M-Formation: Was bedeutet ein Doppeltop im Chart?
Viele Trading-Anfänger konzentrieren sich zu Beginn auf das perfekte Einstiegssignal. Mindestens genauso wichtig ist jedoch, rechtzeitig aus einer Position auszusteigen und Gewinne zu sichern bzw. Verluste zu begrenzen. Hierfür sollten Trader erkennen, wann ein Trend endet und wann sich ein Top im Chart entwickelt.
Um zu erkennen, wann sich eine Aufwärtsbewegung dem Ende nähert, können Trader und Investoren auf die sogenannte M-Formation achten. Die M-Formation ist eine der wichtigsten Chartformationen in der technischen Analyse. Sie zeigt an, dass die Verkäufer im Vergleich zu den Käufern steigen. Für Trader mit Long-Positionen ist die Doppeltop-Formation daher ein wichtiges Warnzeichen, um die Position rechtzeitig zu schließen.
In diesem Artikel erklären wir, wie du die M-Chartformation erkennst und welche Rückschlüsse ein Doppeltop für deine Trading-Entscheidungen zulässt. Mit den nachfolgenden Erklärungen unterstützen wir dich beim Trading lernen und geben dir Tipps, wie du eine Doppeltop-Formation erfolgreich handeln kannst.
1. Was ist eine Doppeltop-Formation (M-Formation)?
Eine Doppeltop-Formation (M-Formation) ist eine Chartformation, die Tradern das Ende eines Aufwärtstrends und den Beginn einer Kurskorrektur anzeigt. Sobald der Kurs nach einem Aufwärtstrend die Form eines M-Pattern bildet, sollten Trader alarmiert sein.
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Wie entsteht die M-Formation im Chart?
Die M-Formation entsteht, wenn der Kurs zwei aufeinanderfolgende Hochs bildet und nicht mehr nachhaltig steigen kann. Im Chart bildet sich auf Höhe des Doppeltop ein Widerstand, der weitere Kursanstiege verhindert. In der Regel wird die M-Formation erst dann erkennbar, wenn das vorige Hoch – nach anschließender Korrektur – nicht erneut überschritten wird.
Jede Aufwärtsbewegung wird von kurzfristigen Korrekturen unterbrochen. Diese Korrekturbewegungen innerhalb eines übergeordneten Aufwärtstrends sind ganz normal. Im Anschluss an eine Korrektur sollte der Kurs jedoch das letzte Hoch durch ein höheres Hoch überschreiten, um die Fortsetzung des Aufwärtstrends zu bestätigen.
Kann das letzte Hoch hingegen nicht erneut überschritten werden und wird anschließend das letzte Tief unterschritten, ist die Wahrscheinlichkeit eines Trendbruchs aus charttechnischer Sicht sehr hoch.
Die M-Formation gilt als bestätigt, wenn das letzte Zwischentief in der Mitte des M-Pattern im Chart unterschritten wird.
Doch warum handeln Trader die M-Formation und warum eignet sich ein Doppeltop für die Identifizierung einer Trendumkehr? Um die Fragen zu klären, schauen wir uns nachfolgend an, was nach einer M-Formation im Chart passiert.
Was bedeutet eine M-Formation im Chart?
Die M-Chartformation ist eine Umkehrformation, die im Trading das Ende einer Aufwärtsbewegung signalisieren kann. Im Chart bildet sich ein Widerstand, an dem der Kurs wiederholt nach unten abprallt. Die nachlassende Kursdynamik zeigt einen steigenden Verkaufsdruck im Bereich des Hochs an und deutet auf einen Angebotsüberschuss hin, der sich schlussendlich in fallenden Kursen widerspiegelt.
Trader nutzen Chartformationen in der technischen Analyse, um Trends zu erkennen und auf dieser Basis Entscheidungen zu treffen. Andere bekannte Chart-Formen sind W-Formationen, Flaggen-Formationen, Wimpel-Formationen oder SKS-Formationen.
Charttechnisch bedeutet das Doppeltop häufig den Bruch eines intakten Aufwärtstrends, da kein höheres Hoch gebildet werden kann. Sobald der Kurs das letzte Tief unterschreitet und ein tieferes Tief gebildet wird, entsteht in der Charttechnik ein Verkaufssignal, was den Abwärtsdruck des Kurses verstärken kann.
