Junge Frau mit gelben Kopfhörern hört Musik auf Spotify

Spotify Aktie Prognose – Audio-Streaming per App im Web

Zuletzt am 24.04.2023 aktualisiert
Erschienen am 23.03.2022
Lesezeit 14 min.

Lektoriert von Christian Musanke
Überprüft durch Daniel Wenz
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Die Tech-Aktie von Spotify revolutionierte mit ihrem Geschäftsmodell die Musikbranche und stieg nach ihrem IPO um ein Vielfaches. Dank Spotify ist der Kauf von CDs und der Austausch von mp3-Dateien heute überflüssig.

Doch zuletzt befand sich der Aktienkurs von Spotify im Sinkflug. Welche Gründe liegen für den schwachen Spotify Aktienkurs vor?

In diesem Artikel analysieren wir für euch die Spotify Aktie. Wir haben Argumente zusammengetragen, die euch bei eurer Investitionsentscheidung helfen. Ist die Spotify Aktie aktuell ein Kandidat für dein Portfolio?

Falls du daran interessiert bist die Spotify Aktie zu kaufen, dann haben wir im verlinkten Artikel eine Anleitung für dich geschrieben.

1. Top 3 Key Facts zur Spotify Aktie

  • Mit der Spotify Aktie setzen Anleger auf eine der größten Online-Musikdatenbanken mit über 82 Mio. Songs.
  • Die Spotify App wird monatlich von rund 406 Mio. Musikfans genutzt.
  • Die Gründer von Spotify halten bis heute über 18 % aller Spotify Aktien und sind weiterhin ein Teil des Managements von Spotify.

2. Unternehmen Spotify und seine Aktien

An was für einem Unternehmen können sich Anleger mit den Aktien von Spotify beteiligen?

Um den Kern des Unternehmens besser zu verstehen, werfen wir einen Blick auf die Historie, das Geschäftsmodell sowie das Management und die größten Aktionäre.

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Geschichte der Spotify Aktie

Spotify wurde im Jahr 2006 von Daniel Ek und seinem Mitbegründer Martin Lorentzon in Stockholm, Schweden gegründet. Der Name geht auf die englischen Begriffe „spot“ (deutsch: erkennen) und „identify“ (deutsch: identifizieren) zurück.

Im Februar 2009 begann Spotify, seinen kostenlosen Dienst in Großbritannien anzubieten. Kurz nach Marktplatzierung musste Spotify jedoch wieder auf ein Invitation-Only-Modell umsteigen, da die hohe Nachfrage nicht gedeckt werden konnte.

2011 wurde Spotify in den USA eingeführt. Darauf folgten immer mehr Ländern auf der ganzen Welt. Die Kunden- und Abozahlen wachsen seitdem jedes Jahr massiv an und das Unternehmen Spotify wird immer größer.

Spotify gelang im Oktober 2015 ein Meilenstein: Der Song “Thinking Out Loud” von Ed Sheeran war der erste Song, der über 500 Mio. mal gestreamt wurde.

Um das Wachstum weiter zu beschleunigen, tätigte Spotify eine Vielzahl kleinerer und größerer Übernahmen. Im Mai 2013 wurde die Musikentdeckungs-App Tunigo übernommen. Kurz darauf folgten das Musik-Intelligenz-Unternehmen The Echo Nest sowie Seed Scientific, ein datenwissenschaftliches Beratungs- und Analyseunternehmen.

Im Jahr 2016 wurden die Social- und Messaging-Startups Cord Project, Soundwave, CrowdAlbum und Preact übernommen. 2017 folgten Sonalytic, ein Startup für Audioerkennung, sowie MightyTV, eine App zur Verknüpfung mit Fernseh-Streaming-Diensten.

Mit Mediachain verstärkte sich Spotify zudem im Blockchain Bereich. Mediachain entwickelte ein dezentrales Datenbanksystem zur Verwaltung von Attributions- und anderen Metadaten. Weitere Übernahmen waren die Start-Ups Niland, Soundtrap und Loudr.

