Gleitende Durchschnitte (engl. Moving Averages) gehören zu den meistgenutzten Trading Indikatoren. Selbst Investoren, die ihre Entscheidungen vorrangig auf fundamentale Analysen stützen, nutzen beispielsweise den 200-Tage gleitenden Durchschnitt, um die Marktstimmung und den Trend eines Wertpapiers zu bestimmen. Ein gleitender Durchschnitt hilft, den Trend zu erkennen sowie Widerstände und Unterstützungen zu bestimmen.
Warum auch du bei der technischen Analyse in jedem Fall auf einen oder mehrere gleitende Durchschnitte achten solltest, erklären wir dir in diesem Artikel. Wir zeigen dir, wie ein gleitender Durchschnitt dargestellt wird, welche verschiedenen Arten es gibt und welche Trading-Strategien du mit einem gleitenden Durchschnitt umsetzen kannst.
1. Was ist ein Gleitender Durchschnitt?
Ein gleitender Durchschnitt im Chart bietet Orientierung und kann dir als Trader klare Kaufsignale und Verkaufssignale anzeigen. Wie der gleitende Durchschnitt im Chart dargestellt wird, wie du ihn interpretierst und mit welchen Formeln du einen gleitenden Durchschnitt selbst berechnen kannst, erklären wir dir in diesem Abschnitt.
Darstellung des gleitenden Durchschnitts im Chart
In vielen Trading-Charts wirst du neben den historischen Kursbewegungen verschiedene Linien sehen. Meistens handelt es sich dabei um gleitende Durchschnitte (engl. Moving Average, kurz MA), die den durchschnittlichen Kursverlauf über die Vergangenheit visualisieren.
Ein gleitender Durchschnitt zeigt den Durchschnitt des Kurses eines Wertpapiers über einen bestimmten Zeitverlauf an. Die sich daraus ergebende Linie wird im Kurschart eingezeichnet. Du kannst sie zur Erkennung von Trends, Unterstützungs- und Widerstandsniveaus und potenziellen Kursumkehrungen verwenden.
Einige der am häufigsten verwendeten gleitenden Durchschnitte auf Tagesbasis sind:
- 10 Tage gleitender Durchschnitt
- 20 Tage gleitender Durchschnitt
- 50 Tage gleitender Durchschnitt
- 150 Tage gleitender Durchschnitt
- 200 Tage gleitender Durchschnitt
Darüber hinaus werden gleitende Durchschnitte jedoch auch auf Wochenbasis oder als kurzfristige Day-Trading Indikatoren auf Stunden- oder Minutenbasis ermittelt.
Interpretation des Moving Average
Der Moving Average oder auch gleitender Durchschnitt ist einer der am häufigsten verwendeten Trading Indikatoren. Insbesondere die Kombination kurz laufender und langlaufender Durchschnitte hilft, die Veränderungen der Trends eines Wertpapiers zu bestimmen.
Wenn der kurzfristige gleitende Durchschnitt (z. B. der 10-Tage-Durchschnitt) den langfristigen gleitenden Durchschnitt (z. B. den 20-Tage-Durchschnitt) übersteigt, gilt dies als Signal für einen übergeordneten Aufwärtstrend. Als Trader solltest du versuchen, zu Beginn eines neuen Trends immer in Trendrichtung zu handeln, um die Chancen auf deine Seite zu holen.
Wenn umgekehrt der kurzfristige gleitende Durchschnitt den langfristigen gleitenden Durchschnitt unterschreitet, gilt dies als Abwärtssignal und deutet darauf hin, dass der Kurs des Wertpapiers weiter fallen könnte.
Neben der Trendrichtung kannst du mithilfe der gleitenden Durchschnitte auch viele weitere Rückschlüsse für deine technische Analyse ziehen.
Verhalten des Kurses nahe der Gleitenden Durchschnitte | Identifizierung von Widerständen und Unterstützungen |
Steigung eines gleitenden Durchschnitts | Bestimmung der Trendstärke |
Abstand zwischen Kurs und Gleitender Durchschnitt | Interpretation überkaufter und überverkaufter Zustände |
Formel zum Berechnen des einfachen gleitenden Durchschnitts
Der einfache gleitende Durchschnitt (Simple Moving Average, kurz SMA) ist der einfachste Typ des gleitenden Durchschnitts. Er wird berechnet, indem die Schlusskurse eines Wertpapiers über einen bestimmten Zeitraum addiert und durch die Anzahl der Zeiträume geteilt werden.
