ETF-Typen: Die verschiedenen ETF-Arten im Überblick

Zuletzt am 28.05.2023 aktualisiert
Erschienen am 21.03.2023
Lesezeit 10 min.

Daniel Wenz
Gründer
Lektoriert von Dennis Groß
Überprüft durch Sebastian Rau
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Das ETF Universum ist groß. Egal, ob du neu bist beim Investieren oder bereits etwas Erfahrung hast – wahrscheinlich triffst du immer wieder mal auf neue Arten von ETF und fragst dich, was genau hinter diesem Begriff steckt.

In diesem Artikel geben wir dir einen umfassenden Überblick über alle ETF Subtypen und beschreiben diese genauer. Ebenfalls geben wir dir Zahlen und Fakten zum ETF Markt, sowie nützliche Tipps zum richtigen ETF Portfolioaufbau.

1. Was sind ETF?

Bevor wir uns die Subtypen der ETF genauer in den Blick nehmen, lohnt es sich, zunächst ETF kurz zu definieren.

Exchange Traded Fund – Einfach erklärt

Exchange Traded Funds, ETF, ETF Fonds oder passiver Indexfonds sind 4 Begriffe, die allesamt synonym verwendet werden.

Sie bezeichnen Investmentfonds, die an der Börse gehandelt werden und die Wertentwicklung eines bestimmten Index abbilden.

Ursprünglich sind ETF daher ein passives Investmentinstrument, die nach der Logik des passiven Investmentansatzes funktionieren. Beim passiven Investieren geht es darum, „in den Markt zu investieren“. Das bedeutet konkret: Ein passiver Investor versucht, die Rendite des allgemeinen Marktes abzubilden, ohne dabei Investmententscheidungen zu treffen, mit denen einzelne Titel, Branchen oder Regionen selektiert werden.

Im Gegensatz dazu steht der aktive Investmentansatz. Hier hat der aktive Investor zum Ziel, die Marktrendite zu schlagen. Mithilfe von entweder technischer oder Fundamentalanalyse werden „gute“ von „schlechten“ Investments getrennt.

Dazwischen gibt es Hybrid-Formen, bei denen sowohl passive und aktive Investmentansätze vermischt werden.

Strategic Beta beim ETF-Portfolio

Übersicht über aktives und passives Investieren und der Hybrid Smart Beta Ansatz.

Vorteile des passiven Investierens mit ETF

Warum ist das nun wichtig für ETF? Wie vorhin erwähnt, sind ETF vorrangig und ursprünglich ein passives Investmentinstrument – darauf basiert die ETF-Idee.

Da ETF allerdings von ihrer Funktionsweise her einzigartige Vorteile bringen, wurden sie stets weiterentwickelt. Zu diesen Vorteilen gehören ganz klar, dass sie kostengünstig sind, effizient, transparent und ein hohes Level an Diversifikation ermöglichen.

Mittlerweile folgen ETF daher auch aktiven Investmentansätzen und umfassen Mischformen des passiven und aktiven Investierens.

In diesem Artikel erfährst du mehr zu den Grundlagen von ETF.

ETF sind ursprünglich und vorrangig ein passives Investmentinstrument. Mittlerweile bieten sie allerdings auch Zugang zum aktiven Investieren bzw. einer Mischform des aktiven und passiven Investierens.

Beim aktiven Investieren wird durch die gekonnte Auswahl einzelner Titel oder des richtigen Ein- bzw. Ausstiegszeitpunkts versucht, die allgemeine Rendite des Markts zu übertreffen.

Beim passiven Investieren ist das Ziel, die Marktrendite möglichst 1:1 abzubilden und die Selektion von Titeln zu vermeiden.

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2. Der ETF-Markt – Key Facts

Nachdem wir ETF, sowie passives und aktives Investieren, nun genauer definiert haben, können wir jetzt einen Blick auf den ETF-Markt werfen.

