Online-Konto oder Filialbank? Hier liegen die Unterschiede
Bist du auf der Suche nach einem neuen Girokonto? Dann musst du dich zwangsläufig zwischen einem reinen Online-Konto und einem Kontomodell einer Filialbank entscheiden.
Ein Online-Konto hat so einige Vorteile, doch diese hat auch ein traditionelles Girokonto. Aus diesem Grund möchten wir die beiden Ansätze miteinander vergleichen und dir dabei helfen, die richtige Wahl beim Girokonto zu treffen.
1. Was versteht man unter einem Online-Konto?
Ein Online-Konto ist ein Kontomodell, welches ausschließlich online zur Verfügung steht. Ein solches Online-Konto kannst du bei einer Online-Bank, Direktbank oder Filialbank abschließen.
Wer sich für ein Online-Konto entscheidet, entscheidet sich auch aktiv gegen persönlichen Kundenservice. Bei einem Online-Konto führst du selbst Transaktionen aus und verwaltest dein Konto. Dementsprechend musst du keine Filiale aufsuchen, um eine Zahlung per Überweisungsträger auszuführen.
Fast jedes Konto ist heute ein Online-Konto. Gleichwohl gibt es Konten, bei denen du auch die Services in der Filiale wahrnehmen kannst. Dies gilt beispielsweise für Sparkassen oder Volksbanken. In einigen Fällen erheben die Banken weitere Gebühren für persönliche Dienstleistungen.
Für diesen Artikel möchten wir uns das Online-Konto im engeren Sinne anschauen. Dementsprechend fokussieren wir uns auf Konten, die ausschließlich oder überwiegend online zu verwenden sind.
- Kein Mindestgeldeingang erforderlich
- Weltweit kostenlose Zahlungen
- 2,5 % aufs Tagesgeld
2. Welche Banken bieten reine Online-Konten an?
Wie wir bereits aufgezeigt haben, bieten zahlreiche Banken Online-Konten an. Die reine Form der Online-Konten ist allerdings bei Direktbanken oder Smartphone-Banken anzutreffen.
Diese Banken bieten in den eigenen Filialen keinen Kundenservice an. Vielmehr müssen die Kontoinhaber bei Bedarf den telefonischen Support kontaktieren.
Folgende Banken bieten reine Online-Konten an:
Im Folgenden stellen wir dir die unterschiedlichen Onlinekonten kurz vor.
ING – die beliebteste Direktbank Deutschlands
Die wohl bekannteste Direktbank Deutschlands ist die ING. Damals warb die Bank mit Dirk Nowitzki und etablierte sich als führende Direktbank.
Heute zählt die ING mehr als 9 Millionen Kunden, sodass sie die drittgrößte Bank Deutschlands ist. Die ING betreibt keine eigenen Filialen mehr und fokussiert sich stattdessen auf ein reines Online-Geschäft.
In unserem Test überzeugt das ING Girokonto mit fairen Gebühren, einem modernen Auftreten sowie einem umfangreichen Produktumfang.
- Große Auswahl an Produkten
- Nachhaltiges Girokonto für nur 1 € monatlich
- Kostenloses Girokonto ab 700 € Gehaltseingang
Die DKB ist die beste Bank für Vielreisende
Wer häufig im Ausland unterwegs ist, ist sicherlich bereits auf die DKB aufmerksam geworden. Immerhin bietet die DKB eine der besten Reisekreditkarten an.
Allerdings überzeugt auch das Girokonto der DKB im Test. Zusätzlich bietet die Bank tolle Zusatz-Features, beispielsweise für Vermieter. Aus meiner Sicht ist das altbackene Design der Plattform ein kleiner Nachteil bei der Benutzung – dieses triffst du insbesondere bei der Kontoverwaltung an.
Positiv aufgefallen ist bei der DKB, dass die Kontoführung ab einem Geldeingang von 700 € grundsätzlich kostenlos ist. Auch für Menschen unter 28 ist das Konto kostenlos und somit eine gute Wahl.
