Shooting Star Candlestick – Sternschnuppen als Trading Signal
Candlestick Muster sind für viele Trader ein wichtiges Hilfsmittel in der technischen Analyse. Ein weit verbreitetes Candlestick Muster ist der Shooting Star.
Die Shooting Star Formation kann im Trading für die Analyse eines Tops genutzt werden. Wenn du einen Shooting Star im Chart rechtzeitig erkennst, kann er dir bei der Gewinnmitnahme helfen oder als Einstieg für einen Short Trade genutzt werden.
Wie so eine Formation aussieht, wann sich eine Shooting Star Candle bildet und ob du als Trader ein Shooting Star Signal traden solltest, zeigen wir dir in diesem Artikel. Dabei setzen wir einige der Grundlagen voraus, die wir in unserem Artikel über Candlestick Muster erklärt haben.
1. Was ist eine Shooting Star Candlestick Formation?
Ein Shooting Star ist im Bereich der Candlestick Muster ein Verkaufssignal für Assets in einem Aufwärtstrend. Der Shooting Star eignet sich somit als Einstieg für einen Short Trade bzw. für den Ausstieg aus einem aktuellen Trade.
Was signalisiert ein Shooting Star für Trader
Ein Shooting Star zeigt dir als Trader an, dass eine Trendumkehr nach einer Aufwärtsbewegung ansteht. Wenn du bei deiner Chartanalyse einen Shooting Star identifizierst, kannst du mit einem Übergang eines Aufwärts- in einen Abwärtstrend rechnen.
Wenn du bei einem stark gestiegenen Asset von einer zeitnahen Korrektur ausgehst und nach einem guten Trading Einstieg suchst, kannst du Ausschau nach einem Hanging Man Candlestick halten.
Aufbau eines Candlestick Shooting Star
Ein Candlestick Shooting Star zeichnet sich durch einen kleinen Körper am unteren Ende sowie durch einen langen Docht am oberen Ende aus. Der Docht sollte mindestens doppelt so lang sein, wie der Körper.
Der Name des Shooting Star (deutsch: Sternschnuppe) leitet sich daher ab, dass der Körper mit einem langen Schweif am oberen Ende mit dem Aufbau einer fallenden Sternschnuppe verglichen werden kann. Ähnlich wie die Sternschnuppe, fällt auch der Kurs nach einem Shooting Star auf neue Tiefs.
Wichtig ist, dass ein Shooting Star nur nach einem vorhergehenden Aufwärtstrend einsetzen kann und nur den Beginn eines Abwärtstrends signalisiert. Daher ist der Shooting Star ausschließlich ein Verkaufssignal und kein Kaufsignal im Candlestick Trading.
Die Farbe des Shooting Stars ist für die Interpretation nicht weiter relevant. Sie zeigt dir an, ob der Schlusskurs oberhalb (grün oder weiß) oder unterhalb (rot oder schwarz) des Eröffnungskurses liegt. Einige Darstellungen verwenden auch andere Farben, was für den Shooting Star aber keine weitere Bedeutung hat.
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2. Entstehung eines Shooting Star Candlestick
Wir wissen nun, was ein Shooting Star Candle Stick ist und wofür du das Signal als Trader einsetzen kannst. Doch wie entsteht ein Shooting Star eigentlich? Welche Kursverläufe liegen einer Bildung des Shooting Star zugrunde und wie verhalten sich Käufer und Verkäufer in einer solchen Marktsituation?
Kursverlauf der Shooting Star Kerze
Ein Shooting Star tritt in Aufwärtstrends auf. Ein Shooting Star Candlestick Signal bildet sich daher häufig mit einem Eröffnungskurs, der oberhalb des Schlusskurses der vorherigen Kerze liegt. Das betrachtete Asset (Aktie, Rohstoff, Kryptos usw.) steigt im Kurs an und generiert Chart-Kerzen mit höheren Hochs und höheren Tiefs.
Nach der Eröffnung steigt der Kurs innerhalb der Zeitperiode deutlich an und generiert ein neues Hoch. Zwischenzeitlich sieht die Kerze nach einer stark bullischen Long Candle aus. Bis hierhin sieht es in der technischen Analyse so aus, als würde sich der Aufwärtstrend mit einer starken Dynamik fortsetzen.