Dies stellt ein konstantes Wachstum dar. So waren es im Jahr 2017 gerade mal 5320 ETF und die Anzahl hat sich knapp verdoppelt in diesem Zeitraum.
Die folgende Grafik fasst das Wachstum der verwalteten ETF am weltweiten Markt zusammen.
Anzahl der weltweit verwalteten ETFs von 2005 bis 2022

Grafik zum Wachstum der weltweit verwalteten ETF im Zeitraum 2005 bis 2022, Quelle: Statista 

3. Welche ETF-Typen bzw. Klassifizierungen gibt es? - Eine Übersicht

Bei dieser Anzahl an verfügbaren ETF kann es überwältigend sein, den richtigen ETF auszuwählen und zu wissen, was genau sich im Portfolio des ETF befindet. Ebenfalls verwirrend können die vielen verschiedenen ETF-Bezeichnungen sein – sei es Smart-Beta, Low Volatility, Bond-ETF etc.

In diesem Abschnitt geben wir dir daher einen umfassenden Überblick über alle Subtypen der ETF, sowie eine kurze Beschreibung dieser.

Klassifizierung nach Anlagefokus

Die wahrscheinlich detaillierteste und nützlichste Unterscheidung der verschiedenen ETF-Typen ist die nach Anlagefokus.

Die folgende Tabelle gibt einen Überblick über die verschiedenen ETF-Subtypen, klassifiziert nach Anlagefokus. Des Weiteren wird hier zwischen passiven ETF, Hybrid-ETF und aktiven ETF unterschieden.

4. Passive ETF in der Übersicht

In diesem Abschnitt erhältst du eine Übersicht zu den passiven ETF.

Aktien-ETF

Die bekanntesten ETF sind wahrscheinlich passive Aktien-ETF. Wie der Name impliziert, bilden Aktien-ETF Indizes ab, die die Wertentwicklungen von Unternehmensaktien replizieren.

Zu diesen gehören etwa die ETF-Klassiker auf den MSCI World und MSCI Emerging Markets. Diese sind breit diversifiziert und decken den gesamten weltweiten Large-Cap Aktienmarkt ab.

Allerdings können Aktien-ETF je nach ihrem genaueren Anlagefokus weiter unterschieden werden: ETF Arten wie Sektor-ETF, Themen-ETF, Regionen-ETF und Länder-ETF fallen in die Kategorie Aktien-ETF.

Bei Sektor-ETF – anders als bei den klassischen, marktbreiten ETF, die die gesamte Weltwirtschaft und alle Sektoren in ihrem Portfolio mit beinhalten – sind nur Unternehmen enthalten, die einem bestimmten Sektor angehören. Ein Beispiel hierfür sind Energie-ETF. Diese ETF sind also von ihrem Investmentansatz einen Schritt näher am aktiven Investieren als zum Beispiel ETF auf den MSCI World, bewegen sich dennoch immer noch eindeutig im Bereich der passiven ETF.

Themen-ETF sind ähnlich. Mit ihnen werden spezielle, thematische Investmentideen abgedeckt. Ein entsprechender Themen-ETF investiert also nur in Wertpapiere, die zu dem entsprechenden Thema passen und nicht, wie klassische passive ETFs, in den breiten Markt. Ein Beispiel hierfür sind Künstliche Intelligenz-ETF oder Biotechnologie-ETF.

Regionen und Länder-ETF beschränken sich in ihrem Portfolio auf bestimmte Regionen. Diese können beispielsweise China, Schwellenländer, Amerika, Deutschland oder Europa und viele weitere sein.

Anleihen-ETF

Ebenfalls sehr bekannt und beliebt sind Anleihen-ETF. Diese beinhalten, wie ihr Name impliziert, Anleihen im Portfolio. Sie replizieren also einen Index, der auf der Wertentwicklung von bestimmten Anleihen basiert.

Anleihen-ETF lassen sich ebenfalls weiter unterteilen. So unterschieden sich diese in Bezug auf:

  • Anleiheart: Unternehmensanleihen, Staatsanleihen
  • Land oder Region
  • Laufzeit
  • Bonität/Rating
  • Handelswährung

Rohstoff-ETF

Du erkennst hier wahrscheinlich bereits einen Trend: ETF decken alle großen Anlageklassen ab. 