Ein 20-Tage-SMA wird zum Beispiel berechnet, indem du die Schlusskurse der letzten 20 Tage addierst und durch 20 teilst.
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2. Arten des Gleitenden Durchschnitts im Trading
Den einfachen gleitenden Durchschnitt haben wir nun kennengelernt. Über die Zeit haben Trader jedoch viele weitere Arten der gleitenden Durchschnitte entwickelt, um in verschiedenen Märkten besondere Vorteile herauszuarbeiten. Neben dem Simple Moving Average gibt es beispielsweise noch einen Exponential Moving Average oder einen Weighted Moving Average.
In diesem Abschnitt werfen wir einen Blick auf die verschiedenen Arten der gleitenden Durchschnitte und erklären, welche Vorteile die einzelnen Arten haben und mit welcher Formel du die verschiedenen Moving Averages berechnen kannst.
Bezeichnung | Englische Bezeichnung | Kurzbeschreibung |
---|---|---|
Einfacher gleitender Durchschnitt (GD) | Simple Moving Average (SMA) | Schlusskurse eines bestimmten Zeitraums werden addiert und durch die Anzahl der Zeiträume geteilt |
Exponentieller gleitender Durchschnitt | Exponential Moving Average (EMA) | Jüngsten Kursen wird mehr Gewicht beigemessen |
Gewichteter gleitender Durchschnitt | Weighted Moving Average (WMA) | Jüngsten Preisen wird größere Bedeutung beigemessen (stärker als SMAs und schwächer als EMAs) |
Gleitender Hull-Durchschnitt | Hull Moving Average (HMA) | Verzögerungen werden durch gewichtete Durchschnitte eliminiert, indem die Quadratwurzel des Zeitraums verwendet wird (reagieren besser auf aktuelle Kursbewegungen) |
Adaptiver gleitender Durchschnitt | Adaptive Moving Average (AMA) | Glättungsfaktor wird an die Volatilität des Wertpapiers angepasst (reagiert stärker auf volatile Märkte und schwächer auf stabile Märkte) |
Exponential Moving Average EMA
Ein exponentieller gleitender Durchschnitt (Exponential Moving Average, kurz: EMA) misst den jüngsten Kursen mehr Gewicht bei. Das bedeutet, dass die jüngsten Datenpunkte als wichtiger gewertet werden. EMAs reagieren im Vergleich zu SMAs stärker auf jüngste Kursänderungen.
Exponentielle gleitende Durchschnitte sind eine sehr beliebte Art von gleitendem Durchschnitt, die im Trading als technischer Indikator verwendet wird. Gerade trendstarke Wertpapiere neigen häufig zu heftigen Kursreaktionen, weshalb eine höhere Gewichtung der jüngsten Kursbewegungen von Vorteil sein kann.
Für die Berechnung wird zuerst die Differenz des heutigen Schlusskurses mit dem EMA von gestern gebildet. Die Differenz wird mit einem EMA-Faktor multipliziert, der in Abhängigkeit von dem Zeitraum des EMA gebildet wird. Anschließend wird der EMA von gestern mit dem Produkt addiert. Nachfolgend ist die Formel zur Berechnung des EMA dargestellt.
Gewichteter gleitender Durchschnitt (WMA):
Der Gewichtete gleitende Durchschnitt (Weighted Moving Average, kurz: WMA) wird ermittelt, indem jedem Preispunkt im Zeitraum eine Gewichtung zugewiesen wird. So wird den jüngsten Preisen eine größere Bedeutung beigemessen.
WMAs reagieren im Vergleich zu SMAs stärker auf jüngste Kursänderungen, im Vergleich zu EMAs jedoch weniger stark.
