Alle Vor- und Nachteile von Tagesgeldkonten im Überblick
Ein Tagesgeldkonto ist eine flexible und sichere Möglichkeit, um Geld anzusparen. Allerdings haben auch Tagesgeldkonten einige Vor- und Nachteile, die du kennen solltest.
In diesem Beitrag zeigen wir dir, welche Vor- und Nachteile von Tagesgeldkonten du kennen solltest. Wir zeigen dir, wann sich ein Tagesgeld für dich lohnt und wann du lieber eine Alternative zum Sparen verwenden solltest. Zum Ende des Beitrags weißt du, wann und ob sich ein Tagesgeldkonto für dich lohnt.
1. Was ist ein Tagesgeldkonto und welchen Zweck erfüllt es?
Ein Tagesgeldkonto ist ein Sparkonto, welches dir ein hohes Maß an Flexibilität bietet. Über dein Geld kannst du täglich verfügen, ohne eine Vorfälligkeitsentschädigung zu bezahlen.
Im direkten Vergleich zum Girokonto oder zu anderen Sparkonten überzeugt ein Tagesgeld mit attraktiven Zinsen und einer hohen Verfügbarkeit. Dafür bietet ein solches Konto jedoch keine Zinssicherheit und die Konditionen passen sich dynamisch an die aktuellen Marktbedingungen an.
In der Praxis sind Tagesgeldkonten bei Sparern beliebt, die schnell auf das Geld zurückgreifen möchten und zeitgleich höhere Zinsen als auf dem Girokonto erwarten.
Mit einem Tagesgeld kannst du gut Sparziele verfolgen oder deinen Notgroschen verwalten. Insbesondere die gesetzliche Einlagensicherung macht sie zu einer guten Sparmöglichkeit im Alltag.
Girokonto, Festgeld oder Sparbuch – die Alternativen zum Tagesgeld
In unserem Ratgeber zu den Tagesgeld-Alternativen haben wir bereits einen detaillierten Blick auf die unterschiedlichen Kontotypen geworfen.
Im Folgenden möchten wir dir kurz drei beliebte Alternativen zum Tagesgeld vorstellen.
Das Girokonto eignet sich für alltägliche Transaktionen
Ein Girokonto ist das wichtigste Konto. Mit dieses tätigst du alle deine Transaktionen und erhältst Zahlungen. Allerdings eignet sich ein Girokonto nicht zum Sparen.
Geld, welches sich auf dem Girokonto befindet, steht unmittelbar zur Verfügung. Damit entsteht der Eindruck, dass die Kontodeckung ausreichend ist und der Kauf eines neuen Konsumgegenstands passiert schneller als erwartet.
Wichtig ist beim Girokonto, dass du dieses nicht überziehst. Ein Dispo ist teuer und lässt sich einfach vermeiden.
- Kein Mindestgeldeingang erforderlich
- Weltweit kostenlose Zahlungen
- 2,5 % aufs Tagesgeld
Sparbücher sind ein Relikt und keine sinnvolle Anlage
Kennst du sie noch, die Sparbücher? In der Vergangenheit haben viele Eltern Geld für den Nachwuchs auf einem Sparbuch angespart.
Zinsen wurden direkt bei der Bank oder Sparkasse gutgeschrieben. Auch heute kannst du noch ein Sparbuch abschließen. Allerdings können wir es nicht empfehlen, denn die Verzinsung ist nicht wirklich gut und die Liquidität nicht gegeben.
Das Sparbuch lässt sich online auch nicht verwalten. So bieten einige Banken zwar einen Einblick in den aktuellen Kontostand, doch Transaktionen funktionieren nur in der Filiale.
Beim Sparbuch steht dir das Geld nicht sofort zur Verfügung. Folglich sinkt das Risiko, dass du dein Erspartes innerhalb weniger Tage ausgibst.
Festgeldkonten sind perfekt für längerfristige Anlagen
Ein Festgeldkonto bietet dir hohe Zinsen bei einer fixen Laufzeit. So kannst du dein Geld zwischen 1 und 10 Jahre anlegen. Benötigst du dein Geld dringend vor Ablauf der Anlagedauer, kannst du dein Konto auch kündigen, musst hier jedoch eine Entschädigung an die Bank zahlen.
Festgeldkonten eignen sich in der Regel nur für liquide Anlagen, die du nicht kurzfristig benötigst. Verwende Festgeld, wenn du zeitnah eine teure Anschaffung wie den Kauf einer Immobilie planst.
Bei Anlagezeiträumen von mehr als 10 Jahren bieten Aktien und ETFs ein besseres Chance-Risiko-Profil.
