
Disney Aktien Prognose: Mehr als nur Streaming?
Top 3 Fakten über Disney
- Disney ist der größte Freizeitpark-Anbieter der Welt. Die Disneyparks und Ressorts haben mehr als 150 Millionen Besucher jährlich und liegen an 14 Standorten verteilt über die Welt.
- Disney+ kann weniger als 2 Jahre nach Start bereits mehr als 103 Millionen Abonnenten feiern. Netflix dagegen hat 210 Millionen Abonnenten.
- Die Walt Disney Company wurde im Jahr 1923 vom Comicbuchzeichner und Cartoonisten Walt Disney und seinem Bruder Roy gegründet.
2. Das Disney Unternehmen und seine Historie
Die Walt Disney Company ist mittlerweile eines der erfolgreichsten Unternehmen der Welt. Die dazugehörige Aktie gehört zu den absoluten Favoriten vieler Portfolios.
Doch wem gehört Disney eigentlich?
Wie ist Disney entstanden?
Und wer steht an der Unternehmensspitze?
Die Entstehungsgeschichte von Disney
Am 16. Oktober 1923 war es soweit, die Brüder Walt und Roy Disney gründeten die Disney Brothers Cartoon Studios.
Mithilfe einer gebrauchten Kamera, eines Zeichentischs und viel Mühe und Talent zauberte Walt einige kurze Zeichentrickfilme auf die Filmrolle.
Nach ersten kleinen Erfolgen und der Vergrößerung des Unternehmens durch neue Mitarbeiter schaffte es am 15. Mai 1928 mit „Plane Crazy“ der erste Mickey Mouse Film auf die Bühne.

Steamboat Willie; Quelle: ventennipaperoni.com
Mit dem darauffolgenden Kassenschlager „Steamboat Willie“, ebenfalls einem Film mit Mickie Mouse in der Hauptrolle, schaffte das Unternehmen seinen Durchbruch.
Steamboat Willie gilt als erster Zeichentrickfilm mit Ton und stellte daher einen massiven Fortschritt in der Filmindustrie dar.
Die Zuschauer liebten die Disney-Filme mit den sprechenden Tieren und so wundert es kaum, dass Walt und seine Firma genau diese Karte versuchten auszuspielen.
1929 dann folgte die Umbenennung in „Walt Disney Productions“ und 1932 die Errichtung einer hauseigenen Zeichentrickschule.
1935 entschied sich Walt Disney dafür nicht mehr auf Kurzfilme zu setzen, sondern abendfüllende Kinofilme zu produzieren.
Viele der legendärsten Disney-Hits sind in der Zeit zwischen den Jahren 1935 und 1940.
- 1937 Schneewittchen und die 7 Sieben Zwerge
- 1942 Pinocchio
- 1942 Bambi
Die Vermarktung von Merchandise-Artikeln der Themenreihen rund um Mickey Mouse machten bereits in den 40er Jahren rund ein Drittel des Gesamtgewinns aus.
Disney in der Krise
Wegen finanzieller Probleme ging Disney 1940 an die Börse um neues Kapital einzusammeln.
Was folgte waren die weniger erfolgreichen Krisenjahre bis 1950. Während des 2. Weltkrieges sank der Absatzmarkt für Kinofilme rapide und man entging nur knapp einem Bankrott.
Die goldenen Jahre des Trickfilms
In den 50er Jahren erlebten die Filme von Disney dann wieder einen regelrechten Aufschwung. Mit den Veröffentlichungen von Langzeitprojekten wie Cinderella und anderen Hochkarätern wie Peter Pan oder Alice im Wunderland stieg der Umsatz des Filmsegments wieder auf neue Spitzenzahlen an.
- 1950 Cinderella
- 1951 Alice im Wunderland
- 1953 Peter Pan
- 1955 Susi und Strolch
Der Anteil des Umsatzes der Film-Sparte am Gesamtumsatz betrug 1955, vor Eröffnung des ersten Disneylands, rund 75%. Die restlichen Einnahmen resultierten überwiegend aus dem Verkauf verschiedenster Fan-Artikel.
