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Junger Mann prüft Kennzahlen zur Aktienanalyse auf seinem Computer
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Aktienkennzahlen verstehen: Die 10 wichtigsten Finanzkennzahlen zur Aktienanalyse

Lesezeit 10 min.

Dennis Groß
Redakteur
Lektoriert vonSebastian Rau
Überprüft durchChristian Musanke
Aktien
Teil des Handbuchs
Aktien
Sieh dir an, wie wir bei Finanzwissen arbeiten

Aktienkennzahlen helfen dir bei der Analyse von Aktien. Mithilfe verschiedener Finanzkennzahlen kannst du im Rahmen der quantitativen Fundamentalanalyse, basierend auf Daten und Statistiken, eine Bewertung von Aktien vornehmen.

In diesem Ratgeber stellen wir dir unterschiedliche Kategorien von Aktienkennzahlen vor und gehen dabei auf drei Aspekte ein:

  • Kennzahlen zu Rentabilität und Ertrag
  • Bewertungskennzahlen (Multiplikatoren)
  • Kennzahlen zur Analyse der finanziellen Stabilität

Außerdem werfen wir einen Blick auf die wichtigsten Basiskennzahlen und Begriffe im Kontext der fundamentalen Aktienanalyse. Du erhältst zu allen Fachbegriffen eine ausführliche Definition sowie eine Übersicht, mit Formeln zur Berechnung der Kennzahlen.

Los geht es mit den Vorteilen einer Analyse mit Finanzkennzahlen.

1. Warum soll ich eine Analyse mit Aktienkennzahlen durchführen?

Neben der quantitativen Fundamentalanalyse auf Basis von Daten und Statistiken hast du auch die Möglichkeit Aktien mithilfe von qualitativen Merkmalen zu untersuchen. Dazu zählt die Analyse des Geschäftsmodells eines Unternehmens. Da die qualitative Fundamentalanalyse jedoch eher subjektiv ist, führt das bei der Bewertung von Aktien zu ungenauen Ergebnissen.

Dennoch ist die Analyse des Geschäftsmodells sinnvoll, um das zu bewertende Unternehmen und dessen Geschäftstätigkeit besser zu verstehen. Ergänzt man die qualitative mit der quantitativen Bewertung, erhält man eine vollumfängliche Fundamentalanalyse. Auf Grundlage dieser Ergebnisse kannst du rationale Anlageentscheidungen treffen. Es ist wichtig, dass du die Investition in ein Unternehmen ausführlich begründen kannst.

Diese Vorteile bieten die Aktien Finanzkennzahlen

Die Analyse mithilfe von verschiedenen Aktienkennzahlen erlaubt es dir, ein Unternehmen, dessen Geschäftstätigkeit und den wirtschaftlichen Erfolg in Zahlen zu verpacken. Dadurch kannst du den Erfolg oder auch Misserfolg eines Unternehmens sowie die Entwicklung in bestimmten Zeiträumen messen. Außerdem kannst du mit einer Analyse basierend auf Finanzkennzahlen, mehrere Aktien innerhalb einer Branche vergleichen und somit die besten Unternehmen eines Wirtschaftszweigs identifizieren.

Des Weiteren ermöglicht dir eine Aktienanalyse mit Kennzahlen, dass du nicht nur eine rationale Anlageentscheidung zum Zeitpunkt der ersten Investition triffst, sondern auch noch in 5 oder 10 Jahren deine Aktien bewerten kannst. Dies macht die wirtschaftliche Entwicklung messbar und zudem hast du die Gelegenheit zu prüfen, ob manche Konkurrenten inzwischen ein besseres Investment darstellen.

Die Aktienkennzahlen berechnet man auf Basis der von den Unternehmen veröffentlichten Geschäftszahlen und Prognosen. Das bedeutet, dass sie öffentlich zugänglich und jederzeit einsehbar sind.

