Junger Mann sitzt auf einem Rasen und blickt auf sein Tagesgeldkonto auf einem Laptop.
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Was ist ein Tagesgeldkonto? – Oldschool oder zinsstark?

Lesezeit 5 min.

Daniel Wenz
Gründer
Sieh dir an, wie wir bei Finanzwissen arbeiten

Wer sein Geld auf einem Girokonto parkt, wird bei vielen Banken mit negativen Zinsen bestraft.

Du hast dich sicherlich schon einmal gefragt, ob es nicht eine Girokonto Alternative gibt, bei der dein Geld jederzeit verfügbar ist?

Mit einem Tagesgeldkonto kannst du dein Geld sparen und sicher aufbewahren, jederzeit darauf zugreifen und erhältst mehr Zinsen als bei einem Girokonto.

1. Was ist ein Tagesgeldkonto? – Definition und Erklärung

In der Finanzwelt gibt es viele verschiedene Arten von Konten. Bei der Vielzahl an Begriffen kann dabei schnell Verwirrung stehen.

Was ist beispielsweise der Unterschied zwischen einem Tagesgeldkonto und einem Girokonto?

vDu denkst, dass hinter all diesen Begriffen eine schwer verständliche Wissenschaft steckt?

Wir können dich beruhigen und dir versichern, dass es wirklich einfach ist, zu verstehen, was ein Tagesgeldkonto ist.

Tagesgeldkonto Definition

Die Tagesgeldkonto Definition besteht aus nur einem einzigen Satz:

Ein Tagesgeldkonto ist ein verzinstes Konto.

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Damit ist also klar, dass du bei einem Tagesgeldkonto Zinsen erhältst. Außerdem kannst du den Betrag deiner Anlage selbst wählen und ständig anpassen.

Auch wenn die Tagesgeldkonto Definition nur aus einem Satz besteht, gibt es noch viel mehr was du im Zusammenhang mit einem Tagesgeldkonto wissen solltest.

Wie funktioniert ein Tagesgeldkonto?

Nun fragst du dich sicherlich, wie genau ein Tagesgeldkonto funktioniert?

Diese Frage lässt sich am besten mit einer Grafik veranschaulichen. Denn ein Tagesgeldkonto funktioniert anders als ein Girokonto und hat einen anderen Zweck.

Funktionsweise eines Tagesgeldkontos

So funktioniert ein Tagesgeldkonto! Klicke auf das Bild zum Vergrößern ↗

Du siehst in der Mitte der Grafik dein Tagesgeldkonto. Dieses ist mit einem sogenannten Referenzkonto hinterlegt.

Was ist ein Referenzkonto?

Ein Referenzkonto dient zur Abwicklung von Ein- und Auszahlungen. Wer ein Tagesgeldkonto eröffnet, muss immer ein Referenzkonto hinterlegen. In der Regel entspricht das eigene Girokonto dem Referenzkonto.

Zusammenhang zwischen Tagesgeld- und Girokonto

Wie funktioniert nun das Zusammenspiel aus Tagesgeldkonto und Girokonto?

Von deinem Girokonto kannst du nun eine beliebige Summe an Kapital auf dein Tagesgeldkonto überweisen. Die Tagesgeldkonto-Überweisung wird in der Regel sofort durchgeführt, wenn du beide Konten bei der gleichen Bank hast.

Umgekehrt kannst du von deinem Tagesgeldkonto auf dein Giro- bzw. Referenzkonto Geld überweisen.

Erinnerung: Girokonto

Von einem Girokonto kannst du Ein- und Auszahlungen auf alle möglichen Konten tätigen. Von deinem Tagesgeldkonto kannst du immer nur in Richtung des Referenzkontos Geld überweisen.

Was solltest du zusätzlich beachten?

Für dein Tagesgeldkonto gilt die Einlagensicherung. Das heißt, dass dein Kapital genauso wie auf einem Girokonto gesetzlich bis zu einem gewissen Umfang abgesichert ist.

Wichtig ist außerdem, dass du auch von anderen Konten Geld auf dein Tagesgeldkonto überweisen kann.

Du kannst zwar von anderen Konten Geld auf dein Tagesgeldkonto überweisen, aber nicht umgekehrt. Von deinem Tagesgeldkonto kannst du immer nur auf dein Referenzkonto überweisen.