1955 wurde in Anaheim, Kalifornien das erste Disneyland eröffnet. Bis heute gehört es zu den meistbesuchten Freizeitparks der Welt.
- 1964 Mary Poppins (erster Realfilm)
1966 – Schwere Verluste bei Disney
Der Tod Walt Disneys im Jahr 1966 schockte das gesamte Unternehmen.
Doch es musste weitergehen und so folgte noch im selben Jahr die Übernahme der Führung durch seinen Bruder Roy.
Nachdem bereits 1966 die Marke von 100 Millionen US-Dollar Umsatz geknackt worden waren, feierte Disney 1967 mit der Verfilmung des Dschungelbuchs große Erfolge.
Trotz aller Mühe schaffte man es nicht den Erfolg stetig beizubehalten. Wegen Flops wie denen von “Taran und der Zauberkessel”, dem ersten Disney-Film mit Computereffekten sank der Anteil der Filmstudios am Gesamtumsatz zeitweise auf unter 20%.
Die Misere war derart gravierend, dass die Schließung der Animationsabteilung im Gespräch war und nur knapp verhindert werden konnte.
Im Jahr 1971 kam es neben der Fertigstellung des Freizeitparks Disneyworld in Florida erneut zu einem großen Verlust seitens Disney.
5 Jahre nach dem Tod seines Bruders Walt verstarb nun auch der ältere Bruder Roy Disney.
Zurück auf der Erfolgsspur
Mit dem Aufschwung der Videokassette in den 1980er Jahren stieg auch der Umsatz von Disney wieder an und das Filmgeschäft schien sich wieder zu rentieren.
In den Jahren von 1989 bis 2000 liefen durchweg erfolgreiche Disney-Filme in den Kinos. Unteranderem brach “Der König der Löwen” 1994 Umsatzrekorde und konnte mehr als 800 Mio. US-Dollar einspielen.
- 1989 Arielle, die Meerjungfrau
- 1991 Die Schöne und das Biest
- 1992 Aladdin
- 1994 König der Löwen
- 1999 Tarzan
Der Erfolg setzte sich fort, sodass man größere Investitionen für neue Filmprojekte freigeben konnte.
Mit Toy Story schuf man 1995 dann den ersten Animationsfilm Disneys, der in Zusammenarbeit mit Pixar entstanden ist.
Ebenfalls im Jahr 1995 gründete das Unternehmen die hauseigene Kreuzfahrtschiff-Sparte und lockt seitdem Urlauber aus aller Welt auf Disney-Erlebnisreisen.

Die Disney Cruise Line; Quelle: Disney
Disney startet die Übernahme der Filmbranche
Nachdem 2005 der langjährige Disney-CEO Bob Iger das Steuer übernimmt, startet Disney diverse Übernahmeversuche von Konkurrenten aus der Filmindustrie, mit Erfolg.
Firma | Kosten | Jahr |
---|---|---|
Pixar | 7,4 Mrd. USD | 2006 |
Marvel | 4 Mrd. USD | 2009 |
Lucasfilm | 4 Mrd. USD | 2012 |
21 Century Fox | 71,3 Mrd. USD | 2019 |
Disneys Ziele und Missionen
Disneys selbst gestecktes Ziel ist es Menschen auf dem ganzen Globus durch die Macht beispiellosen Geschichten-Erzählens zu unterhalten, zu informieren und zu inspirieren. Die ikonische Marke, die kreativen Köpfe und die innovativen Technologien machen Disney zum führenden Unterhaltungsunternehmen auf der Welt.
Management der Disney Company
Der aktuelle CEO der Walt Disney Company Bob Chapek agiert erst seit 2020 in dieser Funktion. Vorher war er Leiter des Geschäftsbereich für Parks und Ressorts.
Aktueller Chairman ist der ehemalige CEO Robert A. Iger. Bis 2020 arbeitete Iger 15 Jahre lang als CEO an der Unternehmensspitze.
Als einer der größten Anteilseigner der Disney Aktie vertraut er augenscheinlich auf eine zukünftig gute Entwicklung des Wertpapiers. Mit einem Aktienpaket an Disneyaktien im Wert von rund 230 Mio. USD besteht das Privatvermögen Igers zu einem Großteil aus Disneyaktien.
