Gold-Trading: So startest du erfolgreich mit dem Goldhandel
Gold gilt als eines der sichersten Wertaufbewahrungsmittel. Gerade in Zeiten hoher Inflation bringt Gold eine hohe Stabilität mit sich. Und irgendwie ist es auch ein tolles Gefühl, ein wenig Gold zu besitzen.
Wir zeigen dir in diesem Artikel, wie du Gold handeln kannst und welche Gründe für den Handel mit Gold sprechen. Außerdem bekommst du ein paar wichtige Tipps und eine Trading-Strategie für den Goldhandel.
1. Historischer Überblick des Goldhandels
Gold hat bereits seit tausenden von Jahren eine hohe Bedeutung und wird als sehr wertvoller Rohstoff angesehen. Bereits 3.000 vor Christus im alten Ägypten wurde Gold beim Bau von Tempeln verwendet oder Pharaonen bei ihrer Bestattung beigegeben. Etwa 600 vor Christus begannen erste griechische Kolonien den Handel mit Goldmünzen. Später im Römischen Reich wurden dann die ersten Goldmünzen geprägt.
Im 19. Jahrhundert führten Goldfunde in Kalifornien, Australien und Südafrika zu Goldräuschen. Im späten 19. Jahrhundert wurde dann der sogenannte Goldstandard eingeführt. Dieser bildete für viele nationale Währungen die Grundlage der Wertstabilität. Ein Handel war entweder mit Gold möglich oder mit Banknoten, die einen Anspruch auf das Gold repräsentierten.
Im Jahr 1973 hat der damalige US-Präsident Richard Nixon das Bretton-Woods-System allerdings abgeschafft. Aufgrund der seitdem fehlenden Bindung an den Goldpreis hat das Papiergeld beziehungsweise Giralgeld, wie wir es tagtäglich nutzen, deutlich an Wertstabilität verloren. Gold hingegen hat seitdem eine immer größere Bedeutung gewonnen, wenn es um Wertstabilität geht.
2. Warum das Edelmetall Gold handeln?
Es gibt viele Gründe für den Handel mit Gold. Wir stellen dir hier die wichtigsten vor:
- Inflationsschutz: Gold wird oft als sicherer Hafen angesehen, insbesondere in Zeiten hoher Inflation oder wirtschaftlicher Unsicherheit. Es hält seinen Wert relativ stabil im Vergleich zu Papierwährungen, die durch Inflation entwertet werden können.
- Langfristige Stabilität: Über Jahrtausende hat Gold seinen Wert behalten, was es zu einer attraktiven Anlageform für diejenigen macht, die ihr Vermögen langfristig sichern wollen. Vor allem in Krisensituation gilt Gold als sicheres Geldaufbewahrungsmittel.
- Diversifikation: Besitzt du bereits ein breit diversifiziertes Aktienportfolio aus beispielsweise 20 Aktien, wird dir die Aufnahme weiterer Aktien keine großen Vorteile mehr mit Blick auf die Risikoreduktion bieten können. Anders sieht das hingegen beim Trading mit Gold aus. Bei Gold handelt es sich um eine eigene Anlageklasse, die sich gerade in Krisenzeiten nicht im Gleichschritt mit dem Aktienmarkt bewegt.
Die wichtigsten Gold-Trading Chancen und Risiken findest du hier übersichtlich aufgelistet:
Chancen beim Goldhandel
- Gold kann anders als Papiergeld nicht entwertet werden, weil es nicht beliebig neu erschaffen werden kann. Damit bietet Gold einen Inflationsschutz.
- Gold ist eine krisensichere Geldanlage.
- Gold handeln bringt eine bessere Diversifikation als der Kauf weiterer Aktien.
Risiken beim Goldhandel
- Auch Gold unterliegt Kursschwankungen und ist in der Vergangenheit auch über längere Zeit im Wert gefallen.
- Vor allem der Besitz und die Lagerung größerer Goldbestände sind mit Kosten verbunden.
