Der Autokredit – Alles was du zur Fahrzeugfinanzierung wissen musst
Dein altes Auto ist kaputt, du kannst dein altes Auto zu einem guten Preis verkaufen oder es ist einfach Zeit für ein neues Modell? Die Statistik des Kraftfahrtbundesamt (KBA) zeigt, dass allein in 2021 mehr als 2,62 Millionen Neuzulassungen in Deutschland registriert wurden.
Im Vergleich zum Vorjahr entspricht dies zwar einem Rückgang von mehr als 10 %, doch dieser Trend lässt sich vor allen Dingen auf die Lieferengpässe bei den Automobilherstellern zurückführen.
Doch einen Neuwagen können nur die wenigsten Menschen mit Barmitteln bezahlen. Noch immer sind Fahrzeugfinanzierungen die beliebteste Methode, um das neue Fahrzeug zu finanzieren. Basierend auf den Daten von Statista aus dem Jahr 2020 haben sich rund 62 % der Neuwagenkäufer für eine Kreditfinanzierung entschieden.
Im Folgenden Beitrag möchten wir uns die Besonderheiten des Autokredits genauer anschauen.
1. Was ist eigentlich ein Autokredit?
Möchtest du dir ein neues Auto zulegen, hast du im Regelfall mehrere Optionen:
- Barkauf
- Finanzierung
- Leasing
- Autoabo
Der klassische Barkauf ist die einfachste Art zum Kauf eines Autos. Im Grunde gehst du zu einem Händler deiner Wahl und suchst dir dort dein Wunschmodell aus. Die Bezahlung erfolgt im Normalfall per Überweisung.
Betrachten wir den durchschnittlichen Neuwagenpreis für Fahrzeuge in Deutschland, dann beläuft sich dieser auf 36.300 Euro. Nicht viele Haushalte in Deutschland können so viel Geld auf einen Schlag für den Erwerb eines Fahrzeugs aufbringen.
Die Alternativen sind die Kreditfinanzierung, Leasing oder der Abschluss eines Autoabonnements. Insbesondere das Leasing und die Abonnementmodelle sind eher für gewerbliche Nutzer geeignet, da sich die Kosten steuerlich als Ausgaben absetzen lassen. Die Kreditfinanzierung findet dahingegen vorwiegend bei den privaten Haushalten Anklang. In unserem Artikel Hauptartikel zum Thema Kredite, zeigen wir dir, welchen Arten von Krediten es gibt.
Natürlich können interessierte Autokäufer jetzt ihre Hausbank kontaktieren und einen klassischen Ratenkredit abschließen. Allerdings sind Blankokredite, das heißt Konsumentenkredite, oftmals teurer als zweckgebundene Kreditformen. Je höher das Blankodarlehen ist, desto höher fallen auch die Zinskosten aus. Die alternative Möglichkeit ist die Finanzierung im Rahmen eines Autokredits.
Wie der Name es bereits vermuten lässt. handelt es sich hierbei um einen Kredit zur Finanzierung eines Fahrzeugs. Auch ein Autokredit ist ein Konsumkredit, da das Fahrzeug im klassischen Sinne ein Konsumgut ist.
Allerdings muss hier eine Unterscheidung zu einem unbesicherten Darlehen vorgenommen werden. Immerhin stellt das Auto im Rahmen der Kreditfinanzierung eine Sicherheit dar. Der Fahrzeugbrief, welcher das Eigentum am Fahrzeug feststellt, verbleibt während der Finanzierungslaufzeit bei der finanzierenden Bank.
Sollte der Darlehensnehmer während der Finanzierung den Kredit nicht mehr bedienen können, besteht die Möglichkeit, dass die Gläubigerin das Fahrzeug verwertet. Über die Maßnahmen, welche bei Nichtbedienung des Darlehens drohen, erfährst du weiter unten im Artikel mehr.
Welche Arten an Autokrediten gibt es?
Um den Kunden ein Maximum an Flexibilität bei der Fahrzeugfinanzierung zu bieten, haben die Automobilbanken und Hausbanken unterschiedliche Finanzierungsmodelle eingeführt.
In der Praxis sind drei grundlegende Varianten des Fahrzeugkredits anzutreffen:
Ratenfinanzierung
Die klassische Art zur Fahrzeugfinanzierung ist mithilfe eines normalen Ratenkredits. Hier kannst du beispielsweise über einen Zeitraum von fünf Jahren dein komplettes Darlehen tilgen.
Kaufst du ein Fahrzeug im Wert von 15.000 Euro zu einer 0-%-Finanzierung, dann würdest du monatlich 250 Euro zahlen. Nach dem Ablauf der Kreditlaufzeit erhältst du die Zulassungsbescheinigung Teil II.
