Tagesgeldkonten für Kinder im Vergleich
Bereits in jungen Jahren können Eltern etwas für den Vermögensaufbau des eigenen Nachwuchs tun. Aufgrund des langen Anlagezeitraums ist das Kinderdepot zwar lukrativer und chancenorientierter, doch viele Eltern entscheiden sich aufgrund des Sicherheitsaspektes für ein Tagesgeldkonto.
Wir zeigen dir, welche Tagesgeldkonten für Kinder es gibt und welche Anbieter besonders attraktive Konditionen bieten.
1. Was ist ein Tagesgeldkonto für Kinder?
Immer wieder suchen Eltern nach Sparkonten für Kinder. Auch für unseren Sohn haben wir ein Tagesgeldkonto eröffnet, um einen Teil des Ersparten anzulegen.
Allerdings bietet nicht jede Bank auch ein Tagesgeldkonto für Minderjährige an. Hinzu kommt, dass sich die Konditionen teils stark voneinander unterscheiden, sodass sich hier ein Vergleich lohnt.
In der Regel kannst du das Kindertagesgeldkonto bei einer Bank eröffnen, welches auch ein Kinderkonto anbietet. In unserem Vergleich stellen wir dir die besten Kinderkonten im Detail vor.
Das Tagesgeldkonto für Kinder unterscheidet sich im Grunde nicht vom klassischen Tagesgeldkonto. Der einzige Unterschied ist der Kontoinhaber, denn dieses Konto läuft direkt auf den Namen deines Kindes. Folglich gilt hier auch der Sparerpauschbetrag deines Kindes, sodass die Zinsen im Regelfall steuerfrei sind.
Ein Tagesgeldkonto ist eine sichere Geldanlage. Allerdings sind hier die Zinsen variabel und orientieren sich am aktuellen Marktumfeld. Somit sind die Konditionen im aktuellen Marktumfeld attraktiv, in einer Niedrigzinsphase jedoch nicht wirklich gut.
Da Kinder bis zur Volljährigkeit einen langen Anlagehorizont haben, empfehlen wir Eltern das Sparen mittels eines ETF-Sparplans für Kinder. Dieser lässt sich bei einem Broker abschließend und bietet langfristig die größten Renditechancen. In unserem Junior-Depot-Vergleich findest du eine ausführliche Bewertung der besten Angebote am Markt.
2. Was zeichnet ein gutes Tagesgeldkonto für Minderjährige aus?
Zur Bewertung der unterschiedlichen Tagesgelder haben wir ein umfassendes Bewertungsschema entwickelt. Im Zuge dieses Vergleichs haben wir die Angebote der unterschiedlichen Banken analysiert und miteinander verglichen.
Nachfolgende Kriterien haben wir berücksichtigt:
- Zinsen: Das wohl wichtigste Bewertungskriterium sind die Zinsen. Hierbei ist zwischen Angeboten für Neu- und Bestandskunden zu unterscheiden.
- Einlagensicherung: Die Einlagensicherung spiegelt die Sicherheit des Tagesgelds wider. Besonders Tagesgelder aus Deutschland, Niederlande und Schweden überzeugen mit einer hohen Bonität.
- Kontoführung: Die Kontoführung sollte aus unserer Sicht einfach gestaltet sein. Gute Zinsen in Kombination mit einem schlechten Banking sind nicht sonderlich attraktiv.
- Kontoeröffnung: Die Eröffnung eines u18 Tagesgeldkontos ist etwas komplexer als bei einem Tagesgeld üblich. Eltern müssen hier nämlich das Sorgerecht nachweisen.
- Service: Abschließend haben wir auch den Service bewertet. Hierfür verwenden wir Nutzererfahrungen und Kontaktmöglichkeiten, um eine Bewertung abzuleiten.
Die Bewertung der aufgelisteten Tagesgeldkonten stellt sich wie folgt zusammen:
Die gleiche Bewertungsgrundlage findet auch in unserem Tagesgeldvergleich Anwendung. Dementsprechend kann es sein, dass eines der vorgestellten Konten zwar die besten Zinsen bietet, doch im absoluten Marktvergleich etwas abfällt.
