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Geldmarktfonds: Definition, Rendite und Risiken

Lesezeit 9 min.

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Bezüglich Investmentfonds denken viele Anleger an Aktienfonds, Rentenfonds oder Mischfonds. Allerdings sind für dein Depot Geldmarktfonds nicht zu vernachlässigen. Seit der Zinswende 2022 sind sie wieder lukrativ und überzeugen gleichzeitig durch ihr geringes Risiko. Daher möchten wir dir in folgendem Artikel Geldmarktfonds sowie deren Vorteile und Nachteile genauer vorstellen.

Geldmarktfonds: Das Wichtigste in Kürze

  • Geldmarktfonds investieren in den Geldmarkt und haben daher ein geringes Risiko.
  • Ein Wertpapier zählt zum Geldmarkt, wenn die Laufzeit weniger als ein Jahr beträgt.
  • Geldmarktfonds bieten häufig etwas höhere Zinssätze als Tagesgeldkonten.
  • Geldmarkt-ETF sind aufgrund der geringeren Kosten vorteilhafter als Geldmarktfonds und daher auch unsere Empfehlung.
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1. Was sind Geldmarktfonds? – einfach erklärt

Geldmarktfonds sind spezielle Fonds, die in den Geldmarkt investieren. Hierbei ist zwischen klassischen Geldmarktfonds und Geldmarkt-ETF zu unterscheiden. Bei klassischen Geldmarktfonds entscheidet ein Anleger, wie genau der Fonds investiert. Bei einem Geldmarkt-ETF hingegen schreibt dies ein Index vor.

Eine genauere Erklärung zu den Unterschieden von klassischen Fonds und ETF findest du in unserem Beitrag “ETF vs. Fonds“. In folgendem Artikel hingegen erklären wir dir zuerst, was genau der Geldmarkt ist. Anschließend stellen wir dir Geldmarktfonds und deren Besonderheiten vor.

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Geldmarktfonds: Die Definition des Geldmarktes im weiteren Sinne

Auf dem Geldmarkt treffen Anbieter und Nachfrager von Geld zusammen. Die Anbieter haben Geld zur Verfügung, welches sie gerade nicht benötigen und daher anlegen möchten. Die Nachfrager brauchen Geld und wollen es sich leihen.

Im Rahmen der Geldleihe gibt es in der Regel ein Wertpapier, welches die genauen Bedingungen wie geliehenen Betrag und Rückzahlungszeitpunkt festhält. Dieses Wertpapier muss jedoch eine Restlaufzeit von weniger als einem Jahr haben. Spätestens nach einem Jahr soll folglich das Geld zurückgezahlt werden.

Bei längerer Laufzeit wird nämlich kein Geld verliehen, sondern Kapital. Daher ist der Geldmarkt definiert als der Markt für Wertpapiere mit einer Laufzeit unter einem Jahr. Manchmal wird die Grenze auch erst bei zwei Jahren Laufzeit gesetzt.

Der Geldmarkt im weiteren Sinne steht vielen Anlegern offen. So kannst auch du in Anleihen mit einer Laufzeit von unter einem Jahr oder in andere Geldmarktinstrumente investieren. Anders ist jedoch der Geldmarkt im engeren Sinne definiert. An ihm sind ausschließlich institutionelle Anleger tätig.

Am Geldmarkt im engeren Sinne bringt die Zentralbank Geld in Umlauf

Beim Geldmarkt im engeren Sinne sind vor allem Geschäftsbanken und Zentralbanken die Anbieter und Nachfrager von Geld. Beide können jeweils Geld anbieten und Geld nachfragen. Zum Beispiel kann es vorkommen, dass Geschäftsbanken Geld benötigen. Dann leihen sie es sich bei der Zentralbank. Schließlich geben die Geschäftsbanken das Geld an ihre Kunden weiter und so gelangt es in Umlauf.

Was ist eine Geschäftsbank und was ist eine Zentralbank?

Geschäftsbanken sind die Banken, mit denen du in Kontakt treten kannst. Zum Beispiel sind die Commerzbank und die Deutsche Bank Geschäftsbanken. Bei ihnen darfst du als Kunde dein Geld anlegen oder dir Geld leihen.