Der Spotify IPO erfolgte im Jahr 2018. Hierfür führte Spotify ein direktes öffentliches Angebot statt eines Börsengangs durch.

Das Debüt an der New Yorker Börse lief mit einem Anstieg von mehr als 25% am ersten Tag sehr erfolgreich.

2019 begann Spotify durch die Übernahme der Podcast-Netzwerke Gimlet Media, Anchor FM und Parcast, den Podcasting-Markt anzugreifen und zu einer der größten Podcast-Plattformen heranzuwachsen.

Nach den Übernahmen folgten wichtige Lizenzrechte für die Podcasts The Ringer von Bill Simmons sowie The Joe Rogan Experience. Zuletzt kaufte sich Spotify mit SoundBetter und Betty Labs weitere IT-Expertise hinzu. Im November 2021 kündigte Spotify an, den Hörbuch-Marktführer Findaway zu übernehmen.

Geschäftsmodell und Segmente der Spotify Aktie

Spotify ist ein schwedischer Anbieter von Audio-Streaming- und Mediendiensten. Durch Spotify wurde die Art und Weise, wie Menschen Musik hören, grundlegend disruptiert.

Noch vor wenigen Jahren mussten Musikfans im Plattenladen für die Alben ihrer Lieblingskünstler anstehen; oder dem Radio die Musikauswahl überlassen. Wer Musik hören wollte, musste die CDs, Kassetten, Schallplatten oder mp3-Dateien einzeln kaufen.

Spotify ist von diesem “transaktionsbasierten” Kauf und Besitz von Musik zu einem “zugangsbasierten” Modell übergegangen, das Nutzern den Abruf einzelner Songs, Alben und Playlists per Streaming ermöglicht.

Heute können Menschen auf der ganzen Welt nahezu unbegrenzt die Musik abrufen, die sie gerade hören wollen. Musik ist dank Spotify über Smartphones und Endgeräte von überall aus zugänglich, egal wann und wo.

Das Geschäftsmodell von Spotify ist als Freemium-Dienst strukturiert, in dem eine Vielzahl von Funktionen kostenlos genutzt werden können. Für zusätzliche Funktionen, wie Offline-Hören und Werbefreiheit, müssen kostenpflichtige Abonnements abgeschlossen werden.

Spotify verdient sein Geld überwiegend durch Premium-Abonnements und Werbeeinnahmen.

Die größten Ausgaben von Spotify entstehen für die Zahlung von Tantiemen an Künstler und Musiklabels. Diese werden auf Grundlage der Streaming-Anzahl ermittelt. Derzeit schüttet Spotify etwa 70% seiner Gesamteinnahmen für Lizenzen und Tantiemen aus.

Management: Wer führt das Unternehmen der Spotify Aktie?

Gründer und Chief Executive Officer (CEO) der Spotify Aktie ist Daniel Ek. Er gestaltet die Vision des Unternehmens aktiv seit 2006. Vor seiner Zeit bei Spotify gründete Ek das Online-Werbeunternehmen Advertigo, das später von Tradedoubler übernommen wurde. Außerdem war Ed in unterschiedlichen leitenden Positionen im Online-, Mode- und Unterhaltungs-Business tätig. Ed ist zudem Gründermitglied der europäischen Investmentgesellschaft Prima Materia.

Chief Financial Officer (CFO) von Spotify ist Paul Vogel. Mit Vogel konnte Spotify einen sehr erfahrenen Finanzexperten gewinnen, der erfolgreich Karriere in der Investmentbranche als Portfoliomanager und Aktienanalyst machte, unter anderem bei Barclays und Morgan Stanley. Bei Spotify arbeitete Paul von 2016 bis 2020 als Leiter der Bereiche Finanzplanung und -analyse und war u.a. auch für Trasury & Investor Relations zuständig.