3. Diese Kindertagesgelder haben wir verglichen
Für unseren Vergleich haben wir die Angebote aller etablierten Banken analysiert. Folgende Anbieter bieten ein Tagesgeldkonto für Kinder an:
Im Folgenden stelle ich dir kurz die unterschiedlichen Tagesgeldkonten für Kinder vor. Hierbei gehe ich dir eine kurze Zusammenfassung unserer Testergebnisse.
Quirion ist hat das beste Tagesgeldkonto für Kinder
Unser Vergleichssieger ist quirion mit dem Zinskonto. Dein Nachwuchs erhält hier bis zur generellen Anpassung der Zinsen 2,75 % im Jahr. Die Zinsen werden zudem quartalsweise ausgeschüttet, sodass die effektive Verzinsung aufgrund des Zinseszinseffekts etwas höher ausfällt.
Im Vergleich zu anderen Anbietern, die mit hohen Neukundenzinsen werben, wirken die Zinsen bei quirion erst mal niedrige. Bedenkst du allerdings, dass du nicht regelmäßig ein neues Kindertagesgeld eröffnen musst, sind die Konditionen wirklich attraktiv.
Zudem steht die quirin Bank hinter dem Zinskonto, die besonders etabliert ist. Ebenfalls hervorzuheben ist bei quirion der hervorragende Roboadvisor. Dieser überzeugte in unserem quirion Test und erzielte eine gute Bewertung.
Die Comdirect ist der beste Anbieter für Kinderprodukte
Den zweiten Platz in unserem Vergleich erzielt die Comdirect. Das Tagesgeldkonto der Comdirect erzielt im Test 85 % und bietet Neukunden attraktive 3,25 %.
Anschließend fallen die Zinsen auf nur noch 0,75 %. Dafür können Eltern bei der Comdirect eines der besten Kinderdepots abschließend und dort in ETFs und Geldmarkt-ETFs investieren.
Zusätzlich gehört auch das Comdirect Kinderkonto zu unseren Testsiegern. Damit bietet dieser Anbieter das beste Gesamtpaket für Eltern, die alle Produkte bei einer Bank haben möchten.
- Sehr gute Zinsen für Neukunden
- Modernes Banking
- Hervorragender Kundenservice
Die Opel Direktbank bietet die besten Neukundenkonditionen
Eltern, die auf der Suche nach den besten Neukundenkonditionen sind, sollten einen Blick auf das Tagesgeld der Opel Direktbank werfen. Hier winken für einen Zeitraum von 3 Monaten 3,60 % – zusätzlich werden die Zinsen monatlich gutgeschrieben.
Nach dem Aktionszeitraum sinkt der Zinssatz auf 1,50 %. Hier bieten andere Banken in unserem Kindertagesgeld Vergleich bessere Konditionen. Dafür ist die Geldanlage hier nicht auf einen fixen Betrag limitiert.
Abzüge gibt es aufgrund der französischen Einlagensicherung, die aufgrund der herabgesetzten Bonität zu monieren ist. Insgesamt bietet auch die Opel Direktbank ein gutes u18 Tagesgeld.
- 3,60 % für Neukunden
- Monatliche Zinsgutschriften
- Modernes Online-Banking
ING – eines der beliebtesten Tagesgeldkonten für Minderjährige
Ähnlich wie die Comdirect bietet auch die ING ein hervorragendes Paket für Eltern an. So können Eltern hier ein Junior Depot, ein Kinderkonto und eben das Kindertagesgeld eröffnen.
Was uns im Vergleich nicht so gefällt, ist die analoge Kontoeröffnung. Hier musst du Unterlagen ausfüllen und per Post versenden.
Die Zinsen fallen mit 3,30 % für Neukunden in den ersten 6 Monaten attraktiv aus. Anschließend gibt es noch 1,25 %, was für eine Bafin-regulierte Bank gut ist.
Auch in unserem Test konnte das ING Tagesgeldkonto überzeugen und eine solide Bewertung von 85 % erzielen.
- Attraktive Konditionen für Neukunden
- Sehr gutes Online-Banking
- Digitaler Prozess zur Kontoeröffnung
Die Renault Bank direkt bietet ein gutes Tagesgeld für Minderjährige
Den Start macht das Tagesgeldkonto der Renault Bank direkt. Diese französische Direktbank überzeugt mit hohen Zinsen für Neukunden. Zum Zeitpunkt unseres Tests gibt es 3,50 % für 3 Monate.