Demnach gibt es auch Rohstoff-ETF. Diese replizieren getreu der ETF-Funktionsweise ebenfalls Indizes, allerdings basieren diese auf Rohstoffen. Das bedeutet, dass neben klassischen Aktien, die einen Bezug zu Rohstoffen haben, auch Futures (Terminkontrakte zu Rohstoffen) im ETF Portfolio enthalten sein können.

In diese Kategorie fallen in Deutschland auch Exchange Traded Commodities auf Edelmetalle.

Immobilien-ETF

Ähnlich wie mit den Rohstoff-ETF verhält es sich mit Immobilien-ETF.

Streng genommen sind Immobilien-ETF eine spezielle Form von Aktien-ETFs. Ein Immobilien-ETF repliziert einen Index, der ausschließlich Aktien aus der Immobilienbranche listet. Diese Unternehmen können auch REITs sein (Real-Estate-Investment-Trusts).

In einem Immobilien-ETF sind also meist keine Immobilien als Sachwerte enthalten, sondern Unternehmen oder REITs, die Immobilien bauen, bewirtschaften oder vermieten. Da REITs allerdings speziellen regulatorischen Regeln unterliegen, funktionieren diese teils anders als normale Unternehmen und kommen einem gebündelten Investment in mehrere Immobilien relativ nahe.

(Passive) Nischen-ETF: Geldmarkt-ETF und Multi-Asset-ETF

Geldmarkt-ETF, Multi-Asset-ETF und Alternative ETF gehören zu den wohl weniger bekannten Nischen-ETF innerhalb des passiven ETF Bereichs.

Geldmarkt-ETF, Tagesgeld-ETF oder Money-Market-ETF bezeichnen alle das Gleiche. Sie orientieren sich am Geldmarktsatz eines Währungsraumes. Als Referenz wird der Zinssatz genutzt, zu dem sich Banken untereinander Geld auf Tagesbasis leihen. Konkreter sind das beispielsweise ETF auf sehr kurz laufende Staatsanleihen oder festverzinsliche Papiere mit höchster Bonität. Geldmarkt-ETF verändern sich größtenteils nicht nennenswert im Wert.

Multi-Asset-ETF sind Indexfonds, die mehrere Anlageklassen in einem einzelnen ETF abdecken, beispielsweise einen Mix auf Aktien, Anleihen und Rohstoffe. Sie ähneln daher den klassischen Mischfonds, zeichnen sich aber durch die typischen ETF Vorteile aus: Sie verlangen u. a. keinen Ausgabeaufschlag oder Provisionen.

Alternative ETF 

Alternative ETF sind in Deutschland bisher kaum relevant und vorrangig in den USA zu finden. Sie replizieren die Wertentwicklung von nicht traditionellen Asset Klassen wie Hedgefonds, Private Equity Fonds oder gehebelten Krediten. Mit ihnen sollen für die Allgemeinheit schwer zugängliche Märkte und Asset Klassen zugänglich gemacht werden.

5. Smart-Beta: Kombination aus passivem und aktivem Investieren

Da ETF eines der beliebtesten Anlageinstrumente sind und von ihrer Funktionsweise her viele Vorteile gegenüber klassischen Fonds oder Einzelaktien bringen, wundert es nicht, dass sich im ETF-Markt auch Mischformen des passiven und aktiven Investieren herausgebildet haben.

In diese Kategorie fallen Smart-Beta-ETF und Faktor-ETF. Smart-Beta-ETF folgen einer „Smart Beta“ Investmentphilosophie, bei der es darum geht, das Beste aus beiden Welten zu vereinen – genauer die Vorteile des aktiven und passiven (Beta) Investieren. Sie funktionieren als eine Art Zwischenlösung zwischen passiven Indexfonds und aktiv gemanagten Aktienfonds.