Spotify Leadership mit CEO Daniel Ek und CFO Paul Vogel

Spotify Leadership mit CEO Daniel Ek und CFO Paul Vogel; Quelle: spotify.com

Das insgesamt neunköpfige Management-Team von Spotify besteht aus vier Frauen und fünf Männern. Der Aufsichtsrat wird aktuell von vier Frauen und sieben Männer gebildet.

Aktionärsstruktur: Wer hält die meisten Spotify Aktien

Größter Aktionär von Spotify ist laut Angaben von MarketScreener Baillie Gifford. Die schottische Investment-Firma stieg bereits vor dem Börsengang 2015 bei Spotify ein und hält bis heute mit rund 11,6% die meisten Aktien.

Weitere institutionelle Investoren von Spotify sind T. Rowe Price (8,4%), Morgan Stanley (6,4%) und ARK Investment (2,1%).

Ein weiterer Großaktionär von Spotify ist Tencent Holdings. Im Dezember 2017 vereinbarten Spotify und Tencent Music Entertainment einen kooperativen Austausch von Anteilen. Der chinesische Tech-Riese hält heute fast 9% aller Spotify Aktien. Spotify ist im Gegenzug mit 17% an der Tochter Tencent Music Entertainment beteiligt.

Ein positives Signal für Investoren ist zudem die hohe Insider-Beteiligung der beiden Gründer von Spotify. Bis heute halten Lorentzon (11,0%) und Ek (7,4%) weiterhin große Anteile an ihrem Unternehmen.

3. Produkte von Spotify

Den Kern des Unternehmens haben wir nun verstanden. Doch welche Produkte und Dienstleistungen bietet Spotify im Einzelnen an?

Um das Angebot von Spotify abzugrenzen, werfen wir einen Blick auf die Produktpalette, einige wesentliche Kompetenzen sowie entscheidende Kooperationen mit anderen Akteuren.

Produkte: Spotify Free und Spotify Premium

Spotify ist ein Streaming-Anbieter, der eine breite Palette an Songs, Hörbüchern und Podcasts anbietet. Die Leistungen der Spotify Aktie werden über ein Freemium-Angebot in folgenden Varianten angeboten:

Mit Spotify Free können registrierte Kunden kostenlos Musik, Podcasts und Hörbücher über die Plattform streamen.

Die kostenfreie Spotify-Version enthält Werbung, begrenzte Mobile-Listening-Funktion und keine Offline-Funktion zum Hören ohne Internet.

Produktvorteile für Kunden von Spotify

Produktvorteile für Kunden von Spotify; Quelle: spotify.com

Die Spotify Premium Version ist als monatlich zahlbares Abo für Singles, Paare, Familien und Studenten erhältlich.

In der Bezahlversion von Spotify können Kunden ohne Werbeunterbrechungen hören sowie Musik, Hörbücher und Podcasts downloaden und später Offline hören.

Produktvorteile für Kunden von Spotify Premium

Produktvorteile für Kunden von Spotify Premium; Quelle: spotify.com

Das Basis-Angebot von Spotify kann über die mobile App oder über einen Web Player gestreamt werden.

Dank zahlreicher Datenanalysen und Algorithmen von Spotify werden die Vorlieben der Kunden immer besser verstanden. Zudem wird das Angebot für neue Musik und Podcasts stetig erweitert und verbessert.

Kernkompetenzen: Spotify baut eine digitale Tech-Plattform

Die Produkte von Spotify richten sich an Musikfans. Die Kernkompetenzen von Spotify liegen jedoch im Technologiesektor und forcieren den Ausbau der digitalen Plattform.

Für den Geschäftserfolg benötigt Spotify unter anderem folgende Kernkompetenzen:

  • Ausbildung in den Bereichen Programmierung und App-Entwicklung.
  • Datenanalysen und Entwicklung von Algorithmen für die Erstellung von Playlists.
  • Beziehungen zu Plattenlabels, Podcast-Creatorn und Werbe-Partnern.
  • Gewährleistung der Sicherheit von Kundendaten und Accounts.

