Jahres-ChartsBeim langfristigen Investieren reduzieren sich die Anzahl der Transaktionen und der Turnover des Portfolios deutlich. In der Regel planen Investoren ihre Positionen über Jahre zu halten. Der Value-Investor Warren Buffett würde seine Positionen nach eigener Aussage am liebsten bis in alle Ewigkeit halten und nie verkaufen.

In unseren separaten Ratgebern findest du ausführliche Informationen zum High Frequency Trading und zur Scalping-Strategie.

Märkte für Positionstrading

Positionstrading-Strategien können grundsätzlich auf jedem Finanzmarkt angewendet werden. Das bedeutet, dass Positions-Trader mit Wertpapieren wie Aktien, Devisen oder Futures handeln können.

2. Alle wichtigen Positionstrading Strategien im Überblick

Als Positionstrader kannst du mit unterschiedlichen Trading-Strategien erfolgreich sein. Wer den Markt langfristig schlagen möchte, findet in diesem Abschnitt ein paar Beispiele für populäre Positionstrading Strategien. Dabei unterscheiden sich die verschiedenen Trading-Ansätze hauptsächlich durch die längerfristigen Zeithorizonte gegenüber anderen Trading-Strategien.

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Grundsätzlich gilt es bei längeren Trends mehr als bei kurzfristigen Trends, die zugrundeliegenden fundamentalen Themen zu berücksichtigen. Positionstrader sollten sich daher intensiver mit der Fundamentalanalyse des jeweiligen Marktes beschäftigen, als es kurzfristig orientierte Trader in der Regel machen.

Übersicht zu Strategien für Positionstrader

Positions-Trading-StrategieErläuterungBeispiel
Trendfolge TradingBeim Trendfolge-Trading versuchen Trader den Markttrend bzw. den Trend eines Wertpapiers zu erkennen und Trading-Positionen in Richtung des Trends zu handeln. Aufwärtstrends über dem 50-Tage-Durchschnitt
Breakout TradingBeim Breakout-Trading eröffnen Trader ihre Position, wenn ein wichtiges Widerstands- oder Unterstützungsniveau identifiziert wird, welches der Kurs durchbricht.Ausbruch auf neue 52-Wochenhochs
Range TradingBeim Range Trading nutzen Trader charttechnisch markante Unterstützungs- und Widerstandsniveaus, um antizyklische Trading-Positionen zu eröffnen.Historische Preislevels im Wochenchart
Fundamentale Trading StrategienUm möglichst langfristig anhaltende Bewegungen zu finden, suchen die meisten Positionstrader nach fundamentalen Triggern, wie beispielsweise starken Unternehmenszahlen oder geopolitischen ÄnderungenOrientierung an Zinspolitik der Notenbanken

Trendfolge Trading als Position Trader

Beim Trendfolge-Trading handelst du als Trader in der übergeordneten Trendrichtung, um von dem Fortbestand des Trends zu profitieren. Für die Trendanalyse können Positions-Trader verschiedene Hilfsmittel wie gleitende Durchschnitte und Trendlinien verwenden. Da du als Positions-Trader von den längerfristigen Trends profitieren möchtest, solltest du dich an mittel- bis langfristigen Durchschnitten wie der 50-Tage- oder der 200-Tagelinie orientieren.

The trend is you friend

Eine populäre Trendfolge Strategie, die nicht auf gleitende Durchschnitte setzt, ist die Turtle-Trading-Strategie. Die Turtle Trading Strategie ist eine Trendfolgestrategie, die von Richard Dennis und William Eckhardt entwickelt wurde. Die beiden waren zwei erfolgreiche Rohstoff-Trader. Ihre Turtle Trading Strategie zielt auf den Kauf und Verkauf von Terminkontrakten ab. Dies geschieht auf der Grundlage einer Reihe von festen Regeln.

Du kannst die Turtle Trading-Strategie auf verschiedenen Zeitebenen anwenden, wobei die klassische Strategie mit zwei Zeitebenen handelt. Zudem kannst du je nach Marktlage und Wertpapier zwischen einer Long und einer Short Strategie wählen.

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Breakout Trading für Positionstrader

Breakout-Trading-Strategien zielen darauf ab, wichtige Widerstands- oder Unterstützungsniveaus zu identifizieren und genau dann einen Trade zu eröffnen, sobald der Kurs dieses Niveau durchbricht. Breakout-Trader reagieren, sobald sich aus charttechnischer Sicht ein neuer Trend oder die Fortsetzung eines Trends abzeichnet.