Die Geschäftsbanken wiederum leihen sich Geld bei der Zentralbank oder legen es dort an. In jedem Währungsraum gibt es eine Zentralbank. So erfüllt in der Eurozone die Europäische Zentralbank (EZB) diese Aufgabe.

Die Geschäftsbanken können auf dem Geldmarkt im engeren Sinne auch Geld bei der Zentralbank anlegen. Der Fachbegriff für solche Anlagen lautet Zentralbankguthaben. Die Verzinsung für ein solches Guthaben legt die Zentralbank durch den Leitzins fest.

Gleichzeitig können sich Banken untereinander Geld leihen. Hierbei ist von Tages- und Termingeldern die Rede. Der Zinssatz kann dabei individuell ausgehandelt werden. Die durchschnittlichen Zinssätze solcher Leihgeschäfte werden regelmäßig veröffentlicht. Einer dieser Durchschnittszinssätze in der Eurozone ist die Euro Short-Term Rate (ESTER).

Der ESTER liegt nahe dem Leitzins, welchen die EZB vorgibt. Wenn das nicht der Fall wäre, würde nämlich keine Geschäftsbank mehr auf dem Interbankenmarkt Geld verleihen. Stattdessen würde sie es bei der EZB anlegen, weil sie hier eine lukrativere Verzinsung erhielte.

Geldmarktfonds bieten dir Zugang zum Geldmarkt im engeren Sinne

Doch was genau ist nun ein Geldmarktfonds? Hierfür lässt sich zwischen Fonds für den Geldmarkt im engeren Sinne und im weiteren Sinne unterscheiden. Fonds, die in den Geldmarkt im weiteren Sinne investieren, legen in kurzfristige Wertpapiere an. Dies sind vor allem kurzfristige Anleihen. Daher ähneln sie von ihrer Funktionsweise her Anleihen-ETF oder Rentenfonds.

Der Geldmarkt im engeren Sinne ist eigentlich nur institutionellen Anlegern vorbehalten. Doch auch hier gibt es Geldmarktfonds, die dir Zugang verschaffen. So ermöglichen dir etwa viele Geldmarktfonds eine Verzinsung nahe dem ESTER.

Solche Fonds für den Geldmarkt im engeren Sinne sind häufig synthetisch. Auch sie haben nämlich keinen direkten Zugang zum Interbankenmarkt. Daher schließen sie mit einer Bank einen sogenannten Swap-Vertrag ab. In diesem Vertrag wird ihnen garantiert, dass die Bank ihnen eine Verzinsung in Höhe des ESTER liefert. Als Anleger kannst du folglich durch einen Geldmarktfonds eine Rendite in Höhe des ESTER abzüglich der Fondsgebühren erhalten.

Geldmarktfonds sind keine geldmarktnahen Fonds

Neben Geldmarktfonds existieren sogenannte geldmarktnahe Fonds. Hier muss der Fonds nur die Mehrheit seines Vermögens in den Geldmarkt investieren. Den restlichen Anteil kann ein geldmarktnaher Fonds auch in Anleihen mit einer Restlaufzeit von mehr als einem Jahr anlegen.

Geldmarktfonds überzeugen durch ihr geringes Risiko

Das Besondere an Geldmarktfonds ist das geringe Risiko. Ein Fonds für den Geldmarkt im engeren Sinne basiert meist auf einem Swap-Vertrag. Dabei ist die Gegenpartei in der Regel eine Bank mit umfangreichen finanziellen Mitteln. Demzufolge ist das Ausfallrisiko überschaubar.

Auch Fonds für den Geldmarkt im weiteren Sinne gelten als relativ sicher. Einerseits sind die enthaltenen Wertpapiere hier kurzfristig. Diese Kurzfristigkeit verspricht viel Sicherheit, da in einem kürzeren Zeitraum die Risiken überschaubarer sind.

Andererseits gibt es in der EU eine Geldmarktfondsverordnung. Laut ihr sollen Geldmarktfonds in „Vermögenswerte hoher Qualität“ investieren. Demzufolge wirst du wohl keine Junk Bonds in einem Geldmarktfonds finden.