Spotify Datenbank-Leak 2020

Im Jahr 2020 entdeckte die Cybersecurity-Firma vpnMentor eine Datenbank mit rund 380 Millionen Datensätzen von Spotify-Kunden. Die Passwörter und Logins der Spotify-Nutzer wurden vermutlich ausgespäht um eine größere Attacke zu starten. Die Kunden mussten daraufhin ihre Passwörter ändern.

Geschäftspartner von Spotify: Plattenlabels und Podcast-Creator

Zu den wichtigsten Geschäftspartnern von Spotify gehören Musikrechteinhaber und Plattenlabels. Um Musik über die Plattform anbieten zu dürfen, muss Spotify die Rechte erwerben.

Nach aktuellen Angaben schüttet Spotify etwa 70% seiner Gesamteinnahmen an die Rechteinhaber aus, zu denen überwiegend Plattenlabels gehören. Diese zahlen anschließend den Künstlern die individuellen Vergütungen.

Um die Lizenzgebühren zu reduzieren, wurde mit einigen Labels die exklusive Veröffentlichung über Spotify Premium angeboten. Die Vereinbarungen mit Universal Music Group und anderen Plattenlabels erlauben es Künstlern, neue Musik für bis zu zwei Wochen ausschließlich auf Spotify Premium zu veröffentlichen.

Auch im Bereich Podcasts konnte Spotify wichtige Partnerschaften eingehen. Seit 2020 werden gemeinsam mit ESPN, Netflix und anderen Unternehmen Podcasts, Filme und Fernsehsendungen produziert.

In der Vergangenheit geriet Spotify wiederholt in die Kritik, da die Vergütung für Künstler und Interpreten nicht angemessen hoch sei. Durch das Bezahlsystem über Tantiemen erhalten Künstler ihre Vergütung anteilig an der Gesamtnachfrage nach Streams auf der Spotify-Plattform.

Kooperationen und Werbepartner von Spotify: Peloton, Discord, VISA und Xiamoi

Um die Plattform von Spotify weiter zu vernetzen, fokussiert das Management eine Vielzahl integrativer Partnerschaften. So wurde Spotify 2015 als exklusiver Partner in PlayStation Music integriert.

Seit 2017 ermöglicht die Waze-Partnerschaft die Wegbeschreibung in der Spotify-App und die Wiedergabe von Spotify-Playlists in der Waze-App.

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2018 wurde der Voice-Chat-Dienst Discord in Spotify integriert. Dies ermöglicht den Nutzern, aktuell gespielte Songs auf ihrem Discord-Profil anzuzeigen und andere Nutzer über Spotify Premium zu gemeinschaftlichen “Hörpartys” einzuladen.

Um weitere Kunden zu gewinnen, konnte Spotify zudem wichtige Werbepartnerschaften mit internationalen Unternehmen wie Xiaomi, Peloton, VISA und weiteren Tech-Unternehmen erzielen. Inhalt dieser Vereinbarungen sind überwiegend kostenlose Probe-Abos für ausgewählte Kunden.

4. Markt und Kunden der Spotify Aktie

Wir wissen nun, wie und mit was Spotify sein Geld verdient. Aber in welchem Markt bewegt sich die Spotify Aktie eigentlich?

Um diese Frage zu klären, schauen wir uns die Kunden und das zukünftige Marktpotential von Spotify an. Außerdem werfen wir einen Blick auf die größten Konkurrenten.

Kunden von Spotify: Musikfans, Künstler und Entwickler

Die Haupteinnahmequelle von Spotify sind Gebühren für Premium-Accounts. Den größten Anteil der Kunden von Spotify machen Musikfans und Podcast-Hörer aus, die für das Angebot von Musik, Nachrichten und Unterhaltung monatliche Gebühren an Spotify zahlen.

Mit Spotify Artists wendet sich die Plattform durch gezielte Angebote und Dienstleistungen zudem an die Künstler und Interpreten. Über verschiedene Features werden Künstler von Spotify unterstützt, ihre Fan-Gemeinschaft auszubauen und mit der Community zu interagieren.