Wenn du dich näher mit den Chartformationen beschäftigst, wirst du feststellen, dass für viele Set-Ups das Kaufsignal dann ausgelöst wird, wenn der Kurs über einen Widerstand oder unter eine Unterstützung fällt. Breakout Trader nutzen daher die technische Analyse, um ihre Kauf- und Verkaufsentscheidungen zu treffen. Um von großen Bewegungen zu profitieren, kannst du als Positionstrader unter anderem Aktien handeln, die auf neue 52-Wochenhochs oder sogar auf Allzeithochs ausbrechen.

Range Trading und Rebound Trading

Eine ebenfalls Erfolg versprechende Trading Strategie im Positionstrading ist das Range-Trading oder auch Rebound Trading. Das Trading innerhalb einer Range zielt darauf ab, eine obere und eine untere charttechnische Begrenzung eines bestimmten Marktes oder Wertpapiers zu erkennen. Um die Spanne zu identifizieren, werden charttechnische Indikatoren herangezogen.

Eine sehr spannende Strategie, um auf Umkehrbewegungen und Rebounds innerhalb einer Range zu spekulieren, ist die Lonely Warrior Trading Strategie. Die Strategie beruht auf dem Bollinger Band, einem technischen Trading-Indikator. Sobald der Kurs eine vollständige Kerze außerhalb der Bollinger Bänder bildet, wird das Handelssignal ausgelöst. Bildet sich die Kerze oberhalb der Bollinger Bänder, wird eine Short-Position eröffnet. Bildet sich die Kerze hingegen unterhalb der Bollinger Bänder, wird eine Long-Position eröffnet.

In erster Linie ist die Strategie für Tagescharts gedacht. Sie funktioniert jedoch auch hervorragend in übergeordneten Zeitebenen – wenngleich die Handelssignale deutlich seltener auftauchen. Das nachfolgende Bild zeigt den Kurs der Meta Aktie von 2021 und 2023. Wer Ende Oktober 2022 das Kaufsignal im Wochenchart erkannte, konnte sich eine in den darauffolgenden Monaten eine phänomenale Rendite sichern.

Lonely Warrior Signal am Beispiel der Meta Aktie - Eine vollständige Wochenkerze unterhalb der Bollinger-Bänder löst ein antizyklisches Kaufsignal aus
Lonely Warrior Signal am Beispiel der Meta Aktie - Eine vollständige Wochenkerze unterhalb der Bollinger-Bänder löst ein antizyklisches Kaufsignal aus
Quelle: tradingview.com

CANSLIM-Strategie für fundamentale Positionstrader

Um von langfristigen Preisbewegungen zu profitieren, verbinden einige Positionstrader ihre technischen Trading-Regeln mit fundamentalen Auswahlkriterien. Ein klassisches Beispiel hierfür ist die sogenannte CANSLIM Strategie von William O’Neil. William O’Neil war ein sehr erfolgreicher Positions-Trader, der mit seiner CANSLIM-Strategie wachstumsstarke Aktien tradet. O’Neil versuchte, seine Positionen idealerweise über einen Zeitraum von 9 bis zu 18 Monaten zu halten.

Um möglichst langfristig erfolgreiche Wachstumsaktien zu finden, legte William O’Neil auf folgende Auswahlkriterien besonders viel Wert:

  • Jährliches Umsatz- und Gewinnwachstum von mind. 20 bis 30 Prozent
  • Quartalsweise Umsatz- und Gewinnwachstum von mind. 20 bis 30 Prozent
  • Hohe Gewinnmargen
  • Hohe Eigenkapitalrenditen
  • Innovative oder neue Produkte
  • Hohe Beliebtheit bei institutionellen Investoren

Um den Einstieg zu timen, achtete O’Neil auf lange Cup and Handle Formationen im Wochenchart. Die Idee dahinter erklärte O’Neil damit, dass bei möglichst langfristigen Bodenbildungen, immer mehr Trader das Interesse verlieren. Dies hat zur Folge, dass kurzfristig orientierte Marktteilnehmer Positionen schließen und am Ende nur noch langfristig orientierte, institutionelle Investoren die Aktie halten.