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2. Geldmarktfonds, Geldmarkt-ETF und Tagesgeld im direkten Vergleich

Sicherlich stellst du dir die Frage, welchen Vorteil Geldmarktfonds haben. Schließlich kannst du dein Geld auch auf ein Tagesgeldkonto legen, welches ebenso risikoarm ist. Bei Fonds für den Geldmarkt im weiteren Sinne ist diese Frage besonders unter dem Aspekt der Rendite berechtigt. Du erhältst hier nämlich ungefähr die Verzinsung eines Tagesgeldkontos.

Das liegt daran, dass Fonds für den Geldmarkt im weiteren Sinne meist kurzfristige Anleihen besitzen, die jeder Anleger erwerben kann. Wenn die Anleihen mehr Rendite als ein Tagesgeldkonto anbieten würden, dann dürfte kaum ein Anleger noch ein Tagesgeldkonto eröffnen. Stattdessen sollte jeder Anleger kurzfristige Anleihen kaufen. Das würde jedoch zur Überschussnachfrage der Anleihen führen. Durch die zu hohe Nachfrage sänke dann die Rendite kurzfristiger Anleihen wieder auf das Niveau von Tagesgeldkonten.

Geldmarktfonds im engeren Sinne können häufig mehr Rendite als ein Tagesgeldkonto bieten

Anders sieht es auf dem Geldmarkt im engeren Sinne aus. Hier haben nur institutionelle Anleger Zugang und daher kann ein höheres Zinsniveau als bei Tagesgeldkonten herrschen. Wieso dies tatsächlich häufig der Fall ist, möchten wir dir anhand der Vorgehensweise einer Geschäftsbank erklären.

Geschäftsbanken können jederzeit auf dem Geldmarkt anlegen. Entweder halten sie Geldbeträge als verzinstes Guthaben bei der Zentralbank oder sie leihen es einer anderen Bank. Hierfür bekommen sie ein Zinsniveau nahe dem Leitzins.

Ihren Kunden gewähren sie jedoch bei Tagesgeldkonten ein etwas niedrigeres Zinsniveau. Durch die Differenz der Zinssätze erwirtschaften die Geschäftsbanken nämlich Gewinn. Dadurch ist die Verzinsung von Tagesgeldkonten etwas geringer als die Verzinsung auf dem Geldmarkt im engeren Sinne. Folgende Abbildung stellt den beschriebenen Zusammenhang mit Beispielwerten für Europa dar.

In der Mitte befindet sich eine Ellipse für die Geschäftsbank. Unter ihr ist die Ellipse der Privatanleger. Von der Geschäftsbank zu den Privatanlegern führt ein Pfeil. Er besagt, dass die Geschäftsbank eine Tagesgeldkonto-Verzinsung bietet, als Beispiel sind 2,5 % angegeben. Über der Geschäftsbank befinden sich andere Banken. Die Beschriftung eines verbindenden Pfeils besagt, dass sie der Geschäftsbank eine Verzinsung in Höhe des ESTER bieten. Als Beispiel sind 3,9 % angegeben. Ebenso ist über der Geschäftsbank die Zentralbank. Hier zeigt der Pfeil eine Verzinsung in Höhe des Leitzinses an. Als Beispiel sind vier Prozent dort angegeben.
Funktionsweise einer Bank

Bei der Betrachtung von Tagesgeldkonten solltest du immer beachten, dass verschiedene Geschäftsbanken unterschiedliche Angebote haben. Daher kann es sehr wohl einzelne Banken geben, welche dir höhere Zinssätze als ein Geldmarktfonds bieten. Dies tun sie häufig, um neue Kunden zu bekommen und sich von der Konkurrenz abzuheben. Ebendarum bieten wir unseren Tagesgeld-Vergleich an. Damit kannst du das Tagesgeldkonto mit den aktuell besten Konditionen finden.

Geldmarktfonds oder Geldmarkt-ETF?

Geldmarktfonds, die dir eine Verzinsung nahe einem Interbankenzins wie dem ESTER bieten, sind immer als Geldmarkt-ETF aufgelegt. Hierbei bedarf es nämlich keinem aktiven Management. Durch einen Swap-Vertrag ist klar vereinbart, dass der ETF eine Rendite nahe einem Geldmarktzins wie dem ESTER liefert.

