Ein Satellite steuert auf eine Raumstation vor der Erde an
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Die Core-Satellite-Strategie » 3 Beispiele für Musterportfolios

Lesezeit 7 min.

Lektoriert vonSebastian Rau
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Es gibt verschiedene Strategien, nach denen du dein Investment-Portfolio aufbauen kannst. Eine davon ist die Core-Satellite-Strategie.

Mit der Core-Satellite-Strategie bildest du zunächst ein Kern-Portfolio, das eine sichere Grundlage bildet. Dieses erweiterst du anschließend mit einzelnen „Satelliten“, mit denen du vielversprechende, aber auch riskantere Investments tätigst.

Das Core-Satellite-Portfolio ist unter Anlegern sehr beliebt, weil man selektive Investments tätigen kann, ohne das Risiko seines Gesamtportfolios signifikant zu erhöhen.

Im Folgenden erfährst du, wie genau die Core-Satellite-Strategie funktioniert und wie du dein eigenes Portfolio nach der Methode strukturieren kannst.

1. Wie funktioniert die Core-Satellite-Strategie?

Mit der Core-Satellite-Strategie konstruierst du dein Portfolio so, dass du die Vorteile von passivem und aktivem Investieren kombinierst. Der Grundgedanke ist einfach: Du teilst dein Portfolio in zwei Hauptkomponenten, den “Core” (Kern) und die “Satellites” (Satelliten).

Beispiel-Illustration: Der MSCI World ETF bildet den Kern und wird mit Satelliten wie KI-Aktien, Biotech ETF, Kryptowährungen und Edelmetallen erweitert.
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Der Core

Der Core bildet das Herzstück des Portfolios. Er besteht in der Regel aus breit gestreuten und kostengünstigen Indexfonds oder ETFs, die einen großen Teil des Marktes abdecken. Ein Beispiel hierfür wäre ein MSCI World ETF oder ein FTSE All World ETF.

Dieser Teil des Portfolios zielt darauf ab, die allgemeine Marktperformance nachzubilden und Stabilität zu bieten. Der Core macht typischerweise den größten Teil deines Portfolios aus. Allgemein raten wir zu einer Gewichtung zwischen 60 % und 80 %.

Die Satellites

Die Satellites sind kleinere Positionen, die um den Core herum gruppiert sind. Die Satelliten können aus einzelnen Aktien, spezialisierten Fonds oder anderen Anlageklassen bestehen.

So hast du die Möglichkeit, gezielt in bestimmte Sektoren, Regionen oder Anlageklassen zu investieren, bei denen du Potential siehst. Satelliten-Investments sollten als Faustregel 20 % bis 40 % deines Gesamtportfolios ausmachen.

Wie ist die Core-Satellite-Strategie entstanden?

Ihre Wurzeln hat die Core-Satellite-Strategie in der modernen Portfoliotheorie, die in den 1950er Jahren von Harry Markowitz entwickelt wurde. Nach der Modernen Portfoliotheorie strukturierte Portfolios sind zwar risikoarm, investieren häufig jedoch sehr einseitig.

Die Core-Satellite-Strategie wurde in den 1970er Jahren von Fischer Black und Jack Trynor auf Basis der Markteffizienzhypothese entwickelt. Sie erweitert den Ansatz von Markowitz insofern, als dass ein optimiertes Portfolio nun auch mit optionalen Bestandteilen erweitert werden kann, ohne dass das Risiko zu stark erhöht wird.

Seit dem Aufkommen von ETF als eine der beliebtesten Anlageklassen gewinnt die Strategie auch in der Praxis immer mehr an Relevanz.

Kerngedanke

Die Core-Satellite-Strategie versucht also eine Balance zwischen Risikomanagement und Renditeoptimierung zu schaffen.

Der Core sorgt für eine solide Basis und reduziert das Gesamtrisiko des Portfolios.

