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Forex Trading lernen: So funktioniert der Devisenhandel

Lesezeit 7 min.

Dennis Groß
Redakteur
Lektoriert vonChristian Musanke
Überprüft durchSebastian Rau
Trading
Teil des Handbuchs
Trading
Sieh dir an, wie wir bei Finanzwissen arbeiten

Schnelle Gewinne durch den Handel von Währungspaaren wie EUR/USD (Euro zu US-Dollar) – für erfahrene Trader ist dies im Forex-Trading möglich, insbesondere durch den Einsatz von Hebelprodukten.

In diesem Beitrag erfährst du alles Wichtige zu den Grundlagen des Forex-Handels. Wir beleuchten außerdem die Chancen und Risiken des Devisenhandels und zeigen dir, wie du Forex-Trading lernen kannst

Forex-Trading – Das Wichtigste in Kürze

  • Forex ist eine Bezeichnung für den Devisenhandel.
  • Beim Forex-Trading wird eine Währung gekauft, während die andere verkauft wird.
  • Da der Devisenhandel überwiegend außerbörslich am Interbankenmarkt stattfindet, haben Privatanleger keinen direkten Zugang.
  • Trading-Plattformen und Online-Broker ermöglichen auch Privatanlegern, mit verschiedenen Währungspaaren zu handeln.
  • Vergleiche mehrere Anbieter und prüfe, welche Plattform das beste Preis-Leistungs-Verhältnis bietet. Es gibt auch spezialisierte Forex-Trading-Plattformen.
  • Währungspaare kannst du mit Derivaten abbilden. Dazu zählen CFDs, Optionen, Optionsscheine und Knock-out-Zertifikate.
  • Viele Anleger setzen beim Forex-Trading auf CFD-Broker. In unserem Vergleich zeigen wir dir die besten CFD-Broker.

1. Was ist Forex Trading?

Der Begriff Forex steht für Foreign Exchange und bedeutet übersetzt Devisenhandel. Beschäftigst du dich mit diesem Teilbereich des Finanzmarktes, begegnen dir zahlreiche Fachausdrücke und Abkürzungen, die für ein tieferes Verständnis unabdingbar sind.

In der Regel ist von Forex (FX) oder Forex-Markt (FX-Markt) die Rede, mitunter bezeichnet man diesen Teilmarkt auch als Devisenmarkt oder Währungsmarkt.

Einfache Definition des Forex-Trading

Beim Forex-Handel werden immer Währungspaare gehandelt. Einfach ausgedrückt, wird eine Währung dieses Paares gekauft, während die andere verkauft wird. Dieser Handel erfolgt automatisch über deinen Broker (Depotanbieter, Trading-Plattform), der dir Zugang zum Devisenmarkt ermöglicht.

Als Privatanleger hast du keinen direkten Zugriff auf den Interbankenmarkt, an dem unter anderem Devisen gehandelt werden. Dein Broker ist dabei die Verbindungsstelle zwischen dir und dem FX-Markt.

Nicht jeder ist erfolgreich als Forex-Trader

Das Ziel eines Forex-Traders ist, durch gründliche Analysen mittels Chartanalyse, Fundamentalanalyse sowie weitere Faktoren, eine Prognose zu einem oder mehreren Währungspaaren zu treffen, um schließlich auf steigende oder fallende Kurse zu spekulieren.

Durch ein striktes Risikomanagement, jahrelange Erfahrung und klare Trading-Regeln gelingt es einigen wenigen, regelmäßig Gewinne durch den Handel mit verschiedenen Währungen zu erzielen.

Achtung: Die meisten verlieren jedoch auf Dauer Geld mit Trading, unabhängig vom zugrundeliegenden Basiswert. Basiswerte können Währungen, Aktien, Indizes oder Rohstoffe sein.

Zahlen und Fakten zum FX-Markt

Beim Trading und auch beim Investieren stehen primär Aktien und Leitindizes im Fokus der Anleger. Auch Anleihen und Zinsgeschäfte spielen eine wichtige Rolle.

Doch das Forex-Trading bzw. der Währungsmarkt ist eher ein Nebendarsteller, zumindest in der medialen Berichterstattung und Wahrnehmung der Investoren.

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Eventuell überrascht es dich, dass der Devisenmarkt gemessen am Handelsvolumen der weltweit bedeutendste Finanzmarkt ist. Täglich werden Währungen im Wert von mehreren Billionen US-Dollar gehandelt. Laut der Bank für internationalen Zahlungsausgleich (bank for international settlement, BIS) betrug das tägliche Handelsvolumen am Währungsmarkt im April 2022 über 7,5 Billionen US-Dollar.