Die Doppeltop-Formation ist daher ein Warnsignal, das von Tradern und aktiven Investoren genutzt wird, um das Ende eines Aufwärtstrends zu erkennen. Doch wie genau können Trader die Doppeltop-Chartformation zu ihrem Vorteil nutzen und wann sollten sie bei einer M-Formation verkaufen?
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2. Was passiert nach einer M-Formation (Angebot und Nachfrage) ?
Chartformationen sind das Resultat, das durch Angebot und Nachfrage entsteht. Käufer und Verkäufer nehmen Einfluss auf die Preisentwicklung und verursachen Kursmuster, die bei der Analyse eines Trading-Assets wichtige Impulse liefern können.
Um dir zu helfen, das Verhalten der Marktteilnehmer bei einer M-Formation besser zu interpretieren, kannst du auf das Handelsvolumen im Verlauf des Doppeltop-Patterns achten. Hierfür schauen wir uns nun an, wie sich das Handelsvolumen über die einzelnen Phasen eines Doppeltops verändert.
Phase 1: Aufwärtsbewegung wird durch Widerstand gestoppt
In der ersten Phase der Doppeltop-Formation befindet sich der Kurs in einem intakten Aufwärtstrend. An einem bestimmten Punkt beginnt der Kurs jedoch zu stagnieren und stößt auf einen charttechnischen Widerstand. An diesem Punkt nehmen Trader zunehmend ihre Gewinne mit, was dazu führt, dass sich mehr Verkäufer als Käufer im Markt befinden.
Zu Beginn der Verkaufswelle gibt es noch ausreichend Nachfrage, da einige schlecht informierte Anleger und Trader den Kursanstieg zu spät bemerkt haben und den Kursen hinterherlaufen (FOMO). Aus Angst davor, die steigenden Kurse zu verpassen, steigen Trading Anfänger trotz gestiegener Kurse ein und nehmen den Verkäufern ihre Anteile ab. Das Handelsvolumen steigt in der Folge immer weiter an.
Phase 2: Korrektur und Bildung des Zwischentiefs
Wenn mit zunehmenden Kursen die Zahl der Verkäufer immer weiter steigt und gleichzeitig die Zahl der Käufer sinkt, entsteht über die Zeit ein größer werdender Angebotsüberschuss. Dieser führt zu fallenden Kursen. Die erste Korrekturphase der M-Formation beginnt.
Der Kurs stoppt, sobald er auf ein erstes Unterstützungsniveau trifft, an dem wieder vermehrt Käufer in den Markt treten und zu den gefallenen Kursen kaufen. Sobald die Nachfrage das Angebot wieder übersteigt, beginnt der Kurs sich zu stabilisieren und anschließend wieder zu steigen.
Da einige interessierte Käufer auf eine Kursstabilisierung warten und sich der Handel nach der ersten Top-Bildung beruhigt, sinkt auch das Handelsvolumen im Bereich des Zwischentiefs.
Phase 3: Bildung des zweiten Tops
Sobald das Kaufinteresse wieder über das aktuelle Angebot steigt, beginnt der Kurs noch einmal auf bis auf Höhe des letzten Hochs zu steigen. Trader, die es verpasst haben, am ersten Hoch zu verkaufen, nutzen das Zurücklaufen des Kurses aus, um jetzt zu verkaufen.
Trader, die am letzten Hoch gekauft hatten und anschließend auf Buchverlusten saßen, nutzen die Kurserholung ebenfalls zum Verkauf nahe des Einstandskurses (Breakeven).
Das Handelsvolumen steigt daher beim Anstieg auf das zweite Top deutlich an. Aufgrund des hohen Verkaufsdrucks schafft es der Kurs jedoch nicht, das letzte Hoch zu überwinden.
Phase 4: Verkaufssignal und Bestätigung der M-Formation
Nach der Bildung des zweiten Tops fällt der Kurs erneut, da viele Trader den Widerstand zum Verkauf genutzt haben. Sofern zu wenige Kaufinteressenten den Kurs stützen, fällt der Kurs und durchbricht anschließend auch das Unterstützungsniveau des Zwischentiefs.