Die Satelliten ermöglichen hingegen, eine überdurchschnittliche Rendite zu erzielen und Themenbereiche abzudecken, die im Kernportfolio fehlen.

2. Wie baue ich ein Core-Satellite-Portfolio auf?

Wenn du dein eigenes Core-Satellite-Portfolio entwickeln möchtest, solltest du folgende drei Schritte durchlaufen:

  1. Ein solides Kernportfolio finden
  2. Passende Satelliten zum Kernportfolio finden
  3. Core und Satellites sinnvoll gewichten

Lass uns die einzelnen Schritte einmal im Detail betrachten:

Schritt 1: Ein passendes Core-Investment finden

Der Core stellt das Fundament deines Portfolios dar. Entsprechend solltest du darauf achten, dass der Kern ein niedriges Risikoprofil aufweist, breit diversifiziert und kostengünstig ist.

Dein Kern könnte z.B. aus folgenden Anlageprodukten bestehen:

Breit gestreute ETFs

  • MSCI World ETF: Der MSCI World bildet die Kursentwicklung von über 1.600 Aktien aus 23 Industrienationen ab.
  • S&P 500 ETF: Der S&P 500 repräsentiert den US-Aktienmarkt und bildet die 500 größten börsennotierten US-Aktien ab. Achte hier jedoch auf ein mögliches Klumpenrisiko in deinem ETF Portfolio.
  • FTSE All-World ETF: Mit dem FTSE All-World ETF deckst du sowohl Industrie- als auch Schwellenländer weltweit ab.

Anleihen-ETFs

  • Staatsanleihen-ETFs: Falls du eher konservativ investieren möchtest, bieten dir Treasury-Bond ETFs eine risikoarme Möglichkeit für dein Kernportfolio.
  • Unternehmensanleihen-ETFs: Etwas höhere Renditen als ETFs für Staatsanleihen bieten dir Unternehmensanleihen-ETF. Hier ist allerdings auch das Ausfallrisiko höher.

Mischfonds mit defensiver Ausrichtung

Dein Kernportfolio kannst du auch über Mischfonds aufbauen, die in Aktien und Anleihen investieren. Beachte jedoch, dass aktiv gemanagte Fonds höhere Gebühren nehmen als passive ETFs.


Deinen Core solltest du anhand deiner persönlichen Risikotoleranz gestalten. Bist du noch jung und bereit, ein größeres Risiko einzugehen, könnte ein reiner Aktien-ETF eine gute Wahl sein. Musst du bereits eine Familie versorgen und wünschst dir etwas mehr Sicherheit, kannst du auch Anleihen-ETFs ergänzen, die das Risikoprofil deines Portfolios senken.

Schritt 2: Passende Satelliten finden

Satelliten bieten dir die Möglichkeit, eine Überrendite zu erzielen und dein Portfolio nach deinen eigenen Vorlieben zu gestalten.

In welche Produkte du am Ende investierst, bleibt dir überlassen. Im Folgenden liste ich dir eine Auswahl an möglichen Investments auf:

  • Einzelaktien
    Einzelaktien ermöglichen dir gezielte Investitionen in einzelne Unternehmen und Marken, die du für vielversprechend hältst.

    Ein Investment in Einzelaktien geht im Vergleich zu ETF mit einem erhöhten Risiko einher, weshalb du gründlich recherchieren und dein Investment regelmäßig im Auge behalten solltest.

  • Branchen-ETF
    Über Themen-ETF kannst du in aufstrebende Branchen, wie z.B. Biotech, künstliche Intelligenz oder Robotics investieren.

    Themen-ETF haben ein höheres Risikoprofil als breit gestreute ETF, können dafür allerdings Trends aufgreifen und eine Überrendite im Vergleich zum Gesamtmarkt erzeugen.

  • Schwellenländer-ETF
    Mit einem ETF für Schwellenländer, wie z.B. dem MSCI Emerging Markets ETF, investierst du in wachsende Volkswirtschaften wie Indien oder China.

