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Paar prüft Diversifikation ihres Portfolios
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Diversifikation bei der Geldanlage: Risikostreuung im Portfolio

Lesezeit 5 min.

Lektoriert vonDennis Groß
Überprüft durchSebastian Rau
Geldanlage
Teil des Handbuchs
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Ist es möglich, das Risiko deines Depots zu reduzieren und die Rendite möglichst konstant zu halten? Mit einer guten Diversifikation von Investitionen bist du dazu in der Lage. Wir erklären dir in diesem Artikel, welche Effekte eine optimale Diversifikation auf dein Depot hat.

Außerdem erfährst du, welche Strategien es zur Diversifizierung gibt und wie du dein Portfolio breit aufstellen kannst.

Viel Spaß beim Lesen!

Portfolio-Diversifikation – Das Wichtigste in Kürze

  • Diversifikation bedeutet, dass du dein Geld in unterschiedliche Anlageklassen investierst und so das Risiko deines Depots reduzierst.
  • Du kannst über verschiedene Anlageklassen, Branchen und Regionen diversifizieren.
  • Mit einer guten Diversifikationsstrategie kannst du das Risiko deines Portfolios deutlich reduzieren und damit dennoch eine attraktive Rendite erzielen.
  • Vor allem langfristig ist Diversifizierung ein essenzieller Baustein für einen erfolgreichen Vermögensaufbau.

1. Was bedeutet Diversifikation?

Die Definition von Diversifikation bedeutet die Streuung von Risiken, indem du dein Kapital auf unterschiedliche Anlagen aufteilst.

Lege nicht alle Eier in einen Korb.

Ziel der Diversifikationsstrategie ist, dass, wenn eine Anlage in Schieflage gerät, dein gesamtes Depot keinen großen Verlust erleidet. In der Metapher des Eierkorbs würde das bedeuten, dass sich die Auswirkung auf dein Vermögen in Grenzen hält, wenn du zehn Eier in zehn unterschiedlichen Körben liegen hast. Fällt ein Korb davon runter, ist nur ein Ei kaputt.

Diversifikation im Finanzkontext lässt sich auf mehrere Arten durchführen. Du kannst in unterschiedliche Anlageklassen investieren und innerhalb einer Anlageklasse eine weitere Diversifizierung von Investitionen über Branchen und Länder vornehmen.

Eine gute Diversifikation von Investments ist sowohl für Privatanleger als auch für institutionelle Investoren wichtig. Gerade bei einem größeren Depot geht es irgendwann mehr um die Absicherung der Risiken als die Erzielung einer möglichst hohen Rendite.

Weitere Methoden des Risikomanagements

Portfolio-Diversifikation ist also eine Art, das Risiko bei der Geldanlage zu managen. Weitere Möglichkeiten des Risikomanagements sind die Arbeit mit Stopps, also dass du beispielsweise eine Aktie verkaufst, wenn sie einen bestimmten Kurs unterschreitet. Aber auch das Rebalancing ist eine Art des Risikomanagements, indem die einzelnen Anlageklassen mit der Zeit immer wieder auf ihre Ursprungsgewichtung angepasst werden.

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Diversifikation auf Unternehmensebene

Aber nicht nur im Finanzkontext gibt es Diversifikation. Auch bei Unternehmen ist häufig die Rede von Diversifikation. Wir möchten dir hier einen kurzen Einblick geben, welche Diversifikationsstrategien innerhalb von Unternehmen betrieben werden.

  • Horizontale Diversifikation: Für diese Art der Diversifikation entscheiden sich Unternehmen, indem sie ihr Produktsortiment erweitern und innerhalb einer Branche neue Produkte auf den Markt bringen. Ein Süßwarenhersteller könnte für eine horizontale Diversifikation beispielsweise in den Verkauf von Chips und anderen salzigen Snacks einsteigen.
  • Vertikale Diversifikation: Bei der vertikalen Diversifikation versuchen Unternehmen vor- oder nachgelagerte Prozesse der Wertschöpfungskette abzubilden. Während Amazon vor einigen Jahren seine Pakete größtenteils noch über Versanddienstleister verschickt hat, wird ein großer Teil nun durch eigene Versanddienstleister übernommen.
  • Laterale Diversifikation: Bei dieser Art der Diversifikation steigen Unternehmen in völlig neue Branchen oder Märkte ein, die zum bisherigen Geschäftsmodell keinen Bezug haben. Auch für die laterale Diversifikation eignet sich Amazon sehr gut als Beispiel. Neben dem Online-Versandhandel bietet Amazon mit seinen AWS-Diensten inzwischen zahlreiche weitere Dienstleistungen an.

