
Was ist ein Festgeldkonto? – Zinsen und Vergleich
Dein Guthaben auf dem Girokonto wird von der Inflation aufgefressen? Mit einem Festgeldkonto kannst du es sicher über einen bestimmten Zeitraum anlegen und dabei mehr Zinsen als bei einem Tagesgeldkonto erhalten.
Welche Vor- und Nachteile ein Festgeld bietet und was es sonst bei dieser Geldanlage zu beachten gilt, erfährst du im Folgenden.
Alles Wichtige zum Festgeld in aller Kürze
- Vorteile von Festgeld: Sicher, gesetzliche Einlagensicherung, attraktiv in Hochzinsphasen.
- Nachteile von Festgeldkonten: Unflexibel, festgelegte Zinsen nachteilig bei Marktzinserhöhungen, niedrigere Rendite als bei Aktien und ETFs
- Beste Laufzeit: 1–2 Jahre optimal; längere Zeiträume mit der Festgeldleiter-Strategie möglich.
- Steuer auf Zinserträge: 25 % Abgeltungssteuer; Freibetrag von 1.000 € (Single) oder 2.000 € (Verheiratete)
1. Was ist ein Festgeldkonto?
Ein Festgeldkonto ist eine Geldanlage mit festgelegter Laufzeit und festem Zins während der gesamten Laufzeit. Letztere variiert zwischen einem Monat und 10 Jahren. Üblich sind etwa Laufzeiten von 1, 2 und 3 Jahren.
Anders als bei einem Tagesgeldkonto kommst du im Bedarfsfall nicht ohne Weiteres an dein Geld. Andererseits erhältst du im Vergleich zum Tagesgeld und zu einem Sparbuch höhere Zinsen. Viele in- und ausländische Banken bieten Festgeldkonten an.
Festgeld eröffnen: Eine Schritt-für-Schritt-Anleitung
Willst du ein Festgeldkonto eröffnen, funktioniert es so:
- Online einen Anbieter aussuchen. Im unteren Abschnitt findest du einen Festgeldkonto-Vergleich mit den besten Anbietern. Beachte dabei, dass einige eine Mindesteinlage im vierstelligen Bereich verlangen.
- Formulare ausfüllen und sich legitimieren, etwa via Postident.
- Der investierte Betrag wird von einem Referenzkonto (Girokonto oder Tagesgeldkonto) abgebucht. Bei der zweiten Option verlangen die meisten Anbieter, dass das Tagesgeldkonto bei derselben Bank läuft.
- Bis zum Ende der vereinbarten Laufzeit sind weder Auszahlungen noch Einzahlungen möglich. Möchtest du deine Ersparnisse aufstocken, musst du ein zweites Festgeldkonto eröffnen.
- Am Ende der Laufzeit erhältst du den angelegten Betrag plus Zinsen auf das Referenzkonto überwiesen.
Festgeld kündigen? Manchmal notwendig, manchmal unmöglich.
Einige Festgeldangebote verlängern sich am Ende der Laufzeit automatisch, beispielsweise um ein weiteres Jahr, wenn du nicht explizit und rechtzeitig gekündigt hast.
Willst du vor Laufzeitende deine Festgeldanlage kündigen, gestaltet sich das dagegen schwierig. Zwar ist auch beim Festgeld ein Sonderkündigungsrecht nach § 314 BGB vorgesehen, wenn unter Abwägung der beiderseitigen Interessen die Fortsetzung des Vertragsverhältnisses [..] nicht zugemutet werden kann.
Ob etwa Arbeitslosigkeit, eine Trennung oder ein Krankheitsfall für eine vorzeitige Kontoauflösung ausreichen, hängt von der Bank ab. Im schlimmsten Fall musst du dein Recht vor Gericht durchsetzen.
2. Die besten Festgeldkonten im Überblick 2025
Die folgenden Tabellen zeigen dir ausgewählte Festgeldkonten in der EU und in Euro. Da die Festgeldzinsen jedoch mit den Leitzinsen steigen beziehungsweise fallen, können sich die Angebote schnell ändern.
