Was ist Frugalismus? Freiheit dank hoher Sparquote
Mit 40 in Rente gehen und nie wieder früh aufstehen? Was wie Traumtänzerei erscheint, ist mit Frugalismus möglich.
Um dieses Ziel zu erreichen, verzichten Frugalisten auf unnötigen Konsum und legen ihren Verdienst frühzeitig clever an.
Ob ein frugaler Lebensstil auch etwas für dich ist, erfährst du in diesem Artikel.
1. Das Frugalismus-Prinzip einfach erklärt
Die meisten Menschen geben den Großteil ihres Verdienstes wieder aus. Sie bezahlen damit Fixkosten wie die Miete und Stromrechnungen, aber auch Anschaffungen und Freizeitaktivitäten wie Kleidung, Möbel, Reisen, Restaurantbesuche und so weiter.
Am Ende des Monats bleibt kaum etwas übrig. In einer Umfrage von Statista gaben 23 Prozent der Befragten an, monatlich 200 bis 500 Euro zu sparen. Zwölf Prozent sparten sogar maximal 50 Euro.
Vermutlich geht es dir nicht anders. Das Problem bei dieser Lebensweise: Du musst bis zum Rentenalter arbeiten, um dein Leben zu finanzieren. Hast du deine Ersparnisse nicht klug angelegt, werden sie darüber hinaus nicht reichen, um deinen Lebensstandard zu halten.
Wie kannst du daran etwas ändern? Frugalisten haben zu dieser Frage zwei einfache Antworten:
- Senke deine monatlichen Ausgaben spürbar und spare über 50 Prozent deines Einkommens.
- Leg das Ersparte optimal an. Sobald du 25-mal deinen Jahresbedarf zurückgelegt und gewinnbringend investiert hast, musst du nicht mehr arbeiten.
2. Was ist eigentlich Frugalismus?
Die Idee des Frugalismus ist nicht neu. Bereits 1992 inspirierte das Buch “Your Money or Your Life ” von Joe Dominguez und Vicki Robin viele Menschen. Die Autoren zeigten darin, wie jeder Mensch sich mit weisen finanziellen Entscheidungen und einem frugalen Lebensstil aus dem Hamsterrad befreien konnte.
Joe Dominguez hatte eine steile Wall-Street-Karriere hingelegt, bevor er 1969 mit nur 31 Jahren in Rente ging. Er hat bis dahin 100.000 Jahr gespart und lebte fortan von der Rendite, die sich auf zirka 6.000 Dollar im Jahr belief.
Seine These: Wer bewusst Geld ausgab, gab weniger aus und musste weniger arbeiten. Dadurch konnte er sich auf Sachen konzentrieren, die mehr Glück brachten, als Besitz zu häufen. Auf dieser Grundlage entstand die FIRE-Bewegung. Die Abkürzung steht für Financial Independence, Retire Early (Deutsch: Finanzielle Unabhängigkeit, früh in Rente gehen).
Mehr Aufmerksamkeit bekam diese Lebensphilosophie jedoch erst mit dem Siegeszug des Internets. Zu den berühmtesten FIRE-Bloggern zählen Sam Dogen mit seiner Webseite Financial Samurai und Pete Adeny alias Mr. Money Mustache. Adeny gab er mit 30 seine Ingenieurstelle auf. Sein Vermögen, das er hauptsächlich in ETFs investiert hatte, betrug im Jahr 2005 rund 600.000 US-Dollar.
Bekannte Frugalisten und FIRE-Anhänger im deutschsprachigen Raum sind unter anderem Florian Wagner und Oliver Noelting.
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3. Ist Frugalismus dasselbe wie Minimalismus?
Neben Frugalismus gewann in den letzten zwei Dekaden auch der Minimalismus als Lebensstil an Popularität. Autoren wie Marie Kondo und Cait Flanders rieten übersättigte Menschen dazu, sich von unnötigen Gegenständen zu befreien und landeten damit Millionen-Beststeller.
Minimalisten lehnen genauso wie Frugalisten überflüssigen Konsum ab. Sie ziehen es vor, einfach zu leben, anstatt beispielsweise volle Kleider- und Küchenschränke, mehrere Autos und ein Sammelsurium an technischen Geräten zu besitzen.