Nach Erreichen des Zwischenhochs beginnt der Preis nun zu fallen. Trader und Investoren nehmen zunehmend Gewinne mit und der Kurs sinkt wieder bis nahe an den Eröffnungskurs oder sogar darunter.
Der Schlusskurs des Shooting Stars kann leicht oberhalb oder unterhalb des Eröffnungskurses liegen. In jedem Fall sollte er jedoch unterhalb des Schlusskurses der vorherigen Candle liegen.
Am oberen Ende des Shooting Star Körpers ist der Docht zu erkennen, der durch den Anstieg auf ein zwischenzeitliches Hoch gebildet wurde, aber aufgrund der Gewinnmitnahmen nicht gehalten wurde.
Im weiteren Verlauf sollte der Kurs – im Anschluss an die gebildete Shooting Star Kerze – weiter fallen und sich unterhalb des Shooting Star Körpers eine neue Korrekturbewegung bilden.
Doch warum handeln Trader eigentlich Shooting Star Candlesticks und warum eignen sie sich als Signal für eine bevorstehende Trendumkehr – bzw. als Signal für den Beginn eines neuen Abwärtstrends?
Zur Klärung dieser Frage betrachten wir nachfolgend, wie sich die Anzahl der Käufer und Verkäufer während der Bildung eines Shooting Star entwickelt.
Käufer und Verkäufer beim Shooting Star Signal
Die technische Ausgangslage eines Shooting Star Candles im Trading Chart ist eine Aufwärtsbewegung mit steigenden Kursen. Steigende Kurse sind ein Resultat von zu wenig Angebot bei zu hoher Nachfrage. Durch die Bereitschaft der Käufer, einen höheren Preis zu zahlen, schraubt sich der Kurs das Trading Assets sukzessive immer weiter nach oben.
Der Shooting Star am Ende einer Aufwärtsbewegung zeigt an, dass sich alle interessierten Käufer mit Anteilen eingedeckt haben. Die Bullen bzw. die Käuferseite ist bereits in den Markt eingestiegen und es kommen keine neuen Kaufinteressenten mehr dazu.
Gleichzeitig bleibt die Zahl der Verkäufer konstant. Marktteilnehmer, die schon zu Beginn der Aufwärtsbewegung gekauft haben und während des Kursanstiegs sukzessive ihre Anteile mit Gewinn verkaufen, finden nun keine neuen Abnehmer mehr, da bereits alle interessierten Käufer im Markt sind.
Am Top der Aufwärtsbewegung wandelt sich der Nachfrageüberschuss als in ein Angebotsüberschuss, bei dem Verkäufer keine interessierten Käufer mehr finden. Die Aufwärtsdynamik gerät ins Stocken und der Kurs beginnt zu fallen. Noch bevor die Shooting Star Candle vollständig gebildet wurde, sinkt der Kurs wieder bis in die Nähe des Eröffnungskurses.
Der lange Docht am oberen Ende zeigt technischen Analysten und Tradern, dass die Zahl der Verkäufer im Markt nun größer als die Zahl der Käufer ist. Die Analyse von Shooting Star Signalen ermöglicht es dir als Trader, frühestmöglich einen bevorstehenden Abwärtstrend zu erkennen und sich vorteilhaft zu positionieren.
Aber sollten Trader jeden Shooting Star Candlestick handeln? Worauf gilt es zu achten, wenn du ein Shooting Star Signal handeln möchtest?
3. Wann solltest du ein Shooting Star Pattern traden
Die Kursentwicklung eines Shooting Star Candlestick Patterns ist aufgrund der Analogie zu fallenden Sternschnuppen oder in Vergessenheit geratenen Pop-Künstlern sehr einprägsam. Trotzdem müssen Trader ein paar wichtige Kriterien prüfen, bevor sie einen Shooting Star traden sollten. Welche das sind, zeigen wir dir in diesem Abschnitt.