Das Abprallen des Kurses und die Bildung eines zweiten Tops gilt als ein klares Signal für Trader, dass der Aufwärtstrend gebrochen ist und ein Angebotsüberschuss auf die Kursentwicklung drückt. Die Bildung eines Doppeltops zeigt an, dass sich die fundamentale Ausgangslage des Assets verschlechtert hat oder die Bewertung inzwischen zu hoch ist.
Je deutlicher das M-Pattern im Chart erkennbar wird, umso mehr Marktteilnehmer möchten ihre Anteile loswerden. Spätestens beim Unterschreiten des Zwischentiefs werden viele Stop-Loss-Orders ausgeführt. Das Handelsvolumen steigt daher im Zuge des zweiten Abverkaufs besonders stark an.
Es kann vorkommen, dass der Kurs anschließend einen erneuten Anlauf auf das alte Hoch startet. Der Kurs kommt dann wieder bis nahe an das Ausbruchsniveau im Bereich der sogenannten Nackenlinie. Häufig fällt der Kurs jedoch unmittelbar bis in den Bereich des Zielkurses, ohne die sogenannte Nackenlinie noch einmal anzulaufen.
Was ist eine Nackenlinie?
Als Nackenlinie wird die Unterstützungslinie im Bereich des Zwischentiefs bezeichnet. Wird diese nach unten durchbrochen, gilt die M-Formation als bestätigt und es entsteht ein Trading-Signal zum Verkauf.
3. M-Formation und Doppeltop im Chart erfolgreich traden
M-Formationen sind ein wichtiges Signal für Long-Trader und Investoren, mit dem das Ende einer Aufwärtsbewegung frühzeitig erkannt werden kann. Short-Trader können das M-Pattern zudem nutzen, um eine neue Position zu Beginn eines Abwärtstrends zu eröffnen.
Kaufpunkte und Einstiege beim Traden der M-Formation
Um eine M-Formation zu traden, können Trader zwischen verschiedenen Einstiegsstrategien wählen. Welche Einstiege werden beim Trading von M-Formationen unterschieden?
Prozyklischer Einstieg nach Bestätigung der M-Formation
- Der prozyklische Einstieg ist ein Signal im Breakout-Trading, das unmittelbar nach Bestätigung der M-Formation im Bereich der Nackenlinie getriggert wird.
- Da viele Trader in diesem Kursbereich kaufen oder verkaufen, bewegt sich der Kurs nach der Formationsbestätigung in der Regel besonders volatil.
- Wer den Verkauf richtig platziert und einen Short-Trade nach Bestätigung der M-Formation öffnet, besitzt ein gutes Chance-Risiko-Verhältnis.
- Das Risiko ist jedoch hoch, den perfekten Einstieg zu verpassen. Wer zu spät einsteigt, läuft Gefahr, zu schlechten Kursen einzusteigen. Um das Risiko schlechter Einstiegskurse zu reduzieren, kannst du mit Limit-Orders arbeiten.
Antizyklischer Einstieg am zweiten Top
- Eine weitere Möglichkeit für das Trading von M-Formationen besteht im antizyklischen Rebound-Trading.
- Geübte Trader können bereits am zweiten Top auf die Entstehung einer M-Formation spekulieren.
- Wer im Bereich des zweiten Tops einen Short-Trade eröffnet, geht zwar ein höheres Risiko ein, dass der Trade weiter nach oben läuft.
- Gleichzeitig erhöht sich im Erfolgsfall jedoch das Gewinnpotential, falls der Kurs sich entsprechend deiner Kursprognose entwickelt.
Antizyklischer Einstieg nach Retest der Ausbruchlinie
- Eine weitere Möglichkeit für einen antizyklischen Einstieg nach einem Doppeltop ergibt sich, wenn die Nackenlinie der M-Formation nach der Bestätigung noch einmal angelaufen wird (Retest) und anschließend weiter fällt.
- Der Einstieg nach einem Retest besitzt als Einstiegspunkt der M-Formation die höchste Erfolgswahrscheinlichkeit.
- Da jedoch nicht jede M-Formation erneut getestet wird und der Kurs häufig direkt bis zum Zielkurs fällt, ergibt sich nicht bei jeder Doppeltop-Formation die Möglichkeit zum Einstieg nach einem Retest.
