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Anlageziele definieren: der Schlüssel zu einer erfolgreichen Kapitalanlage
Ziele motivieren dich und helfen dir dabei, auf Kurs zu bleiben. Genauso verhält es sich auch mit Anlagezielen. Wir zeigen dir in diesem Artikel anhand einer Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie du deine Anlageziele definieren kannst.
Dabei gehen wir auf die unterschiedlichen Arten von Anlagezielen ein und zeigen dir, welche Rolle die Rendite, das Risiko und die Liquidität einer Geldanlage dabei spielen.
Viel Spaß beim Lesen!
Anlageziele – Das Wichtigste in Kürze
- Anlageziele sind finanzielle Ziele, die du mit einer Investition in einem bestimmten Zeitraum erreichen möchtest.
- Anlageziele reichen vom Aufbau eines Notgroschens bis hin zum Vermögensaufbau für die Altersvorsorge.
- Die Höhe deiner finanziellen Mittel ist ausschlaggebend für die Sparziele, die du erreichen kannst.
- Je nach Anlageziel solltest du auf unterschiedliche Anlageklassen zurückgreifen.
1. Was sind Anlageziele?
Wie bei so vielen Dingen im Leben ist es auch wichtig, dass du dir bei deinen Investments Ziele setzt. Diese Ziele werden als Anlageziele bezeichnet. Hier passt auch ein Zitat von Mark Twain sehr gut:
Wer nicht weiß, wohin er will, der darf sich nicht wundern, wenn er ganz woanders ankommt.
Soll heißen: Ohne klare Ziele bei deiner Geldanlage, musst du dich in der Zukunft nicht wundern, wenn du ganz woanders landest, als du es dir vielleicht erwartet hast. Anlageziele sind klare finanzielle Vorgaben, in denen du festhältst, was du mit einer Investition in welchem Zeitraum erreichen möchtest.
- Kurzfristige Anlageziele: Hierbei kann es sich um den Aufbau einer Cashreserve oder eines Notfallfonds für ungeplante Ausgaben handeln oder um Sparziele auf den nächsten Urlaub oder ein Auto.
- Mittelfristige Anlageziele: Darunter fällt zum Beispiel der Aufbau von Eigenkapital für den Kauf einer Immobilie oder die Finanzierung von Ausbildungskosten beispielsweise für den Nachwuchs.
- Langfristige Anlageziele: Primär geht es bei langfristigen Anlagezielen um die Altersvorsorge und den Vermögensaufbau, gerne auch mit dem Ziel ein hohes Vermögen auf deine Kinder zu übertragen.
Konkrete Anlageziele sind deshalb so wichtig, weil sie deiner Anlagestrategie eine klare Richtung geben. Wenn du eine konkrete Zielsetzung auf den unterschiedlichen Zeitebenen hast, kannst du ausgehend von dieser Zielsetzung analysieren, mit welcher Geldanlage und welchen Sparraten du deine Ziele erreichen kannst.
Anlageziele sind außerdem hilfreich, damit du auf Kurs bleibst. Weißt du, dass du für die Erreichung deiner Ziele und den langfristigen Vermögensaufbau jeden Monat 500 Euro investieren musst und diese gleich zu Beginn des Monats von deinem Konto abgehen, steht dieser Beitrag für teilweise unnötigen Konsum nicht mehr zur Verfügung.
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2. Wie lege ich meine Anlageziele fest?
In vier einfachen Schritten deine Anlageziele definieren? Wir zeigen dir im Folgenden, wie das funktioniert.
Schritt 1: Ziele priorisieren
Lege für dich zunächst einmal fest, welche Anlageziele dir besonders wichtig sind. Hier ist vor allem zwischen Muss- und Kann-Zielen zu unterscheiden. Muss-Ziele solltest du unbedingt erreichen können. Dazu gehört etwa der Aufbau einer Notfallreserve, sofern du diese noch nicht hast.