Die Aktionärsstruktur: Wem gehört Disney?
Die beiden wichtigsten Aktionäre der Walt Disney Company sind mit rund 7,4% aller Anteile der Vermögensverwalter Vanguard und mit rund 6,2% der Anteile die Investmentgesellschaft BlackRock.
Vanguard und BlackRock verwalten dabei ingesamt circa 247 Millionen Disneyaktien.
Weitere Anteilseigner der Disney Aktie
Die weiteren Anteilseigner der Walt Disney Company sind weitgehend unbekannt, wobei das Unternehmen selbst die eigene Unternehmensführung stolz als Aktionäre präsentiert. So besitzen Chairman Robert A. Iger und die restlichen 13 Direktoren zusammen circa 1,67 Mio. Anteile der Firma.
Das macht zwar weniger als 1% der Gesamtanteile aus, ist aber dennoch eine beachtliche Summe.
3. Marktanalyse der Disney Aktie
Eine breite Produktpalette und Unternehmenszweige in vielerlei Richtung sind genau das Richtige um sich gegen Krisen zu schützen. Genau das macht Disney und deswegen kann man sich als Aktionär ziemlich sicher sein, dass zumindest eine Sparte des Unternehmens immer gut laufen wird.
Um eine detaillierte und fundierte Marktanalyse zur Walt Disney Company durchzuführen müssen wir uns zunächst ansehen in welchen Bereichen die Firma Geld verdient.
Disney selbst teilt sein Geschäft in folgende Bereiche auf:
- Studios Content Group
- ESPN and Sports Content Group
- General Entertainment Content Group
- Disney Parks, Experiences and Products
- Disney Media and Entertainment Distribution
Der Einfachheit halber untersuchen wir die Bereiche Medienproduktion, Streaming, Fernsehen, Parks und Merchandising.
Disney Streaming: Disney+, ESPN und Hulu
Neben dem bekannten Streamingdienst Disney+ gehört auch der Sport-Streamingdienst ESPN zu 80% der Walt Disney Company.
Mit dazu gehören auch Hulu und Star. Hulu ist in Amerika ein beliebter Streamingdienst, der zu 68% der Walt Disney Company gehört. Während die Pläne Hulu nach Europa zu bringen weitgehend auf Eis gelegt wurden, soll nun Star innerhalb des Disney+ Angebots neue Inhalte für eine ältere Zielgruppe bereitstellen.




Die Streaming-Branche und ihr Marktpotenzial
Während man in Deutschland im Jahr 2020 nur noch circa 91% der Menschen mit Fernsehen erreichen konnte stiegen die Nutzerzahlen im Bereich des Videostreamings weiter an.
Experten sind sich ziemlich einig darüber, dass Video-Streaming die Zukunft ist. Seit 2014 sind die Nutzerzahlen in Deutschland von 53% auf knapp 80% angestiegen.
Unternehmen aus dem Bereich Video-On-Demand zu dem auch Disney+ und Netflix zählen, erwirtschaften weltweit Gewinne von über 25 Milliarden Euro.
Prognosen zufolge könnten diese Gewinne bis ins Jahr 2025 auf jährlich über 75 Milliarden Dollar steigen.
Kostenlose Dienste wie YouTube sind in dieser Prognose ausgenommen.
Marktanteil: Disney+ erobert die Wohnzimmer
Mit rund 103,6 Mio. monatlichen Abonnenten konnte Disney+ sich innerhalb kürzester Zeit auf Platz 3 der beliebtesten Video-Streaming-Dienste hochkämpfen.
Zielgruppe: Von wegen nur für Kinder
Der Großteil des Angebots auf Disney+ deckt den Bereich Kinder und Familie ab. Hier werden Disney-Klassiker wie Dornröschen, aber auch neue Verfilmungen wie Frozen angeboten.
Aber auch Erwachsene kommen bei Disney+ auf ihre Kosten. Zwar ist das Angebot im Vergleich zur Konkurrenz noch verschwindend gering, doch die Exklusivität neuerer Star Wars Titel und Marvel-Serien lockt den ein oder anderen Fan zu Disney.
