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Futures einfach erklärt: Wie funktionieren Termingeschäfte?

Lesezeit 5 min.

Lektoriert vonDennis Groß
Überprüft durchSebastian Rau
Trading
Teil des Handbuchs
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Futures sind Terminkontrakte, bei denen der Handel eines Basiswertes zu einem festgelegten Zeitpunkt in der Zukunft vereinbart wird. In diesem Artikel erklären wir dir, was Futures auszeichnet, welche Arten es gibt und wie sie sich von Optionen unterscheiden.

Anhand eines Rechenbeispiels zeigen wir dir außerdem, wie die Preisbildung eines Terminkontrakts funktioniert. Zudem erfährst du, wo die Chancen und Risiken beim Handel mit Termingeschäften liegen.

Viel Spaß beim Lesen!

Futures – Das Wichtigste in Kürze

  • Futures sind derivative Finanzprodukte, die den Kauf oder Verkauf eines Basiswerts zu einem Zeitpunkt in der Zukunft regeln.
  • Sie werden hauptsächlich von professionellen Anlegern genutzt, um Risiken abzusichern, finden jedoch auch häufig Verwendung zur Spekulation an den Börsen.
  • Aufgrund der Hebelwirkung können Futures innerhalb kurzer Zeit sowohl hohe Gewinne als auch erhebliche Verluste mit sich bringen.
  • Termingeschäfte werden über regulierte Terminbörsen wie das Chicago Board of Trade (CBOT), die Chicago Mercantile Exchange (CME) oder die Eurex abgewickelt.
  • Strenge Vorschriften haben den Handel mit diesen Kontrakten für Kleinanleger jedoch stark eingeschränkt.
  • Privatanleger finden Alternativen unter den Derivaten, unter anderem Optionsscheine, Optionen, Zertifikate oder CFDs.

1. Was sind Futures?

Futures sind Terminkontrakte, auch bekannt als Termingeschäfte, bei denen zwei Parteien eine Vereinbarung über die Lieferung eines Vermögenswertes zu einem festgelegten Preis und Zeitpunkt treffen. Standardisierte Kontrakte regeln die Bedingungen.

Käufer nehmen eine Long-Position ein, Verkäufer eine Short-Position. Der Handel mit diesen Kontrakten ermöglicht Tradern sowohl auf steigende als auch auf fallende Kurse zu spekulieren.

Futures gehören zu den Derivaten

Zu den Vermögenswerten, auch Basiswerte (Engl. Underlying) genannt, gehören Aktienindizes, Aktien, Anleihen, Rohstoffe, Währungspaare und Zinsen.

Da sich der Wert der Kontrakte aus der Kursentwicklung der Basiswerte ableitet, zählen Futures zur Gruppe der Derivate.

Es gibt zwei Arten der Erfüllung:

  1. den physischen Austausch von Waren (Rohstoffe) oder
  2. den Barausgleich, bei dem nur der Preisunterschied beglichen wird.

Hebelwirkung verstärkt Gewinne und Verluste

Die für Futures charakteristische Hebelwirkung entsteht dadurch, dass beim Abschluss des Kontrakts lediglich ein Teil des Vertragswertes als Sicherheitsleistung (Margin) hinterlegt wird. Genau darin besteht auch das Risiko beim Handel mit Derivaten und Termingeschäften.

Bist du im Bereich Trading noch neu und möchtest die Grundlagen des Tradings lernen, empfehlen wir dir unseren umfassenden Leitfaden.

2. Wie unterscheiden sich Futures von Optionen?

Der wesentliche Unterschied zwischen Futures und Optionen ist die Verpflichtung der Vertragsparteien.

Während bei Erstgenannten sowohl die Käufer- als auch die Verkäuferseite eine verbindliche Verpflichtung zum Handel in der Zukunft abschließen, geht bei Optionen nur eine Seite diese Verpflichtung ein.

Der Käufer hat das Recht (nicht aber die Pflicht) einen Basiswert zu einem zuvor festgelegten Preis und Zeitpunkt in der Zukunft zu kaufen oder zu verkaufen.

Der Verkäufer der Option hat dieses Wahlrecht nicht. Er ist dazu verpflichtet, den Basiswert zu einem vereinbarten Zeitpunkt in der Zukunft zu handeln, falls der Käufer sein Recht ausübt.

Im Gegensatz zu Futures sind Optionen für Kleinanleger leichter zugänglich. Dafür benötigst du jedoch eine spezialisierte Trading-Plattform. Eine Übersicht der besten Trading-Anbieter findest du im Folgenden.

