Jedes Jahr werden die Fahrzeugmodelle vom Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) in Typklassen eingestuft.
Grundsätzlich gilt: Die Typklasse beeinflusst deinen zu zahlenden Versicherungsbeitrag. Doch wie funktioniert eigentlich die Bewertung der Typklassen in der Kfz-Versicherung?
In diesem Artikel erklären wir dir, was Typklassen genau sind, welche es gibt und wie du herausfinden kannst, welche Typklasse deinem Fahrzeugmodell zugewiesen wurde.
1. Was sind Typklassen und welche gibt es?
Zunächst müssen wir folgende grundlegende Fragen beantworten: Was sind eigentlich Typklassen, welche gibt es und wie wirken diese sich auf deinen Versicherungsbeitrag aus?
Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) veröffentlicht jedes Jahr ein neues Typklassen-Verzeichnis, welches die meisten Versicherungsunternehmen für ihre Beitragskalkulation verwenden. Dieses Verzeichnis ist für die Versicherungsunternehmen prinzipiell nicht verpflichtend, wird jedoch von den meisten Anbietern als Orientierung genutzt.
Die Typklassen werden in einem Wert zwischen 10 und 34 angegeben.
Zur Berechnung der Typklassen wertet der GDV, neben den Fahrzeugschäden und Reparaturkosten der letzten drei Jahre, auch die Versicherungsart, Motorleistung und die Anzahl der, in einem Zulassungsbezirk, gemeldeten Fahrzeugmodelle aus.
Neben den Typklassen gibt es noch weitere Tarifmerkmale, welche einen Einfluss auf deinen Versicherungsbeitrag haben. Diese sind:
- Regionalklasse: Die Höhe der Regionalklasse beziffert wie hoch die Wahrscheinlichkeit für einen Unfall in einem Zulassungsbezirk ist und die durchschnittlich daraus entstandenen Kosten des Schadens.
- Schadenfreiheitsklasse: Je höher deine Schadenfreiheitsklasse ist, desto niedriger ist dein Versicherungsbeitrag.
- Fahrerkreis: Ein unbegrenzter Fahrerkreis ist deutlich teurer in der Versicherung.
- Laufleistung: Umso mehr Km-Laufleistung du vertraglich abschließt, desto höher ist auch dein Versicherungsbeitrag.
- Leistungsumfang: Welche Leistungen schließt du in deinem Vertrag ein (Haftpflicht, Teilkasko, Vollkasko, Werkstattbindung, KFZ-Unfallversicherung)?
Der GDV erstellt für jedes Fahrzeugmodell eine eigene Schaden- und Unfallbilanz und zusätzlich auch jeweils für KFZ-Haftpflicht, Teil- und Vollkasko. Je nach Leistungsart werden dafür unterschiedliche Schadensarten in der Statistik bewertet.
Für die Bewertung der Typklassen in der Kfz-Haftpflichtversicherung sind die Versicherungsleistungen für Dritte nach einem Schaden relevant. Es gibt 16 Typklassen (von 10 bis 25).
Die Bilanz der Teilkaskoversicherung orientiert sich nach den Teilkaskoschäden wie Glasschäden, Diebstähle, Brände etc. In der Teilkaskoversicherung gibt es insgesamt 24 Typklassen (von 10 bis 33).
Bei der Vollkaskoversicherung fließen neben den Teilkaskoschäden auch die Schäden nach selbstverschuldeten Unfällen in die Unfallbilanz. Hier findest du 25 Typklassen (von 10 bis 34).
2. Wie finde ich die Typklasse meines Fahrzeugs heraus?
Angaben zu deiner Typklasse findest du im Internet über die Typklassenabfrage des GDV. Für die Abfrage der Typklasse für dein Fahrzeugmodell benötigst du folgende Angaben, welche du im Fahrzeugschein findest:
- Herstellerschlüssel (HSN)
- Fahrzeugtyp-Schlüssel (TSN)
- Herstellername
Merke: Je niedriger deine Typklasse ist, desto weniger zahlst du an Versicherungsbeitrag.
3. Kfz-Typklassen-Tabelle 2023: Die wichtigsten Änderungen im Überblick
Nach Aussage des Hauptgeschäftsführers des GDV Jörg Asmussen, gelten für 8,1 Millionen Autofahrer in Zukunft höhere Einstufungen in der Kfz-Haftpflichtversicherung, wohingegen 4,8 Millionen von niedrigeren Typklassen profitieren.
In der Regel geht es bei den meisten Fahrzeugmodellen um eine Klasse nach oben oder unten. Der SUV Škoda Kamiq 1.5 TSI beispielsweise verbessert sich dennoch um drei Stufen nach unten in Typklasse 11.
In der nachfolgenden Tabelle findest du einige Automodelle mit einer günstigen Haftpflichteinstufung:
Fahrzeugmodell | HSN/TSN | Haftpflichtklasse |
---|---|---|
Audi A4 Allroad 2.0 TDI Quattro | 0588/BJG | 13 |
Fiat 500 1.2 | 4136/AJB | 14 |
Mercedes Benz B 200 | 1313/HXI | 13 |
MINI-N Cooper Cabrio 1.6 | 0005/ANU | 12 |
Porsche Carrera 4S 3.0 | 0583/ALJ | 11 |
Renault Twigo GT 1.2 | 3333/APO | 13 |
Seat Arona 1.0 | 7593/ANP | 11 |
Daneben gibt es auch einige Fahrzeugmodelle mit deutlich höheren Typklassen, welche wir dir in der folgenden Tabelle dargestellt haben:
Fahrzeugmodell | HSN/TSN | Haftpflichtklasse |
---|---|---|
Audi Q7 3.0 TDI | 0588/BDM | 21 |
Hyundai Santa FE 2.2 CRDI | 8252/AIK | 21 |
Mercedes Benz GLE 450 | 1313/HWG | 21 |
Porsche Macan S 3.0 | 0583/AHA | 23 |
4. Fazit: Das bedeutet die Typklasse bei der Kfz-Versicherung
Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft veröffentlicht jedes Jahr ein neues Typklassen-Verzeichnis, welches die meisten Versicherungsunternehmen für ihre Beitragskalkulation verwenden.
Die Typklasse in der Kfz-Versicherung hat also Einfluss auf deinen zu zahlenden Versicherungsbeitrag.
Je niedriger deine Typklasse ist, desto günstiger ist auch dein Versicherungsvertrag.
Das Typklassen-Verzeichnis findest du auf der Internetseite des GDV. Mithilfe der HSN und TSN aus deinem Fahrzeugschein, kannst du dort die Typklasse für dein Fahrzeug abfragen.
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