Senkt beispielsweise die Europäische Zentralbank (EZB) den Leitzins, wird Geld auf dem Geldmarkt günstiger. Das bedeutet, dass du für den gleichen Festgeld-Betrag weniger Zinsen bekommst. Hast du jedoch ein Festgeldkonto zu den alten Bedingungen eröffnet, gelten diese bis zum Ende der Laufzeit.
Festgeldkonto-Vergleich: Laufzeit 1 Jahr
Anbieter | Land | Zinsen [% p.a.] | Mindesteinlage |
---|---|---|---|
SBI Festgeld | Deutschland (Bonität AAA) | 3,35 % | 20.000 € |
Max Festgeld | Slowakei (Bonität A+) | 3,20 % | 100 € |
URBO Festgeld | Litauen (Bonität A) | 3,20 % | 5.000 € |
Varengold Bank | Deutschland (Bonität AAA) | 3,10 % | 5.000 € |
Rietumu Banka | Lettland (Bonität A) | 3,10 % | 5.000 € |
Payray | Litauen (Bonität A) | 3,04 % | 5.000 € |
Banca Sistema | Italien (Bonität BBB) | 3,00 % | 5.000 € |
TFBank | Schweden (Bonität AAA) | 2,97 % | 1 € |
Festgeldkonto-Vergleich: Laufzeit 2 Jahre
Anbieter | Land | Zinsen [% p. a.] | Mindesteinlage |
---|---|---|---|
ICSC | Italien (Bonität BBB) | 3,30 % | 20.000 € |
Ayvens Bank | Niederlande (Bonität AAA) | 3,20 % | 1.000 € |
Banca Progetto | Italien (Bonität BBB) | 3,15 % | 10.000 € |
Haitong | Portugal (Bonität BBB+) | 3,15 % | 10.000 € |
Max Festgeld | Slowakei (Bonität A+) | 2,85 % | 100 € |
Banka Kovanica | Kroatien (Bonität A-) | 2,85 % | 2.500 € |
Renault Bank Direkt | Frankreich (Bonität AA) | 2,79 % | 2.500 € |
Bfjord Bank | Litauen (Bonität A) | 2,76 % | 1.000 € |
3. Vorteile und Nachteile: Für wen lohnt sich ein Festgeldkonto?
Legst du deine Ersparnisse als Festgeld an, bekommst du höhere Zinsen als bei einem Tagesgeldkonto. Auch im Vergleich zu einem klassischen Sparbuch oder zu der Option, das Geld auf dem Girokonto liegenzulassen, ist ein Festgeld deutlich die bessere Alternative. Genauso wie bei Tagesgeld- und Girokonto greift bis zu einem Betrag von 100.000 Euro pro Bank zudem die gesetzliche Einlagensicherung. Bezüglich Sicherheit gibt es also einen Pluspunkt.
- Kein Mindestgeldeingang erforderlich
- Weltweit kostenlose Zahlungen
- 2,5 % aufs Tagesgeld

Allerdings reicht auch diese Geldanlage je nach Zinslage nicht immer aus, um die Inflation auszugleichen. Darüber hinaus bleibt der Zins über die gesamte Vertragslaufzeit fest. Hast du ihn in einer Niedrigzinsphase abgeschlossen, bekommst du jahrelang für dein Geld möglicherweise geringere Zinsen, als es mit einem aktuellen Tagesgeldangebot der Fall wäre. Umgekehrt kannst du in einer Niedrigzinsphase profitieren, wenn du zu einem früheren Zeitpunkt in einer Hochzinsphase in Festgeld investiert hast.