IG
IG - Trading
    Jeder Handel ist mit hohen Risiken verbunden. 75 % der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter.

    eToro
    eToro - Trading
      51 % der CFD-Händler verlieren Geld

      XTB
      XTB - Trading
        76% der Kleinanlegerkonten verlieren Geld beim CFD-Handel mit diesem Anbieter.

        82% der CFD-Kleinanlegerkonten verlieren Geld.

        3. Welche Arten von Futures gibt es?

        Terminkontrakte unterteilen sich in zwei Gruppen:

        1. Financial Futures (Finanztermingeschäfte)
        2. Commodity Futures (Warentermingeschäfte)

        Bei Finanztermingeschäften sind die Basiswerte Aktien, Indizes, Anleihen, Währungspaare und Zinsen.

        Warentermingeschäfte beziehen sich hingegen auf das Rohstoff-Trading. Hier wird noch zwischen Soft Commodities (wie Weizen, Kaffee oder Zucker) sowie Hard Commodities wie Gold, Öl und Kupfer unterschieden.

        4. Wo werden Futures gehandelt?

        Während Aktien über Börsenplätze wie XETRA oder die NYSE gehandelt werden, haben Futures ihre eigenen Handelsplätze. Futures werden an speziellen Terminbörsen gehandelt.

        Zu den größten und bekanntesten Terminbörsen gehören:

        • CBOT: Chicago Board of Trade
        • CME: Chicago Mercantile Exchange
        • Eurex: European Exchange (speziell für den Terminhandel in Europa)

        5. Beispiel: Wie funktioniert ein Future auf den Nasdaq100?

        Betrachten wir den E-mini Nasdaq100 Futures mit Fälligkeit im Dezember 2025 anhand der Daten vom Freitag, den 13.09.2024. Der Nasdaq100-Index notierte an diesem Tag bei 19.515 Punkten, während der Future bei 20.473 Punkten lag.

        Beispiel für den Future-Handel anhand des Nasdaq100
        Vergleich Nasdaq100 mit E-mini Nasdaq100 Future (Dez 2025)
        Quelle: TradingView

        Wie der Chart zeigt, war der Future (in blau) stets teurer als der Index (in grün). Die Differenz von 1.000 Punkten zwischen Kassamarkt und Terminmarkt ist erheblich. Aber warum ist das so?

        Cost of Carry einfach erklärt

        Ein wesentlicher Faktor ist der sogenannte Cost of Carry, der beim Kassamarkt anfällt, nicht aber beim Terminmarkt. Dabei handelt es sich um Kosten, die durch das Halten des Vermögenswertes entstehen.

        Angenommen, du würdest heute den Nasdaq100 kaufen, müsstest du 19.515 USD zahlen. Warum kostet der Future mit Fälligkeit im Dezember 2025 etwa 5 % mehr? Der Grund dafür sind die Zinsen.

        Du könntest auch sagen, du legst dich jetzt bereits fest, den Nasdaq100 im Dezember 2025 kaufen zu wollen. In diesem Fall ist klar, dass du im Dezember 2025 eine Ausgabe tätigen wirst.

        Bis dahin kannst du das Geld aber zum aktuell gültigen Zins anlegen. Genau dieser Aufschlag, den der Future des Nasdaq100 beinhaltet, sind die Zinsen, die du erzielen kannst, wenn du den Terminkontrakt kaufst und das Geld bis dahin im Geldmarkt anlegst.

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        Der Vollständigkeit halber sei hier aber erwähnt, dass dir die zwischenzeitlichen Erträge (wie Dividenden), die du erzielen würdest, entgehen. Da der Nasdaq100 allerdings ein Kursindex ist und keine Dividenden beinhaltet, belaufen sich die entgangenen Erträge auf 0.

        Preisunterscheid zwischen Kassamarkt und Terminmarkt

        Der Preisunterschied zwischen dem Nasdaq100 (Kassamarkt) und dem Future auf den Nasdaq100 (Terminmarkt) kommt hier also durch die Cost-of-Carry zustande.

        Der Preisaufschlag fällt positiv aus, da die Finanzierungskosten (Zinsen) die Einnahmen (Dividenden) übersteigen.

        Ein wichtiger Punkt beim Futures-Handel ist die Kontraktgröße. Die Kontraktgröße besagt, wie viele Einheiten des Basiswertes mit einem Future gehandelt werden.

        Im Falle des E-mini-Futures auf den Nasdaq100 entspricht die Kontraktgröße 20. Das bedeutet, dass ein einzelner Kontrakt den 20-fachen Wert des Nasdaq100-Index repräsentiert. Bei einem aktuellen Wert des Futures von rund 20.500 USD entspricht das also einem Kontraktwert von 410.000 USD. Dies zeigt, dass es sich bei Futures nicht wirklich um Instrumente für den Kleinanleger handelt.