2. Diese Vorteile bietet ein Tagesgeldkonto
Nun lass uns einen Blick auf die Vorteile von Tagesgeldkonten werfen. Maßgeblich zur Beurteilung der Vorteile von Tagesgeldkonten ist das magische Dreieck der Geldanlage.
Einige Sparer sagen, dass ein Tagesgeldkonto alle Kriterien des magischen Dreiecks erfüllt. Denn einerseits bietet ein solches Sparkonto ein hohes Maß an Sicherheit, eine hohe Verfügbarkeit und attraktive Zinsen.
Im Folgenden wollen wir das Tagesgeld einmal genauer einordnen:
- Sicherheit: Tagesgelder sind durch die Einlagensicherung geschützt. Folglich sichert der Staat dir bis zu 100.000 € Anlagesumme ab. Zusätzlich gibt es keine Wertschwankungen, weshalb Tagesgelder als sicher gelten.
- Verfügbarkeit: Bei der Verfügbarkeit können Tagesgeldkonten überzeugen. Du kannst jederzeit über dein Kapital verfügen und täglich das Geld auf dein Girokonto auszahlen.
- Rendite: Bei der Rendite offenbart sich der Nachteil. Trotz zahlreicher Neukundenaktionen bieten Tagesgeldkonten keine Möglichkeit, um die Inflation langfristig zu schlagen. Hier bieten andere Anlageklassen höhere Chancen.
Gerade der Aspekt der Rendite wird unter Sparern und Anleger recht kontrovers diskutiert. Immerhin sehen viele Anleger in einem hohen Zinssatz eine attraktive Anlagemöglichkeit.
Allerdings ist eine Anlage nur wirklich attraktiv, wenn sie eine positive Rendite erwirtschaftet. Sind die Zinsen höher als die reale Inflation am Markt, dann kann ein Tagesgeldkonto auch eine positive Rendite erzielen. Unter Berücksichtigung der hohen Sicherheit und Verfügbarkeit avanciert das Tagesgeld damit zu einer attraktiven Anlageklasse.
Sobald die Inflation jedoch höher als die Zinsen ist, verlierst du an Kaufkraft. Dies solltest du stets im Kopf behalten, um eine korrekte Entscheidung bei der Geldanlage zu treffen.
Lass uns im Folgenden einen Blick auf die Vorteile von Tagesgeldkonten werfen:
Vorteile vom Tagesgeldkonto
Tägliche Verfügbarkeit deines Geldes: Beim Tagesgeld steht dir dein eingezahltes Geld täglich zur Verfügung. Je nach Bank dauert es einige Tage, bis das Geld auf deinem Verrechnungskonto gutgeschrieben wird.
Hohe Sicherheit: Deine Einlagen sind bei einer innerhalb der EU regulierten Bank bis zu 100.000 € abgesichert. Damit ist die Anlage als sicher zu bezeichnen.
Einfache Verwaltung: Die Eröffnung eines Tagesgeldkontos ist einfach und intuitiv. Auch die anschließende Verwaltung fällt leicht und eignet sich damit auch für unerfahrene Sparer.
Laufenden Kosten: Fast alle Tagesgeldkonten in unserem Vergleich sind kostenlos. So gibt es in der Regel keine Kosten für die Kontoeröffnung und -führung.
Attraktive Verzinsung: Nun kommen wir noch mal zur Verzinsung. Diese ist besonders für Neukunden attraktiv, insbesondere unter Berücksichtigung der anderen Faktoren.
Bei der Wahl eines Tagesgeldkontos solltest du unbedingt prüfen, in welchen Intervallen du Zinsen gutgeschrieben bekommst. Gerade Neobanken setzen auf monatliche Zinsgutschriften, sodass du noch stärker vom Zinseszinseffekt profitierst.
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3. Die Nachteile von Tagesgeld im Überblick
Im vorherigen Abschnitt haben wir die Vorteile von Tagesgeldern herausgearbeitet. Doch wo Licht ist, ist auch Schatten. Bevor du dich dazu entscheidest, dein gesamtes Erspartes in einem Tagesgeldkonto anzulegen, solltest du auch die Nachteile vom Tagesgeld kennenlernen.
Hervorzuheben ist hier natürlich auch wieder das magische Dreieck der Geldanlage. Basierend auf den Erkenntnissen des vorherigen Kapitels können wir die Rendite als die große Schwäche der Anlageklasse hervorheben.
Lass uns im Folgenden jedoch etwas genauer auf die Nachteile eingehen.
Nachteile vom Tagesgeldkonto
Renditechancen: Der größte Nachteil von Tagesgeld ist die Rendite. Die Zinskonditionen lohnen sich oftmals nur für Neukunden. Wer also wirklich gute Zinsen möchte, muss häufig das Konto wechseln.
