
Girokonto eröffnen: Kontoeröffnung in wenigen Schritten
Egal, ob zum ersten Mal oder wegen eines Kontoumzugs: Irgendwann muss jeder ein Girokonto eröffnen. Folgend klären wir über Voraussetzungen, Antrag und Dauer einer Kontoeröffnung auf.
Girokonto eröffnen – Alles Wichtige in Kürze
- Jede volljährige Person mit festem Wohnsitz und gültigem Ausweis hat das Recht auf ein Basiskonto.
- Für ein klassisches Girokonto setzen viele Banken eine gute SCHUFA und/oder ein regelmäßiges Einkommen voraus.
- Minderjährige können ein Kinderkonto mit Zustimmung der Eltern eröffnen.
- Die Kontoeröffnung ist je nach Bank in einer Filiale oder online möglich.
- In unserem Girokonto-Vergleich findest du eine Übersicht der besten Girokonten.
1. Was brauche ich, um ein Girokonto zu eröffnen?
Egal, ob Postbank, Targobank, Sparkasse, Volksbank/Raiffeisenbank, HVB, ING DiBa oder N26: Die Eröffnung eines Girokontos verläuft unabhängig vom Kreditinstitut ähnlich. Zwar hat jede Bank einen auf andere Art gestalteten Prozess für die Kontoeröffnung. Allerdings gibt es regulatorische Anforderungen, sodass du immer die folgenden Schritte durchläufst:
Schritt 1: Kontomodell wählen
Am Anfang steht die Entscheidung, welches Konto du eröffnen möchtest und welche Funktionen und Produkte du benötigst:
- Klassikkonto, Premium-Konto oder reines Online-Konto?
- Dispokredit, oder nicht?
- Debitkarte (Girocard bzw. VISA-Debitkarte) oder Kreditkarte?
Viele Banken bieten neben dem Einzelkonto auch ein Gemeinschaftskonto an. Hier musst du entscheiden, welches Konto du benötigst. Gerade für Paare eignet sich ein Gemeinschaftskonto mit Partnerkarte zur besseren Verwaltung von gemeinsamen Ausgaben. Auch hier lohnt sich erfahrungsgemäß ein Gemeinschaftskonto Vergleich.
Schritt 2: Kontoeröffnungsantrag ausfüllen
Im Rahmen der Kontoeröffnung fordert die Bank von dir folgende Daten an:
- Vor- und Zuname, gegebenenfalls Geburtsname
- Geburtsdatum und -ort
- Aktuelle Postanschrift (ggf. auch vorherige Anschrift)
- Staatsangehörigkeit
- Kommunikationsdaten (E-Mail und Telefon)
- Angaben zur beruflichen Situation
- Fragen zu ausländischen Staatsbürgerschaften
- Angaben zu gewünschten Karten
Schritt 3: Identitätsprüfung
Die Identitätsfeststellung muss in jedem Fall mit einem amtlichen Ausweisdokument erfolgen. Hierfür bieten die meisten Banken folgende Verfahren an:
- PostIdent: Hier suchst du die nächstgelegene Postfiliale auf und legst einem Mitarbeiter den PostIdent-Coupon sowie dein Ausweisdokument vor. Anschließend wirst du verifiziert.
- Videoident: Beim Videoident-Verfahren nutzt du die App der Deutschen Post oder IDNow und lässt dich dort im Videochat verifizieren.
- eID: Die eID ist das einfachste Verfahren, funktioniert allerdings nur mit einem neuen Personalausweis. Hier nutzt du deinen Personalausweis in Verbindung mit deinem Smartphone. Per PIN identifizierst du deine Identität.
Hast du dich für eine Kontoeröffnung in einer Filialbank entschieden, kannst du einen Termin in der Filiale vereinbaren und dort dem Mitarbeiter deinen Ausweis zeigen.
Schritt 4: Zustellung der Unterlagen
Abschließend verschickt die Bank die Zugangsdaten zum Konto. Diese kommen im Regelfall innerhalb weniger Tage per Post. Mit den gelieferten Daten kannst du dich im Online-Banking anmelden und dein Konto einrichten.
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2. Wer darf ein Girokonto eröffnen?
Grundsätzlich kann jede volljährige Person mit einem festen Wohnsitz in Deutschland und einem gültigen Ausweisdokument ein Girokonto eröffnen.
Banken definieren allerdings weitere Voraussetzungen. So werden viele Banken die Kontoeröffnung ablehnen, wenn sogenannte Negativmerkmale bei der SCHUFA vorliegen und deine Bonität negativ ist. Insbesondere bei sogenannten harten Negativmerkmalen – wenn etwa ein Insolvenzverfahren läuft oder eine eidesstattliche Versicherung abgegeben wurde – wirst du in der Regel kein normales Girokonto eröffnen können.
Anspruch auf ein Basiskonto
Laut § 31 Zahlungskontengesetz (ZKG) steht jedoch seit 2016 jedem ein Basiskonto zu, also ein Girokonto auf Guthabenbasis mit Grundfunktionen wie eine Debitkarte, Bargeldauszahlungen und die Möglichkeit, Überweisungen zu tätigen.
Verweigern dürfen die Banken das Konto nur in seltenen Fällen – etwa, wenn du bereits bei einer anderen deutschen Bank ein verfügbares Basiskonto nutzt oder bei diesem Geldinstitut Straftaten im Zusammenhang mit einem Konto begangen hast.