Über das Thema Tagesgeldkonto Zinsen sprechen wir gleich noch.

2. Warum Tagesgeldkonto? – Die 5 wichtigsten Gründe

Warum ein Tagesgeldkonto?

Du hast wahrscheinlich schon eine Idee, weshalb ein Tagesgeldkonto sinnvoll ist.

Lass uns gemeinsam auf die fünf besten Gründe für ein Tagesgeldkonto schauen:

5 Gründe für ein Tagesgeldkonto

  • Ansparplan:
    Du kannst dein Tagesgeldkonto verwenden, um Geld “zur Seite zu legen”. Dabei kannst du wie bei einem Ansparplan vorgehen und regelmäßig einen Betrag X auf dein Tagesgeldkonto überweisen.

  • Verfügbarkeit:
    Tagesgeld bietet den Vorteil, dass du jederzeit über das Geld auf deinem Tagesgeldkonto verfügen kannst. Das ist ein großer Unterschied zwischen einem Tagesgeldkonto und einem Festgeldkonto. Wenn sich außerdem eine gute Möglichkeit bietet, um dein Geld anzulegen, kannst du das Kapital auf deinem Tagesgeldkonto verwenden.

  • Sicherheit:
    Ein Tagesgeldkonto ist sicher. Es handelt sich um eine der sichersten Möglichkeiten der Geldanlage. Durch die gesetzliche Einlagensicherung ist dein Guthaben bis zu einem gewissen Betrag versichert.

  • Tagesgeldkonto Zinsen:
    Du bekommst Zinsen auf dein Tagesgeldkonto. Diese sind in der Regel höher als bei einem Girokonto. Nutze also diesen positiven Effekt.

  • Schutz:
    Ein Tagesgeldkonto ist auch ein Schutz vor dir selbst. Denn das Geld, welches du dort parkst, kann nicht so einfach ausgegeben werden. Du kannst schließlich keine Überweisungen tätigen oder es mit der Kreditkarte ausgeben.

Wir haben nun folgende Fragen beantwortet:

  • Was ist ein Tagesgeldkonto?
  • Wie funktioniert ein Tagesgeldkonto?
  • Was ist ein Referenzkonto?
  • Warum Tagesgeldkonto? – Die 5 wichtigsten Gründe

Hast du dich bisher gefragt, worin sich ein Tagesgeldkonto und Festgeldkonto unterscheiden?

Kenne den Unterschied zwischen Girokonto, Tagesgeldkonto und Festgeldkonto, um deine Finanzen optimal zu verwalten.

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Tagesgeldkonto oder Girokonto?

Was eignet sich besser für dich – Tagesgeldkonto oder Girokonto?

Unsere Antwort lautet: Für das normal Banking, benötigst Du ein Tagesgeldkonto und ein Girokonto. Warum?

Dein Girokonto dient für deine täglichen Finanzen. Du verwendest es um Überweisungen zu tätigen, deine Miete zu behalten und Gelder, wie beispielsweise deinen Lohn, zu empfangen.

Dein Tagesgeldkonto hingegen ist dein kurzfristiger Speicher. Du kannst Geld von deinem Girokonto (Referenzkonto) auf dein Tagesgeldkonto überweisen. Dort lässt du das Kapital arbeiten, erhältst Zinsen und parkst es bis sich eine gute Investitionschance anbietet.

Tagesgeldkonto oder Festgeldkonto?

Spannender ist die Frage, ob du ein Tagesgeldkonto oder Festgeldkonto benötigst?

Grundsätzlich gilt hierbei folgende Regel:

Kann ich ein Tagesgeld- und ein Festgeldkonto haben?

Tagesgeldkonto und Festgeldkonto schließen sich gegenseitig nicht aus. Du kannst sowohl ein Tagesgeldkonto nutzen als auch ein Festgeldkonto.

Unterschied zwischen Tagesgeld- und Festgeldkonto

Den Unterschied zwischen Tagesgeldkonto und Festgeldkonto zeigen wir dir jetzt.

Dabei schauen wir uns die vier folgenden Eigenschaften an: Zweck des jeweiligen Kontos, Zinsen auf das Konto, Verfügbarkeit und Sicherheit.