In den folgenden Abschnitten befassen wir uns mit den wichtigsten Aktienkennzahlen. Zu Beginn erhältst du eine Übersicht zu den Grundlagen und den Basiskennzahlen.

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2. Basiskennzahlen für die Aktienanalyse – wichtige Grundlagen einfach erklärt

Mit Basiskennzahlen sind nicht zwingend Kennzahlen im herkömmlichen Sinne gemeint, dennoch handelt es sich hierbei um wichtige Werte und Begriffe, die du unbedingt kennen solltest.

Hier siehst du eine Auflistung der grundlegenden Basiskennzahlen für eine Aktienanalyse:

  • Aktienkurs: Der Aktienkurs allein sagt zwar nichts über die Bewertung einer Aktie aus, aber er ist die Grundlage für die Berechnung zahlreicher Formeln, denn er wird häufig mit verschiedenen Werten ins Verhältnis gesetzt. Als Aktienkurs bezeichnet man den aktuellen Preis eines börsennotierten Unternehmens. Zu diesem Preis wird ein Anteil, also eine Aktie, an der Börse gehandelt.
  • Marktkapitalisierung: Die Marktkapitalisierung bezeichnet man häufig auch als Börsenwert. Sie gibt an, wie viel die Aktien eines Unternehmens an der Börse wert sind. Dieser Wert schwankt natürlich, wie auch der Aktienkurs. Zur Berechnung der Marktkapitalisierung multiplizierst du einfach den Aktienkurs mit der Anzahl aller ausgegebenen Aktien.
  • Umsatz: Der Umsatz gibt an, wie viel Geld ein Unternehmen innerhalb eines bestimmten Zeitraumes einnimmt. Der Umsatz ist die Basis zur Berechnung diverser Kennzahlen. Ein Unternehmen mit hohen Umsätzen ist nicht unbedingt wirtschaftlich erfolgreich, denn es könnte trotz hoher Einnahmen Verluste erzielen.
  • Gewinn: Ob ein Unternehmen tatsächlich profitabel ist, erkennst du am Gewinn. Von den Umsätzen sind noch die Kosten, Abschreibungen, Zinsaufwendungen und Steuern abzuziehen. Erst dann erhältst du den Jahresüberschuss. Das ist nur eine vereinfachte Darstellung. In einer Gewinn-und-Verlust-Rechnung erfahren Investoren die Details.

Langfristig orientierte Anleger achten auf ein nachhaltiges Umsatz- und Gewinnwachstum, denn auf lange Sicht wird ein wirtschaftlich erfolgreicher Konzern auch an der Börse wertvoller.

Kurzfristig sind Schwankungen nicht auszuschließen und die Finanzkennzahlen lassen eventuell eine zu hohe oder zu niedrige Bewertung der Aktie vermuten, allerdings pendelt sich die Aktienbewertung mit der Zeit ein. Für dich als Investor ist es wichtig, dass ein Unternehmen auf Dauer profitabel arbeitet und ein nachhaltiges Wachstum erzielt.

Du kennst jetzt die wichtigsten Grundlagen, daher folgt als Nächstes die Vorstellung der Kennzahlen zu Ertrag und Rentabilität.

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3. Aktienkennzahlen zu Ertrag und Rentabilität

Wie zuvor erwähnt, betrachten wir in unserem Ratgeber Finanzkennzahlen aus unterschiedlichen Kategorien. In diesem Abschnitt geht es um Kennzahlen, die den Ertrag und die Rentabilität eines Unternehmens messen und ins Verhältnis setzen.

Bevor wir auf die einzelnen Kennzahlen, deren Bedeutung und Berechnung eingehen, klären wir zunächst, was Ertrag und Rentabilität bedeuten.

Ertrag, Rentabilität, Profitabilität

Rentabel und profitabel sind zwei Begriffe, die gern synonym verwendet werden, aber das ist nicht korrekt. Ein Unternehmen ist profitabel, sobald es einen Gewinn bzw. einen Überschuss erzielt. Die Rentabilität ist durch eine Profitabilität noch lange nicht gegeben.

