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Frau telefoniert mit Kfz-Haftpflichtversicherung
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KFZ-Haftpflichtversicherung: Was deckt sie ab?

Lesezeit 6 min.

Lektoriert vonDennis Groß
Überprüft durchSebastian Rau
Sieh dir an, wie wir bei Finanzwissen arbeiten

Nach § 1 des Pflichtversicherungsgesetzes bist du in Deutschland dazu gesetzlich verpflichtet, eine Kfz-Haftpflichtversicherung abzuschließen, wenn du mit deinem Fahrzeug am Straßenverkehr teilnehmen möchtest. Ohne den Beleg einer elektronischen Versicherungsbestätigung bekommst du bei der Zulassung kein gültiges Kennzeichen und kannst dein Fahrzeug nicht anmelden. Die Kfz-Haftpflichtversicherung leistet bei den finanziellen Folgen von Schäden, welche du anderen Personen oder Sachen mit deinem Fahrzeug zugefügt hast.

In diesem Artikel beantworten wir dir, in welchen Fällen diese Kfz-Versicherung leistet und welche Faktoren für den Versicherungsbeitrag relevant sind.

1. KFZ-Haftpflichtversicherung – was ist das?

Die Kfz-Haftpflichtversicherung ist eine gesetzliche Pflichtversicherung in Deutschland.

Diese Sachversicherung schützt dich vor den finanziellen Folgen von Schäden, welche du anderen Personen oder Sachen mit deinem Fahrzeug im Straßenverkehr zugefügt hast.

Wenn du dich beispielsweise mit einem Auto, Motorrad, Traktor oder Bus im Straßenverkehr bewegen möchtest, musst du eine Kfz-Haftpflichtversicherung abschließen. Denke hierbei also neben der Autoversicherung auch an das Thema Rollerversicherung.

Vor allem bei Verkehrsunfällen mit Personenschäden können sehr hohe, auch langfristige Kosten entstehen, wenn die Person dauerhaft verletzt ist. Der Staat möchte mit dieser gesetzlichen verpflichtenden Versicherung alle Verkehrsteilnehmer schützen, da die meisten Menschen solche enormen Kosten nicht allein tragen können.

Für Schäden an deinem eigenen Fahrzeug kommt deine Kfz-Haftpflichtversicherung nicht auf. Für diese Fälle kannst du dich mit einer Kaskoversicherung, Teilkasko oder Vollkasko, für dein Fahrzeug absichern.

2. Wann zahlt meine KFZ-Haftpflicht?

Welche Leistungen übernimmt deine Kfz-Haftpflicht eigentlich? Wenn du mit deinem Fahrzeug einen Unfall verursachst, leistet deine Kfz-Haftpflichtversicherung für die finanziellen Folgen der Schäden deines Unfallgegners.

Diese Kosten übernimmt die Kfz-Haftpflicht

Nachfolgend haben wir dir einige Kosten aufgelistet:

  • Abschleppkosten
  • Reparaturkosten
  • Mietwagen
  • Gutachterkosten
  • Wiederbeschaffungswert bei einem Totalschaden
  • Anwaltskosten des Unfallgegners
  • Gebäudeschäden
  • Schmerzensgeld
  • Behandlungskosten
  • Rente
  • Beerdigungskosten
  • Hinterbliebenengeld

Ein Beispiel: Du fährst mit deinem eigenen Fahrzeug rückwärts aus einer Parklücke raus und übersiehst dabei ein anderes Auto. Es kommt zu einer Kollision mit Blechschaden. Die Schuld liegt in diesem Fall bei dir. Deine Kfz-Haftpflicht trägt nur die Kosten der Reparatur von deinem Unfallgegner. Falls du für dein Fahrzeug eine Vollkaskoversicherung abgeschlossen hast, würde diese die Kosten für den Schaden an deinem Auto übernehmen. Prüfe im Ausland auch unbedingt, ob Mindestdeckungsbeiträge durch eine Mallorca-Police abgedeckt sind.

Deine Kfz-Haftpflichtversicherung wehrt auch ungerechtfertigte Forderungen ab

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die Abwehr von unberechtigten Ansprüchen:

Werden von deinem Unfallgegner überhöhte oder sogar unberechtigte Zahlungen gefordert, prüft deine Kfz-Haftpflichtversicherung diese Ansprüche und wehrt ungerechtfertigte Forderungen, auf deren Kosten, ab.

3. KFZ-Haftpflichtversicherung: Was deckt sie nicht ab?

Neben den oben genannten Kosten, welche deine Kfz-Haftpflichtversicherung übernimmt, gibt es auch einige Schäden, die nicht versichert sind oder nur anteilig übernommen werden.

In diesen Fällen zahlt die Kfz-Haftpflichtversicherung nicht oder nur anteilig

Bei Fahren ohne Führerschein, Fahrerflucht oder Unfälle durch Alkohol- oder Drogeneinfluss am Steuer, kann dir deine Versicherung die Leistung verweigern oder dich an den Kosten beteiligen.

In solchen Fällen zahlt die Versicherung in der Regel erst mal die Kosten, nimmt dich aber in Regress. Das bedeutet, dass das Versicherungsunternehmen von dir (anteilig) das Geld zurückverlangt.