Bei Kann-Zielen handelt es sich teilweise allerdings auch um Wünsche. Wir alle haben Wünsche und Träume, die wir uns mit Geld gerne erfüllen würden. Natürlich lässt sich aber nicht jedes Ziel erreichen. Bei den Kann-Zielen gilt es also, dir eine Übersicht zu erstellen, welche Ziele dir davon besonders wichtig sind.
Schritt 2: Zeitrahmen definieren
Wie du eben gesehen hast, gibt es unterschiedliche Zeiträume für die Erreichung von Anlagezielen:
- Kurzfristige Anlageziele: maximal drei Jahre
- Mittelfristige Anlageziele: drei bis zehn Jahre
- Langfristige Anlageziele: mehr als zehn Jahre
Für jedes Anlageziel solltest du genau definieren, in welchen Anlagehorizont es gehört. Der Aufbau eines Notgroschens sollte möglichst schnell erfolgen und ist somit ein kurzfristiges Sparziel. Der Aufbau eines Vermögens erfordert hingegen viel Zeit.
Schritt 3: Finanzielle Mittel analysieren
Welche Anlageziele du erreichen kannst, ist auch von deinen finanziellen Mitteln abhängig. Zu unterscheiden ist hierbei zwischen dem Vermögen, das du bereits besitzt (Bestandsgröße) und dem Kapital, das du über monatliche Sparraten bereit bist, zu investieren (Stromgröße).
An dieser Stelle ist es aber enorm wichtig, realistisch zu bleiben. Du solltest für dich ermitteln, wie viel Geld du ohne Probleme investieren kannst und auf Basis dessen dann eine konservative Kalkulation anstellen. Hier ist es schöner, dich von einer positiven Abweichung überraschen zu lassen, als von einer negativen Abweichung enttäuscht zu werden.
Schritt 4: Risikobereitschaft bewerten
Je höher das Risiko ist, das du bei deinen Investitionen bereit bist einzugehen, desto höher ist auch die Rendite. Du kannst aber nur so hohe Risiken eingehen, wie du auch bereit bist, auszuhalten.
Aktien und ETFs gehören zu den Formen der Geldanlage mit der höchsten Rendite. Allerdings kommt es auch immer wieder zu Crashs von -30 % oder gar -50 %. Geh hier wirklich in dich und stell dir vor, wie du in solch einer Situation reagieren würdest.
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Langfristig wirst du eine hohe Rendite nur dann erzielen, wenn du auch in schwierigen Phasen am Ball bleibst. Es gibt nichts Schlimmeres, als eine riskante Geldanlage einzugehen, deine Strategie aber über Bord zu werfen, sobald es unruhig wird.
Bist du nicht bereit, höhere Risiken einzugehen und liegt dein Fokus eher auf Kapitalerhalt, muss deine Geldanlage auch zu dieser Strategie passen. In diesem Fall solltest du risikoärmere Geldanlagen auswählen, die dann aber auch eine geringere Rendite abwerfen. Hierfür musst du zunächst deinen Risikotyp bestimmen.
3. Welche Faktoren beeinflussen Anlage- und Sparziele?
Deine Anlageziele werden vor allem von der Rendite der Geldanlage, ihrem Risiko und der Liquidität beeinflusst. Diese werden auch als magisches Dreieck der Geldanlage bezeichnet.
Anlageziele Rendite und Sicherheit
Für den langfristigen Vermögensaufbau benötigst du Geldanlagen, die eine höhere Rendite erzielen. Nur so kommt der Zinseszinseffekt langfristig zur Geltung. Über zehn oder 20 Jahre macht ein einzelner Prozentpunkt mehr Rendite schon sehr viel aus.
Baust du dir hingegen über die kommenden Monate eine Notfallreserve auf, spielt die Höhe der Rendite kaum eine Rolle. Da kommt es eher auf die Höhe der Sparraten an.