Bestätigung der Shooting Star Formation
Einen Candlestick Shooting Star im Chart zu erkennen, ist nicht schwer. Auch Trading Anfänger können schnell lernen, das Trading Pattern zu finden. Falls du den Shooting Star jedoch tradest, ohne auf eine Bestätigung des Signals zu warten, ist die Gefahr eines Fehlsignals deutlich größer.
Wer Shooting Star Signale erfolgreich traden möchte, muss auf eine Bestätigung durch die darauffolgende Kerze warten, bevor er den Trade eröffnet. Erst, wenn der Kurs mit der nächsten Candle unter die Untergrenze des Shooting Stars fällt, ist der Zeitpunkt für den Einstieg gekommen.
Wenn du erst auf eine Bestätigung wartest, steigst du zwar später in den Trade ein und dir entgeht möglicherweise ein kleiner Gewinn. Da du das Signal aber mit größerer Sicherheit richtig erkannt hast, sinkt die Wahrscheinlichkeit eines schlechten Trades mit Verlusten.
Wenn du auf Nummer sicher gehen möchtest, dann eröffne dir ein Demokonto, auf dem du das Trading von Shooting Star Patterns zunächst testest. Eine Liste der kostenlosen Anbieter haben wir in unserem Demokonto Vergleich für dich bereitgestellt.
Wahrscheinlichkeit für Trading-Erfolg mit Shooting Star Signalen
Die Trefferquote für einen Shooting Star liegt – in Abhängigkeit von der Marktstimmung – bei rund 59%. Damit gehört der Shooting Star zu den weniger verlässlichen Candlestick Signalen.
Um die Erfolgswahrscheinlichkeit für deinen Trade nach dem Shooting Star Signal zu erhöhen, solltest du auf die nachfolgenden Punkte achten:
- Shooting Star Patterns, die innerhalb eines übergeordneten Abwärtstrends nach einer kurzen Erholung auftreten, haben eine besonders hohe Trefferquote.
- Je länger obere Schatten und je kleiner der Kerzenkörper, umso verlässlicher ist die Aussagekraft eines Shooting Star Candlesticks.
- Die Erfolgswahrscheinlichkeit einer Shooting Star Candle in Bullenmärkten ist sehr schlecht.
Die meisten Candlestick Formationen können besonders gut auf Tagesbasis getradet werden. Ob du dich für Aktien, Devisen oder Kryptowährungen entscheidest, ist von untergeordneter Bedeutung für die Aussagekraft der Candlesticks.
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Verlustbegrenzung und Stop Loss beim Shooting Star
Das Shooting Star Pattern ist weniger verlässlich als andere Candlestick Muster. Zudem ist die Verlustbegrenzung bei Short Trades absolut essenziell, da deine Verluste theoretisch ins Unendliche steigen können. Um deine Verluste zu begrenzen, solltest du mit einem Stop Loss arbeiten.
Beim Trading von Shooting Stars gibt es mehrere Möglichkeiten, um den Stop Loss zu platzieren. Um den richtigen Stop Loss zu wählen, musst du dein persönliches Risikomanagement, deine Positionsgröße, deinen Zeithorizont und die Marktsituation berücksichtigen. Der wahrscheinlich meistgewählte Stop Loss liegt jedoch leicht oberhalb des oberen Dochts.
Alternativ kannst du das Risiko auch deutlich begrenzen und den Trade auch am oberen Ende des Shooting Star Kerzenkörpers setzen. Dies erhöht jedoch die Wahrscheinlichkeit, dass du bei einem leichten Rücksetzer aus dem Trade fliegst, obwohl der Kurs anschließend weiter fällt.
4. Abgrenzung zu anderen Candlestick Formationen
Das Lesen von Candlestick Patterns im Chart ist nicht immer leicht. Mit der Zeit wird dir das Erkennen jedoch immer leichter fallen. Um dir am Anfang die Interpretation von Shooting Star Candlesticks zu erleichtern, grenzen wir das Signal von einigen ähnlichen Candlestick Mustern ab.
Inverted Hammer vs. Shooting Star Signal
Der Inverted Hammer sieht dem Shooting Star sehr ähnlich. Wie beim Shooting Star bildet sich beim Inverted Hammer der Körper am Boden. Oben entsteht ein langer oberer Docht.