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Durch die stärkere Fokussierung auf den Podacst-Markt gehören zunehmend auch Creator, Partner, Mitarbeiter sowie medizinische und wissenschaftliche Communities zur Zielgruppe von Spotify. Die Podcaster haben über Spotify eine große Reichweite. Um exklusive Inhalte anzubieten, werden Rechte verhandelt und Vereinbarungen geschlossen.

Außerdem richtet sich Spotify an Programmierer und Entwickler, um die Plattform weiter zu vernetzen und die Angebote auszuweiten. Unter Spotify for Developers sind verschiedene APIs und SDKs für JavaScript, iOS und Android zusammengefasst. Entwickler können mit eigenen Codes Features und Integrations für Musikfans erstellen und Schnittstellen zur Spotify Plattform erzeugen.

Marktanteil und Konkurrenz: Spotify ist die Nummer 1 für Audio-Streaming

Spotify ist der globale Marktführer für das Streaming von Audioinhalten wie Musik und Hörbüchern. Auch im Markt für Podcasts ist Spotify inzwischen die unangefochtene Nummer 1. In den USA ist die Spotify-Plattform die meistgenutzte Plattform um Podcasts zu hören.

Die Abonnentenzahlen von Spotify übertreffen die Zahlen der Konkurrenz deutlich, wie eine Gegenüberstellung der Abonnenten für das vierte Quartal 2020 – während der Corona-Pandemie – eindrücklich zeigt. Das Management sieht zudem weiteres Potential, um zusätzliche Marktanteile hinzuzugewinnen.

ServiceSubscribers (Q4 2020)
Spotify144,0 Mio.
Apple Music68,0 Mio.
Amazon Prime Music55,0 Mio.
Tencent Music (Group)51,7 Mio.

Der Tech-Gigant Microsoft stellte im Jahr 2017 seinen Streaming-Dienst Groove Music aufgrund fehlender Erfolge wieder ein und übertrug die gesamte Musik der Nutzer vollständig an Spotify.

Die anderen beiden Tech-Plattformen Amazon und Apple weiten ihr Angebot hingegen stetig aus.

Im Gegensatz zu Spotify sind die Konkurrenten Amazon und Apple nicht zwingend darauf angewiesen, profitabel zu arbeiten. Vielmehr liegt das Ziel von Apple Music und Amazon Prime Music darin, die Kunden im jeweiligen Ökosystem zu halten und die Einnahmen pro Kunde zu erhöhen.

Marktpotential der Spotify Aktie: Investitionen in Podcasts und die Kreativwirtschaft

Der Anstieg der Abonnements verzeichnete in den letzten Jahren ein massives Wachstum. Insbesondere die Medienabonnementdienste werden immer mehr akzeptiert. Spätestens seit der COVID-19-Pandemie ist das digitale Streaming von Musik für viele zur ersten Wahl des Konsums geworden und dürfte die Nutzergewohnheit langfristig verändert haben.

Für die Zukunft sieht Spotify weiter großes Potential. Hierfür möchte der CEO neue Kategorien definieren und seine Rolle als reiner Musikabonnementdienst hinter sich lassen.

Für Spotify soll in Zukunft die Creator Economy immer mehr in den Mittelpunkt geraten. Spotify erkennt eine immer schnellere Professionalisierung der Kreativen und sieht darin eine der größten Chancen für die Zukunft von Spotify.

Bei all den Millionen von Künstlern und Kreativen, die Spotify bisher genutzt haben, glaube ich, dass wir erst an der Oberfläche des kreativen Potenzials im Audiobereich gekratzt haben.

Daniel EkCEO - Spotify
Quelle: Investors Call Q4 2021

Spotify möchte sich zu einer dynamischen und offenen Plattform entwickeln, die zur bevorzugten Anlaufstelle für Audiokünstler wird. Über verschiedene Tools sollen für Millionen von kleinen und mittelständischen Unternehmern die Infrastruktur und die Ressourcen für ihr Wachstum zur Verfügung gestellt werden.