Konkurrenz beim Streaming
Verteilung der Streaming-Abos in Deutschland: März 2021
- Prime Video (72%)
- Netflix (71%)
- Disney Plus (35%)
Im Bereich des Sportstreamings sind DAZN und Sky die größte Konkurrenz für die Tochterfirma ESPN in Europa.
Medienproduktion: Disney steht ganz oben
Das ursprüngliche Kerngeschäft von Disney war die Produktion von Zeichentrickfilmen.
Noch immer macht der Geschäftsbereich, welcher für die Produktion und Vermarktung von Kinofilmen zuständig ist, zusammen mit den Einnahmen aus Fernsehen und Streaming, knapp 43% des Gesamtumsatzes aus.
Disney kauft konkurrierende Filmstudios
Die Film-Sparte von Disney erlebt in den letzten Jahren bei Disney einen gigantischen Aufschwung.
Während man immer weiter Lizenzen anderer Filmproduzenten und ganze Medienhäuser kauft, steigert man mittlerweile auch rapide die Exklusivität der eigenen Filme, indem man sie nur auf den eigenen Plattformen ausstrahlt.
Zu den bekanntesten Filmstudios der Walt Disney Company zählen:
- Disney Animations
- 21th Century
- Marvel
- Pixar
- Lucasfilm
Im Fernsehen und auf Netflix oder Prime Video werden immer weniger Disney Titel gezeigt.
Mithilfe der neuen Lizenzen wie Star Wars oder Marvel arbeitet Disney fleißig an einem Ausbau des eigenen Programms und erweitert so nebenbei das exklusive Angebot für seine Streaming-Kunden.








Kooperationen mit den Film-Studios
Die meisten Kinofilme heutzutage finanzieren sich nicht mehr ausschließlich über die Ticket-Einnahmen an den Kinokassen.
Auch Produktplatzierungen spielen beim Dreh von Blockbustern wie “The Avengers” eine wichtige Rolle.
So fahren Iron-Man und Co in jedem Marvel Film lediglich Autos der Marke Audi.
Und auch in vermeintlichen Kinderfilmen aus dem Hause Pixar wird nicht gezögert Produktplatzierungen als Werbemittel einzubauen. Für großes Entsetzen sorgten daher Einspieler der Marke “eBay” im 2. Teil von “Ralph Reicht’s”.
Der Erfolg in den Kinos
Die eigentliche Intention hinter den Investitionen in die diversen Filmstudios bleiben aber weiterhin die Einnahmen durch die Ausstrahlung der Filme in den Kinos.
In den Kinos schaffte Disney es im Jahr 2019 ganze 33% Marktanteil für sich zu beanspruchen und ist damit mit großem Abstand der größte Filme-Produzent der Welt.
Von den 10 erfolgreichsten Filmen aller Zeiten kommen gleich 6 aus dem Hause Disney.
Darunter:
- Frozen II
- The Avengers
- The Lion King
- Avengers Infinity War
- Star Wars: The Force Awakens
- Avengers Endgame
Disney Consumer Products
Der Disney Consumer Products Geschäftsbereich ist zuständig für den Verkauf von Spielwaren, Fan-Artikeln und weiteren Produkten des Franchises. Mit unglaublichen Absatzzahlen zählt Disney zu den erfolgreichsten Lizenzgebern von Merch-Artikeln weltweit.
Kooperationen
Genauere vertragliche Details sind uns zwar nicht bekannt, aber die Marke Disney taucht in einigen Kooperationen mit anderen Firmen auf und das dürfte dem Konzern auf Einnahmenseite schonmal nicht schaden.
In der Vergangenheit sind uns besonders die Zusammenarbeit mit dem beliebten Gaming-Shooter Fortnite oder die langjährige Kooperation mit Spieleherstellern wie LEGO oder Steiff im Gedächtnis geblieben.
Gefühlt zumindest hat Disney seine Finger überall im Spiel und wenn man durch die Spielzeugabteilungen diverser Händler schlendert, fällt es fast schon schwer Produkte ohne Disney-, StarWars- oder Marvel-Banner zu finden.