- Gold erwirtschaftet keine regelmäßigen Erträge, wie Aktien, die bspw. Dividenden ausschütten.
3. Wie kann ich Gold traden?
Gold ist ein Rohstoff, der anders als eine Aktie keine eigene ISIN besitzt, mit der du ihn einfach über das Depot deines Brokers kaufen könntest. Generell gibt es beim Handel von Rohstoffen einige Unterschiede zum Aktienhandel. Für den Handel mit Gold stehen gleich mehrere verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung. Bist du im Bereich Trading noch neu, schau gerne einmal in unseren Artikel zum Thema Trading erlernen.
Folgende Möglichkeiten hast du für den Goldhandel:
- Physischer Handel von Gold
- Optionen
- CFD
- Future
- Aktien
- ETC / ETF
- Weitere Derivate (Optionsscheine)
Physischer Handel von Gold
Der physische Handel mit Gold kommt dem Aktienhandel am nächsten. Beim Kauf einer Aktie erhältst du diese zwar nicht in Papierform, aber sie liegt ordentlich verbucht in deinem Depot. Kaufst du eine Aktie, ist das am ehesten als physischer Handel einzustufen.
Gold ist einer der wenigen Rohstoffe, den du auch physisch handeln kannst. Beim physischen Goldhandel erwirbst du Goldmünzen oder Goldbarren direkt. Möglich ist das über verschiedene Portale (achte hierbei aber darauf lediglich bei renommierten Unternehmen zu kaufen) oder über die Bank deines Vertrauens. Die Goldmünzen oder Goldbarren kannst du bei dir zu Hause lagern oder bei größeren Mengen in einem Bankschließfach.
Eine weitere Möglichkeit des physischen Handels von Gold besteht darin, dass du ein sogenanntes Edelmetall-Depot eröffnest. Über dieses kannst du Gold ebenfalls physisch kaufen, nur mit dem Unterschied, dass das Gold bei der jeweiligen Bank bleibt und dort sicher verwahrt ist. Im Falle einer Insolvenz der Bank gehört das Gold weiterhin dir, da die Edelmetalle als Sondervermögen (ähnlich wie Aktien im Depot deines Brokers) ausgewiesen werden.
Optionen
Gold-Trading mit Gold-Optionen wird gerade von professionellen Investoren häufig genutzt. Optionen sind Termingeschäfte. Beim Optionshandel geht es in erster Linie um die Ausgestaltung von Rechten und Pflichten.
Der Käufer einer Gold-Option erwirbt das Recht, Gold in einer vorher festgelegten Menge zu einem vorher festgelegten Preis zu einem vorher festgelegten Zeitpunkt in der Zukunft zu kaufen. Der Käufer einer Gold-Option hat für die Zukunft somit das Recht, Gold zu erwerben, nicht allerdings die Pflicht.
Ein Verkäufer einer Gold-Option besitzt dieses Recht nicht. Der Verkäufer geht stattdessen eine Verpflichtung ein, dem Käufer das Gold, wie eben beschrieben, zu einem vorher festgelegten Preis zu einem festgelegten Zeitpunkt zu verkaufen, wenn der Käufer seine Option wahrnimmt.
An dieser Stelle auch der wichtige Hinweis: Mit Optionen sind hier wirklich nur Optionen gemeint, die über Optionsbörsen gehandelt werden. Optionsscheine sind etwas komplett anderes, worauf wir gleich zu sprechen kommen.
CFD
CFDs sind Finanzderivate, deren Preis sich auf Basis eines Basiswertes ableitet. Im Falle von Gold-CFDs ist der Basiswert entsprechend Gold. CFD steht im Übrigen für Contract for Difference. Das bedeutet so viel, dass du beim CFD-Trading nur einen Teil des Gegenwertes des Rohstoffes einsetzen musst, um diesen zu handeln. CFDs sind somit eine Form der Hebelprodukte.