Jede der Trading-Strategien hat gewisse Vor- und Nachteile. Welche Strategie für dich am besten geeignet ist, hängt von deinem individuellen Trading-Stil und deinem Risikomanagement ab. Dabei kann auch entscheidend sein, welche Assets du tradest und ob du ein Doppeltop bei Aktien, Kryptos oder Rohstoffen tradest.
Da du bei der Eröffnung nicht weißt, ob sich dein Trade in die richtige oder falsche Richtung entwickelt, musst du sowohl einen Zielkurs für die Gewinnmitnahme sowie einen Stop-Loss-Kurs für die Verlustbegrenzung bestimmen.
Bestimmung vom Kursziel beim Doppeltop-Pattern
Der Zielkurs definiert, wann du deine Gewinne realisieren möchtest. Um den Zielkurs nach einer M-Formation zu bestimmen, kannst du den Abstand zwischen dem Hoch und dem mittleren Zwischentief (Nackenlinie) nehmen. Diesen Abstand projizierst du vom Kaufpunkt nach unten. Rechnerisch ziehst du also die Höhe der Chartformation vom Einstiegskurs ab.
Stop Loss und Verlustbegrenzung beim Doppel Top
Ebenso wie bei der Eröffnung gibt es auch für die Verlustbegrenzung mehrere Möglichkeiten. Entscheidend hierbei ist, wann du deine Trading-Position eröffnet hast und wie hoch dein persönliches Risiko ist.
Wer seine Position prozyklisch im Bereich der Bestätigung der M-Formation eröffnet hat oder einen antizyklischen Einstieg in der Nähe des zweiten Hochs wählt, kann seinen Stop-Loss knapp oberhalb des zweiten Hochs setzen.
Übersteigt der Kurs diese Stop-Loss-Marke und steigt auf ein neues höheres Hoch, ist die Doppeltop-Chartformation gescheitert und du musst deine Verluste realisieren.
Trades, die nach einem erfolgreichen Retest des Doppeltop-Patterns eröffnet wurden, können ebenfalls mit einem Stop Loss knapp oberhalb des zweiten Hochs abgesichert werden.
Wer hingegen ein geringeres Risiko wählen möchte, kann den Trade auch knapp oberhalb der Formationsbestätigung setzen. Steigt der Kurs über diese Marke, gilt der Retest als gescheitert und der Widerstand verliert aus charttechnischer Sicht an Relevanz.
4. Vorteile und Nachteile beim Trading vom Doppeltop im Chart
Du weißt nun, was eine M-Formation ist und wie du ein Doppeltop im Chart erkennst. Zusätzlich haben wir uns angeschaut, wie du die M-Formation erfolgreich traden kannst und was beim Trading der Umkehrformation beachtet werden sollte.
Welche Vor- und Nachteile von Doppeltops lassen sich in der Charttechnik zusammenfassen?
Vorteile der Doppeltop-Formation
- Die M-Formation eignet sich besonders für längerfristig orientierte Trader und Investoren, um rechtzeitig auf eine Trendumkehr aufmerksam zu werden.
- Short-Trader können die M-Formation zudem als Einstiegssignal beim Short Selling nutzen.
- Beim Trading von Aktien können wiederholte M-Formationen und Doppeltops als Signal für einen anstehenden Bärenmarkt interpretiert werden.
Nachteile der M-Formation
- Im Bereich der Nackenlinie der M-Formation fällt der Kurs häufig sehr schnell, sodass Trader Gefahr laufen, zu schlechten Kursen einzusteigen.
- Für Trading Anfänger ist das Short-Trading mit M-Formationen riskant und sollte nur mit kleinen Positionen und einem engen Stop-Loss getestet werden.
- Die Entstehung einer M-Formation ist erst relativ spät erkennbar, wenn der Kurs die Nackenlinie erfolgreich durchbrochen hat.
5. Häufige Fragen zur M-Formation beim Trading
Unsere Inhalte spiegeln nur die Meinungen und Erwartungen der Autoren wider und stellen somit keine Empfehlung zum Kaufen, Halten oder Verkaufen der genannten Wertpapiere dar.
Als Anleger*in trägst Du die volle Verantwortung für Deine Investitionsentscheidungen.
Die Autoren können in einige der beschriebenen Assets investiert sein und somit ein Interesse an deren Kursentwicklung haben.