Disney Parks and Experiences
8 der 10 meistbesuchten Freizeitparks der Welt stehen unter der Leitung Disneys. Das macht Disney zum größten Freizeitparkanbieter der Welt.
Konkurrenz bei den Freizeitparks
Mit rund 21 Millionen Besuchern pro Jahr liegt der Magic Kingdom Freizeitpark aus den USA weltweit auf Platz 1 der Beliebtheitsskala. Dieser gehört, wie auch das Disneyland in Paris, zum Disney Imperium.
Das Disneyland in Paris ist in Europa mit knapp 10 Millionen Besuchern pro Jahr am beliebtesten.
Konkurrenz gibt es aber auch in diesem Geschäftsbereich Disneys.
Aufgeteilt auf 8 Parks erreichten Freizeitparks der LEGO Group im Jahr 2019 Besucherzahlen in Höhe von 15,6 Mio. Menschen.
Der beliebteste Park aus Deutschland ist mit 6,5 Mio. Besuchern im Jahr 2019 das Phantasialand. Mit dem Disneyland Paris kann es aber dennoch nur schwer mithalten.
Auch aus finanzieller Perspektive können sich die Freizeitparks sehen lassen.
Hunderte Millionen Besucher jährlich sorgen für Einnahmen in Milliardenhöhe auf Seiten von Disney.
Das freut nicht nur die Aktionäre. Denn Disney ist gleichzeitig dank der Parks und der Erlebnisreisen Arbeitgeber für mehr als 200.000 Menschen.
Was einst lediglich ein Filmstudio war und eine Hand voll Zeichner beschäftigte, sorgt nun für Jobs auf jeder Bildungsstufe.
4. Wie verdient Disney Geld? Produktpalette und Cashcow
Disney bezeichnet sich selbst als Unterhaltungsunternehmen.
Um ihre Kunden zu unterhalten lassen sich die Leute von Disney immer wieder etwas neues einfallen, sodass die Geschäftsbereiche der Walt Disney Company mittlerweile ziemlich breit gestreut sind.
Genauso breit wie die Produktpalette selbst sind auch Disneys Möglichkeiten an ihren Kunden Geld zu verdienen.
Eine einzige Cashcow gibt es deswegen nicht, weil der Gesamtumsatz des Unternehmens nicht direkt von einzelnen Produkten oder Unternehmenszweigen abhängig ist.
Anteil der verschiedenen Geschäftsbereiche am Jahresumsatz 2020:
- Gesamtumsatz: 65,4 Mrd. USD
- Media Networks: 28,4 Mrd. USD (43%)
- Consumer: 17 Mrd. USD (26%)
- Parks and Experiences: 16,5 Mrd. USD (25%)
- Sonstiges: (6%)
Disney als Medienkonzern
Disneys Media-Sparte macht also circa 43% des Gesamtumsatzes aus.
Doch wie genau verdient man mit Film und Fernsehen Geld?
Filmstudios
Die Filmstudios, der älteste Unternehmenszweig der Walt Disney Company, erwirtschaftet Geld indem die Filmrechte eigener oder eingekaufter Produktionen an Kinos und Streaming-Anbieter verliehen werden.
Außerdem werden immer noch Einnahmen durch den Verkauf von DVDs und Blu-rays generiert.
Streaming und Fernsehen
Selbstverständlich werden die Rechte der Disney-Filme aber nicht nur verliehen, sondern auch selbst genutzt um die eigenen Kanäle zu bespielen.
Der Content aus den Filmstudios wird sowohl auf den hauseigenen Fernsehsendern, als auch auf den aufstrebenden Streaming-Plattformen ausgestrahlt.
Neben TV und Streaming hat Disney auch eigene Radiosender und monetarisiert so zusätzlich die beliebten Disney-Songs aus den Filmen.
Fernseh- und Radiosender generieren vornehmlich Einnahmen durch die Schaltung von Werbeeinblendungen und Produktplatzierungen.