Variable Zinssätze: Hast du einmal ein ansprechendes Tagesgeldkonto gefunden, kann dieses schnell unattraktiv werden. Die Banken schreiben die Zinskonditionen nämlich nur für Neukunden über einen gewissen Zeitraum fest. Bestandskunden müssen stets ein Auge auf die Zinsentwicklung werfen.
Potenzieller Kaufkraftverlust: Die Zinsen am Kapitalmarkt werden nur erhöht, wenn die Inflation anzieht. Bei hohen Zinsen ist oder war die Inflation also entsprechend hoch. Banken können das von dir eingezahlte Geld bei der EZB parken und erhalten hierfür eine Verzinsung in Höhe des Einlagenzinssatzes. Zahlt eine Bank dir höhere Zinsen, als sie von der EZB für deine Anlage erhalten kann, erwirtschaftet sie einen Verlust. Daher laufen die Tagesgeldzinsen stets der Inflation hinterher und erwirtschaften keine echte Rendite.
Hohe Opportunitätskosten: Wenn wir bereits die Rendite betrachten, sollten wir auch die Opportunitätskosten beleuchten. Durch die Anlage im Tagesgeldkonto kann dein Kapital nicht in gewinnträchtigeren Anlageklassen für dich arbeiten. Langfristig entstehen hohe Opportunitätskosten.
Verfügbarkeit von Bargeld: Ja, die Verfügbarkeit ist auch ein Nachteil dieser Anlageklasse. Wenn du Geld benötigst, steht dieses schnell auf Abruf. Tendenziell sind Sparer weniger diszipliniert als Anleger und greifen eher auf die Rücklagen zurück.
Wie du hier sehen kannst, drehen sich die meisten Nachteile rund um die Rendite. Grundsätzlich solltest du eine eiserne Reserve bilden, welche du in einer liquiden Anlage wie Tagesgeld aufbewahren kannst.
Allerdings sollten junge Anleger nicht ihr gesamtes Kapital in Sparprodukten anlegen. Gerade mit entsprechend langem Anlagehorizont sind risikoreichere Anlageklassen, insbesondere der Aktienmarkt, eine bessere Alternative.
4. Wann sollte ich ein Tagesgeldkonto nutzen? Eine Abwägung von Vor- und Nachteilen
Abschließend stellt sich natürlich die wichtige Frage, wann sich ein Tagesgeldkonto lohnt. Diese Frage lässt sich vergleichsweise einfach beantworten, wenn wir die Vor- und Nachteile berücksichtigen.
So lohnt sich ein Tagesgeldkonto, wenn du dein Geld kurzfristig und sicher anlegen möchtest. Auch, wenn du auf deinem Girokonto nur ausreichend Kapital für laufende Ausgaben benötigst, ist ein Tagesgeldkonto eine gute Ergänzung.
Um dich bei deiner Entscheidung für oder gegen ein Tagesgeldkonto zu unterstützen, haben wir verschiedene Gruppen klassifiziert und eine Einschätzung zur Verwendung von Tagesgeldern gegeben:
Wie du siehst, gibt es Gründe, die für die Nutzung eines Tagesgeldkontos sprechen. Maßgeblich ist hierbei immer der zeitliche Aspekt. Je länger du auf dein Geld verzichten kannst, desto eher solltest du dieses im Kapitalmarkt investieren. Nach rund 10 Jahren erwirtschaften Anleger basierend auf den Renditedreiecken der großen Indizes eine positive Rendite.
5. Unser Fazit: Ein Tagesgeldkonto kann sich lohnen
In diesem Beitrag haben wir die Vor- und Nachteile von Tagesgeldkonten herausgearbeitet. Wer sein Geld kurzfristig anlegen möchte, findet im Tagesgeld eine attraktive Anlageklasse.
Anders sieht es aus, wenn das Ersparte gewinnbringend angelegt werden soll. Hier ist der Anlagehorizont entscheidend zur Wahl der passenden Geldanlage. Außerdem zeigen unsere Erfahrungen, dass die Zinskonditionen bei Tagesgeldkonten nur für Neukunden attraktiv sind.
Folglich solltest du regelmäßig ein neues Konto abschließen, um die besten Zinsen zu erhalten. Zeitgleich spielt auch dein Anlagebetrag eine Rolle, denn oftmals gelten die Neukundenkonditionen nur bis zu 100.000 €.
Hast du keine Lust, regelmäßig Tagesgeldkonten zu vergleichen und mehr als 100.000 € zum Anlegen? Dann könnte ein Geldmarkt-ETF die passende Anlagemöglichkeit für dich sein.