Modernes Wohnviertel mit viel grüner Fläche

Anlagetrends im Bauwesen: Digital Building und Green Building

Zuletzt am 13.04.2023 aktualisiert
Erschienen am 02.08.2021
Lesezeit 9 min.

Sieh dir an, wie wir bei Finanzwissen arbeiten

Bauaktien sind in der ersten Jahreshälfte 2021 sehr gut gelaufen. Während hochbewertete Technologiewerte hinter der allgemeinen Marktperformance blieben, konnten sich Investoren über die Wertsteigerungen bei Immobilien und Bauaktien wie Strabag, Caterpillar oder Steico freuen.

Höchste Zeit also, die Chancen und Risiken für eine Geldanlage in den Bausektor näher zu betrachten und die vielversprechendsten Anlagetrends im Bauwesen unter die Lupe zu nehmen.

1. Wissenswertes zu Investments in die Baubranche

Wer sein Geld in Unternehmen aus dem Bausektor anlegen möchte, sollte zu Beginn ein paar Grundsätze der Baubranche verstehen.

Im Nachfolgenden wird der Bausektor hierfür in die gesamtwirtschaftliche Konjunktur eingeordnet sowie der Einfluss der Politik auf die Branche untersucht, um darauf aufbauend Chancen und Risiken für ein Investment in Bauaktien zu bestimmen.

1.1. Wirtschaftliche Einordnung und Baukonjunktur

Die Baubranche ist eine spätzyklische Branche. Im Gegensatz zu beispielsweise dem Nahrungsmittel- oder Energiesektor, deren Produkte immer benötigt werden, schwankt die Nachfrage nach Bauleistungen zum Teil enorm und hängt von der allgemeinen konjunkturellen Lage ab.

Die Baubranche ist ein Spätzykliker

Bauvorhaben dauern in der Regel über einen Zeitraum von mehreren Monaten bis Jahren an. Investitionen werden daher bei einer schwächelnden Konjunktur nicht mit sofortiger Wirkung eingestellt. Dies führt dazu, dass sich die konjunkturellen Verläufe mit einem Verzug von mehreren Monaten in der Baubranche bemerkbar machen. Daher spricht man von einer spätzyklischen Branche.

Die Bedeutung der Baubranche für die Gesamtwirtschaft ist dabei nicht zu unterschätzen. Im Jahr 2020 trugen Bauinvestitionen mit über 11 % zum gesamten Bruttoinlandsprodukt (BIP) bei.

Bedeutung der Bauwirtschaft in Deutschland im Jahr 2020 (Quelle: Hauptverband Bauindustrie e.V. nach Statistisches Bundesamt)

Bevor ein Investment in die Baubranche getätigt wird, sollte immer ein Blick auf die Gesamtkonjunktur geworfen und die zu erwartende Nachfrage geprüft werden.

1.2. Politischer Einfluss auf die Bauwirtschaft

Die Nachfrage im Bauwesen kann im Wesentlichen in einen öffentlichen sowie einen privaten Sektor unterteilt werden. Der Anteil öffentlicher Bauvorhaben besitzt besonders bei den größeren Bauunternehmen (ab 50 Mitarbeiter) einen vergleichsweise großen Anteil von deutlich über 30 %.

Umsatz nach Öffentlicher Bau, Wirtschaftsbau und Wohnungsbau in Deutschland im Jahr 2020 (Quelle: Hauptverband Bauindustrie e.V. nach Statistisches Bundesamt)

Der öffentliche Sektor ist besonders für den Infrastrukturbau von großer Bedeutung. Hierzu zählen beispielsweise der Straßen- und Brückenbau, Ver- und Entsorgungsnetze (Wasser, Strom, Gas etc.) sowie Bahnanlagen und Flughäfen. Darüber hinaus werden durch die öffentliche Hand Bauwerke für die Allgemeinheit nachgefragt, wie z.B. Schulen, Krankenhäuser oder Spielplätze.

Ein aktuelles Beispiel für den politischen Einfluss auf den Bausektor ist das gigantische US-Konjunkturpaket von Joe Biden. Darin enthalten sind unter anderem Investitionspläne für die Erneuerung der Infrastruktur. Hiervon dürften Bauunternehmer, Rohstofflieferanten sowie Infrastrukturanbieter gleichermaßen profitieren.

Durch die Bestrebungen hin zu einer klimaneutralen Energieerzeugung bei einem kontinuierlich wachsenden Strombedarf werden zudem immer mehr Solarparks, Windkraftanlagen, Hochspannungsleitungen und Stromspeicher benötigt. Um den steigenden Strombedarf zu decken, müssen Anlagen zur nachhaltigen Energiegewinnung und die hierfür erforderliche Infrastruktur in den kommenden Jahren massiv ausgebaut werden.