Einen Anspruch auf das Basiskonto (…) hat jeder Verbraucher, der sich rechtmäßig in der EU aufhält. Dazu zählen auch Menschen ohne festen Wohnsitz, Asylsuchende sowie geduldete Personen, also Menschen ohne Aufenthaltstitel, die aus rechtlichen oder tatsächlichen Gründen nicht abgeschoben werden können. Ziel des Basiskontos ist es, allen Verbrauchern die vollständige Teilhabe am wirtschaftlichen und sozialen Leben zu ermöglichen.
In der Praxis lehnen manche Banken trotzdem Menschen mit Flüchtlingsstatus oder schlechter Bonität ab. Wird dir ein Basiskonto verweigert, obwohl du kein weiteres Basiskonto bei einer anderen Bank besitzt, solltest du dich an die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) wenden und eine Beschwerde einreichen.

Selbstständig? Kein Privatkonto für Geschäfte!
In den AGB der meisten Banken ist festgelegt, dass private Girokonten der Privatnutzung dienen sollen, also um private Überweisungen zu tätigen, das Kindergeld zu empfangen oder als Gehaltskonto. Eine Nutzung zu gewerblichen Zwecken kann zur Ablehnung des Antrags oder zur späteren Kündigung des Kontos führen.
Manche Banken fragen im Girokontoantrag nach der beruflichen Situation und dem Einkommen. Auch darf eine Bank deinen Kontoantrag ablehnen, wenn du z. B. selbstständig bist und die Bank nur Konten für Angestellte eröffnet.
Grundsätzlich empfiehlt sich für Selbstständige die Nutzung eines Geschäftskontos. Eine Übersicht der besten Geschäftskonten findest du im verlinkten Beitrag.
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3. Wie lange dauert es, ein Girokonto zu eröffnen?
Wie lange eine Kontoeröffnung dauert, hängt davon ab, wie lange die Bearbeitung deines Antrags dauert. Bei einer Direktbank beziehungsweise bei einem Online-Antrag bekommst du die Zugangsdaten per Post zugeschickt, was ungefähr eine Woche dauert. Liegen Feiertage dazwischen, kann sich die Zusendung etwas verzögern.
In der Bankfiliale wird das Girokonto sofort eröffnet
Die Mitarbeiter in der Filiale öffnen das Girokonto sofort. Auch dann musst du allerdings auf Zugänge und Kartenausstattung noch einige Tage warten. Zudem benötigst du für die Kontoeröffnung an sich einen Termin, online musst du allenfalls auf einen Slot beim Videoident einige Minuten warten.
Online oder in der Filiale: Was ist besser?
Ob du ein Girokonto online oder in der Filiale eröffnen solltest, hängt von deinen Präferenzen ab. Benutzt du dein Konto nur für Online-Banking, Kartenzahlungen und Barverfügungen, benötigst du nicht zwingend eine Filiale in deiner Nähe. Eine Debitkarte reicht, damit du an zahlreichen Geldautomaten Geld abheben kannst.
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- Hervorragende Visa Debitkarte zum Konto
Auf der anderen Seite hilft dir der Bankberater einer Filialbank nicht nur beim Ausfüllen des Antrags zur Kontoeröffnung. Unter anderem kannst du individuelle Lösungen absprechen, etwa für den Dispositionskredit. Beispielsweise kann er bei positivem SCHUFA-Eintrag entscheiden, dir sofort einen Dispo einzuräumen, obwohl in der Regel mehrere Gehaltszahlungen notwendig sind.
Ist dir generell ein persönlicher Service vor Ort wichtig, sollte deine Wahl auf eine Filialbank fallen. Tendenziell musst du bei Filialbanken mit höheren Kontoführungsgebühren rechnen als bei einer Direktbank.
4. Dürfen Minderjährige ein Girokonto eröffnen?
Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren können Girokonten nur mit Zustimmung der Sorgeberechtigten eröffnen – hat ein Elternteil die alleinige Vertretungsberechtigung, genügt dessen Zustimmung. Waisen müssen bei der Kontoeröffnung eine Vertretungsregelung des Familiengerichts vorlegen.
Unterlagen für die Eröffnung eines Kinderkontos
Für die Eröffnung eines Kinderkontos fordern Banken auch die Geburtsurkunde des Minderjährigen im Original an. Dieses wird anschließend kopiert und zurückgeschickt. Einige Banken eröffnen Konten für Minderjährige nur, wenn auch die Eltern dort Kunden sind. Dies ist etwa beim DKB Kinderkonto der Fall – ein Kinderkonto-Vergleich ist deshalb empfehlenswert.
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- Zahlreiche Zusatzprodukte wie Tagesgeld
- Einstellung der Kinder-Kontorechte
Taschengeldkonto als Alternative
Kein Konto im eigentlichen Sinne ist dagegen ein reines Taschengeldkonto. Hierbei handelt es sich oftmals um eine Prepaid-Karte, die Eltern via App aufladen und zur Auszahlung des Taschengelds verwenden können. Anschließend kann das Kind das Guthaben ausgeben. Besonders gut schneidet hier Bling bei den Kunden ab – einen guten Eindruck erhältst du in den ausführlichen Bling Erfahrungen.
- Beste Taschengeld-Karte
- Viele Funktionen für Eltern in der App
- Sparziele motivieren Kinder zum Sparen
Keine 18? Keine Schulden!
Kinderkonten sind reine Guthabenkonten ohne Dispo sowie geduldete Überziehungen. Dies geschieht, um nicht geschäftsfähige Minderjährige vor einer Verschuldung zu schützen. Somit gibt es für Kinder auch keine richtigen Kreditkarten, sondern lediglich Debit- und Prepaid-Karten.