Des Weiteren besteht die Möglichkeit bestimmte TV-Sender lediglich als Pay-TV Angebot anzubieten um Gewinne zu erzielen.
Disneys Themenparks und Erlebnisreisen
Der Geschäftsbereich Disney Parks, Experiences and Products macht circa 25% des Gesamtumsatzes aus.
Disneyland und Disney Parks
Mittlerweile gibt es 14 verschiedene Standorte von Disneyparks verteilt über den Globus.
Florida, Kalifornien, Paris, Tokio, Hongkong und Shanghai sind die beliebtesten Attraktionen.
Das Design der Parks stellt eine Nachahmung alter amerikanischer Städte aus den Anfängen des 20. Jahrhunderts dar und lockt jährlich viele Millionen Besucher an.
Im Jahr 2019 konnte man sich über mehr als 150 Mio. Besucher freuen.
Das meiste Geld kommt über den Verkauf von Eintrittskarten, die Einnahmen aus den Parks für Snacks oder Ähnliches und durch Buchungen der beliebten Kreuzfahrt-Erlebnisreisen rein.
Disney Cruise Line
Die 1995 gegründete Flotte der Disney Cruise Line besteht aus 4 Kreuzfahrtschiffen und einer privaten Insel auf den Bahamas.
- Disney Magic
- Disney Wonder
- Disney Fantasy
- Disney Dream
- Castaway Cay
Disney Consumers: Einnahmen aus Merchandising
Beliebte Marken wie Marvel, Star Wars oder Mickey Mouse bringen aber nicht nur Geld ein, wenn man sie im Kino oder auf den Streaming-Plattformen ansieht…
Auch mit Merchandise erzielt Disney jährlich satte Gewinne, die im Gegensatz zu den Einnahmen durch Kinobesucher und Freizeitparks auch während Corona weiterliefen.
5. Disney Bilanzkennzahlen unter der Lupe - Umsatz, Gewinn und Marge
Insgesamt sind die Zahlen der Walt Disney Company im Jahr 2020 schlechter ausgefallen als sonst.
Durch das Wachstum des Streaming-Sektors konnten die Verluste aus dem ausbleibenden Kino-Geschäft und den wegfallenden Einnahmen aus Parks und Ressorts zwar gemildert, aber nicht vollends ausgeglichen werden.
Aktie | Verlust | Umsatz | Marge | Schulden | Cashflow |
---|---|---|---|---|---|
Disney | 2,83 Mrd. USD | 65,4 Mrd. USD | -4,38% | 31% | 7,6 Mrd. USD |
Schauen wir uns allerdings die Zahlen der vergangenen Jahre an wird deutlich, dass die Verluste im Jahr 2020 definitiv eine Ausnahme darstellen.
Nichts spricht gegen ein Wiederaufnehmen des Gewinnwachstums der letzten 15 Jahre.
Die Marge von Disney
Zwar betrug die Marge im Jahr 2020 erschreckende -4,38%, doch bereits im 2. Quartal des Jahres 2021 konnte man trotz bleibender Corona-Einschränkungen an den Erfolg der Vorjahre anknüpfen, sodass eine Marge von circa 5,39% bestehen bleibt. Für die Zukunft kann man davon ausgehen, dass die Marge, sobald die globale Lage sich beruhigt hat, wieder stark ansteigen dürfte.
Die Vergangenheit hat gezeigt, dass die Marge bei Disney auch gut und gerne über 20% liegen kann, wenn Kinos und Freizeitparks uneingeschränkt ihrem Tagesgeschäft nachgehen können.
Der Cashflow
- operativer Cashflow 2020: 7,6 Mrd. USD
- vorherige Jahre: 6-14 Mrd. USD
- Tendenz steigend
Zahlt Disney Dividenden?
Eigentlich ja. Die Walt Disney Company zahlte seinen Aktionären in den vergangenen Jahren je nach Erfolg des Unternehmens eine Dividende um die 1,5%.
Diese Dividende entsprach in der Regel 20% des Unternehmensgewinns. Die restlichen 80% nutzt Disney als Investition um die Geschäftsbereiche weiter auszubauen und den Umsatz zu steigern.