Anlagenbauer, die sich auf die Errichtung von Energieanlagen spezialisiert haben, dürften sich daher infolge der politisch stimulierten Nachfrage nach erneuerbarer Energie noch längere Zeit über volle Auftragsbücher freuen.

Wie groß die Nachfrage nach öffentlichen Bauvorhaben ist, wird durch den Staat und die Regierung von Bund, Ländern und Kommunen gesteuert und hängt somit nicht unmittelbar von der wirtschaftlichen Konjunktur ab. Der Einfluss auf die Baunachfrage durch die Politik und die öffentliche Hand sollte daher nicht unterschätzt werden.

Alle anderen, nicht-öffentlichen Bauwerke werden durch private Bauherren nachgefragt. Zu den privaten Bauvorhaben zählen beispielsweise Wohngebäude, aber auch Produktionsanlagen, Fabrikhallen und Büros von Unternehmen aus der Privatwirtschaft.

Die Nachfrage von privaten Bauherren hängt also im Wesentlichen davon ab, wie gut es der Wirtschaft und der Gesellschaft insgesamt geht und wie viel Geld für Bauinvestitionen zur Verfügung steht.

1.3. Chancen und Risiken für Investments in die Baubranche

Welche Chancen und Risiken gibt es, die für oder gegen ein Investment in den Bausektor sprechen?

Chancen

  • Durch die Nullzinspolitik und die günstigen Kredite sinken die Kosten für Bauinvestitionen bei Privaten, Unternehmen und der öffentlichen Hand.
  • Die wachsende Weltbevölkerung verlangt nach zusätzlichem Wohnraum und einer dichteren Infrastruktur.
  • Durch Covid-19 steigt das Bedürfnis nach den eigenen vier Wänden.
  • Um von zu Hause aus zu arbeiten, möchten Menschen ihren Wohnraum vergrößern.
  • Der Trend hin zu E-Commerce steigert die Nachfrage nach Lagerhallen und Kühllogistik.
  • Um die Klimaschutzziele zu erreichen, müssen Gebäude modernisiert und besser gedämmt werden.

Risiken

  • Bei einer Abschwächung der Konjunktur würden die zur Verfügung stehenden Gelder für Bauinvestitionen sinken.
  • Durch Home-Office werden weniger Büroflächen benötigt und weniger Bürogebäude gebaut.
  • Ein Großteil der Bauprojekte ist auf Kredit finanziert.
  • Eine mögliche Zinsanhebung könnte zu Kreditausfällen und sinkenden Immobilienpreisen führen.
  • Der aktuelle Boom im Bausektor könnte in den Kursen der Aktien bereits „eingepreist“ sein.

1.4. Zwischenfazit: Lohnt sich eine Anlage in Bauaktien?

Die Bauwirtschaft profitiert als zyklische Branche von der derzeitigen breiten Erholung der Wirtschaft und den niedrigen Zinsen.

Neben der starken Nachfrage nach Wohnungen gelten insbesondere der Trend zu mehr Nachhaltigkeit sowie die Modernisierung der Infrastruktur durch die öffentliche Hand als Treiber für eine hohe Baunachfrage.

Bei etwaigen Eintrübungen der Wirtschaft würde der Bausektor voraussichtlich jedoch stark reagieren. Sinkende Bauinvestitionen infolge einer schwächelnden Wirtschaft könnten die derzeit rosigen Aussichten und die vollen Auftragsbücher insbesondere im Privatsektor der Bauunternehmen schnell überlagern.

Privatinvestoren, die von einem langfristig andauernden Boom des Bausektors überzeugt sind, haben unterschiedliche Möglichkeiten, um ihr Geld in die Bauwirtschaft anzulegen.

2. Übersicht über klassische Bauaktien

Die wahrscheinlich offensichtlichste Investitionsmöglichkeit besteht im Kauf von klassischen Bauaktien. Um einen Überblick zu erhalten, welche Unternehmen hierfür infrage kommen, sind nachfolgend einige bedeutsame börsennotierte Unternehmen aus der Baubranche aufgelistet.

Hochtief (ISIN: DE0006070006) ist ein deutscher Baukonzern mit Bauprojekten auf der ganzen Welt.

Vinci (ISIN: FR0000125486) ist ein französischer Baukonzern mit breitem Angebot in fast allen Bausparten.

Strabag (ISIN: AT000000STR1) ist einer der größten Baukonzerne, der verstärkt im Straßen- und Brückenbau sowie im Bahnbau tätig ist.