Auf der anderen Seite bestehen in den zwei Philosophien durchaus Unterschiede:
- Bei Minimalisten stehen die Kosten nicht zu sehr im Fokus. Ein Minimalist kann durchaus einen Schreibtisch im Napoleon III-Stil kaufen, solange er insgesamt nicht zu viele Möbel hat.
- Anders als Frugalisten haben Minimalisten nicht das Ziel, ihre Ausgaben zu reduzieren, um das Ersparte zu investieren. Zwar erreichen sie durch ihren Lebensstil oft eine hohe Sparquote, das ist aber nur ein positiver Nebeneffekt.
- Auf der anderen Seite lehnen Frugalisten anders als Minimalisten Anschaffungen nicht ab, solange sie wenig oder nichts kosten. Liegt eine noch gut aussehende Couchgarnitur am Straßenrand, wird ein Frugalist sie vielleicht mitnehmen. Ein Minimalist nicht, wenn er sie nicht dringend braucht.
4. Wie viel Geld brauche ich als Frugalist?
Als Frugalist ist dein Ziel, ab einem bestimmten Zeitpunkt nicht mehr zu arbeiten und mit der Rendite deines Vermögens auszukommen. Um das Ziel der Finanziellen Freiheit zu erreichen, musst du erstmal wissen, wie viel Geld du zum Leben brauchst.
Egal wie sparsam du lebst, dürfen diese Überlegung in deiner Berechnung nicht fehlen:
- Wohnen: Dieser Posten fällt je nach Wohnort sehr unterschiedlich aus. Die Entwicklung der Miet- und Kaufpreise kann ebenfalls niemand genau voraussagen. Es ist jedoch wahrscheinlich, dass der Anstieg der letzten Jahre sich zunächst ungebremst fortsetzen wird. Portale wie Statista oder der HomeDay Preisatlas verschaffen dir einen Überblick.
- Wohnnebenkosten: Auch hier solltest du davon ausgehen, dass die Energiekosten im Rahmen der Energiewende steigen werden.
- Mobilität: Viele Frugalisten verzichten auf das Auto und nutzen das Fahrrad oder den ÖPNV. Ob das ohne Einbuße der Lebensqualität möglich ist, hängt von deinem Wohnort ab.
- Lebensmittel: Der aktuelle ALG-II-Satz ("Hartz IV") sieht derzeit 145,40 Euro für Nahrung und alkoholfreie Getränke vor. Darunter wirst du es selbst als sparsamer Mensch kaum schaffen, dich ausgewogen zu ernähren.
- Versicherungen: Eine Krankenversicherung ist in Deutschland Pflicht. Darüber hinaus ist beispielsweise eine Haftpflichtversicherung auch als Frugalist durchaus sinnvoll.
- Gesundheit: Auch bei einem bescheidenen Lebensstil fallen beispielsweise Zahnarztkosten oder Ausgaben für Medikamente an. Als Faustformel rechne mit 4 bis 6 Prozent deines Einkommens dafür. So viel stuft das Finanzamt als zumutbare Belastung ein.
- Freizeit: Möchtest du dir alle zwei Monate einen Abend in der Kneipe gönnen, oder kannst du darauf verzichten? Gehört der Urlaub auf dem Zeltplatz dazu? Fallen ab und zu Reisekosten an, um deine Familie zu besuchen? Darüber solltest du dir auch Gedanken machen.
- Einmalige Anschaffungen: Darunter fallen beispielsweise neue Schuhe, eine neue Waschmaschine oder Material für eine Fahrradreparatur an.
- Inflation: Selbst wenn die meisten Experten davon ausgehen, dass sich die aktuell hohe Inflation langfristig wieder einpendeln wird, solltest du im Schnitt mit einem Wert von 2 Prozent rechnen, um auf Nummer sicher zu gehen.