  • Rohstoff-ETF
    Rohstoff-ETFs bieten dir die Möglichkeit die Kursentwicklung von Rohstoffen und Edelmetallen in deinem Portfolio mit aufzunehmen. Besonders beliebt sind Gold-ETFs, Uran-ETFs und Wasserstoff ETFs.

  • REITs (Real Estate Investment Trusts)
    Über REITs kannst du in Immobilien investieren, ohne dass du direkt eine Immobilie besitzt. REITs können zudem eine Dividende durch erzielte Mieteinnahmen ausschütten.

  • Kryptowährungen
    Besonders unter jungen Anlegern beliebt, gelten Kryptowährungen wie Bitcoin, Ether oder Solana als vielversprechende Wertanlagen.

    Krypto-Assets unterliegen von Natur aus einer sehr hohen Volatilität und erhöhen damit signifikant das Risikoprofil deines Portfolios. Du solltest entsprechend nur einen kleinen Teil, z.B. 3-5 % deines Gesamtportfolios, in Kryptowährungen diversifizieren.

Neben dieser Auswahl an möglichen Satelliten-Investments gibt es noch eine Vielzahl an weiteren Investmentmöglichkeiten. Achte bei Investitionen in Kunstwerke, Collectibles oder alternative Investments jedoch stets darauf, dass diese mit einem hohen Risiko und niedriger Liquidität einhergehen.

Schritt 3: Core und Satellites richtig gewichten

Abschließend ist es für ein Core-Satellite-Portfolio wichtig, dass du die richtige Gewichtung findest.

Als Faustregel kannst du hier das Paretoprinzip herbeiziehen. Dieses besagt, dass häufig 80 % der Ergebnisse aus 20 % der Bemühungen resultieren. Wendest du dies 1:1 auf deine Portfoliostrategie an, solltest du 80 % deines Gesamtportfolios in den Kern und 20 % in die Satelliten investieren.

Natürlich kannst du hier auch etwas abweichen:

  • Renditeorientiertes Portfolio: 60 % Core, 40 % Satellites
  • Ausgewogenes Portfolio: 70 % Core, 30 % Satellites
  • Konservatives Portfolio: 80 % Core, 20 % Satellites

Die Gewichtung solltest du auch abhängig von der Wahl deiner Satelliten machen. Investierst du über die Satelliten größtenteils in Einzelaktien und volatile Assets wir Kryptowährungen, ist eine konservativere Gesamtgewichtung angebrachter, als wenn du als Satelliten weitere ETF wählst.

Wichtig ist, dass du dich mit der Gewichtung wohlfühlst und im Zweifelsfall auch andauernde Abwärtsbewegungen im Portfolio verkraften kannst.

3. Konkrete Beispiele für Core-Satellite-Portfolios

Auf Basis der Grundlagen, die wir durchgegangen sind, möchte ich dir für die drei Risikotypen konkrete Beispiele geben, wie ein Core-Satellite-Portfolio aussehen könnte:

Disclaimer: Keine Anlageberatung!

Bitte beachte, dass die folgenden Musterportfolios keine Anlageberatung und ausdrücklich auch keine Empfehlung zum Kauf bzw. Verkauf von Wertpapieren für dein Portfolio sind.

Die vorgestellten Portfolios dienen ausschließlich informativen Zwecken und sollen dir einen groben Überblick geben, wie man Core-Satellite-Portfolios strukturieren kann.

Wir von Finanzwissen.de können keine Haftung für Verluste, die durch die Verwendung von Informationen aus diesem Beitrag entstanden sind, übernehmen.

Beispiel 1: Konservatives Portfolio

Im konservativen Portfolio-Beispiel bilden wir den Kern aus einer ausgewogenen Mischung eines breit gestreuten MSCI World ETFs und eines günstigen Anleihen-ETFs.