Als Onlinebank überzeugt die DKB auch mit einem guten und umfangreichen Kundenservice. In unserem Test konnte die DKB eine gute Bewertung von 86 % erzielen.
- Kostenloses Girokonto ab 700 € Geldeingang
- Zahlreiche Automaten für Bargeldabhebungen
- Hervorragende Visa Debitkarte zum Konto
Die Comdirect verbindet Online- und Offline-Banking
In unserem Girokonto Vergleich konnte die Comdirect ein sehr gutes Testergebnis erzielen. Das liegt einerseits daran, dass das Girokonto ab einem monatlichen Geldeingang von 700 € kostenlos ist. Hinzu kommt, dass die Comdirect auch ein hervorragendes Depot anbietet.
Bei der Comdirect handelt es sich in erster Linie um eine Direktbank. Zusätzlich ist die Comdirect eine Tochtergesellschaft der Commerzbank. Dementsprechend können Kunden auch einige Services in den Commerzbank Filialen wahrnehmen.
Die Visa Debitkarte der Comdirect ist ebenfalls sehr gut und bietet Kunden eine gute Verfügbarkeit von Bargeld. Insgesamt ist das Online-Konto aus unserer Sicht einen näheren Blick wert.
- Kostenlos ab 700 € Geldeingang
- Bargeldeinzahlung bei Automaten der Commerzbank möglich
- Sehr gute Visa Debitkarte inkludiert
Die Consorsbank überzeugt mit dem guten Online-Konto
Eine der bekanntesten Online-Banken ist die Consorsbank. Mehr als 1,5 Millionen Kunden vertrauen auf die Tochter der BNP Paribas.
Das Girokonto der Consorsbank erzielte in unserem Test eine gute Bewertung von 84 %. Hervorzuheben sind in erster Linie die günstigen Gebühren. Allerdings dürfte die Bank aus unserer Sicht die Plattform etwas moderner und zugänglicher gestalten.
Sehr gut ist bei der Consorsbank auch das Tagesgeld. In unserem Tagesgeldvergleich erzielt die Bank ebenfalls eine gute Bewertung von 84 % und bietet Neukunden attraktive Konditionen.
N26 ist die bekannteste Neobank Deutschlands
Nun kommen wir zu ersten Neobank in unserer Übersicht. N26 wächst auch rasant und verzeichnet inzwischen mehr als 8 Millionen Kunden.
In unserem Test erzielt N26 eine gute Bewertung. Kunden können bei der Neobank aus zahlreichen Kontomodellen wählen. Zudem schneidet N26 sehr gut in unserem Firmenkontenvergleich ab.
Hervorzuheben ist im direkten Vergleich zu den Wettbewerbern der Fokus auf das Smartphone-Banking – damit ist N26 eine echte Smartphone Bank. Besonders gut sind hier die Pockets, mit denen Kunden Gelder smart verwalten und sparen können.
Außerdem unterstützt N26 seit Kurzem auch den Handel von Kryptowährungen.
C24 – die Onlinebank von Check24
Abschließend möchten wir an dieser Stelle noch auf die C24 eingehen. Bei dieser Bank handelt es sich um eine Tochter von Check24. In erster Linie leitet Check24 mit dieser Bank die Kunden auf die eigene Plattform weiter und generiert einen höheren Kundenwert für das Unternehmen.
In unserem Test kann C24 überzeugen. Anleger erhalten auf die Einlagen auf dem Girokonto stets 2 % Zinsen. Von Nachteil ist hier allerdings, dass die Girocard kostenpflichtig ist. Zudem können Kunden Bargeld nur im Handel gegen eine Gebühr einzahlen.
Aus unserer Sicht hat die C24 einen soliden Grundstein gelegt, muss jetzt allerdings einzelne Service-Bereiche aufbauen oder das Angebot weiterhin ausbauen, um zur Konkurrenz aufzuschließen.