Für die Umsetzung dieser Vision fordert der CEO von Spotify viel Geduld von den Aktionären. Die ersten Schritte sind mit Spotify Artists und Spotify for Developers allerdings getan.

5. Finanzkennzahlen der Spotify Aktie

Die Geschäftsidee von Spotify klingt solide, aber der wirtschaftliche Erfolg lässt sich am besten mit ein paar Zahlen bewerten.

Um die wirtschaftliche Entwicklung einzuordnen, schauen wir uns nun den Aktienkurs und die wesentlichen Finanzkennzahlen der Spotify Aktie an.

Marktkapitalisierung von Spotify

Die Marktkapitalisierung gibt an, mit welchem Gesamtwert das Unternehmen an der Börse gehandelt wird. Sie ergibt sich aus der Anzahl der Aktien und dem Aktienkurs.

Der Aktienkurs von Spotify seit dem IPO im Jahr 2018 gut gelaufen. Nach dem Hoch Anfang 2021 von 387 USD je Spotify Aktie ging es jedoch deutlich bergab.

 

Spotify Aktienkurs

Die aktuelle Marktkapitalisierung von Spotify liegt bei NaN.

Am 20. August 2021 kündigte Spotify ein Programm zum Rückkauf von Stammaktien im Wert von bis zu 1,0 Mrd. USD an. Das Rückkaufprogramm wird am 21. April 2026 auslaufen.

Umsätze der Spotify Aktie

Die Umsätze geben an, wie hoch die Einnahmen sind, die dem Unternehmen durch den Verkauf seiner Produkte und Dienstleistungen zufließen.

Der Umsatz der Spotify Aktie stieg in den letzten 3 Jahren um durchschnittlich knapp 27% pro Jahr. Seit seiner Gründung konnte Spotify seine Umsätze jedes Jahr steigern.

Der Gesamtumsatz für das Geschäftsjahr 2021 stieg im Vergleich zum Vorjahr um 23% auf rund 9,67 Mrd. EUR.

Für die nächsten drei Jahre erwarten Analysten für die Spotify Aktie allerdings nur noch ein durchschnittliches Umsatzwachstum von rund 16% pro Jahr.

Gewinne der Spotify Aktie

Die Gewinne geben an, welcher Teil der erzielten Einnahmen nach Abzug aller Aufwendungen im Unternehmen verbleibt.

Spotify arbeitet noch nicht profitabel. Allerdings konnte der Nettoverlust in den letzten Jahren meist relativ niedrig gehalten werden. Im Jahr 2021 betrug der Verlust je Spotify Aktie 0,18 EUR.

Für das Jahr 2022 erwarten Analysten erstmals ein positives Ergebnis mit einem Gewinn von rund 0,27 EUR je Spotify Aktie. Im Jahr 2024 soll der Gewinn je Spotify Aktie bereits bei 2,59 EUR liegen.

Spotify Aktie und die Marge

Die Gewinnmarge gibt das Verhältnis vom Gewinn zum Umsatz an. Je höher die Marge, desto profitabler arbeitet das Unternehmen.

Wie viele schnell wachsende Tech-Unternehmen arbeitet Spotify noch nicht profitabel und investiert einen Großteil der Einnahmen in weiteres Wachstum durch Übernahmen und den Ausbau der Plattform.

Allerdings konnte im Jahr 2021 erstmalig ein positives EBIT erzielt werden. Die negative Nettogewinnmarge konnte stetig gesenkt werden und lag in 2021 bei nur noch -0,35%, was das unmittelbare Bevorstehen der Profitabilitätsgrenze andeutet.

In den letzten sieben Jahren konnte die Bruttomarge von Spotify zudem leicht gesteigert werden. Für das Jahr 2021 liegt die Bruttomarge bei rund 27% und zeigt das vorhandene Potential für die weitere Skalierung der Plattform an.