        6. Ist das Future-Trading auch für Privatanleger möglich?

        Futures kannst du nicht so einfach handeln wie Aktien oder ETFs. In Deutschland ist der Futures-Handel nur zulässig, wenn du bestimmte Voraussetzungen erfüllst und diese bei deinem Broker nachweist.

        Da du beim Futures-Trading zunächst nur eine geringe Margin (Sicherheitsleistung) hinterlegen musst, kann es bei unvorteilhafter Kursentwicklung passieren, dass die Margin nicht ausreicht und somit die Nachschusspflicht greift. Das bedeutet, dass du weiteres Geld einzahlen musst.

        Hier hat die BaFin Anfang 2023 einige Regelungen getroffen, die vor allem Kleinanleger schützen sollen. Damit ist der Handel von Termingeschäften für Privatanleger erschwert worden. Futures sind primär Finanzinstrumente, die von professionellen Anlegern zur Absicherung von Risiken genutzt werden.

        Ein Handel von Futures ohne den Nachweis entsprechender Voraussetzungen bei deinem Broker ist nur möglich, wenn die Nachschusspflicht von vornherein ausgeschlossen ist.

        Damit du Futures handeln kannst, benötigst du einen Broker, der Zugang zu Terminbörsen bietet. Hier ist die Auswahl deutscher Broker überschaubar.

        Stattdessen hast du die Möglichkeit, auf Alternativen wie Optionsscheine, Zertifikate, CFDs oder Optionen zurückzugreifen.

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        (ggf. fallen Produktkosten, Spreads, Zuwendungen und Crypto-Gebühren an)

        Berücksichtige dabei, dass auch diese Derivate ein hohes Risiko mit sich bringen und nur bei entsprechender Erfahrung und Risikobereitschaft eine Option darstellen.

        7. Futures Handel: Chancen und Risiken

        Nachfolgend findest du eine Zusammenfassung der Chancen und Risiken des Futures-Handels.

        Chancen von Futures

        • Hebelwirkung: Da beim Handel mit Futures nur ein kleiner Teil des Gegenwertes als Margin hinterlegt werden muss, kannst du mit geringem Kapitaleinsatz hohe Gewinne erzielen.

        • Spekulation auf steigende und fallende Kurse: Futures kannst du sowohl kaufen (Long) als auch verkaufen (Short). Somit kannst du mit einem Futures von steigenden, aber auch von fallenden Kursen profitieren. Das ermöglicht es dir, ganz neue Trading-Strategien umzusetzen.

        • Absicherung: Mit Futures können Risiken abgesichert werden. Für Unternehmer und institutionelle Anleger sind sie fester Bestandteil der Handelsstrategie.

        Risiken von Termingeschäften

        • Hebelrisiko: Die Hebelwirkung ermöglicht es dir zwar, mit geringem Kapitaleinsatz hohe Gewinne zu erzielen, genau so sind aber auch hohe Verluste möglich.

        • Unbegrenztes Verlustrisiko: Da mit Futures auch Short-Positionen eingegangen werden können, besteht theoretisch ein unbegrenztes Verlustrisiko.

        • Komplexität: Futures sind deutlich schwieriger zu verstehen als Aktien. Daher weisen sie eine hohe Komplexität auf und sind gerade für Anfänger ungeeignet.

        • Zugang: Kleinanleger erhalten in der Regel keinen Zugang zu Futures.

        8. Häufige Fragen zum Handel mit Futures

        Unsere Inhalte spiegeln nur die Meinungen und Erwartungen der Autoren wider und stellen somit keine Empfehlung zum Kaufen, Halten oder Verkaufen der genannten Wertpapiere dar.

        Als Anleger*in trägst Du die volle Verantwortung für Deine Investitionsentscheidungen.

        Die Autoren können in einige der beschriebenen Assets investiert sein und somit ein Interesse an deren Kursentwicklung haben.

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        Maximilian König
        Maximilian König
        Autor
        Über den Autor
        Ich beschäftige mich bereits seitdem ich 15 bin mit dem Aktienmarkt. In den letzten Jahren habe ich mich auf die Entwicklung klar definierter Investmentstrategien spezialisiert. Mein Ziel ist es die Aktienbewertung auf Basis von Daten zu vereinfachen und so nach klaren Regeln zu investieren. Bereits während meines BWL-Studiums habe ich mich selbstständig gemacht und mit investolio anschließend mein eigenes Unternehmen gegründet. Mit aktienkoenig.de möchte ich anderen Anlegern das Investieren in Aktien auf Basis klarer Strategien näherbringen.

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