Diese Arten der Diversifikation kommen allerdings nur im Rahmen der Unternehmensstrategie zum Einsatz und spielen für dich als Investor keine Rolle. In diesem Artikel schauen wir auf die Diversifikation im Finanzkontext.

2. Was ist das Ziel einer Diversifizierung bei der Geldanlage?

Das oberste Ziel der Diversifikation bei der Geldanlage ist die Reduktion des Risikos. Damit bist du weniger stark abhängig von der Entwicklung einer einzelnen Anlage.

Gerät der Aktienmarkt etwa unter Druck, du bist gleichzeitig aber noch in Anleihen und Rohstoffen investiert, bist du von der Entwicklung deiner Aktien weniger stark abhängig.

Diversifikation wird auch als „the only free lunch“ bezeichnet. Das bedeutet, dass du mit einer guten Streuung dein Rendite-Risiko-Profil gegenüber dem Investment in ein einzelnes Asset deutlich verbessern kannst. So ist es möglich, die Rendite deines Depots konstant zu halten und gleichzeitig mehr Stabilität hereinzubringen.

In der folgenden Abbildung siehst du den Diversifikationseffekt grafisch dargestellt. Auf der x-Achse siehst du die Anzahl an Assets im Depot und auf der y-Achse das Risiko des Depots. Mit jedem zusätzlichen Asset im Depot sinkt das Risiko deines Depots. Wobei die ersten Assets, die du zur Diversifikation heranziehst, die größte Auswirkung auf die Risikoreduktion haben.

Grenzen der Diversifikation

Das zeigt dir außerdem, dass es irgendwo eine Grenze der Portfolio-Diversifikation gibt. Befinden sich in deinem Depot beispielsweise bereits 50 unterschiedliche Aktien, wird die 51. Aktie keine große Auswirkung mehr auf die Risikoreduktion deines Protfolios haben.

Darstellung des Diversifikationseffekt bei steigender Anzahl Assets
Darstellung des Diversifikationseffekt bei steigender Anzahl Assets

Natürlich steht bei deiner Geldanlage auch die Maximierung der langfristigen Rendite im Vordergrund. Dabei solltest du aber immer einen guten Kompromiss aus Rendite und Risiko für deine Anlageziele finden. Es bringt dir wenig, wenn dein Depot in starken Jahren hohe Renditen erzielt, du im Falle eines Crashs aber die Nerven verlierst und deine Anlagen auf dem Tiefpunkt aus Panik verkaufst.

Hast du eine gute Diversifikation von Investments, besteht dein Depot nicht nur aus unterschiedlichen Anlageklassen, sondern deckt auch noch verschiedene Branchen und Länder ab. So lässt sich das Risiko von geopolitischen Ereignissen oder Krisen in einzelnen Branchen besser kontrollieren.

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Eine hervorragende Diversifikation mit Aktien und ETFs lässt sich beispielsweise mit der Core-Satellite-Strategie umsetzen. Hierfür bildet ein breit gestreuter ETF eine stabile Basis (Core), während du mit Einzelaktien (den Satelliten) gezielt Schwerpunkte setzen kannst.

Achte bei der Risikostreuung auf die Korrelation der Assets

Bei all den Überlegungen zur Diversifikation musst du immer auch auf die Korrelation einzelner Anlageklassen achten. Bewegen sich zwei Anlageformen sehr ähnlich, weisen sie eine hohe Korrelation auf. Indem du eine Apple-Aktie und eine Microsoft-Aktie kaufst, hast du noch keine gute Risikostreuung betrieben. Beide Aktien bewegen sich ähnlich und sind vor allem von der aktuellen Verfassung des Aktienmarktes abhängig.

Je geringer die Korrelation zwischen zwei Anlagen ist, desto größer ist der Diversifikationseffekt.

3. Arten der Diversifikation: Wie kann ich das Risiko im Portfolio streuen?

In diesem Kapitel bekommst du einen Überblick über die unterschiedlichen Arten der Diversifikation.

Neben der Verteilung deines Vermögens auf verschiedene Anlageklassen wie Aktien, Anleihen, Rohstoffe, Immobilien, Bargeld und Kryptowährungen gibt es weitere Strategien zur Risikostreuung.

Streuung über Branchen und Regionen

Insbesondere in der Aktienanlage kannst du in unterschiedliche Branchen investieren. Besteht der Aktienanteil in deinem Depot primär aus Technologieaktien, ist das keine gute Diversifikation. Durch Hinzunahme weiterer Branchen bist du in der Lage, dein Risiko weiter zu reduzieren.

Langfristig folgt die Weltwirtschaft zwar einem Trend, gerade kurzfristig kann es zwischen einzelnen Ländern und Regionen aber zu größeren Abweichungen in der Performance kommen. Anstatt nur in Aktien oder Anleihen aus einem Land zu investieren, kannst du durch die Hinzunahme weiterer Regionen deine Risiken besser steuern.