TagesgeldkontoFestgeldkonto
ZweckKurzfristiges Parken von GeldMittelfristige und festverzinsliche Anlage
ZinsenAbhängig vom Zinsniveau am GeldmarktAbhängig von der Laufzeit, bis zu 4% p.a. bei 36 Monaten
VerfügbarkeitJederzeitNach Ablauf des Anlagezeitraums (6-60 Monate)
SicherheitEinlagensicherungEinlagensicherung

Wir sehen also, dass sich die beiden Kontomodelle hinsichtlich Zweck, Verfügbarkeit und Zinsen unterscheiden. Die Sicherheit ist bei beiden durch die Einlagensicherung gegeben.

Das Tagesgeldkonto dient primär dazu, Geld zu parken. Du bekommst Zinsen auf dein Tagesgeldkonto, welche jedoch variieren. Auf das Geld kannst du jederzeit zugreifen.

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Ein Festgeldkonto hingegen ist eine mittel- bis langfristige Form der Anlage. Die Zinsen erfährst du bereits im Voraus und werden dir garantiert. Allerdings kannst du während des Anlagezeitraums nicht auf dein Geld zugreifen.

3. Tagesgeldkonto Zinsen: Was muss ich beachten?

Ein Tagesgeldkonto mit Zinsen: Utopie oder Realität?

Beginnen wir direkt mit der nüchternen Wahrheit: Für viele Anleger und Sparer ist seit dem Beginn der Niedrigzinspolitik durch die Europäische Zentralbank (EZB) der Traum von Zinsen, die mindestens die Inflation abdecken, nicht mehr realisierbar.

Die Rolle der EZB für das Zinsniveau

Die Tagesgeldkonto-Zinsen orientieren sich nämlich am Zinsniveau auf dem Geldmarkt. Das heißt, dass sie sich an den Leitzinsen orientieren, die von der Europäischen Zentralbank vorgegeben werden.

Unsere nachfolgende Grafik zeigt dir dieses Dilemma:

Entwicklung der Inflationsrate in Deutschland und dem Leitzins der EZB
Quelle: Statistisches Bundestamt; EZB

Seit dem Jahr 2010 liegt die Inflationsrate in Deutschland immer höher als die gemittelten Leitzinsen.

Inflation bei Tagesgeldkonten

Für Sparer sind dies keine guten Nachrichten. Wenn du also lediglich Geld auf deinem Tagesgeldkonto parkst, verlierst du aufgrund der Inflation effektiv Geld.

Eine Tagesgeldkonto Alternative wäre hier also das Festgeldkonto.

Die Zinsen auf dem Tagesgeldkonto können den Kaufkraftverlust durch die Inflation also nicht ausgleichen!

Da die EZB den Leitzins für den kompletten europäischen Raum vorgibt, gilt dieser Grundsatz auch für Banken im EU-Ausland.

Wir sehen allerdings auch, dass die Tagesgeldkonto Zinsen in den Jahren 1999 bis 2009 (teilweise) deutlich über der Inflationsrate lagen. Damit konnten Anleger enorm von dem Spareffekt und der Verwendung eines Tagesgeldkontos profitieren.

Tagesgeldkonto: Abgeltungssteuer und Freistellungsauftrag

Das Thema Steuern ist häufig unbeliebt.

Da jedoch Zinsen auf das Tagesgeldkonto gutgeschrieben werden, solltest du unbedingt die Abgeltungssteuer und den Freistellungsauftrag beachten.

Also: Tagesgeldkonto, Zinsen und Steuern: Was muss ich konkret beachten?

Jegliche Form von Zinsen, die du auf dein Tagesgeldkonto erhältst, gehören zu den Zinserträgen. Dabei handelt es sich um die sogenannten Einkünfte aus Kapitalvermögen.

Diese sind mit der Abgeltungssteuer in Höhe von 25% zuzüglich Solidaritätszuschlag (5,5%) und der eventuell anfallenden Kirchensteuer zu versteuern. Damit ergibt sich ohne die Kirchensteuer eine effektive Steuerlast in Höhe von 26,375%.

Effektiver Zins = Guthaben auf Tagesgeldkonto * Zinssatz * (1-Abgeltungssteuer zzgl. Soli)

In den aktuellen Zeiten ist dieser Effekt wohl zu vernachlässigen. Denn bei einer Verzinsung in Höhe von 0,05% p.a. musst du enorm viel Geld auf deinem Tagesgeldkonto haben, um nennenswerte Zinsen zu erhalten.