Ballonfinanzierung
Die Ballonfinanzierung ist die zweite Möglichkeit zur Fahrzeugfinanzierung. Während der Vertragslaufzeit zahlst du eine geringere Rate. Zum Ende der Darlehenslaufzeit musst du dann die Schlussrate bedienen. Hier kannst du entweder einen neuen Kredit aufnehmen oder das Darlehen selbst zurückzahlen.
In unserem Beispiel würde deine Rate beispielsweise auf 150 Euro monatlich sinken. Nach 36 Monaten – einer durchaus üblichen Laufzeit für einen Autokredit – läge die Schlussrate bei 9.600 Euro.
3-Wege-Finanzierung
Die 3-Wege-Finanzierung ist der inzwischen am häufigsten anzutreffende Ansatz zur Finanzierung eines Fahrzeugs. Hier hast du zum Vertragsende die folgenden drei Wahlmöglichkeiten:
- Ablösung des Darlehens: Du entscheidest dich dazu, das Fahrzeug zu behalten und das Darlehen zur vereinbarten Schlussrate abzulösen.
- Anschlussfinanzierung: Du bist zufrieden mit dem finanzierten Fahrzeug und möchtest oder kannst es nicht ablösen? Dann kannst du bei der Bank oder beim Händler eine Anschlussfinanzierung abschließen.
- Verbrieftes Rückgaberecht: Die letzte Wahlmöglichkeit ist das Rückgaberecht in Höhe der Schlussrate deiner Ballonfinanzierung. Hier gibst du das Fahrzeug einfach beim Händler ab und eventuelle Schäden und Mehr- und Minderkilometer werden verrechnet.
2. Wann lohnt sich der Abschluss eines Autokredits?
Um es auf den Punkt zu bringen ist ein Autokredit nur eine sinnvolle Option, wenn du dringend ein neues Auto benötigst und nicht ausreichend Erspartes hast, um dieses direkt zu bezahlen. Mit der Finanzierung kannst du den Erwerb des Autos trotzdem bewerkstelligen.
Es gibt viele Gründe, weshalb man mit dem Gedanken spielt, sich ein neues Fahrzeug anzuschaffen. Sei es eine Ersatzanschaffung, da das alte Modell defekt ist oder einfach eine Komfortentscheidung. Am Ende des Tages ist die Anschaffung eines Fahrzeugs stets eine individuelle Konsumentscheidung.
Nichtsdestotrotz solltest du dir stets Gedanken über die Sinnhaftigkeit des Fahrzeugkaufs machen. Wer rational denkt, der wird sich wohl eher nicht für das deutsche Premiummodell aus Süddeutschland entscheiden.
Auch die Förderungen, etwa für E-Fahrzeuge, sind eine spannende Angelegenheit und sollten bei der Kaufentscheidung berücksichtigt werden.
Aus meiner praktischen Erfahrung macht die Finanzierung vor allen Dingen dann Sinn, wenn die Konditionen wirklich lukrativ sind. So bieten viele Automobilbanken spannende Konditionen bei Aktionsmodellen. So gibt es mitunter etwa Kredite mit einer Verzinsung von 0,99 % pro Jahr. Einige Banken bieten sogar Sonderkonditionen von 0,00 Prozent an. Hier verdient die Bank während der Laufzeit gar kein Geld, sondern fungiert nur als Absatzhilfe für den Hersteller.
Hohe Kreditzinsen von mehr als 4 Prozent solltest du meiden und dich nach einem günstigeren Angebot umschauen. Außerdem solltest du darauf achten, dass du dich nicht verschuldest. Stelle doch einfach eine Vermögensbilanz auf und schaue, welche Verbindlichkeiten und Vermögenswerte du besitzt. Dein Vermögen sollte dabei größer als deine Verbindlichkeiten sein. Ist dies nicht der Fall, ist ein kreditfinanziertes Auto womöglich nicht die richtige Entscheidung.
Achte zudem darauf, dass du dein Einkommen nicht überstrapazierst. Was ich damit meine? Du solltest niemals dein ganzes Einkommen in wiederkehrenden Konsum investieren. Stattdessen würde ich den Fokus auf eine nachhaltige Vermögensverteilung legen. Das nachfolgende Beispiel verdeutlicht dir sicherlich den Kern meiner Aussage.
3. Wie komme ich an einen Autokredit?
Hast du dich für die Finanzierung eines Fahrzeugs entschieden, dann solltest du dich nun um deinen Autokredit kümmern. Am einfachsten ist der Abschluss eines Autokredits direkt beim Händler.
