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Junge Frau berechnet Zinsen für ihr Tagesgeldkonto
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Was ist ein Tagesgeldkonto? Zinsen und Anbieter im Überblick

Lesezeit 5 min.

Silvia Benetti
Redakteurin
Lektoriert vonDennis Groß
Überprüft durchSebastian Rau
Sieh dir an, wie wir bei Finanzwissen arbeiten

Du hast 10.000 Euro auf dem Girokonto und suchst nach einer Geldanlage, die dir jederzeit Zugriff bietet? Vielleicht investierst du bereits in ETFs und möchtest dein Portfolio weiter diversifizieren? Wir zeigen dir, wie du von einem Tagesgeldkonto profitieren kannst und welche Zinsen aktuell möglich sind.

Außerdem erfährst du, worauf es bei der Wahl eines passenden Tagesgeldkontos ankommt und wie es sich von anderen Sparkonten unterscheidet.

Tagesgeld – Das Wichtigste in Kürze

  • Flexibel Sparen: Ein Tagesgeldkonto ermöglicht dir, jederzeit Ein- und Auszahlungen vorzunehmen – ideal für einen Notgroschen.
  • Zinsen auf dein Guthaben: Anders als ein Girokonto bietet ein Tagesgeldkonto Zinsen, die sich je nach Anbieter und Marktsituation ändern können.
  • Hohe Sicherheit: Dank gesetzlicher Einlagensicherung sind deine Ersparnisse bis zu 100.000 € pro Bank geschützt.
  • Keine festen Zinsen: Die Zinssätze sind variabel – sie können jederzeit steigen oder sinken. Ein Festgeldkonto bietet hingegen planbare Zinsen.
  • Vergleich und Eröffnung: Ein Tagesgeldkonto kannst du schnell und einfach online eröffnen. Nutze unseren Tagesgeld-Vergleich, um den besten Anbieter für dich zu finden.

1. Was ist ein Tagesgeldkonto?

Ein Tagesgeldkonto ist eine flexible Geldanlage, für die du, anders als bei einem Girokonto, Zinsen bekommst.

Tagesgeldkonto eröffnen – Schritt-für-Schritt-Anleitung

Willst du ein Tagesgeldkonto eröffnen, funktioniert es so:

  1. Du suchst dir einen Anbieter aus. In unserem Tagesgeldkonto-Vergleich zeigen wir die besten Tagesgeldkonten.
  2. Du erledigst online alle Formalitäten wie die Identifikation. Das Verfahren ähnelt dem bei der Eröffnung eines Girokontos.
  3. Du gibst ein Referenzkonto an, also ein Girokonto, von dem du Geld aufs Tagesgeldkonto überweist. Darüber hinaus kannst du von jedem beliebigen Konto, auch von Dritten, Geld einzahlen. Auszahlungen sind dagegen nur auf dieses Referenzkonto möglich.
  4. Beliebig oft und jederzeit kannst du Geld auf das Tagesgeldkonto einzahlen. Einen festen Betrag gibt es dabei nicht. Ebenso sind Auszahlungen, anders als bei einem Festgeldkonto, jederzeit möglich.
  5. Je nach Vertrag bekommst du monatlich, vierteljährlich oder jährlich Zinsen gutgeschrieben. Ändern sich die Bedingungen, beispielsweise indem die Zinsen sinken, bekommst du bis zum Stichtag den alten Zinssatz, ab dem Tag den neuen.

Tagesgeldkonto verständlich erklärt: Wie funktioniert das Konto?

Die folgende Grafik zeigt dir, wie ein Tagesgeldkonto aufgebaut ist, wie du Ein- und Auszahlungen vornimmst und worauf du bei Verzinsung und dem zugehörigen Referenzkonto achten solltest.

So funktioniert Tagesgeldkonto
Finanzwissen
Tagesgeldkonto einfach erklärt: Funktionsweise

Dein Tagesgeldkonto in Deutschland ist durch die Einlagensicherung geschützt. Das heißt, dass dein Kapital genauso wie auf einem Girokonto gesetzlich bis zu einem Betrag von 100.000 Euro abgesichert ist.

Die unterstehende Tabelle zeigt dir die Unterschiede zwischen Tagesgeld, Festgeld, Girokonto und dem klassischen Sparbuch. Weitere Details zu den Vor- und Nachteilen von Tagesgeld verraten wir in den nächsten Abschnitten.

Vergleich zwischen Tagesgeldkonto, Festgeld und Girokonto

TagesgeldkontoFestgeldkontoGirokontoSparbuch
Flexibilität++--++-
Zinsen+++---
Banking-Services (Überweisungen, Lastschriften usw.)----++--
Sicherheit++++++++
Inflationsschutz------

2. Welche Vorteile und welche Nachteile bietet ein Tagesgeldkonto?

Lässt du deine Ersparnisse auf dem Girokonto, entwertet sich dein Geld jedes Jahr um die Inflationsrate. Wie du aus der unterstehenden Grafik entnehmen kannst, lagen die Tagesgeldzinsen seit 2000 fast immer unter der Inflationsrate. Somit entwerten sich deine Ersparnisse auch mit einem Tagesgeldkonto, jedoch nicht so stark wie bei einem Girokonto.

Tagesgeld: Kein Ersatz für eine Altersvorsorge

Als Baustein der Altersvorsorge eignet sich ein Tagesgeldkonto zwar nicht, jedoch als flexible Liquiditätsreserve, um einen Notgroschen zu parken, der bei Bedarf schnell verfügbar sein soll. Als Richtwert solltest du drei bis fünf Monatsgehälter auf einem Tagesgeldkonto parken.

