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Rentenlücke berechnen: So planst du deine Rente

Lesezeit 6 min.

Lektoriert vonDennis Groß
Überprüft durchDaniel Wenz
Sieh dir an, wie wir bei Finanzwissen arbeiten

Wenn du dich dem Ruhestand näherst, ist es entscheidend, dich mit dem Thema Rentenlücke auseinanderzusetzen. Die Rentenlücke ist die Differenz zwischen den Lebenshaltungskosten im Alter und der zu erwartenden gesetzlichen Rente. In der Regel deckt die gesetzliche Rente nur einen Teil der Ausgaben ab, was bedeutet, dass unser Lebensstandard im Alter möglicherweise nicht gehalten werden kann, wenn wir nicht zusätzlich vorsorgen.

Im Folgenden erfährst du, wie du deine Rentenlücke berechnen und schließen kannst.

Rentenlücke berechnen – Das Wichtigste in Kürze

  • Was? Die Differenz zwischen deinen Lebenshaltungskosten im Rentenalter und der zu erwartenden Nettorente bezeichnen wir als Rentenlücke. Die Rente aus der gesetzlichen Rentenversicherung reicht oft nicht aus, um den bisherigen Lebensstandard im Alter zu halten.
  • Faktoren? Häufige Gründe für das Entstehen einer Rentenlücke sind ein vergleichsweise hohes letztes Einkommen, geringe Rentenansprüche und die Inflation.
  • Berechnung? Um deine Rentenlücke zu ermessen, ziehe deine voraussichtliche gesetzliche Rente von deinem jetzigen Nettoeinkommen ab. Die entstehende Differenz ist das Geld, das dir monatlich fehlt, um deinen aktuellen Lebensstandard auch im Alter beibehalten zu können.
  • Warum ist das wichtig? Du planst so besser für deine Altersvorsorge, kannst rechtzeitig sparen und gegebenenfalls durch private Altersvorsorge die Lücke schließen und deinen Lebensstandard sichern.
  • Wie funktioniert das? Mit Finanzen.net Zero, Trade Republic und Scalable Capital steht dir eine große Auswahl an Wertpapieren zur Verfügung, und zwar zu günstigen Konditionen. Dies ist die beste Voraussetzung für den langfristigen Vermögensaufbau und somit der erste Schritt zur privaten Altersvorsorge.

1. Was ist die Rentenlücke?

Wenn wir in den Ruhestand gehen, möchten wir alle unseren gewohnten Lebensstandard gerne beibehalten. Doch oft reicht die gesetzliche Rente nicht aus, um die gleichen monatlichen Ausgaben zu decken, die wir während unserer Erwerbsphase hatten. Diese Differenz wird als Rentenlücke bezeichnet. Die Rentenlücke setzt sich zusammen aus:

  • Letztes Nettoeinkommen: dein Einkommen vor dem Renteneintritt
  • Gesetzliche Netto-Rente: Was du nach dem aktuellen Rentenniveau vom Staat bekommst.

In Deutschland können 22 Prozent die Rentenlücke nicht oder nur teilweise schließen. Das hat verschiedene Gründe.

Gründe für die Entstehung einer Rentenlücke

  • Rentenniveau: In Deutschland lag das durchschnittliche Rentenniveau im Jahr 2021 bei rund 49 Prozent des Durchschnittseinkommens.
  • Lebenshaltungskosten: Diese bleiben oft gleich oder steigen sogar.
  • Demografische Veränderungen: Der Anstieg der Lebenserwartung führt zu einer alternden Bevölkerung. Dadurch gibt es relativ wenige Beitragszahler im Vergleich zu Rentenempfängern, was die Finanzierung der Renten belastet.
  • Veränderungen im Arbeitsmarkt: Zunahme von Teilzeitarbeit, befristeten Arbeitsverhältnissen und geringfügiger Beschäftigung führen zu niedrigeren Rentenansprüchen, da weniger oder unregelmäßig Beiträge in die Rentenkasse eingezahlt werden.

Wie hat sich das Rentenniveau entwickelt?

Das Rentenniveau beschreibt das Verhältnis der durchschnittlichen gesetzlichen Rente eines Standardrentners (nach 45 Versicherungsjahren mit Durchschnittsverdienst) zum aktuellen Durchschnittseinkommen der Beschäftigten. Es ist ein Maß dafür, wie gut die Renten den Lebensstandard im Alter im Vergleich zum Erwerbsleben sichern. Außerdem lässt es das Rentenniveau mit vorherigen Jahren vergleichen.

Die Entwicklung des Rentenniveaus in den letzten 50 Jahren
Quelle: bpb.de

Im Klartext bedeutet das: Du musst eventuell privat vorsorgen, um die Rentenlücke schließen und deinen Lebensstandard halten zu können. Die genaue Berechnung deiner individuellen Rentenlücke kann dabei helfen, rechtzeitig die richtigen Weichen für die Zukunft zu stellen.