Erfahrungsgemäß vermittelt jedes Autohaus entsprechende Finanzierungen. Insbesondere markengebundene Händler werden dich für die Finanzierung an die Finanztochter des Herstellers vermitteln. So ist es normal, dass ein Audi-Händler eine Finanzierung über Volkswagen Financial Services anfragt.
Freie Händler haben dahingegen oftmals ein größeres Portfolio an Banken und suchen aktiv nach den attraktivsten Konditionen. Erfahrungsgemäß sind hier die Automobil-Banken der Hersteller führend. Doch auch die Sparkasse oder Santander bieten durchaus attraktive Konditionen. Vergleiche hier Angebote, um nicht das finanziell attraktivste Angebot für den Handel zu unterschreiben.
Am Ende des Tages wird dein Verkäufer für dich die Anfrage bei der Bank stellen und dir den Kredit vermitteln. Meine Erfahrung in der Automobilfinanzierung zeigt, dass die Kreditvermittlung für die Händler eine der lukrativsten Einnahmequellen ist.
Du als Fahrzeugkäufer siehst dich bereits mit deinem neuen Auto fahren. Du hast eine klare Kaufintention und der Kredit ist für dich ein Mittel zum Zweck. Die monatlichen Kosten sind überschaubar und im besten Fall hast du sogar noch ein Rückgaberecht zum Vertragende.
Für den Händler heißt dies, dass du lediglich unterschreiben musst. Bei den meisten Banken umfasst ein Kreditvertrag mitsamt Widerrufsbelehrung rund 60 Seiten.
Ein Kreditschutzbrief oder ein Service-Management-Vertrag lässt sich hier schnell einbauen. Auch kommt es des Öfteren vor, dass Kunden den Abschluss einer Kostenpflichtigen Visa-Kreditkarte bestätigen.
Egal was dein Händler dir verkauft, hierfür fließt eine Provision direkt an das Autohaus und an den Verkäufer. Daher ließ dir alle Verträge durch und spreche unklare Vertragsdetails sofort an.
4. Welche Anforderungen muss ich für den Abschluss eines Autokredits erfüllen?
Du bist dir unsicher, ob du überhaupt einen Autokredit bekommst?
Aus meiner Praxiserfahrung kann ich dir sagen, dass viele Menschen eine Autofinanzierung bekommen, die aus objektiver Sicht lieber keine weiteren Verbindlichkeiten aufnehmen sollten.
Die Bonitätsprüfung stößt der Autohändler mit der Kreditanfrage an. Hierfür sind deine Personalien erforderlich. Direkt mit der Kreditanfrage prüfen die Systeme der Bank, ob es eine Eigenerfahrung zu deiner Person gibt. Ist diese negativ, beispielsweise aufgrund zu vieler Rücklastschriften während der Vertragslaufzeit oder einem Inkassoprozess, wird die zur Ablehnung der Kreditanfrage führen.
Ein sauberer Schufa-Score ist Voraussetzung für einen Autokredit
Außerdem solltest du darauf achten, dass deine Schufa sauber ist. Mit sauber meine ich, dass du eine gute Schufa-Bewertung besitzt und keine falschen Einträge vorhanden sind. Grundsätzlich empfehle ich dir im Voraus, dass du einmal eine Schufa-Auskunft einholst. So siehst du, ob falsche Einträge über dich vorhanden sind und kannst diese unter Berücksichtigung entsprechender Nachweise löschen lassen.
Hast du falsche Einträge, die deine Bonität reduzieren und es kommt bei einer Kreditanfrage zu einer Ablehnung, dann ist diese Kreditablehnung auch für andere Banken ersichtlich. Stellst du zeitgleich mehrere Anfragen und es kommt vermehrt zu Ablehnungen, dann kann dies zur Kreditunwürdigkeit führen.
Autokredit Voraussetzungen für Selbstständige
Ansonsten solltest du drei pfändungsfreie Verdienstnachweise oder als Selbständiger eine BWA und einen Jahresabschluss zur Verfügung stellen. Hast du weitere Einnahmen, etwa durch die Vermietung einer Immobilie, dann solltest du auch dies angeben.
Die Bank prüft im Hintergrund, ob du dir das Fahrzeug leisten kannst. Von deinem Einkommen wird der potentielle Kreditbetrag sowie deine laufenden Kosten für Miete und Lebenserhalt abgezogen. Am Ende des Tages sollte noch ein Überschuss vorhanden sein. Automobilbanken rechnen hier vergleichsweise optimistisch, denn viele Kreditnehmer riskieren eher Zahlungsausfälle bei anderen Verträgen und bedienen stattdessen die Autofinanzierung – so jedenfalls meine Erfahrung nach mehreren Jahren als Angestellter bei der größten Automobilbank Deutschlands.