Im Anschluss sinkt der Zinssatz zwar, doch mit 2,7 % p. a. bietet das Tagesgeldkonto auch hier eine attraktive Verzinsung. Zudem zahlt die Renault Bank direkt monatlich Zinsen aus.
Punktabzug gibt es dafür aufgrund der französischen Einlagensicherung, die weniger sicher als die deutsche Einlagensicherung ist. Die Kontoverwaltung konnte uns im Test des Renault Bank direkt Tagesgelds überzeugen.
- Hohe Zinsen für Neukunden
- Auch Bestandskunden erhalten hohe Zinsen
- Zinsen gelten bis zu 250.000 €
Consorsbank – ein hervorragendes Depot mit Tagesgeld
Die Consorsbank ist in diesem Vergleich eine kleine Besonderheit, denn primär müssen Eltern hier ein Depot eröffnen. Zum Depot gibt es dann ein Tagesgeldkonto mit attraktiven 3,50 % im Jahr.
Die Konditionen erhalten Eltern dann für die nächsten 5 Monate, die Zinsen gibt es vierteljährlich. Im Fokus sollte bei diesem Produkt allerdings das hervorragende Junior Depot stehen.
Eine Abwertung mussten wir allerdings aufgrund der französischen Einlagensicherung vornehmen.
- 3,50 % für Neukunden
- Gute Verwaltung im Online Banking
- Umfangreiches Produktangebot
Bei der DKB gibt es ein gutes Gesamtpaket
Die DKB bietet eines der besten Kinderkonten am Markt an. Beim Tagesgeld ist das allerdings nicht der Fall, denn die Konditionen fallen mit 1,75 % im aktuellen Marktumfeld zu gering aus.
Dafür gibt es die Zinsen dauerhaft und ohne Aktionszeitraum. Etwas schade ist aus unserer Sicht die Kopplung der Kinderprodukte an ein bestehendes Elternkonto. Wer lediglich ein Tagesgeld für den Nachwuchs eröffnen möchte, wird hier nicht glücklich.
Folglich fällt das Tagesgeld im direkten Vergleich auch etwas ab im direkten Vergleich zu Konkurrenz.
- Dauerhaft 1,75 %
- Auch Kinderkonto und Depot
- Verwaltung aus Elternkonto
Attraktive Zinsen bei der niederländischen Neobank bunq
Mit bunq haben wir auch ein niederländisches Fintech in unserem Kindertagesgeld-Vergleich aufgenommen. Hier erhalten Kunden bis zum Jahresende 3,36 % auf das angelegte Kapital.
Zusätzlich zahlt bunq die Zinsen sogar wöchentlich aus. Damit profitieren Eltern und Kinder von einer bestmöglichen Verzinsung des angelegten Kapitals.
Sehr gut schneidet Bunq auch bei der Sicherheit ab. Grund hierfür ist die hohe Bonität der Niederlande, die sich auf einem Niveau der deutschen Einlagensicherung befindet.
Die 1822direkt bietet bekannte Sparkassenqualität
Sparkassen sind beliebt – und das mit gutem Grund. Die 1822direkt ist die Direktbank der Sparkasse Frankfurt und bietet ein gutes Tagesgeld mit Neukundenkonditionen von 3,10 %.
Allerdings fällt der Zinssatz nach 6 Monaten auf 0,60 % ab. Diese Verzinsung ist für eine langfristige Anlage bei einem Kind zu gering, sodass in diesem Falle ein Wechsel anstehen sollte.
Dafür kann 1822direkt bei allen weiteren Testkriterien überzeugen und mit 80 % eine insgesamt gute Testbewertung erzielen.
Das Kindertagesgeld der Targobank ist gut
Ein ebenfalls gutes Testergebnis kann die Targobank erzielen. In den ersten 6 Monaten erhalten Kinder hier 3,10 % im Jahr. Anschließend fällt der Zinssatz allerdings auf 0,60 %, sodass auch hier ein Wechsel empfehlenswert ist.