Auch Schäden an deinem eigenen Fahrzeug sind, mit Abschluss einer Kfz-Haftpflichtversicherung, nicht versichert. Für diese Fälle benötigst du eine Kaskoversicherung. Bei selbst verschuldeten Unfällen leistet dir die Vollkaskoversicherung, die Reparatur oder bei einem Totalschaden den Wiederbeschaffungswert. Einige Versicherungsunternehmen zahlen dir auch in den ersten zwei Jahren, nach der Erstzulassung, den Neuwert bei einem Totalschaden.

Dann lohnt sich eine Kaskoversicherung

Eine Kaskoversicherung ist vor allem dann empfehlenswert, wenn du dich gegen die finanziellen Folgen von Schäden an deinem eigenen Fahrzeug absichern möchtest.

Die Teilkaskoversicherung leistet bei Schäden, welche durch unvorhergesehene, äußere Einflüsse entstanden sind – etwa Hagelschäden. Mit der Vollkaskoversicherung bist du zusätzlich noch bei selbst verschuldeten Unfällen, Fahrerflucht des Unfallgegners und Vandalismus abgesichert.

Insbesondere Besitzer von Neuwagen und Oldtimer oder Youngtimer sollten sich mit dem Thema der Kaskoversicherung befassen.

4. KFZ-Haftpflichtversicherung vergleichen: Worauf sollte ich bei der Haftpflicht für das Auto achten?

Worauf sollte man bei dem Abschluss einer Kfz-Haftpflichtversicherung besonders achten?

Durch eine gesetzliche Mindestversicherungssumme ist festgelegt, bis zu welcher Grenze dein Versicherungsunternehmen die Kosten übernehmen muss:

  • Sachschäden: 1,22 Mio. EUR
  • Personenschäden: 7,5 Mio. EUR
  • Vermögensschäden: 50.000 EUR

Diese Grenzen können jedoch bei schweren Unfällen schnell erreicht werden. Insofern empfiehlt es sich, eine Kfz-Haftpflichtversicherung mit höheren Deckungssummen abzuschließen.

Was beeinflusst die Kosten der Kfz-Haftpflicht?

Die Kosten für eine Kfz-Haftpflichtversicherung werden dabei von verschiedenen Faktoren beeinflusst:

  • Typklasse: Je nach Unfall- und Diebstahlbilanz wird jedem Automodell eine bestimmte Typklasse zugeordnet. Je höher deine Typklasse, desto höher ist auch dein Versicherungsbeitrag.
  • Regionalklasse: Diese wird durch die Anzahl der Unfälle und Diebstähle in deinem Wohnort beeinflusst.
  • Jährliche Fahrleistung: Je mehr Kilometer du pro Jahr fahren möchtest, umso teurer wird auch dein Versicherungsbeitrag
  • Schadenfreiheitsklasse: Je höher deine Schadenfreiheitsklasse (SF-Klasse) ist, desto niedriger ist dein Versicherungsbeitrag. Nach jedem unfallfreien Jahr wirst du eine SF-Klasse nach oben gestuft.
  • Anzahl und Alter der Fahrer: Bei sehr jungen Fahrern ist der Versicherungsbeitrag höher, da diese statistisch gesehen ein höheres Unfallrisiko haben.
  • Alter des Fahrzeugs

Als Fahranfänger zahlst du in der Regel automatisch den höchsten Versicherungsbeitrag, da du noch keinen Schadenfreiheitsrabatt aufbauen konntest. Demzufolge ist es nicht ohne Weiteres möglich, als Fahranfänger eine günstige Kfz-Versicherung abzuschließen. In der Mehrheit der Fälle hilft hierbei auch nicht der Übertrag der Schadenfreiheitsklasse. Daher haben wir dir in einem weiteren Artikel einige Tipps zusammengefasst, mit denen du als Fahranfänger Geld sparen kannst.

Abschließend kann man pauschal nicht sagen, wie hoch dein Versicherungsbeitrag ist, da je nach Versicherungsunternehmen verschiedene Faktoren unterschiedlich gewichtet und Rabatte für eine gute Vertragsbindung oder einen hohen Schadenfreiheitsrabatt vergeben werden.

Vergleiche möglichst viele Anbieter

Daher solltest du vor Abschluss einer Kfz-Haftpflichtversicherung auch verschiedene Anbieter vergleichen. Dazu suchst du dir für den Vergleich der Kfz-Versicherung am besten mehrere Vergleichsportale im Internet raus, wie check24 oder Verivox, denn es ist nicht jedes Versicherungsunternehmen auf jedem Vergleichsportal vertreten.

Zudem ist es auch empfehlenswert, sich direkt von einem Versicherungsberater ein Angebot einzuholen und Fragen stellen zu können. Außerdem kann es sich auch lohnen, die bestehende Kfz-Versicherung zu wechseln.

5. Kann mein Antrag vom KFZ-Versicherer abgelehnt werden?

Wie du weißt, ist die Haftpflichtversicherung für das Auto eine Pflichtversicherung und muss abgeschlossen werden, bevor du mit deinem Fahrzeug am Straßenverkehr teilnimmst.