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2. So berechnest du deine persönliche Rentenlücke

Wir alle möchten im Alter gut abgesichert sein und unseren gewohnten Lebensstandard beibehalten. Dafür ist es wichtig, schon früh die persönliche Rentenlücke zu berechnen. Hier erklären wir dir, wie du das machst.

Schritt 1: Zur Berechnung der Rentenlücke die Einnahmen ermitteln

Beginne mit einer detaillierten Analyse deiner zukünftigen Einnahmen im Ruhestand. Dazu gehört in erster Linie die gesetzliche Rente, die du aus deiner Renteninformation entnehmen kannst. Diese gibt dir einen Überblick, wie hoch deine Rente ausfallen könnte, wenn du weiterhin Beiträge in der bisherigen Höhe leistest. Wenn du deine aktuellen Rentenpunkte kennst, kannst du alternativ auch diesen Renten-Rechner verwenden.

Zusätzlich solltest du alle weiteren Einkommensquellen berücksichtigen, wie eine betriebliche Altersvorsorge, private Rentenversicherungen oder Einkünfte aus Vermietung und Verpachtung. Summiere alle diese Einnahmen, um eine Gesamtvorstellung von deinen zukünftigen monatlichen Einnahmen im Ruhestand zu bekommen.

Schritt 2: Ausgaben kalkulieren und Versorgungslücke genau berechnen

Im nächsten Schritt geht es darum, eine realistische Schätzung deiner zukünftigen monatlichen Ausgaben im Ruhestand zu ermitteln. Berücksichtige dabei alle regelmäßigen Kosten wie Miete oder Hypothekenzahlungen, Versicherungsbeiträge, Ausgaben für Lebensmittel pro Monat, Gesundheitsversorgung und persönliche Pflege sowie Kosten für Hobbys und Freizeitaktivitäten.

Es ist auch sinnvoll, unregelmäßige Ausgaben wie Reisen, Geschenke oder Reparaturen einzuplanen. Eine gute Methode ist es, von deinen aktuellen Ausgaben auszugehen und diese dann entsprechend anzupassen, um die veränderte Lebenssituation im Ruhestand widerzuspiegeln.

Nun fragst du dich vermutlich, welche Möglichkeiten dir zur effizienten Erfassung deiner Einnahmen und Ausgaben zur Verfügung stehen. Mit der Finanz-App Finanzguru behältst du stets den Überblick über alle Einnahmen, Ausgaben und Verträge. In unserem Finanzguru Test haben wir für dich die Vorteile und Nachteile des digitalen Haushaltsbuchs ausführlich beschrieben.

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Schritt 3: Inflation beeinflusst deine Rentenlücke

Die Inflation spielt eine wesentliche Rolle bei der Planung deiner Finanzen im Ruhestand. Sie kann dazu führen, dass deine Kaufkraft im Laufe der Zeit abnimmt. Bei der Berechnung deiner zukünftigen Finanzsituation solltest du daher sowohl die erwartete Inflation als auch mögliche Steigerungen deiner Rentenbezüge einbeziehen. Dies hilft dir, ein realistischeres Bild davon zu bekommen, wie sich dein Geldwert über die Jahre hinweg verändern könnte.

Schritt 4: Rentenlücke bestimmen und Altersvorsorge planen

Nachdem du deine voraussichtlichen Einnahmen und Ausgaben ermittelt hast, kannst du nun die Rentenlücke berechnen. Dies ist die Differenz zwischen dem, was du im Ruhestand monatlich zur Verfügung haben möchtest (deine Wunscheinkünfte), und dem, was du an Ausgaben haben wirst. Zur Vereinfachung dieses Schrittes kannst du einen Online-Rentenlückenrechner nutzen. Diese Tools berücksichtigen in der Regel alle relevanten Faktoren und bieten eine schnelle und unkomplizierte Möglichkeit, deine individuelle Rentenlücke zu berechnen.

Achtung bei der Berechnung der Rentenlücke: Die Schätzung der gesetzlichen Rente als 70–80 % des letzten Nettogehalts vor dem Ruhestand ist ungenau und kann zu falschen Annahmen führen. Dieser Ansatz könnte entweder zu einer Unterschätzung der benötigten Altersvorsorge oder zu einer Überversorgung durch den Verkauf unnötiger Produkte durch unseriöse Berater führen.

Beispielberechnung der Rentenlücke

Nehmen wir an, du möchtest im Alter 2.500 € pro Monat zur Verfügung haben. Deine voraussichtliche gesetzliche Rente liegt bei 1.500 €. Dann beträgt deine Rentenlücke 1.000 €, die du durch zusätzliches Sparen oder andere Einkommensquellen decken solltest.

Wenn du mit einem Ruhestand von 25 Jahren planst, benötigst du mindestens 300.000 € (1000 € x 12 Monate x 25 Jahre) aus eigener Vorsorge. Plane deine voraussichtliche Lebensdauer lieber etwas länger, um sicherzugehen, dass dein Geld bis zum Lebensende reicht.