In Anlehnung an das 70/30-Weltportfolio nehmen wir als größten Satelliten einen Emerging Markets ETF dazu. Den Rest des Portfolios bilden wir aus einem Energie- und einem Uran-ETF.

Core-Satellite-Portfolio Beispiel 1 - Konservativ
MSCI World ETF
40,00 %

Anleihen-ETF
40,00 %

Emerging Markets ETF
10,00 %

Energie-ETF
5,00 %

Uran-ETF
5,00 %

ETFISINGesamtkostenquoteAllokation
iShares Core MSCI World UCITS ETF USD (Acc)IE00B4L5Y9830,20 % p. a.40 %
iShares € Corp Bond ESG UCITS ETFIE00BYZTVT560,15 % p. a.40 %
iShares Core MSCI Emerging Markets IMI UCITS ETF (Acc)IE00BKM4GZ660,18 % p. a.10 %
Xtrackers MSCI World Energy UCITS ETF 1CIE00BM67HM910,25 % p. a.5 %
VanEck Uranium and Nuclear Technologies UCITS ETF AIE000M7V94E10,55 % p. a.5 %

In diesem Beispiel hat das Portfolio einen stabilen ETF-Kern mit einer 80 % Allokation. Für die restlichen 20 % wurden als Satelliten drei weitere ETFs gewählt, von denen der Uran-ETF wohl die spekulativste Position darstellt.

Beispiel 2: Ausgewogenes Portfolio

Im Beispiel für ein ausgewogenes Core-Satellite-Portfolio kommt als Kern ein günstiger FTSE All-World-ETF zum Einsatz. Ergänzt wird das Portfolio durch eine Auswahl an Sektor- und Small-Cap-ETFs sowie einer kleinen Allokation von Krypto-Assets, die mit einer Gold-Position ausbalanciert wird.

Core-Satellite-Portfolio Beispiel 2 - Ausgewogen
FTSE All-World-ETF
70,00 %

MSCI World Small Cap
10,00 %

IT-ETF
5,00 %

Energie-ETF
5,00 %

Mining-ETF
5,00 %

Gold
3,00 %

Bitcoin
2,00 %

NameISINGesamtkostenquoteAllokation
Invesco FTSE All-World UCITS ETF AccIE000716YHJ70,15 % p.a.70 %
iShares MSCI World Small Cap UCITS ETFIE00BF4RFH310,35 % p.a.10 %
Xtrackers MSCI USA Information Technology UCITS ETF 1DIE00BGQYRS420,12 % p.a.5 %
Xtrackers MSCI World Energy UCITS ETF 1CIE00BM67HM910,25 % p.a.5 %
VanEck Global Mining UCITS ETF AIE00BDFBTQ780,50 % p.a.5 %
Gold, z.B. XETRA GoldDE000A0S9GB0 0,30 % p.a.3 %
Bitcoin-- 2 %

Beispiel 3: Renditeorientiertes Portfolio

Das renditeorientierte Portfolio Beispiel ist darauf ausgelegt, von möglichen Zukunftstrends zu profitieren.

Dies spiegelt sich an der breiten Auswahl an Themen-ETFs und der hohen Allokation in Kryptowährungen und Einzelaktien wider. In diesem Portfolio-Beispiel werden hochspekulative Investments getätigt. Ein Portfolio dieser Art unterliegt einer hohen Volatilität und ist nicht für Anleger geeignet, die eine stabile Wertentwicklung verfolgen. Sollte der Gesamtmarkt sich positiv entwickeln, bietet dieses Portfolio jedoch viele Möglichkeiten für eine Überrendite.