Um einen gewichteten gleitenden Durchschnitt (WMA) zu berechnen, musst du zuerst die Zeitspanne für den gleitenden Durchschnitt bestimmen (z. B. fünf Handelsperioden). Anschließend musst du jedem der fünf Handelsperioden eine Gewichtung zuweisen, wobei die Summe der Gewichte insgesamt 1,0 ergeben sollte. Diese Gewichte werden mit dem jeweiligen Schlusskurs des Handelstages multipliziert und anschließend die Werte addiert.
Wenn du einen 5-Tage-WMA berechnen möchtest, könntest du zum Beispiel folgende Gewichte wählen:
Handelstag | Schlusskurs | Gewichtung | WMA-Wert |
---|---|---|---|
Tag 1 | Schlusskurs = 60 EUR | 0,05 | 0,05 x 60 EUR = 3,00 EUR |
Tag 2 | Schlusskurs = 62 EUR | 0,10 | 0,10 x 62 EUR = 6,20 EUR |
Tag 3 | Schlusskurs 64 EUR | 0,15 | 0,15 x 64 EUR = 9,60 EUR |
Tag 4 | Schlusskurs 66 EUR | 0,20 | 0,20 x 66 EUR = 13,20 EUR |
Tag 5 | Schlusskurs = 68 EUR | 0,50 | 0,50 x 68 EUR = 34,00 EUR |
Summe | - | 1,00 | 66,00 EUR |
Gleitender Hull-Durchschnitt
Der gleitende Hull-Durchschnitt (Hull Moving Average, kurz: HMA) verwendet im Gegensatz zum SMA gewichtete Durchschnitte und eliminiert somit die Verzögerung, indem die Quadratwurzel des Zeitraums und nicht der Zeitraum selbst verwendet wird. HMAs sind so konzipiert, dass sie besser auf aktuelle Kursbewegungen reagieren als herkömmliche SMAs.
Um einen gleitenden Hull-Durchschnitt (HMA) zu berechnen, musst du zuerst die Zeitspanne für den gleitenden Durchschnitt bestimmen (z. B. 10 Handelstage). Anschließend bestimmst du einen gleitenden Durchschnitt für den gesamten Zeitraum (10 Handelstage) sowie einen WMA für die erste Hälfte des Zeitraums (z. B. 5 Tage für einen 10-Tage-HMA). Den 5-Tage-WMA multiplizierst du mit 2 und ziehst davon den 10-Tage-WMA ab. Aus diesen neu gebildeten Werten bestimmst du nun einen neuen gewichteten 10-Tage-Durchschnitt, den sogenannten Hull Moving Average.
- WMA(5) berechnen
- WMA(10) berechnen
- WMA(5) x 2 – WMA(10) für jeden Tag
- HMA(10) = gewichteter MA mit Werten aus Schritt 3
Du merkst wahrscheinlich, dass diese Berechnung bereits ziemlich verwirrend und komplex ist. Du musst den Hull-Durchschnitt zwar nicht selbst berechnen, sondern kannst ihn mithilfe geeigneter Trading-Software automatisch ermitteln lassen. Allerdings solltest du dir genau überlegen, ob diese Indikatoren wirklich einen Vorteil für deine Trading-Strategie bringen oder ob du nicht mit einem einfachen oder exponentiellen gleitenden Durchschnitt bereits die Orientierung im Chart bekommst, nach der du suchst.
Adaptiver gleitender Durchschnitt
Der Adaptive gleitende Durchschnitt (Adaptive Moving Average, kurz: AMA) ist eine weitere Art der Gleitenden Durschnitte, allerdings ist er unter Tradern eher wenig verbreitet. Der AMA passt seinen Glättungsfaktor an die Volatilität des Wertpapiers an und reagiert stärker auf volatile Märkte und weniger stark auf stabile Märkte.
Ähnlich wie beim gleitenden Hull-Moving-Average ist auch die Berechnung des adaptiven gleitenden Durchschnitts vergleichsweise komplex. Für die Bestimmung werden unter anderem neue mathematische Größen wie Efficiency Ratio (ER) und Smoothing Constant (SC) benötigt. Aus unserer Sicht solltest du für den Anfang jedoch bei den einfachen gleitenden Durchschnitten bleiben, bevor du dich in den schier unendlichen Möglichkeiten der Moving Average Indikatoren im Trading verlierst.