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Zeitliche Diversifikation

Hast du gerade eine größere Summe zur Verfügung, die du investieren möchtest, solltest du dein Kapital nicht auf einmal investieren. Indem du über mehrere Monate verteilt in den Markt einsteigst, stellst du sicher, dass du nicht am Hochpunkt investierst. Vor allem über monatliche Sparraten lässt sich die zeitliche Diversifikation hervorragend umsetzen. Die daraus resultierenden Vorteile sind auch unter dem Begriff Cost-Avering bekannt. Bei der zeitlichen Diversifikation solltest du auch deinen Anlagehorizont im Blick behalten.

Diversifikation über Unternehmensgrößen

Bei Aktien wird zwischen Large-Caps, Mid-Caps und Small-Caps unterschieden. Es gibt Zeiten, in denen sich Large-Caps besser entwickeln und dann performen Mid- und Small-Caps mal besser. Indem du Aktien aus allen Größenordnungen in deinem Depot hast, erhöhst du die Stabilität.

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(ggf. fallen Produktkosten, Spreads, Zuwendungen und Crypto-Gebühren an)

Risikoprofil-Diversifikation

Hierbei geht es darum, eine gesunde Mischung aus offensiven und defensiven Anlagen zu finden. Sowohl bei Aktien als auch bei Anleihen gibt es offensive und defensive Titel. Eine Anleihe ist nicht automatisch defensiver als eine Aktie. Eine defensive Basiskonsumgüter-Aktie wie Procter & Gamble bringt mehr Stabilität in dein Depot als eine 20-jährige Anleihe aus den Emerging Markets.

Das Zusammenspiel zwischen Rendite und Risiko erläutern wir dir in unserem Artikel zum Magischen Dreieck der Geldanlage.

4. Diversifikationsstrategie: Welche Vorteile und Nachteile gibt es?

Im Folgenden findest du eine Zusammenfassung der Vor- und Nachteile einer Diversifizierungsstrategie.

Vorteile der Diversifikation

  • Einer der größten Vorteile durch Diversifikation ist, dass du die Risiken deines Depots reduzieren kannst und die Rendite dabei gleichzeitig konstant bleiben kann.

  • Durch Diversifikation mit ETF oder Diversifikation bei Aktien bist du weniger stark abhängig von der Performance eines einzelnen Unternehmens. Du reduzierst das unternehmensspezifische Risiko damit auf ein Minimum.

  • Dein Depot weist eine höhere Stabilität auf. Je mehr Anlagen in deinem Depot sind, desto besser können sich Schwankungen dieser einzelnen Assets ausgleichen.

  • Indem du in unterschiedliche Märkte investierst, kannst du auch die jeweiligen Chancen dieser Märkte oder Branchen nutzen.

Nachteile der Diversifikation

  • Eine zu starke Diversifikation kann dich Rendite kosten. Daher solltest du eine Überdiversifikation vermeiden.

  • Je mehr Anlagestrategien du verfolgst, desto größer ist auch der Aufwand, diese im Blick zu behalten und zu analysieren.

  • Gerade bei stark diversifizierten Fonds wie Mischfonds solltest du vorsichtig sein. Die Gebühren dieser Produkte sind im Verhältnis zur erzielten Rendite meist zu hoch.

  • Du läufst Gefahr, die Übersicht über dein Portfolio zu verlieren. Hast du deine Assets nicht mehr im Blick, bringt auch eine noch so gute Diversifikation nichts.

5. Häufige Fragen zur Diversifikation im Portfolio

Unsere Inhalte spiegeln nur die Meinungen und Erwartungen der Autoren wider und stellen somit keine Empfehlung zum Kaufen, Halten oder Verkaufen der genannten Wertpapiere dar.

Als Anleger*in trägst Du die volle Verantwortung für Deine Investitionsentscheidungen.

Die Autoren können in einige der beschriebenen Assets investiert sein und somit ein Interesse an deren Kursentwicklung haben.

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Maximilian König
Maximilian König
Autor
Über den Autor
Ich beschäftige mich bereits seitdem ich 15 bin mit dem Aktienmarkt. In den letzten Jahren habe ich mich auf die Entwicklung klar definierter Investmentstrategien spezialisiert. Mein Ziel ist es die Aktienbewertung auf Basis von Daten zu vereinfachen und so nach klaren Regeln zu investieren. Bereits während meines BWL-Studiums habe ich mich selbstständig gemacht und mit investolio anschließend mein eigenes Unternehmen gegründet. Mit aktienkoenig.de möchte ich anderen Anlegern das Investieren in Aktien auf Basis klarer Strategien näherbringen.

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