Das mit Abstand beliebteste Währungspaar ist USD/EUR, also US-Dollar zu Euro, gefolgt vom Währungspaar US-Dollar und Japanischer Yen. Ein Überblick über die bedeutendsten Währungspaare folgt im nächsten Kapitel.

Welche Faktoren bewegen die Wechselkurse?

Bevor wir uns mit den wichtigsten Fachbegriffen und Währungspaaren befassen, versuchen wir in diesem Abschnitt möglichst kompakt zu beantworten, was die Kurse der Währungspaare (Wechselkurse) beeinflusst.

Vielleicht ist dir bei der Berichterstattung an der Börse schon einmal aufgefallen, dass neben einem Währungspaar wie EUR/USD eine Zahl mit vielen Nachkommastellen eingeblendet wird. Das ist der Devisenkurs, auch FX-Rate genannt.

Doch welche Faktoren wirken sich auf den Wechselkurs zwischen Euro und US-Dollar aus?

Im Folgenden bekommst du eine kompakte Zusammenfassung der wichtigsten Einflussfaktoren:

  • Angebot und Nachfrage
  • Konjunktur der Staaten
  • Geopolitische Einflüsse
  • Inflation und Zinsentwicklung

Einer der wichtigsten Faktoren ist sicherlich die Politik der Zentralbanken. In Europa ist die EZB der Taktgeber, in den USA die FED, wobei streng genommen die ganze Welt genau darauf achtet, ob die FED den Leitzins anhebt oder senkt.

Vereinfacht gesagt ist ein Währungsraum und damit auch dessen Währung weniger attraktiv für Investoren, wenn ein niedriges Zinsniveau vorherrscht. Umgekehrt ist es wahrscheinlicher, dass Kapital in einen Währungsraum fließt, sobald das Zinsniveau signifikant steigt. Selbstverständlich spielen auch die allgemeine wirtschaftliche und politische Situation eines Staates eine wichtige Rolle.

2. Forex-Trading: Wichtige Begriffe und Währungspaare im Überblick

In diesem Kapitel widmen wir uns zunächst den grundlegenden Fachbegriffen des Forex-Tradings.

Anschließend folgt eine Übersicht über die bedeutendsten Währungspaare am Devisenmarkt.

Wichtig ist, dass du bereits die Grundzüge des Tradings verstehst – in unserem Artikel zum Trading lernen für Anfänger findest du einen guten Einstieg in die Thematik.

Forex-Handel: Diese Begriffe solltest du kennen

  • Basiswährung: wird gekauft, weil man von steigenden Kursen ausgeht, erstgenannte Währung eines Währungspaars
  • Kurswährung: wird verkauft, weil man auf einen Anstieg der Basiswährung spekuliert
  • Lot: entspricht 100.000 Einheiten der Basiswährung
  • Pip: price interest point, kleinstmögliche Kursbewegung, in der Regel die vierte Nachkommastelle
  • Glattstellen: Schließen einer offenen Position
  • Majors: Bedeutende Währungspaare, die häufig gehandelt werden
  • Minors: weniger wichtige Währungspaare
  • Spread: Differenz zwischen Kauf- und Verkaufskurs
  • Margin: hinterlegte Sicherheit bei deinem Broker, um einen Trade zu eröffnen und zu halten
  • Leverage: Hebel beim Forex-Trading der entsteht, wenn mit kleinem Einsatz hohe Beträge gehandelt werden
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Wichtige Währungspaare im Forex-Handel

Anhand der folgenden Beispiele siehst du, dass jede Währung eine eigene Abkürzung hat, die aus drei Buchstaben besteht:

  • USD/EUR: US-Dollar zu Euro
  • USD/YEN: US-Dollar zu Japanischem Yen
  • USD/GBP: US-Dollar zu Britischem Pfund
  • USD/CAD: US-Dollar zu Kanadischem Dollar
  • USD/AUD: US-Dollar zu Australischem Dollar
  • USD/CHF: US-Dollar zu Schweizer Franken

3. Wie funktioniert der Forex-Handel?

Du bist nun mit den Grundlagen des FX-Handels vertraut. Anhand der folgenden Beispiele möchten wir veranschaulichen, wie ein Forex-Trade in der Praxis abläuft.