Ihr Ziel ist es, besser zu performen als der allgemeine Markt. Doch dies soll ohne einen Fondsmanager, der aktive Entscheidungen trifft, geschehen. Demnach verfolgen Smart-Beta-ETF eine bestimmte Strategie. Der breite Markt wird als Basis genommen, doch die Unternehmen anhand bestimmter Faktoren selektiert und das Portfolio demnach „optimiert“.

Diese Faktoren können sein:

  • Small Cap
  • Quality
  • Momentum
  • Low Volatility
  • Multi-Factor
  • Value

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6. Aktive ETF und Nischen-ETF-Arten

Bewegen wir uns noch einen Schritt weiter in Richtung aktives Investieren, landen wir bei den aktiven ETF.

Aktive ETF nehmen genauso wie aktive Fonds einen Index als Referenz, bilden diesen aber nicht komplett ab. Stattdessen greift ein Fondsmanager ein und trifft Kaufentscheidungen über die einzelnen Positionen im ETF.

Sie bieten wie typisch für ETF die Vorteile des Börsenhandels, günstigere Kosten als klassische aktive Fonds, Steuereffizienz und die Möglichkeit, täglich in das Portfolio Einsicht zu haben.

Aktive ETF sind aber definitiv noch eine Nische.

Weitere Nischen-ETF-Typen, die allerdings stets an Beliebtheit gewinnen, sind Nachhaltige ETF sowie gehebelte- (Leveraged) und Short-ETF.

Letztere eignen sich für langfristige ETF-Investments und ETF-Anfänger nicht, da sie aufgrund des Hebels ein hohes Verlustrisiko beinhalten.

7. Wie baue ich ein ETF-Portfolio auf?

Diese Vielfalt an ETF und Investmentstrategien sollte dich allerdings nicht dazu verleiten, übermäßig viele ETF oder die exotischsten ETF im Portfolio zu haben.

Vielleicht stellst du dir an dieser Stelle die Frage, wie du beim ETF Portfolioaufbau vorgehen solltest. Und welcher Investmentansatz ist der erfolgreichste? Passives Investieren? Oder aktives Investieren? Wie viele ETF gehören denn nun in ein Portfolio?

Portfolio mit Exchange Traded Fund aufbauen – weniger ist mehr

Fakt ist: Hier scheiden sich die Geister. In Bezug auf die Frage nach der idealen Anzahl an ETF im Portfolio ist unsere Empfehlung: weniger ist mehr. Dein Ziel beim ETF Portfolioaufbau sollte es sein, ein maximales Level an Diversifikation bei minimalen Kosten zu erreichen.

Daher sollte ein Portfolio ein Minimum an 2 ETF enthalten und die Obergrenze bei circa 8–10 ETF sein.

Warum Diversifikation so zentral ist, beschreiben wir im verlinkten Artikel zum ETF Portfolioaufbau näher.

In Bezug auf die Frage, ob aktives oder passives Investieren besser ist, stellt man schnell fest: Es gibt Anhänger und Befürworter beider Ansätze. Schauen wir uns allerdings objektive Fakten und Studien an, so ist der passive Investmentansatz langfristig der erfolgreichste. Denn tatsächlich schaffen es nur sehr wenige Investoren, langfristig und wiederholend den Markt zu schlagen. Dafür gibt es mehrere Gründe.

Der Großteil der Studien in den vergangenen 60 Jahren bestätigen, dass der passive Investmentansatz dem aktiven Investmentansatz überlegen ist.

Passiver ETF als Fundament deines Depots

Unsere Empfehlung ist also, passive ETF als Basis deines Portfolios zu verstehen.

ETF mit aktiveren Elementen, wie Faktor-ETFs oder stärker eingegrenzte Themen-ETF, solltest du nur als Ergänzung verstehen und dann in sie investieren, wenn du von ihrem Potenzial nach längerer Recherche wirklich überzeugt bist.