Anders als beim Shooting Star, entsteht ein Inverted Hammer jedoch innerhalb eines Abwärtstrends. Der Inverted Hammer wird zudem als Kaufsignal interpretiert und zeigt Tradern eine beginnende Aufwärtsbewegung an.
Hanging Man vs. Shooting Star Candlestick
Ein Hanging Man Candlestick ist – ebenso wie der Shooting Star – ein Verkaufssignal am oberen Top einer Aufwärtsbewegung. Das Hanging Man Signal ist ein Umkehrsignal, bei dem der Übergang von einem Aufwärts- in einen Abwärtstrend bevorsteht.
Im Gegensatz zum Shooting Star ist der Aufbau der Hanging Man Candle jedoch verkehrt herum. Ein Hanging Man besteht aus einem kleinen Körper am oberen Ende und besitzt einen langen unteren Schatten.
Gravestone Doji vs. Shooting Star
Der Gravestone Doji ist eine Sonderform des Shooting Stars. Das Signal bildet sich ebenfalls am Top einer Aufwärtsbewegung und wird als Verkaufsignal interpretiert.
Im Gegensatz zum Shooting Star Candlestick besitzt ein Gravestone Doji jedoch praktisch keinen Körper, da Eröffnungs-, Schluss- und Tiefstkurs auf einem Kursniveau liegen. Lediglich am oberen Ende bildet sich ein langer Schatten.
Hammer Formation vs. Shooting Star Formation
Das Gegenstück zur Shooting Star Candle ist die Hammerkerze. Der Hammer besitzt einen kleinen Kerzenkörper am oberen Ende und einen langen Docht am unteren Ende.
Während der Shooting Star das Ende eines Aufwärtstrends und die Bildung eines Tops signalisiert, kündigt ein Hammer das Ende einer Abwärtsbewegung an. Trader erwarten nach einem Hammer steigende Kurse und nutzen die Candle als Kaufsignal. Zusätzliche Informationen und weitere Trading Tipps findest du im Artikel Hammer Candlestick.
5. Vorteile und Nachteile von Shooting Star Candlesticks
Nachdem wir nun die wichtigsten Fakten über den Candlestick Shooting Star betrachtet haben, fassen wir nachfolgend die wesentlichen Vor- und Nachteile zusammen.
Vorteile vom Candlestick Shooting Star
- Mit Shooting Star Candles können Einstiege und Ausstiege aus einem Trade im Chart klar definiert werden.
- Shooting Star Candlesticks mit langen oberen Schatten zeigen Tradern verlässlich an, dass sich aktuell mehr Verkäufer als Käufer im Markt bewegen.
- Die Shooting Star Kerze ist ein gutes Signal, um Gewinne in einem Long Trade mitzunehmen.
Nachteile vom Candlestick Shooting Star
- Die Aussagekraft des Shooting Star Patterns ist gering und die Trefferquote liegt nur knapp über dem Zufall.
- Shooting Star Candlesticks in Bullenmärkten liefern häufig Fehlsignale.
- Das Trading auf der Short Seite ist für Trading Anfänger nicht zu empfehlen, weshalb der Shooting Star zu Beginn nur als Ausstieg aus Long Trades genutzt werden sollte.
6. Fazit: Trading mit Shooting Star Candlesticks
Der Shooting Star ist ein Klassiker unter den Candlestick Patterns, den jeder Trading Anfänger kennen sollte. Aufgrund der geringen Trefferquote solltest du ihn jedoch nicht als Einstieg in einen Trade nutzen, sondern deinen Fokus auf andere Candlestick Signale oder ergänzende Trading Indikatoren legen.
Wer allerdings einen Long Trade mit hohen Buchgewinnen im Depot stehen hat und nach einem geeigneten Ausstieg sucht, sollte bei einem Candlestick zumindest über die Mitnahme von Teilgewinnen nachdenken. Beispielsweise könntest du 50 % deines Trades verkaufen und anschließend auf eine erweiterte Bestätigung des Shooting Star Candlesticks warten.
Wie ist deine Meinung zum Shooting Star als Trading Signal – Nutzt du ihn für dein Trading und ergänzt du das Signal mit anderen Indikatoren?
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