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Futures
Bei Futures handelt es sich ähnlich wie bei Optionen um Termingeschäfte. Beim Handel von Gold-Futures geht es darum, aus heutiger Sicht Gold zu einem fix festgelegten Zeitpunkt in der Zukunft zu handeln.
Futures gelten als sehr komplexe Finanzinstrumente, die nahezu ausschließlich von professionellen Investoren zur Absicherung von Preisen eingesetzt werden. Der Handel mit Futures ist über die meisten deutschen Depotanbieter ohnehin nicht möglich.
Aktien
Mit dem Kauf von Gold-Aktien kannst du indirekt in Gold investieren. Unternehmen wie beispielsweise Barrick Gold sind in der Gewinnung und Aufbereitung von Gold tätig. Die Kursentwicklung von Unternehmen, die in der Goldgewinnung oder -verarbeitung tätig sind, hängen in gewisser Weise vom Goldpreis ab. Eine 1:1 Partizipation liegt hier allerdings gewiss nicht vor.
ETC / ETF
Mit dem Begriff ETF bist du sicherlich bereits vertraut. Bei ETFs handelt es sich um börsengehandelte Indizes (exchange traded funds). Mit einem ETF auf den S&P 500 bist du in der Lage in den S&P 500 Aktienindex zu investieren. Was die ETFs für Aktien sind, sind ETCs für Rohstoffe wie Gold. Der Begriff ETC steht für exchange traded commodity.
Gold ist der Rohstoff, der am häufigsten die Basis eines ETCs ist . Soll also heißen: Bei den meisten Rohstoff-ETCs handelt es sich auch um Gold-ETCs bzw. Gold-ETF. Ein ETC ist damit in der Regel die meistgewählte Alternative zu einem Investment in physisches Gold.
Weitere Derivate (Optionsscheine, KO-Produkte)
Optionsscheine auf Gold ermöglichen es dir, mit einem geringen Kapitaleinsatz von der Wertentwicklung des Goldpreises zu profitieren. Bei Optionsscheinen handelt es sich um Derivate. Das bedeutet, dass ihre Preisbildung abhängig von der eines anderen Basiswertes ist – bei Gold-Optionsscheinen ist das entsprechend der Goldpreis.
Anders als die bereits erwähnten Optionen werden Optionsscheine von Banken aufgelegt und gehören somit zu den Zertifikaten. Optionsscheine eignen sich besonders, wenn du von kurz- bis mittelfristigen Preisbewegungen eines Rohstoffs profitieren möchtest.
Für ein langfristiges Investment sind Optionsscheine allerdings ungeeignet. Grund dafür ist, dass durch den geringeren Kapitaleinsatz laufend Finanzierungskosten anfallen. Außerdem bist du dem Emittentenrisiko ausgesetzt. Sollte die Bank, die den Optionsschein aufgelegt hat, insolvent gehen, ist dein Optionsschein ebenfalls wertlos.
4. Wichtige Tipps für den Goldhandel
Möchtest du Gold traden, solltest du zunächst einmal wissen, was den Goldpreis überhaupt bewegt. Du benötigst also eine Gold-Prognose. In erster Linie spielt hier natürlich das Verhältnis aus Angebot und Nachfrage eine Rolle.
Insbesondere in wirtschaftlich unsicheren Zeiten oder in Krisensituationen steigt die Nachfrage nach Gold schnell an. Da es zu solchen Zeiten aber tendenziell wenig Verkäufer gibt und die Menge an Gold auch nicht in kurzer Zeit stark steigen kann, haben solche Situation für gewöhnlich einen stark steigenden Goldpreis zur Folge.
Ein weiterer Faktor, der Auswirkung auf den Goldpreis hat, ist die Inflation und damit die Geldpolitik der Zentralbanken. Gerade in Zeiten hoher Inflation gilt Gold als sicherer Hafen, weil Gold anders als Giralgeld nicht einfach neu erschaffen werden kann. Herrscht also aktuell eine hohe Inflation, ist die Nachfrage nach Gold für gewöhnlich auch größer, was zu einem steigenden Goldpreis führt.