Eiffage (ISIN: FR0000130452) ist ein französischer Baukonzern mit starkem Umsatz im Verkehrswegebau mit Ingenieur- und Tiefbauleistungen.

Quanta Services (ISIN: US74762E1029) ist ein Anbieter von Infrastrukturlösungen für den Energiesektor.

Xylem (ISIN: US98419M1009) ist ein globaler Anbieter von Wasser- und Abwasserlösungen.

HeidelbergCement (ISIN: DE0006047004) ist ein weltweit führender Beton- und Zementproduzent.

Steico (ISIN: DE000A0LR936) ist ein Anbieter von nachhaltigen Holzbaustoffen.

Caterpillar (ISIN: US1491231015) ist ein führender Produzent und Anbieter von Baugeräten.

Wacker Neuson (ISIN: DE000WACK012) ist ein weltweit tätiges Unternehmen für Baumaschinen.

Einige der oben genannten Aktien zeichnen sich durch eine hohe Dividende aus und sind daher besonders für Dividenden- und Value-Investoren interessant. Beispielsweise liegt die erwartete Dividendenrendite von Hochtief (ISIN: DE0006070006) für 2022 bei über 6% (Stand 02.08.2021).

Starke Kurszuwächse sollte man von den überwiegend konservativen Bauaktien aufgrund des mäßigen Wachstums jedoch eher nicht erwarten, sofern keine innovativen Produktneuheiten oder ein überraschend hohes Gewinn- und Umsatzwachstum angekündigt werden.

3. Investieren in das Digitale Bauen und Wohnen

Die Digitalisierung wird im Bereich Bauen und Wohnen immer bedeutender. Aufgrund der wenig fortgeschrittenen Digitalisierung im Bauwesen sehen Experten großes Optimierungspotential. Im Vergleich zu anderen Branchen, wie beispielsweise der industriellen Fertigung, hängt die Digitalisierung des Bausektors noch weit zurück.

Architektin mit Tablet auf der Baustelle

Der geringe Fortschritt der Digitalisierung beim Thema Bauen in Verbindung mit den stetig zunehmenden Bemühungen, diesen Rückstand gegenüber anderen Branchen aufzuholen, birgt für Anleger große Chancen.

3.1. BIM: Digitalisierung von Planung, Bau und Betrieb

In der Planung von Bauwerken spielt die Digitalisierung bereits eine vergleichsweise wichtige Rolle. Planer und Architekten arbeiten seit einigen Jahren intensiv mit 2D- und 3D-Zeichenprogrammen und nutzen unterstützende Softwareprodukte für kalkulatorische oder statische Berechnungen.

Ein Ansatz, mit dem die digitalen Planmodelle auch in den Bauprozess integriert werden sollen, ist das Building Information Modelling (BIM).

Vereinfacht beschrieben, werden mit BIM digitale Gebäude-Zwillinge erstellt, die als ein virtuelles Datenmodell das reale Bauwerk mit allen Einzelheiten abbilden. Durch BIM-Modelle sollen mögliche Konflikte und Kollisionen zwischen Planung und Ausführung noch vor der eigentlichen Bauphase festgestellt werden. Während der Bauphase wird das Datenmodell mit Informationen aktualisiert, um es anschließend für einen wirtschaftlich optimierten Betrieb des Bauwerks weiterzuverwenden.

Unternehmen, die weit umfassende Produkte im Bereich BIM anbieten, sind zum Beispiel die Bausoftwareanbieter Autodesk (ISIN: US0527691069) und Nemetschek (ISIN: DE0006452907).

 

3.2. Mobile Apps für digitale Baustellenprozesse

Um Bauwerke aus der Planung in die Realität umzusetzen, müssen auf der Baustelle viele Prozesse koordiniert und miteinander abgestimmt werden. Insbesondere bei größeren Bauprojekten steigen die Anforderungen, um Material, Personal und Geräte in der erforderlichen Zeit und innerhalb der verfügbaren Kostenbudgets zielführend einzusetzen.

Um die Projektbeteiligten zu entlasten und die Fehleranfälligkeit zu reduzieren, arbeiten digitale Start-Ups vermehrt an innovativen Lösungen, die zum Teil über mobile Apps direkt auf der Baustelle genutzt werden können.

Ein direktes Investment in die Anbieter digitaler Baustellen-Apps ist über die Börse größtenteils nicht möglich. Jedoch können sich Privatinvestoren indirekt an dem Potential der disruptiven, digitalen Baustellenlösungen beteiligen, indem Aktien von Unternehmen gekauft werden, die über Kooperationen oder Beteiligungen die Start-Ups unterstützen.