Durch den Umsatzeinbruch im Jahr 2020 entschied sich die Unternehmensführung dazu die Dividendenzahlung in diesem Jahr auszusetzen. Für die Zukunft kann man aber definitiv wieder höhere Dividenden von Disney erwarten.
Ist Disney verschuldet? Schuldenquote und Bilanzvermögen
Die Schuldenquote der Walt Disney Company betrug im Jahr 2018 noch nahezu 0%.
Im Jahr 2020 erhöhte sich diese wegen Verlusten aus dem Film- und Freizeitparkgeschäft auf knapp 31% pro Aktie.
Die Gesamtverbindlichkeiten der Walt Disney Company belaufen sich auf etwa 104 Milliarden Dollar bei einem Bilanzvermögen von 200 Milliarden USD.
Tendenziell kann sicherlich von einem Schuldenabbau in den kommenden Jahren ausgegangen werden.
Disney Marktkapitalisierung
Der Gesamtwert der Walt Disney Company beträgt zurzeit etwa 325 Milliarden USD.
Damit belegt Disney aktuell den 24. Platz der größten Aktien-Unternehmen weltweit.
Tendenziell wächst das Unternehmen stetig weiter und vergrößert dadurch auch seine Marktkapitalisierung.
Im letzten Jahr ist ein starker Kurszuwachs zu verzeichnen und bei den geplanten Projekten in der Zukunft kann man zuversichtlich, dass dies so weiter läuft.
Jahr | Umsatz | Gewinn | Börsenwert |
---|---|---|---|
2003 | 27,1 Mrd. USD | 1,3 Mrd. USD | 32,5 Mrd. USD |
2010 | 38,1 Mrd. USD | 4,0 Mrd. USD | 58,6 Mrd. USD |
2015 | 52,5 Mrd. USD | 8,4 Mrd. USD | 159,7 Mrd. USD |
2019 | 69,6 Mrd USD | 11,06 Mrd. USD | 259,49 Mrd. USD |
2020 | 65,4 Mrd. USD | -2,83 Mrd. USD | 317,8 Mrd. USD |
6. Bewertung der Disney Aktie: Kaufen, verkaufen oder halten?
Chancen
- Ausbau der Erlebnisparks
- Gewinne aus dem Streaming-Bereich
- Merchandising als stabile Einnahmequelle
- wachsende Dividende
- Kooperationen mit großen Firmen (Audi, LEGO, Steiff etc.)
- Exklusivität der eigenen Filme/Serien
- Erschließung neuer Zielgruppen
- Marktführer bei Freizeitparks
- etabliertes Geschäftsmodell
Risiken
- Aussterbende Kinos
- Hohe Ausgaben für Film-Produktionen
- Parkschließungen durch Corona-Einschränkungen
- schwindende Beliebtheit von Disney+
- Verlust vieler Fans durch neue Star Wars Filme
- bereits sehr hoch bewertet
- viel Konkurrenz im Bereich Streaming

Physische Disney Aktie (1983); Quelle: Eigenbesitz Mitgründer Florian
Einschätzung der Analysten
CNN Business legt dar, dass 20 von 29 Finanz-Analysten die Disney Aktie mit “Buy” bewerten.
Keiner der Analysten empfiehlt die Aktie zu verkaufen. Das mittlere Kursziel der Disney Aktie für die nächsten 12 Monate beträgt dabei rund 214 USD (20.08.21).
7. Disney Aktie Prognose: So weit könnte es in Zukunft gehen
Disney+ kämpft sich neben Netflix und Prime Video an die Spitze der Streaming-Anbieter.
Durch die Exklusivität der eigenen Filme/Serien wollen immer mehr Menschen das kostenpflichtige Abonnements abschließen, weil sie alte Klassiker und neue Blockbuster von Marvel und Co. nicht verpassen wollen.
Die Merchandise-Abteilung feiert Rekordgewinne, da auf TikTok ein weltweiter Hype rund um das Thema Kindheit ausgebrochen ist. Fashion-Influencer bewerben Disney-Produkte und nach einiger Zeit hängt in jedem Kleiderschrank ein Fan-Artikel der beliebten Disney-Marken.