Welche Kosten sind als Frugalist realistisch? Eine Beispielrechnung
Tom ist 25 Jahre alt und lebt als Frugalist. Er plant, im Jahr 2037 mit 40 Jahren seine Arbeitsstelle zu kündigen. Er wohnt zur Miete in einer Einzimmerwohnung in Berlin und möchte nicht umziehen. Als sogenannte Indexmiete ist seine Miete an die Inflation gekoppelt. Seine monatlichen Ausgaben sehen wie folgt aus:
Miete | 500 € |
Strom | 40 € |
Telefon | 40 € |
Rundfunkgebühr | 18 € |
ÖPNV | 65 € |
Lebensmittel | 200 € |
Versicherungen | 20 € |
Gesundheit | 50 € |
Freizeit | 30 € |
Einmalige Anschaffungen | 50 € |
SUMME | 1013 € |
Bei 2 Prozent Inflation pro Jahr, braucht Tom 1.367,07 Euro, um 2037 seine Lebenshaltungskosten zu decken.
Tipp: Wenn du zukünftige Ausgaben nach Inflation berechnen möchtest, kannst du dies über unseren Zinseszinsrechner tun.
In unserer Beispielrechnung setzen wir das Startkapital auf 1.013€, die Rendite auf 2% (= Inflation in diesem Fall) und die Monatliche Sparrate auf 0€. Nach einem 15-jährigen Zeithorizont ergibt sich damit der Wert von 1.367,07 Euro.
5. Finanzielle Freiheit als Frugalist: Wie viel muss ich sparen?
Seit dem Beginn der Corona-Pandemie hat sich die Sparquote in Deutschland drastisch erhöht, da konsumbedingte Ausgaben lange Zeit nicht möglich waren.
Generell sparen in Deutschland viel mehr Menschen als im europäischen Durchschnitt, oft jedoch nicht effizient.
Lässt du dein Geld einfach auf dem Konto liegen, gleicht das bei der hohen Inflation und bei negativen Zinsen einer langsamen Vermögensvernichtung.
Als Frugalist solltest du eine Rendite von mindestens 4 Prozent anstreben. Je höher deine Rendite, desto weniger musst du bei gleicher monatlichen Auszahlung zur Seite legen.
Um einen beruflichen Ausstieg unter 50 zu schaffen, solltest du bei einem Durchschnittsverdienst jedoch mindestens 40 Prozent deines Einkommens sparen. Mit unserem Zinsezinsrechner kannst du verschiedene Szenarien ausprobieren und testen, wie sich eine höhere Rate oder eine höhere Rendite auf dein Vermögen auswirken.
Wie viel muss ich sparen? Eine Beispielrechnung
Nina ist 30 Jahre alt und arbeitet bei einer Unternehmensberatung. Dort verdient sie 4.400 Euro Netto im Monat. Vor einem Jahr hat sie sich eine Wohnung gekauft und zahlt dafür monatlich 1.200 Euro Tilgungsrate, 20 Jahre lang. Darüber hinaus betragen ihre Lebenshaltungskosten derzeit 1.800 Euro im Monat.
Nina spielt mit dem Gedanken, spätestens mit 50 in Rente zu gehen und das Leben zu genießen. Aus diesem Grund legt sie ihre Ersparnisse an. Sie hat herausgerechnet, dass sie, wenn ihre Wohnung abbezahlt ist, mit 1.300 im Monat auskommen würde.
Derzeit beträgt ihre Rendite 2 Prozent. Die folgende Tabelle zeigt, wie viel früher sie ihre Pläne verwirklichen kann, wenn sie mehr zur Seite legt oder ihre Rendite erhöht:
Rendite (%) | Monatliche Sparrate | Prozentuale Sparrate (%) | Einkommen nach 10 Jahren (€) | Einkommen nach 15 Jahren (€) | Einkommen nach 20 Jahren (€) |
---|---|---|---|---|---|
2 | 1400 | 32 | 1548 | 1631 | 1720 |
2 | 1700 | 39 | 1880 | 1981 | 2088 |
2 | 2000 | 45 | 2212 | 2330 | 2457 |
4 | 1400 | 32 | 1718 | 1914 | 2140 |
4 | 1700 | 39 | 2086 | 2324 | 2598 |
4 | 2000 | 45 | 2454 | 2743 | 3056 |
6 | 1400 | 32 | 1912 | 2262 | 2695 |
6 | 1700 | 39 | 2322 | 2747 | 3273 |
6 | 2000 | 45 | 2731 | 3231 | 3850 |
Wie du siehst, erreicht Nina in allen Szenarien ihr Ziel. Liegt ihre Rendite bei 4 Prozent, kann sie mit einer Sparrate von 2000 Euro sogar nach 15 Jahren mit der Arbeit aufhören und mit ihrem passiven Einkommen auch ihren Kredit bedienen. Bei einer Rendite von 6 Prozent reichen auch 1700 Euro im Monat.