Festgeld, Tagesgeld, Sparbuch und Girokonto im Vergleich
Kategorie | Festgeldkonto | Tagesgeldkonto | Girokonto | Sparbuch |
---|---|---|---|---|
Täglicher Zahlungsverkehr (Überweisungen usw.) | -- | -- | ++ | -- |
Sicherheit | ++ | ++ | ++ | ++ |
Zinsen | ++ | + | -- | - |
Flexibilität | -- | ++ | ++ | - |
Zu den größten Nachteilen des Festgeldes zählt die mangelnde Flexibilität: Dein Geld ist für die gesamte Vertragsdauer festgebunden und du hast keinen Zugriff darauf. Aus diesem Grund solltest du nie deinen Notgroschen in Festgeld anlegen. Willst du vermeiden, dass die Inflation ihn abschmelzen lässt, bekommst du mit Tagesgeld etwas niedrigere Zinsen, jedoch bei ständiger Verfügbarkeit.
Auch als Altersvorsorge eignen sich Festgeldkonten nicht: Während du mit einem Festgeldkonto selbst in einer Hochzinsphase maximal 3 bis 5 Prozent Zinsen erwarten kannst, erreichst du mit Aktien, Aktienfonds oder ETF bis zu 9 Prozent Rendite und darüber hinaus.
Investitionen am Kapitalmarkt, wie in Aktien und ETFs, unterliegen teilweise starken Kursschwankungen, und eine garantierte Verzinsung gibt es nicht. Die genannte Rendite bezieht sich auf historische Durchschnittswerte über einen langen Zeitraum und kann in der Zukunft variieren.
Vor einem solchen Investment solltest du dich daher umfassend mit den Chancen und Risiken der Anlage in Wertpapieren befassen.
Dennoch kann sich ein Festgeldkonto als kurz- bis mittelfristige Anlage lohnen. Möchtest du beispielsweise Eigenkapital ansparen, um in 5 Jahren ein Auto oder eine Immobilie zu kaufen, ist Festgeld in einer Hochzinsphase eine bessere Option, als das Guthaben auf dem Girokonto zu lassen oder auf ein kaum verzinstes Sparkonto zu überweisen.
Festgeld Vorteile
- Höhere Zinsen als bei einem Tagesgeldkonto
- Sicherheit
- Feste Zinsen/ bei Zinssenkung vorteilhaft
Festgeld Nachteile
- Unflexibel/keine kurzfristige Verfügbarkeit des Geldes
- Feste Zinsen/ bei Zinserhöhung nachteilig
- Niedrigere Rendite als bei Aktien/ETF
4. Festgeld: Welche Laufzeit ist am besten?
Festgeldkonten haben eine Laufzeit von einem Monat bis zu 10 Jahren. Egal ist es nicht, wie lange du dein Geld „parkst“: je länger, desto höher die Zinsen, zumindest bis zu einer Laufzeit von 1 bis 2 Jahren. Ab diesem Punkt bringt eine längere Anlagedauer, wie die unterstehende Grafik zeigt, immer weniger Zinsen. Damit möchte die Bank verhindern, bei sinkenden Leitzinsen jahrelang noch hohe Zinsen an die Anleger zahlen zu müssen.
Vergleich der besten Festgeld-Zinsen
Idealerweise legst du dein Geld also 1 bis 2 Jahre lang in Festgeldkonten an. Ist das Zinsangebot am Ende der Laufzeit noch vorteilhaft, schließt du nach der Auszahlung einen weiteren Vertrag ab.
5. Festgeldkonto und Steuer: Was muss ich beachten?
Alle Zinserträge aus einem Festgeldkonto werden als Einkünfte aus Kapitalvermögen mit der Abgeltungssteuer in Höhe von 25 Prozent versteuert. Hinzu kommen noch Solidaritätszuschlag und, falls zutreffend, Kirchensteuer.
Mit dem Sparer-Pauschbetrag stehen dir jedoch jedes Jahr 1.000 € (Single) beziehungsweise 2.000 € (Verheiratete) als Freibetrag zu. Dafür musst du der Bank, bei der du das Festgeldkonto hast, rechtzeitig einen Freistellungsauftrag erteilen.