Beispiele hierfür sind die Kooperation zwischen Strabag und Schüttflix, einem Start-Up für die digitale Bestellung und Lieferung von Schüttgütern, oder die Beteiligung von Nemetschek an Reconstruct, einem Softwareanbieter für die digitale Überwachung des Baufortschritts.

3.3. Smart Buildings und automatisierte Gebäudeausrüstung

Auch im Bereich der Gebäudetechnik ist der Nachholbedarf in Sachen Digitalisierung groß. Um smarte Gebäude zu bauen, die durch intelligente Energiesysteme oder mobile Überwachungsmöglichkeiten den Betrieb und die Nutzung erleichtern, müssen immer mehr Komponenten und Geräte in den Bauwerken verbaut werden.

Anbieter von solchen Modulen dürften durch diesen Trend zu Smart Buildings nachhaltig von einer hohen Nachfrage in den kommenden Jahren profitieren. Einige Beispiele von börsennotierten Anbietern für Smart Building-Technologien sind nachfolgend dargestellt:

AktieNachfrage und BedürfnisseLeistungen und Lösungen
Alarm.com (ISIN: US0116421050)Bedürfnis nach Sicherheit und Überwachungmobile Überwachung von Wohnungen, Büros und Läden; Alarmanlagen mit Kameras und Sensorik; Schutz vor Hackerangriffen, z.B. über Zähleranlagen oder Internet
Alfen (ISIN: NL0012817175)nachhaltige und effiziente Energielösungenunabhängige Energieversorgung und Energiespeicherung; Ladestationen für E-Autos
Schindler (ISIN: CH0024638212)Hygiene in öffentlichen Gebäudekontaktlose Bedienung von Fahrstühlen, Reinigung über Luftfilter, UV-Desinfektionen

 

Darüber hinaus gibt es viele weitere Beispiele von Unternehmen, deren Produkte für smarte Lösungen mit bequemen Anwendungen über Smartphone-Apps ein hohes Interesse generieren.

Herausforderung: Kompatibilität von Schnittstellen

Die wahrscheinlich größte Herausforderung im Bereich der Smart Buildings ist aktuell jedoch die mangelhafte Kompatibilität zwischen Geräten und Modulen unterschiedlicher Anbieter. Um Schnittstellenprobleme zu reduzieren, haben daher einige große Anbieter die Kooperation „Matter“ initiiert.

An dem neuen, gemeinsamen, offenen IP-basierten Standard beteiligen sich unter anderem die Tech-Giganten Amazon (ISIN: US0231351067), Apple (ISIN: US0378331005) und Google (Unternehmen der Alphabet, ISIN: US02079K3059).

4. Investieren in „Green Building“ und die Kreislaufwirtschaft

Wie in vielen anderen Bereichen spielen auch im Bauwesen die Themen Nachhaltigkeit und Umweltschutz (siehe unser Artikel zu „Nachhaltig Geld anlegen“) eine zunehmend große Bedeutung. Die Bauwirtschaft war zuletzt für über ein Drittel der weltweiten Treibhausgasemissionen verantwortlich und darf daher nicht ignoriert werden, wenn die Welt von morgen klimaneutral werden soll.

Durch politische Auflagen und einen wachsenden gesellschaftlichen Druck wächst das Interessen für „Green Building“. Die Bemühungen für eine funktionierende Kreislaufwirtschaft für Baustoffe nehmen spürbar zu. Für Anleger bieten sich hierdurch Chancen, vom Trend des nachhaltigen Bauens zu profitieren.

4.1. Holz als nachwachsender Rohstoff

Eine große Bedeutung im Bereich „Green Building“ kommt dem Baustoff Holz zu. Der nachwachsende Rohstoff stellt eine natürliche Alternative zu konventionellen und vergleichsweise umweltschädlichen Baustoffen wie zum Beispiel Beton dar.

Die Nachfrage nach Bauholz ist daher in den letzten Jahren stetig gestiegen. Holzbau erfährt einen regelrechten Boom. Infolge der großen Beliebtheit werden immer anspruchsvollere und kreativere Bauwerke aus Holz errichtet, sodass mittlerweile auch Hochhäuser aus Holz gebaut werden.

Arbeiten für Holzhaus

Profiteure des Holzbooms im Bauwesen sind beispielsweise der Holzlieferant Universal Forest Products (ISIN: US90278Q1085) und der Forstwirtschaftskonzern Weyerhaueser (ISIN: US9621661043).