Core-Satellite-Portfolio Beispiel 3 - Renditeorientiert
MSCI World ETF
30,00 %

MSCI Emerging Markets ETF
30,00 %

Gold
5,00 %

Berkshire Hathaway Aktie
5,00 %

Biotech-ETF
5,00 %

Cybersecurity-ETF
5,00 %

Raumfahrt-ETF
5,00 %

Robotics-ETF
5,00 %

Bitcoin
3,00 %

Ethereum
3,00 %

Solana
2,00 %

Nike Aktie
1,00 %

Monster Beverage
1,00 %

NameISINGesamtkostenquoteAllokation
iShares Core MSCI World UCITS ETF USD (Acc)IE00B4L5Y9830,20 % p. a.30 %
HSBC MSCI Emerging Markets UCITS ETF USDIE00B5SSQT160,15 % p.a.30 %
Gold, z.B. XETRA GoldDE000A0S9GB0 0,30 % p.a.5 %
Berkshire Hathaway B AktieUS0846707026-5 %
iShares Nasdaq US Biotechnology UCITS ETFIE00BYXG2H390,35 % p.a.5 %
iShares Digital Security UCITS ETF USD (Acc)IE00BG0J4C880,40 % p.a.5 %
VanEck Space Innovators UCITS ETFIE000YU9K6K20,55 % p.a.5 %
iShares Automation & Robotics UCITS ETFIE00BYZK45520,40 % p.a.5 %
Bitcoin (BTC)--3 %
Ethereum (ETH)--3 %
Solana (SOL)--2 %
Nike AktieUS6541061031-1 %
Monster Beverage AktieUS61174X1090-1 %

4. Risiken der Core-Satellite-Strategie für unerfahrene Anleger

Die Core-Satellite-Strategie ist eine beliebte Anlagestrategie, die sich besonders für erfahrene Investoren eignet. Denn ganz so einfach, wie die Musterportfolios den Anschein machen, ist die Zusammenstellung der Satelliten nicht.

Folgende Risiken solltest du beachten, wenn du dir selbst ein Core-Satellite-Portfolio aufbauen möchtest:

  • Übergewichtung der Satelliten: Für viele Anleger ist es verlockend, den Anteil der Satelliten zu erhöhen. Insbesondere, wenn einzelne Positionen gut performen ist es naheliegend, diese Position zu vergrößern. Dies führt allerdings zu einem unausgewogenen Portfolio mit einem höheren Gesamtrisiko.
  • Mangelnde Diversifikation innerhalb der Satelliten (Klumpenrisiko): Wenn jemand als Satelliten einen IT-ETF, einen AI-ETF und einen Cybersecurity-ETF wählt, stehen die Chancen gut, dass diese ETFs Schnittmengen bilden. So nimmt die Konzentration in bestimmten Sektoren oder Regionen zu und Diversifikation geht verloren.
  • Häufiges Umschichten und damit verbundene Kosten: Die Verlockung, ständig nach dem "nächsten großen Ding" zu suchen, führt bei manchen Anlegern zu häufigem Umschichten im Portfolio. Neben den Transaktionskosten erhöht sich dadurch allerdings auch das Risiko, emotional getriebene Entscheidungen zu treffen.
  • Vernachlässigung der Gesamtstrategie: Häufig konzentriert man sich am häufigsten auf "aufregende" Satelliten, die aber nur einen kleinen Teil des Gesamtportfolios ausmachen. Der große Core-Teil sollte nicht vernachlässigt werden.
  • Überschätzung der eigenen Fähigkeiten: Dieses Risiko ist nicht allein der Core-Satellite-Strategie vorbehalten. Allerdings solltest du insbesondere bei der Hinzunahme von spekulativen Investments wie Einzelaktien oder Kryptowährungen deine eigenen Fähigkeiten zur Marktanalyse nicht überschätzen.

Tipps zur Risikominimierung

Wenn du dich dazu entscheiden solltest, dein Portfolio über den Kern-Satelliten-Ansatz aufzubauen, dann solltest du dir vorab klarmachen, dass sich diese Strategie hauptsächlich für den langfristigen Aufbau eines Portfolios eignet.