Die Ausgangslage sieht wie folgt aus:

Du interessierst dich für ein bestimmtes Währungspaar – sagen wir Euro zu US-Dollar (EUR/USD). Jedes Geschäft im Devisenhandel läuft grundsätzlich so ab, dass eine Währung gekauft und die andere verkauft wird. Einen Forex-Gewinn erzielst du, wenn du die eröffnete Position zu einem besseren Wechselkurs glattstellst.

Long oder Short: Du kannst beim Forex-Trading auf steigende oder fallende Kurse setzen

Es gibt zwei Optionen, einen Forex-Handel durchzuführen:

  1. Du gehst „Long“. Das bedeutet, dass du von steigenden Kursen ausgehst. Bei der Positionierung als Trader ist immer entscheidend, in welche Richtung du die Basiswährung – die Erstgenannte im Währungspaar – handeln möchtest.
  2. Du shortest die Basiswährung, weil du darauf spekulierst, dass diese gegenüber der Kurswährung an Wert verlieren wird.

Beispiel eines FX-Trades

Du tradest das Währungspaar EUR/USD und spekulierst auf einen Anstieg des Euro gegenüber dem US-Dollar. Folglich positionierst du dich Long.

Über deinen Broker eröffnest du eine entsprechende Position. Dieser kauft für dich die Basiswährung (Euro) und verkauft am Devisenmarkt die Kurswährung (US-Dollar). Steigt der Wechselkurs von EUR/USD hast du die Möglichkeit, deine Position mit Gewinn zu schließen.

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Angenommen, du handelst das Währungspaar EUR/USD zum Wechselkurs von 1,05. Einfachheitshalber verzichten wir in unserem Beispiel auf weitere Nachkommastellen.

Für einen Euro bekommst du folglich 1,05 US-Dollar. Aufgrund der minimalen Kursbewegungen im Nachkommabereich wird ein geringer Einsatz ohne Hebel kaum Wirkung erzielen. Daher nutzen Forex-Trader Hebelprodukte wie CFDs (Contracts for Difference, Differenzkontrakte) oder andere Derivate, die es ihnen ermöglichen, mit kleinen Kapitaleinsätzen große Volumina zu bewegen.

In diesem Beispiel kaufst du 100.000 Euro für 105.000 US-Dollar, allerdings beträgt dein Einsatz lediglich einen Bruchteil davon. Du hinterlegst bei deinem Broker eine sogenannte Sicherheitsleistung (Margin). In diesem Fall sind es 5 % Sicherheitsleistung, was 5.250 USD entspricht – das ist somit dein tatsächlicher Einsatz.

Forex Trade mit Gewinn

Nehmen wir an, dass dein Devisenhandel erfolgreich verläuft. Der Wechselkurs steigt von 1,05 auf 1,08. Du entscheidest dich, deine Position zu schließen.

Konkret bedeutet das, dass du deine Position in Höhe von 100.000 Euro jetzt für 108.000 US-Dollar verkaufen kannst. Demnach beträgt dein Gewinn 3.000 Dollar. Nach der Glattstellung erhältst du deine Margin zurück und zusätzlich die 3.000 Dollar Gewinn.

Obwohl der Wechselkurs EUR/USD um weniger als 3 % gestiegen ist, hast du einen Gewinn von 57 % (bezogen auf die Margin) erzielt. Selbstverständlich musst du noch Gebühren und Steuern berücksichtigen.

Hebel wirkt in beide Richtungen

Die Hebelwirkung sorgt nicht nur für hohe Gewinne, sondern auch für erhebliche Verluste. Wäre der Wechselkurs von 1,05 auf 1,02 gefallen, hättest du 3.000 Dollar Verlust statt Gewinn erzielt.

Nachschusspflicht einfach erklärt

Was würde in einem Extremfall passieren, in dem der Wechselkurs stark zu deinen Ungunsten sinkt?

Angenommen, der Wechselkurs beträgt nur noch 0,99, der Euro wäre also weniger wert als der US-Dollar und deine Position wird geschlossen. Die Differenz beträgt in diesem Szenario 6.000 US-Dollar, mehr, als du ursprünglich hinterlegt hast.

Im schlimmsten Fall ergibt sich daraus eine Nachschusspflicht. Das bedeutet, du müsstest die Differenz zwischen Margin und Verlust ausgleichen.

Wir können dich jedoch beruhigen, denn die Trading-Plattformen, die hierzulande bzw. in der EU reguliert sind, dürfen Privatanlegern keine CFDs mit Nachschusspflicht mehr anbieten.

Dennoch sind hohe Verluste, in einigen Fällen auch Totalverluste möglich. Setze daher nur Kapital ein, dessen Verlust du verkraften kannst.