5. Autokredit nicht bezahlen – das wird passieren
Nun kommen wir zu dem unschönen Szenario, in welchem du deinen Autokredit nicht bedienst. Was kann dir als Kreditnehmer in solchen Fällen passieren?
Grundsätzlich unterzeichnest du bei einer Autofinanzierung eine Sicherungsübereignung zugunsten der Bank. Das heißt, dass sich das Fahrzeug rein rechtlich im Eigentum der finanzierenden Bank befindet – zumindest bis zur Tilgung der Kreditschuld.
Solltest du beispielsweise aufgrund eines ungedeckten Kontos in Zahlungsverzug kommen, dann nimm zu diesem Zeitpunkt am besten direkten Kontakt zur Autobank auf. Erkläre dein Problem und treffe eine Zahlungsvereinbarung an die du dich halten kannst. Hast du kurzfristige Geldprobleme, etwa durch Kurzarbeit, dann kannst du auch eine Ratenstundung vereinbaren.
Am Ende des Tages ist es wichtig, dass du offen in die Kommunikation gehst. Kannst du dir dein Auto gar nicht mehr leisten, dann solltest du auch über einen Verkauf nachdenken. Eventuelle Salden, die nach dem Verkauf des Fahrzeugs verbleiben, kannst du einfach ablösen oder umfinanzieren.
Kommst du deinen Zahlungsverpflichtungen nicht nach, wirst du im ersten Schritt angemahnt. Bei meinem Arbeitgeber geht der Mahnprozess so weit, dass du zu einem gewissen Zeitpunkt eine Androhung der Kündigung erhältst. Reagierst du an dieser Stelle nicht, wird es wirklich teuer, denn im nächsten Schritt landet dein Vertrag bei den Marktdiensten oder mit anderen Worten im Inkasso.
Bist du im Inkasso, steigen die Kosten rapide an und das beauftragte Inkassounternehmen wird dein finanziertes Fahrzeug sicherstellen. Folglich wird das Inkassounternehmen das Fahrzeug beschlagnahmen und anschließend verwerten.
Das nachfolgende Beispiel verdeutlicht eine beispielhafte Rechnung für ein Inkasso.
Der Verkaufserlös deines Fahrzeugs wird dir deinem Kredit noch gutgeschrieben. Falls es noch einen offenen Saldo gibt, wird dieser sofort fällig gestellt. An dieser Stelle hast du bereits einen negativen Schufa Eintrag erhalten und wirst in Zukunft keine weiteren Kredite oder schlechtere Konditionen erhalten.
Mein Tipp an dieser Stelle: Hast du Zahlungsschwierigkeiten, dann solltest du nicht zögern und Kontakt zur Bank aufnehmen. Auch der Verkauf des Fahrzeugs ist eine gute Option, um hohe monatliche Verbindlichkeiten zu reduzieren.
6. Welchen Einfluss hat ein Autokredit auf meine persönliche Bonität?
Wir auf Finanzwissen.de wollen dir insbesondere finanzielle Bildung vermitteln. Insofern möchte ich an dieser Stelle noch auf den Einfluss eines Konsumkredits auf deine persönliche Bonität eingehen.
Viele Menschen finanzieren sich ein Auto mit der Erwartung, dass es die eigene Bonität schützt. Du musst keine Tausende an Euros ausgeben und profitierst von niedrigeren monatlichen Belastungen. Allerdings ist das nur die halbe Wahrheit, denn immer wieder wird die Autofinanzierung zu einem Problem.
Insbesondere beim Hausbau kann der Autokredit eine Herausforderung darstellen, denn ein Großteil der Kreditnehmer entscheidet sich in der Praxis für die „3-Wege-Finanzierung“. Die Rede ist von einem flexiblen Autokredit mit einer Ballonrate und einem vertraglich vereinbarten Rückgaberecht beim Händler.
Kaufst du beispielsweise ein Auto für 35.000 Euro und hast ein Verbrieftes Rückgaberecht von 20.000 Euro, dann musst du während der Kreditlaufzeit lediglich die 15.000 Euro tilgen. Ohne Berücksichtigung eines Zinses entspräche dies bei einer Laufzeit von 36 Monaten einer Kreditrate von 416,66 Euro. Am Ende der Laufzeit hast du die Option auf eine Anschlussfinanzierung, der Rückgabe des Fahrzeugs oder der Ablösung des Darlehens.