Denn diese haben höhere Kosten (TER), sind meist weniger diversifiziert, oder bilden nicht die allgemeine Rendite des Marktes ab – was nicht nur positiv sein kann.

Insbesondere gehebelte ETF (Short-ETF oder Leveraged-ETF) solltest du nur dann benutzen, wenn du ein erfahrener Investor bist und kurzfristige Trades für sinnvoll erachtest. Sie eignen sich nicht für langfristige ETF Sparer.

Wirf gerne auch einen Blick in unseren umfassenden Artikel zu den gängigen ETF-Fehlern. Dieser Artikel fasst anschaulich zusammen, warum der Vermögensaufbau langfristig stattfindet, Geduld erfordert und kein Investmentinstrument sofortigen Reichtum versprechen kann.

8. ETF kaufen: So geht es

Nachdem du deine Investmentstrategie und deinen Portfolioaufbau nach ausführlicher Recherche definiert hast, kannst du damit beginnen, ETFs zu kaufen.

Folgende Fragen solltest du unter anderem davor geklärt haben:

  • Welche Asset-Allokation soll mein Portfolio haben?
  • Wie ist meine Risikobereitschaft?
  • Auf wie viele ETF verteile ich mein Kapital für maximale Diversifikation bei minimalen Kosten?
  • Welche ETF-Typen sind sinnvoll für meine Investmentstrategie?
  • Welche konkreten ETF von welchem ETF-Anbieter wähle ich?

Zum Investieren benötigst du ein Depot bei einem guten Broker

Alle ETF, egal ob Smart-Beta oder Themen-ETF, kaufst du bei deinem Broker. Die Voraussetzung dafür ist, dass du ein Depot hast.

Die Konditionen und Preise deines ETF-Kaufs hängen maßgeblich von deiner Bank oder deinem Broker ab. Solltest du bisher noch keinen Broker haben, haben wir im verlinkten Artikel die besten Depots verglichen.

Es besteht bei so gut wie allen Brokern die Möglichkeit, in ETF per Einmalkauf oder Sparplan zu investieren. Achte darauf, dass du auch beim Besparen eines ETF dir davor ausreichend Gedanken zu deiner Investmentstrategie gemacht hast.

In unserem umfassenden Sparplan-Anbieter-Vergleich findest du weitere nützliche Informationen zum Thema ETF-Sparpläne und Kosten.

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Achte beim Kauf eines ETF auf die Gebühren und den Handelsplatz

Ein weiterer wichtiger Punkt ist der Kauf an der richtigen Börse.

Vor allem Nischen-ETF, die eher selten gehandelt werden, frisch am Markt sind, oder nur an ausländischen Börsen handelbar sind, können höhere Transaktionskosten (z. B. Börsenentgelte) verursachen.

Wir empfehlen daher nicht, ausländische ETF z. B. an der NYSE oder London Stock Exchange zu kaufen und dich stattdessen bei der Auswahl auf in Deutschland handelbare ETF zu beschränken.

9. Fazit: Mit verschiedenen ETF-Typen kannst du ein diversifiziertes Portfolio aufbauen

Dieser Artikel sollte dir einen umfassenden Überblick über alle ETF-Typen gegeben haben.

Mit diesem Wissen sollte es dir leichter fallen, bei der Auswahl eines passenden ETF nicht den Überblick zu verlieren und besser zu verstehen, was sich genau im ETF befindet.

Unser Fazit lautet: Der ETF Markt ist breit und umfangreich. Es gibt eine Vielzahl an Produkten für fast jede Anlagestrategie und diese Vielzahl an Produkten wächst stets.

Daher ist es umso wichtiger, dass du eine für dich passende und intelligente Investmentstrategie im Voraus definierst und nur das kaufst, was in deine Strategie passt.

Das Angebot an ETF sollte dich nicht dazu verleiten, in exotische Produkte zu investieren oder eine zu hohe Anzahl an ETF in deinem Portfolio zu haben.