Dafür gibt es bei der Targobank keine Limitierung des Anlagebetrags. Zusätzlich profitieren Kunden hier von einem umfassenden Angebot an Finanzprodukten und einem gut ausgebauten Filialnetzwerk.
Das Banking ist aus unserer Sicht etwas überholt und könnte einen neuen Anstrich vertragen.
4. Darauf solltest du bei der Eröffnung eines Tagesgelds für Kinder achten
Möchtest du ein Tagesgeldkonto für ein minderjähriges Kind eröffnen, dann ist hierfür eine Zustimmung der Sorgeberechtigten erforderlich.
Die Zustimmung zur Kontoeröffnung holen sich die Banken entweder durch Unterschrift der Erziehungsberechtigten auf dem Kontoantrag oder durch eine separate Einverständniserklärung.
Dementsprechend müssen die Eltern im Rahmen der Kontoeröffnung ebenfalls eine Verifizierung durchlaufen. Hierfür ist ein amtliches Ausweisdokument wie der Personalausweis erforderlich. Zeitgleich muss der Bank eine Geburtsurkunde zur Verfügung gestellt werden. Einige Banken fordern hier das Originaldokument an, welches nach erfolgter Prüfung zurückgesendet wird.
Grundsätzlich ist die Eröffnung eines Tagesgeldkontos einfacher, da die Anforderungen aus dem BGB für die Banken einfacher zu erfüllen sind. So ist nämlich lediglich eine Führung auf Guthabenbasis erlaubt und bei einem Tagesgeldkonto möglich.
Wer darf ein Tagesgeld für Kinder eröffnen?
Nun möchte ich dir noch kurz zeigen, wer überhaupt ein Tagesgeldkonto für Minderjährige eröffnen darf. Im Regelfall sind die Eltern auch die Erziehungsberechtigten.
Ist dies nicht der Fall, wird ein Gericht eine andere Geschäftsfähige Person mit dieser Aufgabe betrauen. Diese Person gilt nun als Vormund und darf Geschäfte für das Kind tätigen.
Es kann auch vorkommen, dass das Gericht den Eltern einen Teil des Sorgerechts entzieht. In diesem Fall gibt es einen Ergänzungspfleger oder Pfleger, der die Eltern bei der Erziehung unterstützt.
Der Pfleger oder Ergänzungspfleger darf nur in festgelegten Angelegenheiten als gesetzlicher Vertreter fungieren.
In der Praxis können Pfleger, Ergänzungspfleger oder Vormund vom Jugendamt gestellt werden oder aus der Familie des Kindes sein.
5. Achtung: Nur das Geld des Kindes auf dem Tagesgeld anlegen
Abschließend möchte ich dir noch einen wichtigen Tipp mitgeben. Immer wieder kommt es vor, dass Eltern den Sparerpauschbetrag des eigenen Nachwuchs nutzen, um steuerfrei Zinsen zu erhalten.
Aktuell steht jeder natürlichen Person ein Pauschbetrag von 1.000 € zu, somit auch Kindern. Reizen Familien die üblichen 2.000 € für verheiratete Paare aus, greifen sie gerne auf den Freibetrag des Nachwuchs zu.
Um vom Freibetrag zu profitieren, musst du einen Freistellungsauftrag bei deiner Bank stellen. Viele Banken bieten hierfür digitale Formulare an.
Allerdings ist hierbei Achtung geboten, denn aus rechtlicher Betrachtung handelt es sich bei der Anlage eigenen Geldes auf dem Tagesgeld des Kindes um einen Gestaltungsmissbrauch. Du nutzt einen Freibetrag aus, der dir nicht zusteht, um Steuern zu sparen.
Sollte dieser Missbrauch beim Finanzamt auffallen, musst du den nicht versteuerten Betrag nachversteuern. Je nach Zeitraum können hier hohe Zinskosten anfallen. Aus diesem Grund raten wir von einer missbräuchlichen Verwendung der Freibeträge des Kindes ab. Stattdessen sollten hier nur Gelder angelegt werden, welche dem Kind auch wirklich gehören.
Klassischerweise erhält dein Kind Gelder durch Schenkungen oder durch eigene Arbeit.