Wie hoch die Tagesgeldzinsen konkret ausfallen, hängt davon ab, wie die durch die Europäische Zentralbank (EZB) festgelegten Leitzinsen sich entwickeln: Steigen sie, klettern auch die Tagesgeldzinsen nach oben. Fallen sie, gibt es für den gleichen Betrag weniger Zinsen. Die Entwicklung ist jedoch nicht immer 1:1 und synchron: So gab es 2022 und 2023 bei vielen Anbietern kaum Zinsen aufs Tagesgeld, obwohl der Leitzins ab Mitte 2022 sprunghaft gestiegen ist.

Durchschnittliche Tagesgeldzinsen, Leitzins und Inflation 2000-2024, Angaben in Prozent

Quelle: Statista

Feste Zinsen gibt es beim Tagesgeld ohnehin nicht: Zwar geben die Anbieter einen Zinssatz an, jedoch beträgt die garantierte Laufzeit zu diesen Bedingungen oft nur ein paar Monate. Wünschst du dir eine feste Rendite, ist ein Festgeld daher die bessere Alternative.

Zu den Vorteilen eines Tagesgeldkontos zählt zudem die hohe Sicherheit: Durch die gesetzliche Einlagensicherung sind deine Ersparnisse bis zu 100.000 Euro pro Bank auch im Falle einer Bankenpleite geschützt. Darüber hinaus punkten Tagesgelder durch Flexibilität: Anders als bei einem Festgeldkonto kannst du jederzeit das Konto kündigen und dir das ganze Guthaben auf das Referenzkonto zahlen lassen. Genauso steht es dir frei, beliebige Beträge abzuheben oder einzuzahlen.

Weiter sind Tagesgeldkonten meist kostenlos. Allerdings setzen einige Banken voraus, dass du bereits mit einem Girokonto Kunde bist. Letzteres kostet wiederum je nach Kontomodell, wobei einige Direktbanken auch kostenlose Girokonten anbieten.

Nachfolgend findest du eine Zusammenfassung der wichtigsten Vor- und Nachteile von Tagesgeldkonten.

Vorteile Tagesgeld

  • Zinsen auf Guthaben
  • Sicherheit
  • Flexibilität
  • Meist kostenlos

Nachteile Tagesgeld

  • Kein Inflationsausgleich
  • Begrenzte feste Zinsgarantie
  • Gegebenenfalls nur in Verbindung mit einem Girokonto bei derselben Bank erhältlich

3. Wie finde ich ein gutes Tagesgeldkonto mit hohen Zinsen?

Möchtest du ein Tagesgeldkonto eröffnen, gibt es in unserem Tagesgeld-Vergleich eine Auswahl der besten aktuellen Angebote.

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Prinzipiell spricht nichts dagegen, ein Tagesgeldkonto im europäischen Ausland zu eröffnen. Risikofrei sind ohnehin deutsche Töchter ausländischer Banken, da sie der deutschen Einlagensicherung unterliegen. Aber auch Banken in EU-Ländern mit guter Bonität gelten als sicher. Die Stiftung Warentest empfiehlt unter anderem Irland, Frankreich, Schweden, die Niederlande und Norwegen.

Mit mehr Risiko behaftet sind Tagesgeldkonten in Süd- und Osteuropa, beispielsweise in Spanien, Italien, Rumänien oder Polen, da das Bankensystem sich weniger stabil zeigt. Zwar greift auch hier die europäische Einlagensicherung. Im Falle einer Bankenpleite musst du aber die Entschädigung bei der lokalen Finanzaufsichtsbehörde beantragen, was langwierig und kompliziert sein kann.

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Nicht ratsam sind Tagesgeldkonten in Ländern außerhalb der EU. Zum einen fallen oft hohe Gebühren an, um das Geld von deinem deutschen Referenzkonto auf das Tagesgeldkonto zu überweisen. Zum anderen fehlen teilweise Einlagensicherungen, sodass bei einer Bankenpleite das Geld weg ist.

Tagesgeldkonto in Fremdwährung? Lieber in Euro!

Eröffnest du ein Tagesgeldkonto in einer Fremdwährung, gehst du ein zusätzliches Risiko ein: Wertet die Währung gegenüber dem Euro ab, kann der Verlust den Zinsertrag zunichtemachen.

4. Tagesgeldkonto und Steuern

Alle Zinsen, die du auf dein Tagesgeldkonto erhältst, gehören zu den Einkünften aus Kapitalvermögen und sind mit der Abgeltungssteuer in Höhe von 25 Prozent zu versteuern. Hinzu kommen die Kirchensteuer, falls du in der Kirche bist, sowie der Solidaritätszuschlag, wenn dein Gesamteinkommen bestimmte Grenzen überschreitet.

Abhilfe schafft der Sparer-Pauschbetrag. Dabei handelt es sich um einen Freibetrag in Höhe von 1.000 € bei Singles und 2.000 € bei Verheirateten. Bleiben deine Zinserträge niedriger, sind sie steuerfrei. Um davon zu profitieren, kannst du ihn bei deiner Bank in Form eines Freistellungsauftrags geltend machen.

5. Häufig gestellte Fragen zum Tagesgeldkonto

Silvia Benetti
Silvia Benetti
Redakteurin
Über die Autorin
Ich habe an der TU Berlin Physikalische Ingenieurwissenschaft studiert und war anschließend jahrelang in der Windenergie-Branche tätig. Seit 2016 schreibe ich freiberuflich über Technik und Finanzen. Zu meinen Themen zählen Kryptowährungen, Finanzanlagen, Cybersecurity, Industrie 4.0 und erneuerbare Energien. Auch in meiner Freizeit beschäftige ich mich gerne mit Investitionen in grüne Technologien und digitale Projekte.

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