Das klingt im ersten Moment etwas verwirrend, ist aber relativ schnell erklärt.

Ein Beispiel: Aktie X hat am Ende des Jahres einen Gewinn von 10 € erwirtschaftet. Damit ist das Unternehmen definitionsgemäß profitabel. Allerdings hat der Konzern 5 Millionen Euro Kapital eingesetzt, um diesen kleinen Gewinn zu erzielen. Daher ist das Unternehmen nicht rentabel.

Wir können also festhalten: Je größer der Gewinn und je niedriger das dafür eingesetzte Kapital ausfällt, desto rentabler ist das Unternehmen. Folglich können zwei Unternehmen, die man vergleicht, profitabel sein, jedoch wirtschaftet das eine rentabel, der andere Betrieb wiederum nicht.

Folglich ist es wichtig, nicht nur auf den Jahresüberschuss bzw. die Profitabilität, sondern auch auf die Rentabilität bei der Aktienanalyse zu achten.

Im Folgenden stellen wir dir drei Aktienkennzahlen zu Rentabilität/Ertrag genauer vor:

  1. Eigenkapitalrendite
  2. Umsatzrendite
  3. EBIT/EBITDA-Marge

Los geht es mit der Eigenkapitalrendite.

Eigenkapitalrendite: Verzinsung des eingebrachten Eigenkapitals

Mithilfe der Kennzahl Eigenkapitalrendite findest du heraus, wie sich das eingebrachte Eigenkapital verzinst bzw. welche Rendite erzielt wird.

Diese Kennzahl wird berechnet, indem man den Jahresüberschuss und das durchschnittliche Eigenkapital des Geschäftsjahres ins Verhältnis setzt. Lediglich den Gewinn mehrerer Unternehmen miteinander zu vergleichen, sagt noch nichts darüber aus, wie rentabel mit dem eingebrachten Kapital gewirtschaftet wird. Daher ist die Eigenkapitalrendite eine gute Vergleichsgröße.

Umsatzrendite: wie viel Gewinn von einem Euro Umsatz?

Zur Berechnung der Umsatzrendite benötigt man ebenfalls den Jahresüberschuss. Diesen teilt man durch die Umsatzerlöse. Dadurch erfährst du, wie viel Cent an Gewinn ein Unternehmen pro Euro Umsatz generiert.

Formel für die Umsatzrendite

Eine hohe Umsatzrendite deutet auf Alleinstellungsmerkmale und eine hohe Marktmacht hin, während eine niedrige Umsatzrentabilität bedeuten könnte, dass eher ein intensiver Wettbewerb herrscht.

EBIT/EBITDA-Marge: wichtige Kennzahl in der Aktienanalyse

Zur Berechnung der EBIT/EBITDA-Marge setzt man das EBIT bzw. das EBITDA ins Verhältnis zu den Umsatzerlösen eines Unternehmens. Das EBIT wird häufig als operatives Ergebnis oder Betriebsergebnis bezeichnet, denn dieser Wert ist der Gewinn vor Steuern und Zinsen. Das EBITDA liegt noch zwei Stufen darüber, hier kommen noch Abschreibungen von Sachanlagen und immateriellen Vermögensgegenständen hinzu.

Beide Margen ermöglichen einen Vergleich über Branchen und Regionen hinweg, denn unterschiedliche Steuerbelastungen, Rechnungslegung oder Abschreibungsmethoden spielen hierbei keine Rolle und man vergleicht tatsächlich die Leistung des operativen Geschäfts.

Als Nächstes werfen wir einen Blick auf die wichtigsten Bewertungskennzahlen.