Alternativ kann sie sogar nach 10 Jahren in Rente gehen, wenn sie 2000 Euro im Monat spart UND ihre Anlagen eine Rendite von 6 Prozent abwerfen.
6. Wie fange ich an, frugal zu leben? 5 Tipps für einen Einstieg in den Frugalismus
Hast du bis hier gelesen, findest du das Konzept von Frugalismus möglicherweise interessant. Doch wie beginnt man, frugal zu leben?
Du musst nicht sofort von null auf hundert gehen. Zunächst reicht es, deine Sparquote schrittweise zu erhöhen. Diese Tipps helfen dir dabei:
- Wenn du noch keinen hast, erstelle dir einen Haushaltsplan, um Ausgaben und Einnahmen im Blick zu behalten.
- Frage dich, worauf du am ehesten verzichten kannst. Muss der Coffee-To-Go auf dem Weg ins Büro sein? Brauchst du das Sky-Abo wirklich? Ist die Jeans, die du kaufen wolltest, unbedingt notwendig?
- Überlege sinnvolle, kostenlose Alternativen, die deine Gewohnheiten ersetzen und dennoch Spaß machen. Statt jede Woche mit Freunden essen zu gehen, koche zu Hause mit ihnen oder organisiere beispielsweise eine Wanderung durch den Wald.
- Beschäftige dich mit Vermögensanlagen und investiere deine Ersparnisse beispielsweise in Aktien oder ETFs.
- Da der Posten “Wohnen” die höchste Ausgabe in deinem Haushaltsplan ist, überlege, wie du dort langfristig sparen kannst. Brauchst du so viel Wohnraum? Kannst du dir vorstellen, in eine günstigere Region zu ziehen? Möchtest du zur Miete wohnen oder doch lieber eine Wohnung kaufen?
7. Der Vermögensaufbau im Frugalimus
Wie bereits erklärt reicht es als Frugalist nicht aus, einfach zu sparen. Dein Ziel ist, mit deinen Anlagen ein passives Einkommen zu generieren und nicht vom Ersparten zu zehren.
Wie hoch die Rendite sein muss, damit du davon leben kannst, hängt natürlich von deinem Vermögen ab. Jedoch wirst du dein Ziel nicht erreichen, wenn du es einfach auf ein Tagesgeldkonto packst.
Aus diesem Grund solltest du lernen, dein Geld effizient anzulegen. In den folgenden Abschnitten zeigen wir dir die gängigsten Optionen.
Aktien
Aktien kannst du klassisch bei der Bank oder online kaufen. Inzwischen entscheiden sich viele Menschen für Online-Broker, da die Kosten im Schnitt niedriger als bei einem Aktiendepot bei der Bank ausfallen.
Wie hoch die Dividenden sind, hängt von den Aktien an sich und von der Kursentwicklung ab. Mit guten Aktien sind aber 10 Prozent Rendite p.a. und darüber hinaus möglich. Die historische Rendite des S&P500 liegt etwa bei 10,49% pro Jahr.
Es gibt verschiedene Parameter, um die Qualität von Aktien zu bewerten. Als Anfänger ist es aber schwierig, den Überblick zu behalten. Auf unserem Portal bieten wir deswegen zahlreiche Aktienbewertungen und Vergleiche.
ETFs
ETFs bilden einen bestimmten Aktienindex wie beispielsweise den DAX ab. Damit erzielst du die gleiche Rendite wie dieser Index.
ETFs bieten eine ähnliche Sicherheit wie Fonds, jedoch zu niedrigeren Kosten. Deshalb werden ETFs von vielen Privatanlegern zum Aufbau eines Vermögens genutzt.