Für viele Fahrzeugkäufer bedeutet diese Konstellation, dass die monatliche Belastung nur bei 416,66 Euro liegt. Allerdings ist das eine Fehleinschätzung, denn der aufgenommene Kredit beläuft sich auf 35.000 Euro. Bei einer Laufzeit von 36 Monaten beläuft sich die monatliche Verbindlichkeit auf 972,22 Euro.
Solltest du eine Kreditanfrage bei einer Bank, zum Beispiel zur Finanzierung eines Hauses stellen, kann dir genau diese Verbindlichkeit als negativer Faktor deine Finanzierung verhindern oder zu schlechteren Konditionen führen.
Aus diesem Grund würde ich persönlich nicht zu einer Autofinanzierung greifen. Stattdessen ist der Barkauf eines günstigeren Autos die bessere Option.
Auch eine Finanzierung mit einer entsprechenden Anzahlung kann sinnvoll sein, wenn die Konditionen dies erlauben. Wer gewerblich aktiv ist, kann sich auch mit einem Leasing auseinandersetzen.
7. Lohnt sich eine Restschuldversicherung beim Autokredit?
Ein spannendes Thema rund um den Autokredit ist das Thema der Restschuldversicherung. Bei einer solchen Restschuldversicherung handelt es sich um eine Risikoversicherung, die das Darlehen absichert.
Im Regelfall kann eine Restschuldversicherung verschiedene Risiken für dich absichern. In der Praxis sind die folgenden Konstellationen anzutreffen:
- Krankheit: Solltest du während der Darlehenslaufzeit längerfristig krank werden, dann übernimmt die Kreditschutzversicherung deine monatlichen Finanzierungsraten. Wichtig hier ist, dass der Versicherungsschutz erst ab dem 43. Tag, also mit Beginn der Zahlung des Krankengeldes, zahlt.
- Arbeitslosigkeit: Dieser Versicherungsbestandteil lohnt sich, wenn du einen Job hast, der schnell gekündigt werden kann. Solltest du unverschuldet deinen Job verlieren, wird die Kreditschutzversicherung deine monatliche Rate übernehmen. Oftmals ist der Zahlungszeitraum auf 12 Monate limitiert.
- Tod: Schlussendlich sichert ein Kreditschutzbrief auch den Todesfall des Darlehensnehmer ab. Um deine Hinterbliebenen zu schützen, wird die gesamte Autofinanzierung von der versichernden Gesellschaft reguliert.
Aus meiner Praxiserfahrung kann ich sagen, dass sich ein Kreditschutzbrief für viele Darlehensnehmer lohnen kann. Eine unvorhergesehene Krankheit, Arbeitslosigkeit aufgrund von Corona – die Gründe waren vielfältig. Wer ausreichend Kapital auf dem Bankkonto hat, muss sich hier jedoch keine Gedanken machen und kann auf den Kreditschutzbrief verzichten.
Sind für dich Risiken wie eine Arbeitslosigkeit oder Zahlungsausfälle im Krankheitsfall keine wirklichen Themen, dann kannst du auf den Kreditschutzbrief in der Regel verzichten. Insbesondere eine Versicherung mit einem Krankentagegeld, beispielsweise in der privaten Krankenversicherung, oder ein Job als Beamter sind gute Absicherungen für entsprechende Risiken.
8. Fazit: Ein Autokredit kann eine Option zur Fahrzeugfinanzierung sein
Wer das langfristige Ziel der finanziellen Freiheit anstrebt, sollte in der Regel auf die Nutzung eines Kredits verzichten. Die Praxis zeigt, dass Konsumschulden keine guten Schulden sind und die persönliche Bonität beeinflussen.
Nichtsdestotrotz kann eine Autofinanzierung durchaus Sinn ergeben. Willst du etwa ein neues Auto haben und das Kapital nicht sofort vollumfänglich investieren, dann kann sich eine Finanzierung lohnen. Für Unternehmer und Selbständige ist eine Finanzierung auch nicht die schlechteste Variante, um die Liquidität im Unternehmen zu schonen. Allerdings muss ich an dieser Stelle sagen, dass ich eher ein Fan von Leasingmodellen bin.
Am Ende des Tages solltest du, falls du dich für die Finanzierung eines Fahrzeugs entscheidest, darauf achten, dass du liquide bleibst. Achte darauf, dass du niemals dein gesamtes Gehalt für Konsumausgaben verwendest. Stattdessen solltest du einen nicht unbeachtlichen Teil deines Einkommens in einen Notgroschen anlegen oder überlegen dein Geld zu investieren.