4. Die wichtigsten Bewertungskennzahlen für Aktien im Überblick

In diesem Kapitel bekommst du eine Übersicht zu fünf Bewertungskennzahlen. Wer sich mit der Fundamentalanalyse auseinandersetzt, wird zwangsläufig auf diese Aktienkennzahlen stoßen. Diese Bewertungsmultiplikatoren (Equity-Multiplikatoren) setzen die wichtigsten Positionen aus der Bilanz und der Gewinn-und-Verlust-Rechnung (GuV) ins Verhältnis zur Marktkapitalisierung.

  1. Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV)
  2. Kurs-Umsatz-Verhältnis (KUV)
  3. Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV)
  4. Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV)
  5. Price-Earning-to-Growth-Ratio (PEG)

Die erste Bewertungskennzahl, die wir dir vorstellen, ist eine der beliebtesten im Bereich der Aktienanalyse.

Aktienkennzahl KGV (Kurs-Gewinn-Verhältnis)

Eine der am häufigsten genannten und verwendeten Aktienkennzahlen im Kontext der Fundamentalanalyse ist das KGV. Diese Kennzahl berechnest du, indem du die Marktkapitalisierung durch den Jahresüberschuss teilst. Bezogen auf eine einzelne Aktie könntest du auch den Aktienkurs und den Gewinn je Aktie ins Verhältnis setzen.

Formel zur Berechnung des KGV

Wenn möglich, sollte man beim KGV den erwarteten Gewinn als Basis verwenden. Sollte keine plausible Prognose vorliegen, nimmst du einfach den Gewinn des vergangenen Geschäftsjahres.

Auf den ersten Blick erscheint ein Unternehmen mit niedrigem KGV als günstig bewertet. Ein hohes KGV deutet dann auf eine Überwertung hin? So einfach ist es nicht. Daher ist es wichtig, niemals allein auf das KGV bei einer umfangreichen Analyse zu vertrauen.

Entscheidend bei der Betrachtung ist zum einen, in welchem Bereich das Unternehmen tätig ist und ob es ein Wachstumsunternehmen oder ein etabliertes, langsam wachsendes Unternehmen ist. Ein hohes KGV könnte durch ein starkes Gewinnwachstum relativiert werden.

Demzufolge ist es beim Kurs-Gewinn-Verhältnis besonders wichtig, die Entwicklung des Gewinns und die Hintergründe zu prüfen.

Finanzkennzahl KUV (Kurs-Umsatz-Verhältnis)

Ein weiterer beliebter Multiplikator ist das Kurs-Umsatz-Verhältnis. Das KUV ist besonders relevant, wenn du dir die Bewertung von Unternehmen anschaust, die ein starkes Umsatzwachstum verzeichnen, jedoch noch keine Gewinne erzielen.

Dadurch kannst du Unternehmen, die noch nicht profitabel sind, jedoch ein starkes Wachstum erzielen, bewerten und miteinander vergleichen.

Bewertungskennzahl KBV (Kurs-Buchwert-Verhältnis)

Das Kurs-Buchwert-Verhältnis ist eine Aktienkennzahl, die früher sehr beliebt war, aber heute nicht mehr so viel Beachtung findet. Die anderen Bewertungskennzahlen sind ertragsorientiert, wohingegen das KBV auf einer Bilanzgröße basiert. Als Grundlage zur Berechnung dient hierbei das Eigenkapital.

Formel zur Berechnung des KBV

Eine KBV über 1 könnte auf eine Überbewertung hindeuten, während ein Kurs-Buchwert-Verhältnis unter 1 eine Unterbewertung signalisiert. Allerdings wäre dies eine zu einseitige und nicht zielführende Betrachtung. Ein niedriges KBV könnte ebenso bedeuten, dass der Markt anhaltende Verluste einpreist.

Für eine umfassende Aktienanalyse benötigst du daher weitere Kennzahlen.

KCV (Kurs-Cashflow-Verhältnis)

Zur Berechnung des Kurs-Cashflow-Verhältnisses zieht man die Marktkapitalisierung und den Cashflow eines Unternehmens heran.