Über jährliche oder halbjährliche Rebalancings kannst du deine Gewichtungen wieder herstellen oder Gewinner laufen lassen, ohne das Risiko einzugehen, zu häufig aktiv das Portfolio umzuschichten.

Wenn du dir vorab klare Grenzen für den Anteil deiner Satelliten setzt und versuchst auch unter den Satelliten eine Diversifikation zu erreichen, dann kann dir die Core-Satellite-Strategie dabei helfen, ein Portfolio nach deinen eigenen Vorstellungen aufzubauen.

5. Vorteile und Nachteile der Core-Satellite-Strategie

Du hast nun einen guten Überblick über die Funktionsweise der Core-Satellite-Strategie erhalten.

Abschließend möchte ich dir noch einmal die Vorteile und Nachteile der Strategie gegenüberstellen:

Vorteile

  • Kombination von Stabilität und Renditechancen
  • Flexibilität
  • Anpassung an individuelle Präferenzen / Vorlieben
  • Kosteneffizienz durch hohen ETF-Anteil
  • Potenzial für Überrendite
  • Lerneffekt für Übergang vom passiven zum aktiven Investieren

Nachteile

  • Höherer Zeitaufwand für Recherche und Verwaltung
  • Aktive Komponenten erhöhen die Kosten
  • Risiko der Übergewichtung
  • Risiko für emotionales Handeln
  • Risiko einer Underperformance durch Fehleinschätzung der Satelliten

6. Fazit

Die Core-Satellite-Strategie bietet dir einen flexiblen Ansatz, um dein eigenes, personalisiertes Portfolio zu konstruieren. Dabei kombinierst du die Vorteile einer breiten Marktbeteiligung mit ersten aktiven Investments, die eine Überrendite ermöglichen können.

Insbesondere für Anleger, die schon einige Zeit über rein passive Strategien investieren, bietet die Core-Satellite-Strategie eine gute Möglichkeit, mehr Verantwortung für seine Investments zu übernehmen und sich intensiver mit der Thematik auseinanderzusetzen.

Allerdings solltest du beachten, dass die Strategie auch mit Risiken im Bereich der Diversifikation, des emotionalen Handelns und der Fehleinschätzung eigener Kompetenzen einhergeht. Wenn du nicht vorhast, dich intensiver mit deinen Investments auseinanderzusetzen, würde ich dir eher zu einer passiven Strategie, wie z.B. dem 70/30-Weltportfolio raten.

Wenn du allerdings schon länger mit dem Gedanken spielst, dich aktiver mit deinen eigenen Anlagen auseinanderzusetzen, dann kannst du mit einem Core-Satellite-Portfolio den nächsten Schritt gehen.

Unabhängig davon, welche Strategie du am Ende verwendest, solltest du stets die Grundprinzipien des Investierens im Hinterkopf behalten: langfristiges Denken, Diversifikation und Kosteneffizienz helfen dir dabei, erfolgreich ein Portfolio aufzubauen.

Unsere Inhalte spiegeln nur die Meinungen und Erwartungen der Autoren wider und stellen somit keine Empfehlung zum Kaufen, Halten oder Verkaufen der genannten Wertpapiere dar.

Als Anleger*in trägst Du die volle Verantwortung für Deine Investitionsentscheidungen.

Die Autoren können in einige der beschriebenen Assets investiert sein und somit ein Interesse an deren Kursentwicklung haben.

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Christian Musanke
Christian Musanke
Gründer
Über den Autor
Nach meinem Studium der Mathematikdidaktik konnte ich mein erstes Start-up zu einem erfolgreichen Exit führen und sammelte später Erfahrung in einem Investmentfonds für Kryptowährungen. Als einer der Gründer von Finanzwissen.de habe ich es mir zum Ziel gesetzt, jungen Menschen den richtigen Umgang mit ihren Finanzen und solides Investieren näherzubringen.

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