Für das Trading mit Gold kannst du aber auch die Chartanalyse nutzen oder auf die technische Analyse und technische Indikatoren zurückgreifen. Hier bietet es sich an im Chart gezielt nach Kursniveaus Ausschau zu halten, an denen der Goldpreis schon öfter wieder nach oben gedreht ist. Hierbei kann es sich um eine starke Unterstützung handeln, an der du Gold günstig erwerben kannst.
Genauso ist es aber auch möglich, Trends im Goldpreis zu analysieren und auf laufende Trends aufzuspringen. Markiert der Goldpreis ständig neue Hochpunkte, während die letzten Tiefpunkte immer höher liegen als das vorherige Tief, liegt ein stabiler Aufwärtstrend vor.
Möchtest du Gold traden und dabei Optionsscheine oder CFDs nutzen, musst du auch dein Risikomanagement im Auge behalten. Diese Finanzinstrumente weisen eine Hebelwirkung auf. Daher solltest du immer auch ausrechnen, wie hoch eigentlich der Gegenwert dessen ist, was du gerade traden möchtest. Der Hebel wirkt nämlich in beide Richtungen.
Zu Beginn kann es sich anbieten, den Handel mit Gold in einem Demokonto auszuprobieren. So bekommst du vor allem ein besseres Gespür dafür, wie sich unterschiedliche Finanzprodukte, mit denen du Gold handeln kannst, verhalten.
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5. Goldmarkt traden: Was sind die besten Trading-Strategien?
Es gibt viele Wege eine Investmentstrategie oder Trading-Strategien zu entwickeln, um in Gold zu investieren. Neben Trading-Indikatoren oder der Analyse wichtiger Kursniveaus sind auch die Analyse der Geopolitik, die Entwicklung der Inflation oder Notenbankentscheidungen wichtige Faktoren, die eine Auswirkung auf den Goldpreis haben.
Neben diesen Analysemethoden wollen wir dir in diesem Abschnitt mit der Gold-Aktienmarkt-Ratio aber noch eine weitere Gold Trading Strategie vorstellen. Bei dieser Ratio wird der Preis des Goldes durch den Indexstand eines bedeutsamen Aktienindex dividiert. Hierbei kannst du beispielsweise den S&P 500 heranziehen. Die Gold-Aktien-Ratio berechnet sich dann wie folgt:
Die folgende Abbildung zeigt dir die Entwicklung dieser Ratio auf Basis des Goldpreises und des S&P 500 Total Return Index seit 2019:
Eine fallende Ratio zeigt, dass der Goldpreis im Verhältnis zum S&P 500 günstiger wird. Das kann darauf zurückzuführen sein, dass der Goldpreis fällt, oder dass der Goldpreis weniger stark steigt als der S&P 500.
Gerade über die letzten Jahre wäre es vorteilhaft gewesen, Gold am ehesten dann zu kaufen, wenn die Gold-Aktienmarkt-Ratio niedrig ist. Ein Kauf von Gold auf einem hohen Niveau der Gold-Aktienmarkt-Ratio zeigt hingegen, dass Gold aktuell tendenziell teuer ist.
Wie die Entwicklung zwischen 2020 und 2022 aber auch zeigt, ist auf diese Ratio nicht blind Verlass. Ende 2020 beispielsweise war die Ratio im Vergleich zu den Jahren davor niedrig. Dennoch ist die Ratio im Jahr 2021 weiter gefallen, was bedeutet, dass sich der Aktienmarkt in dieser Zeit besser entwickelt hat als Gold.
Gerade zu Zeiten, in der sich die Gold-Aktienmarkt-Ratio seitwärts bewegt, bist du mit diesem Indikator aber in der Lage relative Über- oder Unterbewertungen beim Goldpreis ausfindig zu machen.