Den Cashflow und die Cashflowrechnung stellen wir dir in separaten Ratgebern ausführlicher vor, da es ein wichtiges Thema ist, das eine umfangreiche Erklärung erfordert. Bei der Berechnung verwendet man in der Regel den Cashflow aus laufender Geschäftstätigkeit (operativer Cashflow).

Im Gegensatz zum Jahresüberschuss können wir erst durch die Analyse des Cashflows beurteilen, welche Mittel einem Unternehmen in einem bestimmten Zeitraum zu- und abgeflossen sind.

Aktienkennzahl PEG-Ratio (Price-Earnings-to-Growth-Ratio)

Zum Schluss werfen wir noch einen Blick auf das PEG-Ratio. Hierbei wird das KGV ins Verhältnis zum erwarteten Gewinnwachstum gesetzt.

Formel zur Berechnung der PEG-Ratio

Insbesondere bei jungen Unternehmen oder Wachstumsaktien ist eine Einschätzung, die lediglich auf dem KGV basiert, zu kurz gegriffen. Daher gibt es eine Bewertungskennzahl, die zusätzlich das Gewinnwachstum in die Betrachtung einbezieht.

Ein starkes Gewinnwachstum kann ein auf den ersten Blick zu hoch erscheinendes KGV relativieren. Demzufolge lohnt es sich vor allem bei Wachstumswerten das PEG-Ratio genauer anzuschauen.

Das war es mit den wichtigsten Bewertungskennzahlen für Aktien. Jetzt stellen wir dir zwei Kennzahlen in Bezug auf die finanzielle Stabilität vor.

5. Kennzahlen zur finanziellen Stabilität eines Unternehmens

Im Folgenden bekommst du eine kurze Übersicht zur Eigenkapitalquote und dem Verschuldungsgrad. Beide Kennzahlen geben Aufschluss über die finanzielle Stabilität eines Unternehmens.

Eigenkapitalquote: Eigenkapital im Verhältnis zum Gesamtkapital

Die Eigenkapitalquote berechnest du, indem du das Eigenkapital in Relation zur Bilanzsumme setzt.

Formel für die Eigenkapitalquote

Eine niedrige Eigenkapitalquote (EK-Quote) bedeutet, dass das betrachtete Unternehmen zur Finanzierung überwiegend Fremdkapital nutzt und nur wenig Eigenkapital in der Bilanz ausweist. Im Gegensatz dazu deutet eine hohe EK-Quote auf ein eher konservativ finanziertes Unternehmen hin, weil der Anteil des Fremdkapitals geringer ausfällt.

Jetzt kann man weder eine hohe noch eine niedrige EK-Quote pauschal als gut oder schlecht bezeichnen. Ein gewisser Fremdkapitalanteil ist ohnehin in jedem Unternehmen vorzufinden.

Einerseits verringert eine hohe Eigenkapitalquote die Eigenkapitalrendite, da das Unternehmen hauptsächlich Eigenkapital statt Fremdkapital eingebracht hat. Andererseits birgt ein zu hoher Anteil an Fremdkapital das Potenzial für eine Überschuldung.

Letztlich hängt vieles davon ab, wie stabil das Geschäftsmodell und die daraus resultierenden Umsätze und Gewinne der Aktie sind. Folglich sind die Faktoren Risiko und Rendite sowie der Preis für Fremdkapital entscheidend.

Aktienkennzahl Verschuldungsgrad: Verhältnis von Fremdkapital zu Eigenkapital

Eine weitere Kennzahl zur Einschätzung der finanziellen Stabilität einer Aktie ist der Verschuldungsgrad.

Formel für den Verschuldungsgrad

Für die Berechnung des Verschuldungsgrades benötigst du zwei Angaben:

  1. Fremdkapital
  2. Eigenkapital

Diese Finanzkennzahl bezeichnet das Verhältnis von Fremdkapital zu Eigenkapital. Sie ist eine Alternative zur Fremdkapitalquote. Auch bei dieser Kennzahl gilt ohne nähere Betrachtung, dass ein höherer Verschuldungsgrad auf eine risikoreichere Aufstellung des Unternehmens hindeutet. Allerdings hat ein sehr niedriger Verschuldungsgrad zur Folge, dass die Eigenkapitalrendite sinkt.