4. Wie starte ich mit Forex-Trading?

In diesem Kapitel erhältst du von uns wichtige Tipps für den erfolgreichen Einstieg in den Devisenhandel.

Bevor du dich näher mit der Thematik FX-Trading beschäftigst, solltest du die wichtigsten Grundlagen des Tradings verinnerlichen. Dies gilt übrigens für alle Anlageklassen, seien es Rohstoffe, Aktien oder Indizes.

Beachte diese zehn Schritte für den optimalen Einstieg:

  1. Beginne am besten mit den Basics der technischen Analyse. Dazu gehören die Chartanalyse, Chartformationen, Candlesticks und Trading-Indikatoren.
  2. Nachdem du die Grundlagen erlernst hast, kannst du dich im nächsten Schritt ausführlich mit dem Basiswert befassen. In diesem Fall ist das der Währungsmarkt.
  3. Suche dir nun eine Trading-Plattform mit guten Konditionen und einer großen Auswahl an Finanzinstrumenten. Einige Broker haben sich auf den Forex-Handel spezialisiert.
  4. Eine Trading-Plattform mit Demokonto ist von Vorteil, weil du deine Strategie testen und dich mit der Handelsplattform vertraut machen kannst.
  5. Selbst bei erfolgreichem Test deiner Forex-Trading-Strategie gilt: Verwechsle Paper-Trading (Simulation ohne Echtgeld) nicht mit dem Handel, bei dem du echtes Geld einsetzt.
  6. Setze dir klare Trading-Regeln (Einstieg und Ausstieg deiner Position planen)
  7. Ohne striktes Risikomanagement wirst du auf Dauer Geld verlieren.
  8. Für den Einstieg in den Devisenhandel sind die Majors, also die großen und liquiden Währungspaare geeignet. Dazu zählen USD/EUR, USD/JPY und USD/GBP.
  9. Trade nur mit Kapital, das du nicht für Ausgaben oder den langfristigen Vermögensaufbau benötigst.
  10. Insbesondere zu Beginn solltest du keinen zu hohen Hebel wählen. Selbst bei einer guten Handelsstrategie kannst du schnell dein eingesetztes Kapital verlieren.
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5. Chancen und Risiken im Forex-Handel

Wir können dir zwar nicht alle Vorteile und Nachteile des Forex-Tradings bis ins kleinste Detail erläutern, aber wir geben dir einen groben Überblick über die Chancen und Risiken. So weißt du bereits vorab, was dich am Währungsmarkt erwartet:

Vorteile Devisenhandel

  • Durch den Einsatz von Hebelprodukten sind schnelle und hohe Gewinne möglich
  • Flexibler Handel, weil der Forex-Markt fast rund um die Uhr geöffnet ist
  • Devisenmarkt bietet hohe Liquidität, was den Handel erleichtert
  • Auch Privatanleger haben über ihren Broker Zugang zum Währungsmarkt
  • Große Auswahl an Währungspaaren

Nachteile Forex-Handel

  • Hohe Verluste, teilweise auch Totalverluste des eingesetzten Kapitals möglich
  • Zahlreiche Einflussfaktoren beeinflussen die Wechselkurse
  • Tiefes Verständnis des Währungsmarktes und der Finanzinstrumente erforderlich
  • Zeitaufwendiges Trading, weil die Devisenkurse ständig überwacht werden müssen
  • Je nach Broker mangelnde Transparenz hinsichtlich Spread und Gebühren

6. Häufig gestellte Fragen zum Forex-Trading

Unsere Inhalte spiegeln nur die Meinungen und Erwartungen der Autoren wider und stellen somit keine Empfehlung zum Kaufen, Halten oder Verkaufen der genannten Wertpapiere dar.

Als Anleger*in trägst Du die volle Verantwortung für Deine Investitionsentscheidungen.

Die Autoren können in einige der beschriebenen Assets investiert sein und somit ein Interesse an deren Kursentwicklung haben.

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Dennis Groß
Dennis Groß
Redakteur
Über den Autor
Ich bin gelernter Bankkaufmann und leidenschaftlicher Privatinvestor. Meine ersten Aktien habe ich im Alter von 14 gekauft und dabei die Börse kennengelernt. Seitdem beschäftige ich mich intensiv mit dem Geschehen an den Finanzmärkten und den unterschiedlichen Anlageklassen. Getreu dem Motto "man lernt nie aus" möchte ich mir ständig neues Wissen aneignen und so viel wie möglich an andere weitergeben.

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