4.2. Recycling-Beton und Reduzierung von Emissionen

Als besonders umweltschädlich gilt die Produktion von Beton. Da Beton aufgrund seiner Eigenschaften jedoch nicht vollständig durch natürlich nachwachsende Baustoffe wie Holz ersetzt werden kann und insbesondere im Infrastrukturbau weiterhin große Bedeutung besitzt, steigt das Interesse an umweltfreundlichen Herstellungsverfahren für Beton.

Ein Thema mit zunehmender Bedeutung ist Recycling-Beton. Das Land Baden-Württemberg hat für öffentliche Bauprojekte die Verwendung Recycling-Beton (RC) mit herkömmlichen Baustoffen gleichgestellt.

Bislang wird die Verwendung von Recycling-Betonen aufgrund von Qualitätsbedenken in vielen Bauprojekten ausgeschlossen. Von Betonherstellern wird daher untersucht, wie auch frischer Beton möglichst klimafreundlich hergestellt werden kann.

HeidelbergCement (ISIN: DE0006047004) hat sich selbst das Ziel gesetzt, bis 2050 klimaneutralen Beton herzustellen.

HeidelbergCement Strategie CO2-neutraler Beton bis 2050

HeidelbergCement möchte Vorreiter auf dem Weg zur CO2-Nachhaltigkeit werden

Cemex (ISIN: US1512908898) gründete zuletzt die „Carbon Neutral Alliance“, um die Dekarbonisierung der Zementproduktion über Ansätze der Wärmerückgewinnung und eine nachhaltige Energieversorgung der eigenen Zementwerke voranzutreiben.

4.3. Dämmstoffe zum Einsparen von Energie

Um den Energieverbrauch von Gebäuden zu senken und somit die Energiebilanz von neuen und alten Gebäuden zu verbessern, wächst der Bedarf nach Dämm- und Isolierstoffen. Gebäude, die im Sommer kalt und im Winter warm bleiben, senken den Energiebedarf durch geringere Nutzung von Heizungs- und Klimaanlagen.

Zur Dämmung der Gebäude werden sowohl innovative Lösungen erforscht, wie zum Beispiel ein Dämmstoff aus Glaskügelchen, der von drei deutschen Forschern erfunden und durch die 3M-Tochter Dyneon (ISIN: US88579Y1010) finanziell gefördert wird.

Aber auch markterprobte Lösungen für Gebäudedämmungen werden zur Erreichung der Klimaziele dringend benötigt. Beispiele hierfür sind Dämmstoffe aus Polyurethan (PU)-Hartschaumstoffen des Herstellers Covestro (ISIN: DE0006062144) oder Holzverbundsysteme von Steico (ISIN: DE000A0LR936).

5. Fazit: Welches Investment in den Bausektor lohnt sich?

Die Bauwirtschaft bietet aufgrund der sehr guten Auftragslage sowie der beiden Megatrends „Digitalisierung“ und „Nachhaltigkeit“ viele Chancen für Investoren. Die hohe Auslastung und die in Zukunft zu erwartenden Modernisierungsmaßnahmen dürften kurz- bis mittelfristig für weiteres Wachstum im Bausektor führen.

Da die Baubranche stark zyklisch ist, stellen mögliche konjunkturelle Rücksetzer ein Risiko für Bauaktien dar, das nicht unterschätzt werden sollte. Zudem sollte die Zinspolitik stark im Auge behalten werden, wenn Bauaktien im eigenen Portfolio liegen.

Wer in seinem Investmentportfolio die gesamte Wirtschaft möglichst breit und gut diversifiziert abbilden möchte, kommt – aufgrund des hohen Anteils der Bauwirtschaft an der Gesamtwirtschaft – um ein Investment in die Bauwirtschaft nicht herum.

Für Investoren, die Dividenden mögen, bieten einige klassische Bauaktien interessante Anlagemöglichkeiten. Wachstumsorientierte Investoren können hingegen auf Unternehmen der Megatrends „Digitales Bauen“ und „Nachhaltiges Bauen“ setzen.

Jonas Hofmann
Jonas Hofmann
Autor
Über den Autor
Ich befasse mich als Autor mit den aktuellen Anlagetrends am Kapitalmarkt. Um strategisch und langfristig erfolgreich Geld anzulegen, analysiere ich - für und mit euch - aussichtsreiche Aktien und ETFs in zukunftsorientierten Branchen. Abseits des Finanzmarkts bin ich im Infrastrukturbau tätig.

Kommentare zum Artikel
Kommentar verfassen
Mit dem Absenden des Kommentars akzeptierst du unsere Datenschutzrichtlinien.