Du kennst jetzt unsere Top zehn Aktienkennzahlen. Zu diesen und vielen weiteren Kennzahlen findest du bei uns ausführliche Artikel.

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6. Fazit: Aktienkennzahlen unterstützen dich bei der Bewertung von Aktien

Abschließend bekommst du von uns eine Zusammenfassung der wichtigsten Inhalte unseres Ratgebers über Aktienkennzahlen:

  1. Mithilfe von Finanzkennzahlen kannst du eine quantitative Fundamentalanalyse durchführen. Dies ermöglicht es dir, Aktien vor einem Investment zu bewerten und basierend auf Daten eine rationale Anlageentscheidung zu treffen.
  2. Es gibt zahlreiche Finanzkennzahlen, die im Bereich der Aktienanalyse zum Einsatz kommen. Daher ist es besonders wichtig, die Kennzahlen in Kategorien einzuordnen.
  3. Die wichtigsten Kennzahlen der Aktienanalyse messen die finanzielle Stabilität und die Rentabilität eines Unternehmens. Ferner besteht die Möglichkeit, mit diversen Bewertungskennzahlen (KGV, KUV) zu ermitteln, ob eine Aktie eher teuer oder günstig bewertet ist.
  4. Ein Unternehmen kann zwar profitabel sein, muss aber deshalb noch lange nicht rentabel wirtschaften. Die Rentabilität setzt den Gewinn/Jahresüberschuss ins Verhältnis zum eingesetzten Kapital.
  5. Neben der quantitativen Aktienanalyse mittels Kennzahlen gibt es noch die qualitative Fundamentalanalyse. Dabei wird primär das Geschäftsmodell eines Unternehmens betrachtet.

Aktienkennzahlen sind ein ausgezeichnetes Werkzeug für die Unternehmensanalyse und die Bewertung von Aktien, allerdings gibt es eine große Auswahl an Kennzahlen, wodurch insbesondere Einsteiger den Überblick verlieren könnten. Hinzu kommt noch der Faktor Zeit. Eine umfangreiche Aktienanalyse ist stets mit einem hohen Zeitaufwand verbunden.

Ein nicht zu vernachlässigender Faktor ist die Datenqualität. Schließlich sind die Daten die Grundlage für die Berechnung der Aktienkennzahlen, die dann wiederum als Argument für oder gegen ein Investment herangezogen werden.

Wenn man all diese Punkte näher betrachtet, so könnte man zum Schluss gelangen, dass eine quantitative Fundamentalanalyse auf Grundlage von Finanzkennzahlen nur für Fortgeschrittene und professionelle Anleger geeignet ist.

Einsteiger sollten sich daher zunächst mit den Grundlagen vertraut machen und sukzessive ihr Wissen zu den einzelnen Kennzahlen erweitern. Bei uns findest du separate Ratgeber zu allen aufgeführten Finanzkennzahlen.

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7. Häufige Fragen zu Aktien-Kennzahlen

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  • Über die Geschäftsmodellanalyse kannst du Wettbewerbsvorteile, Marktposition und das Zukunftspotential von Unternehmen einordnen.
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Dennis Groß
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Über den Autor
Ich bin gelernter Bankkaufmann und leidenschaftlicher Privatinvestor. Meine ersten Aktien habe ich im Alter von 14 gekauft und dabei die Börse kennengelernt. Seitdem beschäftige ich mich intensiv mit dem Geschehen an den Finanzmärkten und den unterschiedlichen Anlageklassen. Getreu dem Motto "man lernt nie aus" möchte ich mir ständig neues Wissen aneignen und so viel wie möglich an andere weitergeben.

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