Durch den sogenannten Kontrahierungszwang sind auch Versicherungsunternehmen grundsätzlich dazu verpflichtet, Versicherungsanträge anzunehmen.

Dennoch gibt es nach § 5 Pflichtversicherungsgesetz einige Ausnahmen, bei denen dich Versicherungsunternehmen ablehnen dürfen:

  • Aufgrund sachlicher Beschränkungen im Geschäftsplan, wie Versicherungen ausschließlich für Oldtimer
  • Örtliche Beschränkungen im Geschäftsplan, wie nur in einem bestimmten Bundesland
  • Einschränkungen auf bestimmte Personen- oder Berufsgruppen

Falls du bereits bei dem Versicherungsunternehmen versichert warst, gibt es auch einige Ausnahmen, bei denen dich der Versicherer ablehnen darf:

  • Wurde der Vertrag wegen arglistiger Täuschung oder Drohung angefochten
  • Wegen vorvertraglicher Anzeigepflicht zurückgetreten
  • Wegen Nichtzahlung der ersten Prämie zurückgetreten
  • Kündigung wegen Prämienverzug
  • Kündigung nach Eintritt eines Schadensfalls (Schadenhäufigkeit oder Schadenhöhe)

Bezahlst du deinen Versicherungsbeitrag nicht, kann dein Versicherungsschutz rückwirkend gekündigt und dein Fahrzeug stillgelegt werden.

Wie sieht es mit einer Kfz-Versicherung trotz Schufa-Eintrag aus?

Bevor du einen KFZ-Versicherungsvertrag abschließen kannst, holt sich dein Versicherungsunternehmen meist noch eine Auskunft über deine Bonität, zum Beispiel bei der Schufa.

Zurückliegende Zahlungsschwierigkeiten, wie nicht bezahlte Kredite oder offene Rechnungen, können für dein Versicherungsunternehmen ein Ablehnungsgrund sein. Auch Privatinsolvenzen sind für deinen Versicherer einsehbar und ein Ablehnungsgrund.

Wenn du über ein Vergleichsportal eine Kfz-Haftpflichtversicherung suchst, wird auch dort deine Bonität im Hintergrund abgefragt. Fällt dein Eintrag dort schlecht aus, wird dein Versicherungsangebot in der Regel auch schlechter und es stehen dir weniger Tarife zur Auswahl. Diese umfassen meistens weniger Leistungen und sind teurer.

6. KFZ-Haftpflichtversicherung in der Steuererklärung: Autoversicherung steuerlich absetzbar?

Eine Kfz-Haftpflichtversicherung deckt die persönlichen Lebensrisiken eines Steuerzahlers ab und ist als Sonderausgabe unter dem Bereich der Vorsorgeaufwendungen in deiner Steuererklärung absetzbar.

Bist du selbst der Halter eines Fahrzeugs, kannst du die Kfz-Haftpflichtversicherung, als Angestellter, in deiner Einkommensteuererklärung ansetzen. Die Summe der insgesamt absetzbaren Vorsorgeaufwendungen ist dabei auf 1.900 € begrenzt.

Als selbstständige Person kannst du zusätzlich noch deine Kaskoversicherung angeben. Die Höchstgrenze für Selbstständige liegt bei 2.800 €.

7. Fazit: Darum ist die KFZ-Haftpflicht so wichtig

Die Kfz-Haftpflichtversicherung ist eine Pflichtversicherung in Deutschland und muss abgeschlossen werden, um mit einem Fahrzeug am Straßenverkehr teilnehmen zu dürfen.

Damit möchte der Staat sichergehen, dass alle Verkehrsteilnehmer im Schadenfall finanziell abgesichert sind.

Neben Sachschäden leistet die Kfz-Haftpflichtversicherung auch bei Personen- und Vermögensschäden, welche oftmals kostenintensiv werden können. Vor allem bei Personenschäden können langfristige Kosten wie Behandlungskosten oder Renten entstehen.

Der Versicherungsbeitrag ist dabei von verschiedenen Faktoren wie Typ– und Regionalklasse, Schadenfreiheitsklasse, Alter des Versicherungsnehmers und der jährlichen Fahrleistung abhängig. Am besten vergleichst du auf verschiedenen Portalen einige Versicherungsunternehmen miteinander und suchst auch ein persönliches Gespräch mit einem Versicherungsberater.

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8. Häufig gestellte Fragen zur KFZ-Haftpflichtversicherung

Luisa Grunert
Luisa Grunert
Autorin
Über die Autorin
Ich bin Luisa und befasse mich als Autor mit allen Themen rund um Versicherungen. Nach meinem Abschluss des dualen Studiums, mit Schwerpunkt Versicherung, bin ich ins Familienunternehmen eingestiegen, um dort als Vertriebsmanagerin tätig zu sein. Neben meiner Haupttätigkeit befasse ich mich weiterhin mit allem rund um Geldanlage, Versicherung und Wirtschaft. Gerne teile ich meine Erfahrungen und Wissen in diesem Bereich mit euch.

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