Zusammenfassend halten wir fest:

  • Ursprünglich sind ETF ein passives Investmentinstrument, die nach der Logik des passiven Investmentansatzes funktionieren. Beim passiven Investieren geht es darum, die Rendite des Marktes unverändert abzubilden.
  • Im Gegensatz dazu steht der aktive Investmentansatz. Hier geht es darum, den Markt zu übertreffen, indem Titel und Branchen selektiert werden und ihr Kaufzeitpunkt geplant wird.
  • Des Weiteren gibt es Hybrid-Formen des aktiven und passiven Investieren.
  • Im Jahr 2022 wurden weltweit circa 9537 ETFs verwaltet. Das Angebot wächst weiter.
  • ETF-Investments können in passive ETF, Hybrid-ETF und aktive ETF unterteilt werden.
  • Zu den vorrangig passiven ETF-Typen gehören Aktien-ETF, Anleihen-ETF, Immobilien-ETF, Geldmarkt-ETF, Rohstoff-ETF, Multi-Asset-ETF und Alternative ETF. Es gibt also ETF auf jede Asset-Class.
  • Aktien-ETF lassen sich des Weiteren in Sektor-ETF, Themen-ETF, Regionen-ETF und Länder-ETF unterteilen.
  • Zu den Hybrid-ETF gehören Smart-Beta-ETF und Faktor-ETF. Sie vereinen die Investmentphilosophie des passiven und aktiven Investierens. Sie können die gleiche Basis und den gleichen Anlagefokus wie passive ETF haben, optimieren diese aber anhand von bestimmten Faktoren und Regeln.
  • Aktive ETF funktionieren wie ETF, replizieren allerdings keinen Index getreu nach. Stattdessen fällt ein Fondsmanager aktive Kaufentscheidungen über das Portfolio.
  • Weitere ETF-Typen sind nachhaltige ETF und Short bzw. Leveraged-ETF.
  • Dein Ziel beim ETF Portfolioaufbau sollte es sein, ein maximales Level an Diversifikation bei minimalen Kosten zu erreichen.
  • Bevor du konkrete ETF auswählst oder willkürlich kaufst, solltest du eine für dich passende Investmentstrategie und Portfoliozusammensetzung definieren.
  • Weitere Möglichkeiten, ETF zu klassifizieren, ist anhand der ETF-Eigenschaften: replizierend vs. synthetisch, ausschüttend vs. thesaurierend, inländisch vs. ausländisch.

10. Häufig gestellte Fragen zu ETF-Typen

ETF-Investments können in passive ETF, Hybrid-ETF und aktive ETF unterteilt werden.

Sie können auch nach regionalem Anlagefokus (China, USA, Europa) oder Asset-Klasse unterschieden werden (Aktien, Immobilien).

Ebenfalls können ETF nach ihren Fondseigenschaften unterschieden werden (replizierend vs. synthetisch, ausschüttend vs. thesaurierend)

Es gibt eine Vielzahl an unterschiedlichen ETF-Typen, die sich wie folgt unterteilen lassen:

Aktien-ETF, Anleihen-ETF, Immobilien-ETF, Geldmarkt-ETF, Rohstoff-ETF, Multi-Asset-ETF, Alternative ETF, Smart-Beta-ETF, Faktor-ETF, ESG-ETF, Leveraged-ETF.

Im Jahr 2022 wurden weltweit circa 9537 ETFs verwaltet. Das Angebot wächst weiter.

Daniel Wenz
Daniel Wenz
Gründer
Über den Autor
Ich bin Daniel und einer der Mitgründer von Finanzwissen. Seit nun mehr als 5 Jahren bin ich in Kryptowährungen investiert und seit 8 Jahren am Finanzmarkt. Mein M.Sc. in Wirtschaftsingenieurwesen unterstreicht meine Affinität und Liebe zu allen Themen rund um Finanzen, Wirtschaft und Technologie. Als langjähriger Nachhilfelehrer und Tutor an der Universität weiß ich, wie man Wissen einfach, verständlich und mit Leidenschaft vermittelt.

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