Dadurch sind es meistens Geldmarkt-ETF, welche eine Rendite gewähren können, die Tagesgeldkonten übertrifft. Sie bieten nämlich Zugang zum Geldmarkt im engeren Sinne. Außerdem haben ETF geringere Kosten. Du musst nämlich keinen aktiven Fondsmanager bezahlen.

Geldmarktfonds können auch Commercial Papers enthalten

Der Geldmarkt im engeren Sinne ist wie beschrieben nur institutionellen Investoren zugänglich. Der Einfachheit wegen haben wir uns im zweiten Kapitel vor allem auf den Interbankenmarkt bezogen. Allerdings zählen auch einige andere Geldmarktinstrumente wie Commercial Papers zum Geldmarkt im engeren Sinne. Auch sie sind nämlich in der Regel nur von institutionellen Investoren erwerbbar.

Unternehmen emittieren Commercial Papers, um sich kurzfristig Geld zu beschaffen. Im Gegensatz zu Anleihen kaufen keine Privatanleger, sondern Banken oder andere Finanzinstitutionen Commercial Papers. Dies tun ebenso einige aktive Geldmarktfonds, sodass auch sie Zugang zum Geldmarkt im engeren Sinne bieten können.

Weil Commercial Papers nicht allen Anlegern zugänglich sind, bieten sie häufig höhere Zinssätze als Tagesgeldkonten. Sie stehen nämlich nicht in Konkurrenz zu Tagesgeldkonten, da ein Privatanleger sein Geld nicht in Commercial Papers investieren kann. Demzufolge gelingt es auch einigen aktiven Geldmarktfonds, durch Geldmarktinstrumente wie Commercial Papers rentabler als ein Tagesgeldkonto zu sein.

Der Grund, wieso einige Anleger in aktive Fonds Geld investieren, ist häufig ihre Überzeugung von den Qualitäten des Fondsmanagers. Bei Aktienfonds scheint dies durchaus nachvollziehbar zu sein. Hier lässt sich in viele Unternehmen oder Branchen anlegen. Bei einer klugen Auswahl der Aktien ist dann eine Überrendite möglich. Auf dem Geldmarkt ist der Vorteil eines aktiven Fonds jedoch umstritten.

Überdies sind viele Fondsmanager nicht sehr transparent bezüglich ihrer Anlagestrategie. Daher scheint ein Geldmarkt-ETF vorteilhafter. Seine Anlagestrategie steht nämlich fest und wird den Anlegern transparent kommuniziert. Entweder bietet er eine Rendite möglichst nahe einem Geldmarktzins wie dem ESTER oder er investiert in kurzfristige Wertpapiere, welche ein Index genau vorgibt. Falls dich jedoch trotzdem ein aktiver Geldmarktfonds mit seiner Performance überzeugt, dann könnte sich auch hier ein Investment lohnen.

Folgende Tabelle stellt die Eigenschaften von aktiven Geldmarktfonds, Geldmarkt-ETF und Tagesgeldkonten zusammen. Oft wird der Begriff Geldmarktfonds wie in der Tabelle ausschließlich für die aktiven Fonds genutzt. Er lässt sich jedoch auch als Überbegriff für aktive und passive Geldmarktfonds verwenden.

MerkmalGeldmarktfondsGeldmarkt-ETFTagesgeldkonto
RenditeIn einigen Fällen etwas höher als beim TagesgeldkontoMeist etwas höher als beim TagesgeldkontoHängt stark von der jeweiligen Bank ab
Kosten beim InvestmentOrdergebühren und häufig AusgabeaufschlagOrdergebührenMeist keine
laufende KostenHohe Kosten für FondsverwaltungGeringe Kosten für FondsverwaltungMeist keine direkten Kosten, aber Bank gewährt geringere Rendite, als sie selbst auf dem Interbankenmarkt bekommt
VoraussetzungDepot (alternativ können Anteile des Fonds eventuell auch direkt bei Fondsgesellschaft gehalten werden)DepotHäufig Girokonto
SicherheitFondsvermögen als Sondervermögen geschütztFondsvermögen als Sondervermögen geschütztEinlagensicherung bis zu 100.000 Euro
LiquiditätViele Fonds sind über die Börse handelbarETF lassen sich jederzeit über die Börse handelnGeld von einem Tagesgeldkonto können Anleger jederzeit abheben
TransparenzHäufig sehr geringEin Index gibt genau vor, wie das Geld angelegt wirdVerzinsung steht bei Eröffnung des Kontos fest und über mögliche Änderungen informiert die Bank in der Regel
Vergleich von Geldmarktfonds, Geldmarkt-ETF und Tagesgeldkonto