Für kurzfristig ausgelegte Ziele darfst du keine hohen Risiken eingehen. Bist du in wenigen Jahren auf dein Geld angewiesen, musst du in Geldanlagen investieren, die keine großen Schwankungen aufweisen.
Nur bei langfristigen Zielen hast du ausreichend Puffer, um eine große Korrektur am Aktienmarkt auszusitzen. Bei Aktien und ETFs kommt es immer wieder zu Kursschwankungen.
Anlageziel Liquidität
Ziele, die du kurzfristig erreichen möchtest, können nur mit Geldanlagen umgesetzt werden, die sehr liquide sind. Das bedeutet, dass du deine Anlage schnell wieder in Cash umwandeln kannst, ohne dabei Wertverluste zu erleiden. Für besonders kurzfristige Ziele eignet sich daher Tagesgeld oder ein Geldmarktfonds.
Bei langfristigen Zielen kannst du hingegen auch in Anlagen investieren, die nicht von heute auf morgen liquidiert werden können. Dazu gehören unter anderem Immobilien.
Die Wunschvorstellung wäre es natürlich, eine Art der Geldanlage zu finden, die geringe Risiken aufweist, dafür aber eine hohe Rendite erzielt und gleichzeitig schnell zu liquidieren ist. Alle drei Ziele dieses magischen Dreiecks der Geldanlage kannst du aber nicht gleichzeitig erreichen.
Zwischen den Aspekten Rendite, Risiko und Liquidität gilt es stets abzuwägen und eine für deine Anlageziele und vor allem den Anlagehorizont ausgewogene Balance zu finden. Hier hilft dir auch eine Diversifikation mit unterschiedlichen Anlageklassen weiter.
4. Häufige Fehler bei der Festlegung von Anlagezielen
- Unrealistische Ziele: Benötigst du zur Zielerreichung eine jährliche Rendite von 30%, wird dein Ziel kaum zu erreichen sein.
- Fehlende zeitliche Abgrenzung: Die Definition eines Anlageziels erfordert immer auch einen Zeitpunkt, zu dem es erreicht werden soll. An diesem solltest du auch festhalten und nicht ständig zwischen kurz-, mittel- und langfristigen Zielen wechseln.
- Vernachlässigung deines Risikoprofils: Bist du ein eher risikoaverser Anleger, willst aber dennoch schnell Vermögen aufbauen, darfst du trotzdem nicht in riskante Anlagen mit hoher Rendite investieren. Hältst du hohe Risiken nicht aus, wirst du nicht am Ball bleiben, wenn deine Geldanlage mal unter Druck gerät.
- Keine Überprüfung deiner Ziele: Gerade langfristige Anlageziele können sich mit der Zeit ändern. Deine Lebensumstände verändern sich, was Auswirkung auf die Höhe deiner Sparraten haben kann. Daher solltest du vor allem bei langfristigen Anlagezielen zwischendurch prüfen, ob du noch auf Kurs bist oder ob Anpassungen erforderlich sind.
Fazit: Langfristiger Anlageerfolg erfordert eine klare Definition deiner finanziellen Ziele und Bedürfnisse. Diese sollten mit deinem Risikoprofil, deinem Anlagehorizont und einer durchdachten Anlagestrategie in Einklang stehen.
Unsere Inhalte spiegeln nur die Meinungen und Erwartungen der Autoren wider und stellen somit keine Empfehlung zum Kaufen, Halten oder Verkaufen der genannten Wertpapiere dar.
Als Anleger*in trägst Du die volle Verantwortung für Deine Investitionsentscheidungen.
Die Autoren können in einige der beschriebenen Assets investiert sein und somit ein Interesse an deren Kursentwicklung haben.
- Lerne, wie du ein diversifiziertes Portfolio aufbaust und welche Rolle verschiedene Märkte hierbei spielen.
- Wie du dein Geld anlegst, hängt maßgeblich von deinem Anlagehorizont ab. Hierbei gilt, je höher der Anlagehorizont, desto mehr Risiko kannst du tragen.
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