Immobilien
Auf den ersten Blick passt das Konzept von Frugalismus nicht mit dem Besitz von Immobilien zusammen.
Angesichts steigender Mieten lohnt sich eine eigene Wohnung oder ein Haus unter bestimmten Voraussetzungen aber durchaus. Andererseits kannst du auch eine Immobilie als Anlage betrachten, die Miete zählt dann zu deinem passiven Einkommen.
Musst du jedoch einen Kredit für Wohneigentum aufnehmen, mindert die monatliche Rate deine Sparquote. Einen guten Indikator, ob ein Kauf sich lohnt, stellt der sogenannte Kaufpreisfaktor dar.
Der Parameter drückt das Verhältnis zwischen dem Kaufpreis einer Immobilie und ihrer fiktiven Jahresmiete dar. Liegt er über 25, ist die Immobilie eher zu teuer.
Kryptowährungen
Selbst wenn du dich mit Kryptowährungen nicht so gut auskennst, hast du bestimmt von Krypto-Anlegern gehört, die es mit Bitcoins oder Ethereum in kurzer Zeit zu einem beträchtlichen Vermögen gebracht haben.
Generell ist das nicht unmöglich. Jedoch sind die Kurse so volatil, dass deine Vermögensstrategie nicht allein darauf basieren soll. Denn eine hohe Allokation in Kryptowährungen, kommt auch mit einem hohen Risiko einher. Der berühmte Frugalist Florian Wagner investiert dennoch ca. 30 Prozent seines Vermögens in Kryptowährungen.
Hast du noch nie mit Kryptos gehandelt, solltest du am Anfang eher mit kleineren Summen anfangen. In unserem Krypto-Börsen-Vergleich findest du eine Auswahl der besten Handelsplätze.
8. Welche Vorteile und Nachteile hat der Frugalismus?
Diese Vorteile genießen Frugalisten
Als Frugalist reduzierst du deinen ökologischen Fußabdruck. Da du weniger als der Durchschnitt kaufst und beispielsweise Fernreisen vermeidest, schonst du so die Umwelt.
Ein frugales Leben bedeutet für viele nicht in erster Linie Verzicht, sondern ein Gewinn an Möglichkeiten. Indem du wenig konsumierst, entdeckst du andere Beschäftigungen wie beispielsweise lesen, in die Natur gehen und soziale Kontakte pflegen.
Frugalisten geben daher oft an, ihr Leben mehr zu genießen, da sie bewusster kaufen und sich nur ausgewählte Erlebnisse oder Gegenstände leisten.
Schaffst du es tatsächlich, mit 40 oder davor in Rente zu gehen, hast du bei einer durchschnittlichen Lebenserwartung viele Jahre, in denen du deine Zeit komplett frei gestalten kannst.
Die Nachteile des Frugalismus
Frugalismus ist nicht jedermanns Sache. Gehst du beispielsweise gerne essen, oder reist du gerne in ferne Länder, fällt dir der Verzicht wahrscheinlich schwer. Hast du das Gefühl, an Lebensqualität zu verlieren, solltest du deine Pläne überdenken.
Möchtest du irgendwann eine Familie gründen, musst du das einplanen. Einerseits erhöhen Kinder die Ausgaben, andererseits kannst du in den ersten Lebensjahren weniger arbeiten und daher weniger sparen. Außerdem muss dein Partner ebenfalls frugal leben wollen.
Hobbys sind bei einem frugalen Lebensstil durchaus drin, jedoch keine teuren. Möchtest du reiten, fliegen oder Golf spielen, musst du dementsprechend viel verdienen, um trotzdem genug zu sparen.
Selbst wenn du einen detaillierten Plan erarbeitet hast, können unvorhergesehene Ereignisse wie Krankheiten oder Arbeitslosigkeit ihn zunichte machen.
FAQ - Häufig gestellte Fragen zum Frugalismus
- Anonymisierter Benutzer20. Juli 2023Was ist der Vorteil gegenüber dem lebenslangen Bezug von Bürbergeld (vom moralischen Aspekt Mal abgesehen)? Kann ich damit nicht auf gleichen Niveau bereits mit 16 in frugalistische Frührente gehen?