Die Freizeitparks erfreuen sich nach langen Jahren der Isolation wieder großer Beliebtheit.
Die Menschen wollen endlich wieder etwas erleben und immer mehr entscheiden sich gegen den Erholungsurlaub im Hotel und für etwas Nervenkitzel in den Freizeitparks der Walt Disney Company. Schließlich sei das Leben zu kurz um zu faulenzen.
Das Geschäft mit den Freizeitparks läuft langsam aber sicher wieder an. Es dauert zwar noch einige Jahre bis die Besucherzahlen der Vergangenheit erreicht werden, aber es muss keinen weiteren Mitarbeitern mehr gekündigt werden.
Im Bereich TV und Streaming fährt Disney dank neuer Filmproduktionen Rekordgewinne ein.
Nachdem das Unternehmen den Schritt gewagt hat, den Kinos den Rücken zu kehren und stattdessen neue Filme über das Internet zu verleihen, erreichen sie ein größeres Publikum und müssen weniger der Einnahmen an die Kinobetreiber abgeben.
Disney verliert durch ihre aggressive Preispolitik weiter eingefleischte Fans.
Der Hype um Disney+ und Co. flacht ab. Die Streamingdienste floppen und die Milliardeninvestitionen rentieren sich nicht.
Ein realistischer Grund dafür könnte die kleine Auswahl an Filmen für Erwachsene Zuschauer sein. Wenn Disney ihr Programm dahingehend nicht schneller ausbauen kann, könnten Kunden das Interesse verlieren.
Noch viel härter trifft es das Unternehmen aber bei den Themenparks. Die Verluste durch die Corona-Pandemie sind so schwerwiegend, dass sie sich dazu entschließen einige Parks vorübergehend zu schließen. Fans sind enttäuscht und nach und nach schnappen Konkurrenzunternehmen wie das Legoland ihnen die Kunden weg.
8. Wo kann ich die Disney Aktie kaufen?
Die Disney Aktie wird weltweit an so gut wie jeder Börse gehandelt.
Mit Hilfe folgender Daten findest du die Disney Aktie bei deinem Broker:
- ISIN: US2546871060
- WKN: 855686
- Symbol: DIS
Scalable Capital ist der Testsieger unseres Aktiendepot-Vergleichs und somit unsere Empfehlung für den Kauf der Disney Aktie.
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9. Fazit: Die Disney Aktie ist für die Zukunft gut aufgestellt
Die Walt Disney Company ist ein gestandenes Unternehmen.
Seit fast 100 Jahren sorgt das Unternehmen für Unterhaltung in den Kinderzimmern dieser Welt.
Doch trotz seines hohen Alters hat Disney noch lange nicht ausgedient und setzt deswegen voll auf die Zukunft.
In den letzten Jahren bemühten sich die Verantwortlichen von Disney mehr denn je die Zielgruppen zu erweitern und greifen mit Disney+, Hulu und ESPN neuerdings auch die etablierten Streaming-Anbieter an.
Die Einschränkungen der Corona-Pandemie hat das gesamte Unternehmen hart getroffen. Doch anhand des exzellenten Krisenmanagements im Jahr 2020 wurde deutlich, dass Management und Unternehmensführung in der Lage sind, die Firma auch durch Black Swan Events und Krisen zu führen.
Mit derweil mehr als 300 Milliarden US-Dollar an Marktkapitalisierung ist das Unternehmen bereits ziemlich hoch bewertet.
Ob eine Investition für dich Sinn macht, bleibt deine persönliche Entscheidung.
Bist du schon in Disney investiert? Dann schreib uns gerne einen Kommentar mit deiner Investment-These!
Unsere Inhalte spiegeln nur die Meinungen und Erwartungen der Autoren wider und stellen somit keine Empfehlung zum Kaufen, Halten oder Verkaufen der genannten Wertpapiere dar.
Als Anleger*in trägst Du die volle Verantwortung für Deine Investitionsentscheidungen.
Die Autoren können in einige der beschriebenen Assets investiert sein und somit ein Interesse an deren Kursentwicklung haben.