Beispiel

Im Jahr 2000 lag der Zinssatz bei rund 4,00% pro Jahr. Bei einem Betrag von 20.000 € auf deinem Tagesgeldkonto, hättest du eine jährliche Gutschrift in Höhe von 20.000 € * 0,04 = 800 € erhalten. Aufgrund der abzuführenden Abgeltungssteuer würden dir lediglich 589 € zur Verfügung stehen.

Die Berechnung erfolgt über 800 € * (1-0,26735) = 589 €.

Nutze den Sparer-Pauschbetrag und Freistellungsauftrag

Jede ledige Person hat in Deutschland die Möglichkeit, den sogenannten Sparer-Pauschbetrag zu nutzen. Dabei handelt es sich um einen Freibetrag in Höhe von 1.000 € bei Ledigen. Für Verheiratete liegt dieser Betrag bei 2.000 €.

Einkünfte aus Kapitalvermögen, die unter diesem Betrag liegen, sind steuerfrei. Um von diesem Effekt zu profitieren, kannst du einen Teil deines Pauschbetrag oder den vollständigen Pauschbetrag bei deiner Bank in Form eines Freistellungsauftrags geltend machen.

Beispiel

Wenn du im Jahr 2000 die Summe von 20.000 € mit 4% Zinsen p.a. auf deinem Tagesgeldkonto gehabt hättest, läge dein Zinsertrag bei 800 €. Du hättest bei deiner Bank nun den Sparer-Pauschbetrag in Höhe von 800 € geltend machen können und somit keine Steuern in Höhe von 211 € zahlen müssen.

4. Fazit: Wie funktioniert ein Tagesgeldkonto? – Die wichtigsten Aspekte zusammengefasst

Damit sind wir am Ende des Artikels mit der Frage “Was ist ein Tagesgeldkonto?”.

Hier noch einmal die wichtigsten “Lessons Learned” für dich zum Mitnehmen:

  • Ein Tagesgeldkonto ist ein Konto, um kurzfristig Geld anzulegen oder anzusparen
  • Damit ist ein Tagesgeldkonto kein Girokonto. Überweisungen, Daueraufträge oder Ähnliches können nicht mit dem Tagesgeldkonto abgewickelt werden
  • Du kannst jederzeit auf das Kapital zugreifen
  • Ein Tagesgeldkonto ist durch die gesetzliche Einlagensicherung geschützt
  • Die Tagesgeldkonto Zinsen orientieren sich am Leitzins
  • Ein Tagesgeldkonto benötigt immer ein Referenzkonto
  • Eine Tagesgeldkonto Alternative ist das Festgeldkonto. Du erhältst mehr Zinsen, kannst aber dafür nicht flexibel auf das Kapital zugreifen
  • Zinserträge sind steuerlich Einkünfte aus Kapitalvermögen und unterliegen der Abgeltungssteuer
  • Du kannst deinen Sparer-Pauschbetrag in Höhe von 1.000 € geltend machen

Mache dir also den Unterschied zwischen Girokonto, Tagesgeldkonto und Festgeldkonto bewusst, um für dich die optimale Konto-Strategie zu erarbeiten.

Wir hoffen, dass du einige neue interessante Aspekte aus diesem Artikel mitnehmen konntest.

Wenn du noch Freunde hast, denen eine Auffrischung im Thema Tagesgeldkonto gut tun würde, teile diesen Artikel gerne mit ihnen!

5. FAQ – Häufig gestellte Fragen zum Tagesgeldkonto

Daniel Wenz
Daniel Wenz
Gründer
Über den Autor
Ich bin Daniel und einer der Mitgründer von Finanzwissen. Seit nun mehr als 5 Jahren bin ich in Kryptowährungen investiert und seit 8 Jahren am Finanzmarkt. Mein M.Sc. in Wirtschaftsingenieurwesen unterstreicht meine Affinität und Liebe zu allen Themen rund um Finanzen, Wirtschaft und Technologie. Als Geschäftsführer von Bitcoin2Go weiß ich, wie man Wissen einfach, verständlich und mit Leidenschaft vermittelt.

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