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3. Wie kann ich meine Rentenlücke schließen?

Eine adäquate Altersvorsorge ist unerlässlich, um im Ruhestand finanziell abgesichert zu sein. Die gesetzliche Rente allein reicht oft nicht aus, um den gewohnten Lebensstandard zu halten. Im Folgenden zeigen wir dir, wie du deine Rentenlücke schließen kannst.

Rentenlücke schließen: Das solltest du als Erstes überprüfen

  • Kindererziehungszeiten: Lass dir deine Erziehungszeiten anerkennen, um höhere Rentenansprüche zu sichern.
  • Rentenkonto prüfen: Überprüfe dein Rentenkonto regelmäßig auf Vollständigkeit. Fehlzeiten solltest du rechtzeitig nachmelden.

Wenn du deine Rente aufstocken willst, stehen dir als zusätzliche Altersvorsorge verschiedene Wege offen.

So kannst du zusätzlich für das Alter vorsorgen

  1. Betriebliche Altersvorsorge: Informiere dich über Angebote deines Arbeitgebers zu betrieblichen Rentenmodellen.
  2. Riester-Rente: Nutze staatliche Zulagen durch abgeschlossene Riester-Verträge.
  3. Rürup-Rente: Vor allem für Selbstständige kann die Rürup-Rente steuerlich vorteilhaft sein.

Auch private Altersvorsorge ist ein wichtiger Baustein, damit du im Alter deinen Lebensunterhalt decken kannst. Auf unserer Seite findest du zahlreiche Informationen über die effiziente Geldanlage.

Wie kann ich privat für das Alter vorsorgen und die Rentenlücke schließen?

Mit Tagesgeld und Festgeld kannst du regelmäßig Geld sparen und von den Zinsen profitieren. Diese beiden Möglichkeiten bieten keine große Rendite, dafür aber viel Sicherheit, dass du neben der Rente etwas Geld zur Seite gelegt hast.

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Die Vermietung einer Immobilie kann eine sinnvolle Alternative für regelmäßige Mieteinkommen sein, wenn ein ausreichendes Startkapital vorhanden ist. Allerdings sind mit Eigentum auch Verantwortung und Aufwand verbunden.

Wir empfehlen, frühzeitig mit der Altersvorsorge zu starten und verschiedene Vorsorgeformen zu kombinieren. Am Ende ist ein gesunder Mix an Finanzinstrumenten wichtig, um nicht nur von einer Einnahmequelle abhängig zu sein.

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4. Fazit: Mach das Sparen zu einer Gewohnheit

Wenn wir uns dem Thema Altersvorsorge zuwenden, steht die Rentenlücke oft im Fokus. Es ist der Betrag, den du benötigen wirst, um deinen Lebensstandard im Alter aufrechtzuerhalten – und er fällt für jeden unterschiedlich aus.

Was solltest du zum Thema Rentenlücke beachten?

  • Rentenlücke berechnen: Ein erster und wichtiger Schritt ist, dich mit dem Thema zu befassen. Überschlage voraussichtliche Einnahmen und Ausgaben im Rentenalter und berechne deine Rentenlücke. Nur, wenn du dir über die Lücke im Klaren bist, kannst du gezielt daran arbeiten, diese zu verkleinern und sogar ganz zu schließen.
  • Ziehe Alternativen in Betracht: Erwäge verschiedene Möglichkeiten zur privaten Altersvorsorge, die deine Rentenlücke schließen könnten. Recherchiere, welche Option dir am besten gefällt und am besten zu deinem Leben passt.

Vergiss dabei nicht, dass es viele Tools und Rechner online gibt, die dir bei der Berechnung helfen können. Diese Tools berücksichtigen deine individuellen Angaben und geben dir eine Vorstellung davon, welche Schritte du als Nächstes unternehmen solltest.

Wir wissen, dass das Thema komplex erscheinen mag, aber früh mit der Planung zu beginnen, ist entscheidend. Wenn du dich frühzeitig informierst und handelst, kannst du später im Leben finanzielle Sicherheit genießen.

Denke daran: Altersvorsorge ist eine persönliche Reise und wir sind alle verschieden – deine Strategie sollte deine individuellen Bedürfnisse und Ziele widerspiegeln. Hauptsache, du machst das Sparen zu einer Gewohnheit, sodass du stetig etwas Vermögen aufbaust.

Ich persönlich lege jeden Monat einen Teil meiner Einnahmen in einem Sparplan an und versuche damit, für die Zukunft zu sparen.

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5. Häufige Fragen zur Berechnung der Rentenlücke

Julian Pimat
Julian Pimat
Autor
Über den Autor
Ich beschäftige mich schon seit meiner Jugend mit Themen rund um die private Geldanlage. Dabei lese ich mich neugierig in neue Wissensgebiete ein und freue mich, das Erlernte mit anderen zu teilen. Als Student der Wirtschaftspsychologie interessieren mich vor allem auch kognitive Prozesse und psychologische Faktoren in Bezug zum Umgang mit Geld.

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