Trading Erfolg gelingt mit dem KISS-Prinzip – keep it simple and stupid
Neben den oben genannten Arten gibt es noch weitere Arten für gleitende Durchschnitte. Wie du bereits herausgelesen hast, sind wir jedoch der Meinung, dass es diese Moving Averages in der Regel nicht benötigt, um das Trading zu lernen. Auch für fortgeschrittene Trader ist die Gefahr groß, sich in Überoptimierungen mit technischen Tools zu verlieren.
Ein Vorschlag wäre, dass du die Zeit besser damit verwendest, um dich mit fundamentalen Aspekten deines Trading-Marktes zu beschäftigen oder um historische Trades auszuwerten und daraus persönliche Trading Regeln abzuleiten.
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3. Trading Strategien für den Gleitenden Durchschnitt
Nachdem wir uns in den vorherigen Abschnitten die wichtigsten Grundlagen und verschieden Arten der gleitenden Durchschnitte angesehen haben, ist es nun Zeit, das Wissen für konkrete Trading Strategien umzusetzen. Folgende Strategien stellen wir euch nachfolgend vor:
- Minervini Trendtemplate
- Golden Cross
- Death Cross
- 3 EMA Shakeout
Minervini Trendtemplate
Die Minervini-Trendtemplate wurde von Mark Minervini entwickelt, einem der erfolgreichsten Aktientrader der USA. Für das Trendtemplate werden der Aktienkurs sowie die gleitenden Durchschnitte der letzten 50, 150 und 200 Handelstage berücksichtigt.
Das Minervini Trendtemplate ist erfüllt, wenn folgende Kriterien eingehalten werden:
- Der Aktienkurs ist mindestens über 50-Tage-Durchschnitt
- Der 50-Tage-Durchschnitt ist über dem 150-Tage-Durchschnitt
- Der 150-Tage-Durchschnitt ist über dem 200-Tage-Durchschnitt
- Der 200-Tage-Durchschnitt steigt aufwärts
Das Minervini Trendtemplate ist ein elementares Kernstück seiner Strategie, die auf die Identifizierung von qualitativ hochwertigen Aktien mit starkem Momentum ausgelegt ist. Dabei werden nur Aktien berücksichtigt, die das Minervini Trendtemplate besitzen. Für den Einstieg nutzt er fundamentale und technische Analysen, die stark an der CANSLIM Strategie von William O Neil ausgerichtet sind.
Golden Cross und Death Cross
Golden Cross und Death Cross sind zwei weitverbreitete Trading-Signale, die auf der Verwendung von zwei gleitenden Durchschnitten verwendet werden. Am häufigsten werden hierbei der 50-Tage-Durchschnitt und der 200-Tage-Durchschnitt genutzt.
Ein Golden Cross tritt auf, wenn der 50-Tage-Durchschnitt den 200-Tage-Durchschnitt übersteigt. Wenn du ein Golden Cross erkennst, kannst du dies als bullishes Signal interpretieren, da der aktuelle Trend sich wieder nach oben bewegt. Als Trader kannst du das Signal nutzen, um einen Kauf des Wertpapiers zu planen.
Umgekehrt kommt es zu einem Death Cross, wenn der 50-Tage-Durschschnitt unter den 200-Tage-Durchschnitt fällt, diesen also von oben nach unten kreuzt. Das Death Cross ist ein bärisches Signal, das einen fallenden Trend anzeigt. Du solltest planen, das Wertpapier zu verkaufen oder zu shorten.
3 EMA Shakeout
Eine kurzfristige Trendfolgestrategie, die auf einem exponentiell gleitenden Durchschnitt der letzten 3 Handelstage basiert, ist die 3 EMA Shakeout Strategie. Hierfür wartest du, bis der Kurs ein neues 3-Monatstief bildet, anschließend jedoch sofort wieder über das letzte Unterstützungsniveau steigt.
Der Bruch der letzten Unterstützung hatte keinen Ausverkauf zur Folge, obwohl viele Trader ihren Stop-Loss an dieser Stelle platziert haben dürften. Dies ist ein Zeichen für starken Support des Wertpapiers. Käufer stützen den Preis und Verkäufer sind hier in der Minderheit.