Dividenden der Spotify Aktie

Als Dividende werden Ausschüttungen des Unternehmens an die Aktionäre bezeichnet. Sie können beispielsweise aus Gewinnen, Rücklagen oder Verkäufen gezahlt werden.

Aktionäre von Spotify erhalten aktuell keine Dividende. Aufgrund der Wachstumsstrategie des Unternehmens werden sämtlich Einnahmen und Gewinne reinvestiert.

Laut den Einschätzungen der Analysten ist in den kommenden Jahren nicht mit einer Dividende für die Spotify Aktie zu rechnen.

Verschuldung von Spotify

Die Verschuldung gibt an, wie viele Fremdmittel und Verbindlichkeiten das Unternehmen aktuell aufgenommen hat. Eine Gegenüberstellung mit dem Eigenkapital gibt Aufschlüsse über die Schuldenlast.

Die Fremdkapitalquote der Spotify Aktie ist mit 70% recht hoch. Die Gesamtverbindlichkeiten sind in den letzten Jahren stetig gestiegen, um weiteres Wachstum zu finanzieren.

Aufgrund des positiven operativen Cash-Flows und den Wachstumserwartungen ist die Liquidität des Unternehmens derzeit nicht gefährdet.

6. Prognose für die Spotify Aktie

Wir kennen nun das Geschäftsmodell von Spotify, haben uns den Markt angesehen und einen Blick auf die finanzielle Entwicklung geworfen.

Welche Chancen und Risiken erkennen wir für die Spotify Aktie und welche Szenarien sind für die weitere Entwicklung denkbar?

Chancen für Investoren von Spotify

  • Spotify ist im Markt für Audio-Streaming die globale Leader Aktie mit den meisten aktiven Nutzern.
  • Dank starker Partnerschaften und Kooperationen ist Spotify fest auf Millionen von Smartphones und Endgeräten integriert.
  • Das gründergeführte Management der Spotify Aktie hat klare Visionen für die Zukunft des Unternehmens.
  • Die Korrektur des Aktienkurses ermöglicht einen günstigeren Einstieg als noch vor einem Jahr.

Risiken für Anleger von Spotify

  • Aktuell arbeitet Spotify noch nicht profitabel und ist auf Finanzierungen und Investoren angewiesen.
  • Mit Amazon, Apple und Tencent muss sich Spotify gegen große Plattform-Unternehmen mit einer riesigen Nutzerbasis durchsetzen.
  • Das Geschäftsmodell von Spotify ist anfällig für Regulierungen im Markt für Musikrechte und Datennutzung.
  • Die Vision des Managements, Spotify zu einer Plattform für die Kreativwirtschaft zu entwickeln, ist mit vielen Unsicherheiten verbunden.

7. Bewertung: Ist die Spotify Aktie teuer oder günstig?

Nachdem wir die Chancen und Risiken der Spotify Aktie kennen, werfen wir abschließend einen Blick auf die Bewertung.

Wie teuer ist die Spotify Aktie im Moment und welche Empfehlung geben professionelle Analysten?

Bewertung anhand klassischer Kenngrößen

Mit einem Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV) für 2021 von etwa 2,7 und einem negativen Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von -760 lässt sich schwer erkennen, ob die Spotify Aktie derzeit attraktiv bewertet ist (Stand 18.02.2022).

Für Wachstumsaktien, die noch keine positiven Gewinne ausweisen, sollten daher andere Bewertungs-Kenngrößen herangezogen werden.

Für nicht profitabel arbeitende Wachstumsunternehmen verwenden Analysten häufig die sogenannte Rule-of-40-Regel. Diese misst die Effizienz des Unternehmens über den sogenannten Efficiency Score:

Der Efficiency Score berechnet sich als Summe aus der Wachstumsrate und der Free Cash Flow-Marge. Efficiency Scores von über 40 sprechen für eine hohe Profitabilität des Geschäftsmodells und gelten als kaufenswert.