3. Für wen sind Geldmarktfonds geeignet?

Geldmarktfonds scheinen eine gute Alternative zum Tagesgeldkonto darzustellen. Daher nutzen sie viele, um dort ihre Investitionsreserve zu halten. Häufig möchten Anleger nämlich nicht all ihr Geld investieren. Es verbleibt ein Restbetrag, den sie aktuell nicht in Aktien, Anleihen, Rohstoffe oder andere Assetklassen anlegen möchten.

Für einen solchen Restbetrag ist ein Geldmarktfonds eine sinnvolle Verwendung. Wenn du eine Investitionsreserve nämlich auf einem Girokonto oder Verrechnungskonto lässt, erhältst du keine Zinsen. Daher solltest du entweder ein Tagesgeldkonto eröffnen oder Geldmarktfonds kaufen. Dies ermöglicht dir die Verzinsung deiner Investitionsreserve.

Du könntest anstatt eines Geldmarktfonds auch einzelne Geldmarktinstrumente erwerben. Das wären etwa Staatsanleihen mit einer Restlaufzeit von unter einem Jahr. Allerdings ist dieses Vorgehen aufwendiger und du musst vermutlich mehr Ordergebühren zahlen als beim Kauf eines einzelnen Fonds.

Grundsätzlich lohnt sich eine Investitionsreserve besonders in schwierigen Marktphasen. Häufig gibt es dann nämlich nur wenige Wertpapiere, die in der Zukunft gut performen. Dann könntest du mit unserem Tagesgeld-Vergleich prüfen, ob dir eine Bank eine Verzinsung nahe dem ESTER anbietet. Falls das nicht der Fall sein sollte, kannst du deine Investitionsreserve in einen Geldmarkt-ETF wie etwa den Xtrackers II EUR Overnight Rate Swap UCITS ETF 1C anlegen.

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4. Vorteile und Nachteile von Geldmarktfonds

Wenn du in Geldmarktfonds investieren möchtest, solltest du dich vorher genauer mit den Vorteilen und Nachteilen befassen. Daher haben wir sie für dich zusammengefasst.

Vorteile von Geldmarktfonds

  • Geldmarktfonds sind sehr risikoarm. Für einen Teil der Geldmarktfonds gilt nämlich in der EU die Geldmarktfondsverordnung. Sie enthält strenge Vorgaben bezüglich der enthaltenen Wertpapiere und der Liquidität des Fonds. Auch die meisten Geldmarkt-ETF, für welche die Verordnung nicht zwangsweise gilt, meiden riskante Anlagemöglichkeiten.

  • Einige Geldmarktfonds bieten dir Zugang zum Geldmarkt im engeren Sinne. Somit ermöglichen sie dir eine Anlage zu einem Interbankenzins wie dem ESTER. Dieser ist meist etwas höher als die Rendite bei Tagesgeldkonten.

  • Vor allem die Zinswende 2022 hat Geldmarktfonds wieder lukrativ gemacht. Mit ihnen kannst du die aktuell hohen Zinsen nutzen. So lag der ESTER zum Beispiel am 06.11.2023 bei 3,9 Prozent (Quelle: Deutsche Bundesbank).

Nachteile von Geldmarktfonds

  • Wenn die Zinsen bald wieder sinken sollten, dann verlieren Geldmarktfonds ihre Rentabilität. Der ESTER reagiert schnell auf Zinssenkungen. Demzufolge bietet dir bei einer erneuten Zinswende auch ein Geldmarktfonds weniger Rendite.

  • Falls der Geldmarktfonds nicht in Geldmarktinstrumente auf den Euro investiert, gibt es ein Währungsrisiko. Die fremde Währung des Fonds kann nämlich abwerten. Dann erleidest du einen Verlust.