Steigt der Kurs anschließend wieder über einen gleitenden Durchschnitt, beispielsweise den 3-Day-EMA, ist dies ein Hinweis auf die Fortsetzung der vorherigen Trendbewegung. Du kannst als Trader über einen Einstieg in Trendrichtung nachdenken.
Bei dieser Strategie kannst du als Trader kurzzeitige Unterschreitungen von gleitenden Durchschnitten ausnutzen. Ein tieferes Tief muss nicht zwingend den Beginn einer Abwärtsbewegung bedeuten. Dies gilt insbesondere, wenn ein tieferes Tief nicht zu einem regelrechten Abverkauf führt, sondern der Kurs nur kurzzeitig unter das vorige Tief fällt und anschließend wieder ansteigt. Die Strategie ist beispielsweise besonders in übergeordneten Set-Ups wie einer W-Formation oder einer M-Formation geeignet.
Gleitende Durchschnitte als Unterstützung und Widerstand
Du kannst gleitende Durchschnitte auch verwenden, um Unterstützungs- und Widerstandsniveaus zu ermitteln. Dies funktioniert hervorragend mit beliebten gleitenden Durchschnitten (z. B. 20, 50, 100 oder 200 Handelsperioden), da viele Trader und Marktteilnehmer auf diese gleitenden Durchschnitte achten. Wenn sich der Kurs eines Wertpapiers einem gleitenden Durchschnitt nähert und daran abprallt, ist dies ein trendbestätigendes Signal. Du solltest also in Trendrichtung handeln.
Durchbricht der Kurs den gleitenden Durchschnitt hingegen, kann eine mögliche Trendumkehrung bevorstehen. Du solltest jedoch vermeiden, zu knapp unter- oder oberhalb des gleitenden Durchschnitts deinen Trade zu eröffnen, da der Trend häufig nach kurzzeitigem Bruch des Moving Average wieder fortgesetzt wird. Eine geeignete Kurstoleranz von 5 % sollte mindestens abgewartet werden.
Kombination von gleitenden Durchschnitten mit anderen Trading Indikatoren
Als Trader kannst du gleitende Durchschnitte auch hervorragend mit anderen technischen Indikatoren wie dem Handelsvolumen, dem RSI Indikator oder bestimmten Chartformationen und Candlestick Patterns verwenden. In vielen Trading-Strategien stellen die gleitenden Durchschnitte eine wichtige Grundlage dar, um das Set-Up zu bestimmen. Das perfekte Timing erfolgt jedoch mithilfe anderer Trading-Indikatoren.
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4. Vorteile und Nachteile des Gleitenden Durchschnitt
Du kennst nun die wichtigsten Grundlagen zum gleitenden Durchschnitt im Trading und hast auch einige Trading-Strategien kennengelernt, die auf dem Moving Average Indikator aufbauen. Welche Vorteile und Nachteile können wir zusammenfassen?
Vorteile vom gleitenden Durchschnitt im Trading
Der Moving Average ist einer der beliebtesten Trading Indikatoren, da er viele verschiedene Vorteile vereint. Eine Auswahl der wichtigsten Vorteile des gleitenden Durchschnitts findest du in diesem Abschnitt.
Der gleitende Durchschnitt ist einfach zu interpretieren
Ein Moving Average ist gut geeignet für die Erkennung von Trends
Gleitende Durchschnitte zeigen Unterstützungs- und Widerstandsniveaus
Die Anwendung reicht von Einstiegs- und Ausstiegssignalen bis zum Risikomanagement
Ein gleitender Durchschnitt ist ein relativ einfacher und leicht anwendbarer technischer Trading Indikator. Egal, wie viel Erfahrung du als Trader bereits hast; ein Moving Average im Chart eignet sich sowohl für Trading Anfänger als auch für absolute Profis.
Meist werden gleitende Durchschnitte im Trading verwendet, um Trends eines Wertpapiers zu erkennen. Der gleitende Durchschnitt glättet Kursschwankungen und zeigt die Richtung des Trends als klare, durchgehende Linie an. Dies kann dir als Trader helfen, dicg auch die richtige Seite des Marktes zu stellen und zum richtigen Zeitpunkt einen Trade zu eröffnen oder zu schließen.