Dies ist eine hervorragende Ausgangslage für langfristig steigende Kurse, wenn die fundamentale Story intakt ist und das Unternehmen weiter auf dem Wachstumspfad bleibt. Trotz seiner mittel- bis langfristigen Orientierung konnte O’Neil wiederholt dreistellige Renditen an der Börse einfahren.

3. Vorteile und Nachteile vom Positionstrading

Welche Vor- und Nachteile das Positions-Trading hat, zeigen wir dir in diesem Abschnitt.

Welche Vorteile haben Positionstrading Strategien?

  • Weniger Zeit vor dem Bildschirm

  • Kombination von technischer und fundamentaler Analyse möglich

  • Potential für hohe Gesamtrenditen

Ein Vorteil vom Positionstrading gegenüber kurzfristigeren Strategien ist es, dass du nicht den ganzen Tag vor dem Bildschirm sitzen und die Kurse verfolgen musst. Langfristige Bewegungen lassen sich häufig gut im Wochenchart erkennen. Positions-Trading eignet sich daher auch besonders für Teilzeit-Trader, die einem normalen Job nachgehen und nicht den ganzen Tag die Kurse im Blick behalten können.

Da die meisten Positions-Trading-Strategien auf technischen Indikatoren der Chartanalyse aufbauen, kannst du als Positionstrader zudem sehr klare Regeln für deine Strategie formulieren.

Bei sorgfältiger Analyse und einer guten Strategie mit solidem Risikomanagement können Positions-Trader zudem außerordentlich hohe Renditen beim Trading erzielen. Positionstrading ist daher besonders für diejenigen Trader geeignet, die auf lange Sicht ihr Vermögen wachsen lassen möchten und sich durch aktive Entscheidungen eine Outperformance gegenüber dem Gesamtmarkt zutrauen.

Welche Nachteile haben Positionstrading Strategien?

  • Verlustrisiko bei Positionen über Nacht

  • Geduld erforderlich für langfristige Bewegungen

  • Wissen über wirtschaftliche Zusammenhänge von Vorteil

Einer der großen Nachteile des Positions-Tradings liegt in der Tatsache, dass Position über mehrere Tage gehalten werden. Die Kurse können sich jedoch auch über Nacht infolge drastischer fundamentaler Nachrichten stark bewegen.

In der Regel ist mit stärkeren Schwankungen auch ein höherer emotionaler Stress beim Positions-Trading verbunden. Wer mit seiner Strategie einen mittel- bis langfristigen Plan verfolgt, läuft jedoch Gefahr, sich von kurzfristigen Schwankungen aus dem Konzept bringen zu lassen. Geduldig auf das große Bild zu schauen und sich kurzfristig nicht verunsichern zu lassen, ist für einen Positionstrader die vermutlich größte Herausforderung und stellt daher auch einen Nachteil gegenüber anderen Trading-Ansätzen dar.

Ein weiterer potenzieller Nachteil des Positions-Tradings ist, dass du vergleichsweise ein tiefes Verständnis von wirtschaftlichen Zusammenhängen im Makro- und Mikrobereich mitbringen solltest. Wenn du auf Sicht der nächsten Monate oder gar Jahre Annahmen triffst, solltest du diese auf möglichst fundierten Annahmen treffen.

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4. Häufige Fragen zum Positionstrading

Unsere Inhalte spiegeln nur die Meinungen und Erwartungen der Autoren wider und stellen somit keine Empfehlung zum Kaufen, Halten oder Verkaufen der genannten Wertpapiere dar.

Als Anleger*in trägst Du die volle Verantwortung für Deine Investitionsentscheidungen.

Die Autoren können in einige der beschriebenen Assets investiert sein und somit ein Interesse an deren Kursentwicklung haben.

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Sebastian Rau
Sebastian Rau
Gründer
Über den Autor
Ich bin Sebastian, einer der Mitgründer von Finanzwissen. Nach meinem dualen Studium in der Automobilbranche bin ich zu einer der größten Automobilbanken Deutschlands gewechselt. Im Zuge meiner Karriere konnte ich ein fundiertes Wissen über Finanzen und Investitionen entwickeln. Heute investiere ich vor allen Dingen in Immobilien, Aktien und Kryptowährungen und möchte mein Wissen weitervermitteln.

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