Wenn du dich für weitere Bewertungsansätze und die Unterschiede der Value- und Growth-Strategie interessierst, empfehlen wir dir unseren Artikel „Value vs. Growth“.

Laut Morningstar wird für die kommenden Jahre bis 2024 ein Umsatzwachstum von etwa 17% für die Spotify Aktie erwartet. Bezogen auf den Free Cash Flow (277 Mio. EUR) und den Umsatz (9,67 Mrd EUR) für 2021 beträgt die Free Cash Flow-Marge rund 3%.

Mit einem Efficiency Score von etwa 20 ist die Spotify Aktie nach der Rule-of-40-Regel aktuell kein Kauf. Die fehlenden Gewinne machen die Spotify Aktie zu einer riskanten Anlage.

Externe Bewertungen: Das sagen Analysten zur Spotify Aktie

Laut CNN Business wird die Spotify Aktie derzeit von 28 Analysten beobachtet. Die Mehrheit rät zum Kaufen (16) oder Halten (9). Die restlichen Analysten (3) empfehlen die Aktie zu verkaufen.

Das mittlere Kursziel der Spotify Aktie liegt momentan bei rund 254 USD (Stand: 18.02.2022).

8. Spotify Aktie kaufen

Wie und wo können wir die Aktie von Spotify (ISIN: LU1778762911) kaufen?

Die Spotify Aktie ist über die in Luxemburg ansässige Holdinggesellschaft Spotify Technology S.A. in Form von American Depositary Receipts (ADR) an der New Yorker Börse notiert.

In Deutschland ist die Aktie über die Börsen in Frankfurt und Stuttgart handelbar. Zudem kann die Spotify Aktie über die Händler bei Lang & Schwarz, Xetra und Tradegate gekauft werden.

Wenn du dir unsicher bist, wie der Kaufprozess funktioniert, haben wir einen Artikel zum Thema “Spotify Aktie kaufen” für dich geschrieben. Dort kannst du Schritt-für-Schritt nachlesen, wie du erfolgreich in Spotify investieren kannst.

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9. Fazit: Lohnt sich ein Kauf der Spotify Aktie?

Spotify konnte mithilfe seines Geschäftsmodells die Musikbranche revolutionieren. Fans können ihre Musik per Streaming auf ihren Smartphones und Endgeräten hören. Der individuelle Musikgeschmack lässt sich über die Plattform besser ausleben, ohne einzelne CDs oder mp3-Dateien kaufen zu müssen.

Die starke Vision des Managements könnte Spotify zu einer spannenden Wette auf die Zukunft der professionalisierten Kreativwirtschaft machen, in der Spotify zur offenen Plattform für die Audio-Welt werden könnte.

Aufgrund der fehlenden Profitabilität und der überschaubaren Cash Flows ist ein Investment in die Spotify Aktie allerdings ziemlich riskant und sollte daher keine zu große Position im Investmentportfolio einnehmen.

Wie ist deine Meinung zur Spotify Aktie? – Trauerst du den Zeiten von CDs und Schallplatten hinterher oder bist du froh über das Angebot der Spotify Plattform?

Unsere Inhalte spiegeln nur die Meinungen und Erwartungen der Autoren wider und stellen somit keine Empfehlung zum Kaufen, Halten oder Verkaufen der genannten Wertpapiere dar.

Als Anleger*in trägst Du die volle Verantwortung für Deine Investitionsentscheidungen.

Die Autoren können in einige der beschriebenen Assets investiert sein und somit ein Interesse an deren Kursentwicklung haben.

Jonas Hofmann
Jonas Hofmann
Autor
Über den Autor
Ich befasse mich als Autor mit den aktuellen Anlagetrends am Kapitalmarkt. Um strategisch und langfristig erfolgreich Geld anzulegen, analysiere ich - für und mit euch - aussichtsreiche Aktien und ETFs in zukunftsorientierten Branchen. Abseits des Finanzmarkts bin ich im Infrastrukturbau tätig.

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