Da gleitende Durchschnitte von vielen Tradern beachtet werden, fungieren sie auch häufig als Unterstützungs- oder Widerstandsniveaus. Der Kurs kann am gleitenden Durchschnitt abprallen, wenn der Trend intakt bleibt. Durchbricht der Kurs den gleitenden Durchschnitt, stehen die Zeichen auf eine potenzielle Trendumkehrung.
Du kannst einen gleitenden Durchschnitt also als Einstiegssignal sowie als Ausstiegssignal verwenden. Darüber hinaus eignet sich der Moving Average Indikator, um dein Risikomanagement an ihm auszurichten und ihn als Stop-Loss-Level zu beobachten.
Nachteile vom gleitenden Durchschnitt im Trading
Ein gleitender Durchschnitt im Trading ist ein nützlicher technischer Indikator. Du solltest dir jedoch auch den Grenzen bewusst sein. Welche Nachteile gilt es für gleitende Durchschnitt im Chart zu beachten?
Ein gleitender Durchschnitt ist ein nachlaufender Indikator
Gleitende Durchschnitt liefern regelmäßig falsche Signale
Erfolgsquote abhängig von Marktphase
Unübersichtlichkeit bei übermäßiger Verwendung
Ein gleitender Durchschnitt ist ein nachlaufender Indikator, da er sich auf vergangene Kursdaten aus der Historie stützt. Dies hilft zwar, um die aktuelle Kursbewegung in die jüngere Vergangenheit einzuordnen. Allerdings wirst du feststellen, dass der gleitende Durchschnitt in manchen Phasen möglicherweise kein zuverlässiger Indikator für zukünftige Kursbewegungen darstellt.
Dies liegt daran, dass ein Moving Average häufig auch falsche Signale erzeugt. Insbesondere dann, wenn die Märkte eine besonders hohe Volatilität haben oder wenn sich der Kurs seitwärts bewegt, kann der gleitende Durchschnitt als Unterstützungs- bzw. Widerstandsniveau unbrauchbar sein. Je nach Strategie kann das Traden mit einem gleitenden Durchschnitt somit zu Verlusten führen, wenn du dich bei deinen Handelsentscheidungen ausschließlich auf den Trading-Indikator verlässt.
Zudem solltest du bedenken, dass ein gleitender Durchschnitt möglicherweise nicht so gut auf Märkten mit plötzlichen und unvorhersehbaren Kursbewegungen funktioniert. Geopolitische Ereignisse oder neue Quartalszahlen können am Aktienmarkt oder Devisenmarkt die Kurse plötzlich mit hoher Dynamik verändern. Auch am Kryptomarkt musst du mit unvorhersehbaren Kursbewegungen rechnen.
Abschließend solltest du beherzigen, nicht zu viele gleitende Durchschnitte zu verwenden, da du als Trader sonst schnell den Überblick verlieren kannst. Es ist zwar zu empfehlen, dich an den gleitenden Durchschnitten im Chart zu orientieren. Allerdings solltest du dich nicht zu sehr auf die gleitenden Durchschnitte verlassen. Es kann daher helfen, auch weitere Indikatoren zu analysieren, um schlechte Handelsentscheidungen zu vermeiden.
5. Fazit – So navigiert dich der Gleitende Durchschnitt durchs Trading
Ein gleitender Durchschnitt eignet sich, um Trends zu bestimmen und Kaufsignale sowie Verkaufssignale im Trading zu timen. Gleitende Durchschnitte und Moving Average gehören zu den beliebtesten Trading-Indikatoren und finden sich in nahezu jedem Tradingchart.
Du kannst einen gleitenden Durchschnitt verwenden, um Kursschwankungen visuell auszublenden und markante Unterstützungs und Widerstandszonen zu bestimmen. Auch Trendumkehrbewegungen können mithilfe eines gleitenden Durchschnitts identifiziert werden.
Um erfolgreich zu traden, gehört jedoch mehr dazu als sich nur auf den perfekten gleitenden Durchschnitt zu konzentrieren. Du steigerst deine Chancen auf profitable Trades, wenn du gleitende Durchschnitte mit weiteren technischen und fundamentalen Analysetools kombinierst und deine Trading-Strategie in regelmäßigen Abständen überprüft und verfeinerst.