  • Viele Banken bieten bei Tagesgeldkonten attraktive Konditionen, um neue Kunden zu bekommen. Deshalb gibt es einige Geschäftsbanken, deren Angebote rentabler als Geldmarktfonds sind. Folglich lässt sich nicht generell feststellen, dass Geldmarktfonds wirklich besser als Tagesgeld sind.

5. Geldmarktfonds kaufen: So geht's

Wenn du Geldmarktfonds kaufen willst, benötigst du zuerst ein Depot. Dafür stehen dir eine Vielzahl an Depotanbietern zur Auswahl. Am besten wählst du einen Anbieter mit möglichst geringen Ordergebühren. Dadurch kannst du Geld sparen.

Allerdings ist nicht immer klar zu erkennen, welcher Depotanbieter der günstigste ist. Deshalb haben wir dir einen Depotvergleich erstellt. So findest du das für deinen Verwendungszweck passende Depot.

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Ein beliebter Depotanbieter ist finanzen.net zero. Hier kannst du nämlich ab 500 Euro Ordervolumen ohne Gebühren handeln. Da finanzen.net zero auch Geldmarktfonds im Angebot hat, könntest du dort ein Depot eröffnen, sofern du Geldmarktfonds handeln willst. Schau dir vorher gerne die Erfahrungen von anderen Lesern mit finanzen.net zero an!

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Neben dem Depotanbieter berechnet dir auch die Fondsgesellschaft Kosten. So gibt es häufig einen Ausgabeaufschlag und eine Rücknahmegebühr für Geldmarktfonds. Außerdem entnimmt die Fondsgesellschaft regelmäßig Beträge aus dem Fondsvermögen, um damit die Fondsverwaltung zu finanzieren.

Zuletzt solltest du nach dem Kauf eines Geldmarktfonds einen Freistellungsauftrag einrichten. Auf die Erträge des Fonds fallen nämlich Steuern an. Wenn du jedoch einen Freistellungsauftrag von maximal 1.000 Euro eingerichtet hast, sind erst Steuern zu zahlen, sobald deine Gewinne diesen überschreiten.

6. Fazit: Geldmarktfonds stellen eine Möglichkeit dar, Zinsen für die Investitionsreserve zu erhalten

Geldmarktfonds ermöglichen dir ein Investment in kurzfristige Wertpapiere. Außerdem existieren Geldmarktfonds, welche dir mittels Swap-Vertrag eine Verzinsung nahe einem Interbankenzins wie dem ESTER bieten. Vor allem letztgenannte Fonds weisen häufig eine etwas höhere Rendite als Tagesgeldkonten auf.

Trotzdem ist die Rendite von Geldmarktfonds immer noch deutlich niedriger als die von anderen Anlageprodukten wie Aktien. Dafür überzeugen sie mit einem geringen Risiko. Demzufolge sind Geldmarktfonds nur bedingt zum Vermögensaufbau geeignet.

Stattdessen kannst du sie nutzen, um deine Investitionsreserve nicht unverzinst zu lassen. Falls du folglich einen Geldbetrag besitzt, den du momentan nicht investieren willst, kämen für dich Geldmarktfonds infrage. Hier erhältst du zumindest eine geringe Rendite, wohingegen die Investitionsreserve auf einem Girokonto oder Verrechnungskonto überhaupt nicht verzinst wird.

Unter den Geldmarktfonds sind Geldmarkt-ETF sehr beliebt. Sie überzeugen mit geringen Kosten und einer hohen Transparenz. Allerdings bieten auch einige Banken immer wieder lukrative Angebote für ein Tagesgeldkonto. Demzufolge solltest du bezüglich deiner Investitionsreserve zwischen Geldmarkt-ETF und den Angeboten für ein Tagesgeldkonto abwägen, um die maximale Verzinsung zu erhalten.

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8. Häufig gestellte Fragen zu Geldmarktfonds

Christopher Wenzel
Christopher Wenzel
Autor
Über den Autor
Hallo, ich bin Christopher und befasse mich vor allem mit volkswirtschaftlichen Themen. Schon während meines Studiums der Wirtschaftswissenschaften war dies mein Schwerpunkt. Außerdem stelle ich gerne komplizierte Inhalte auf einfache Art und Weise dar, sodass jeder sie leicht verstehen kann.

Kommentare zum Beitrag
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