Natürlich gibt es noch weitere Online-Banken. Folgende Anbieter sind hierbei zu berücksichtigen:
- Volkswagen Bank
- Revolut
- Openbank
- 1822direkt
3. Was kostet ein Online-Konto?
In diesem Kapitel wollen wir einen Blick auf die Kosten eines Online-Kontos und den direkten Vergleich zum klassischen Girokonto einer Filialbank werfen.
Bereits auf den ersten Blick zeigt sich, dass Onlinebanken ihre Dienstleistungen deutlich günstiger anbieten können. Das liegt in erster Linie am fehlenden Filialnetz.
Allerdings hängen die Gebühren des Online-Kontos von der jeweiligen Bank ab. So gibt es zahlreiche Banken, die das Konto bei gewissen Umsätzen kostenlos anbieten und dann für einzelne Dienstleistungen weitere Gebühren erheben.
Ein Online-Konto ist auch nur günstig, wenn du dieses wirklich als solches verwendest. Solltest du telefonische Dienstleistungen nutzen, wird es schnell teuer.
Hier ist grundsätzlich auch das entsprechende Online-Konto einzugrenzen, denn auch viele Filialbanken bieten Online-Konten an. Allerdings sind auch diese oftmals mit Gebühren verbunden.
Die Alternative ist ein Konto bei einer Direktbank wie der Comdirect oder DKB. Wie unsere Recherche zeigt, kannst du durch die Wahl eines Girokontos bei einer Direktbank schnell bis zu 100 € im Jahr sparen.
Folgende Gebühren beeinflussen maßgeblich die Kosten eines Online-Kontos:
- Kontoführungsgebühren: Bei vielen Direktbanken entfallen die Gebühren bei aktiver Nutzung des Kontos.
- Transaktionsgebühren: Einige Banken erheben Gebühren für die Ausführung von Transaktionen. Dies solltest du bei der Wahl eines Kontos berücksichtigen.
- Papierhafte Überweisungen: Gerade bei normalen Filialbanken gibt es noch beleghafte Überweisungen. Diese sind oftmals mit höheren Kosten verbunden. Bei Online-Banken gibt es diese Option nicht.
- Zusatzgebühren: Banken erheben für einige Dienstleistungen Zusatzgebühren. Dies kann bei Auslandsüberweisungen eine Rolle spielen. Erfahrungsgemäß sind hier Online-Banken günstiger.
4. Sind Online-Konten sicher?
Viele Verbraucher stehen dem reinen Online-Geschäft noch etwas skeptisch gegenüber. So fehlen Ansprechpartner und auch bei der Sicherheit sind sich viele Verbraucher nicht wirklich sicher.
Folglich stellt sich natürlich die Frage, wie sicher Online-Konten wirklich sind? Grundsätzlich können wir an dieser Stelle bereits festhalten, dass die regulatorischen Anforderungen hoch sind, um als Bank ein Konto anzubieten.
Somit liegt das Risiko eher bei den Verbrauchern, die nicht sicher mit ihren Daten umgehen. Als Nutzer eines Online-Kontos solltest du darauf achten, dass du einen modernen Browser verwendest. Außerdem ist es wichtig, dass du eine moderne Antiviren-Software verwendest.
Zusätzlich ist es unabdingbar, dass du verantwortungsvoll mit deinen Daten umgehst. Folglich solltest du es vermeiden, deine Daten über Chat-Programme wie WhatsApp zu teilen.
Die Sicherheit eines Online-Kontos hängt stark von den eigenen Gewohnheiten ab. Verbraucher sollten ihre Bankdaten vertraulich behandeln und nicht über Chat-Programme teilen. Auch moderne Hardware und Software steigern die Sicherheit beim Online-Banking.
Insbesondere die PSD2 Richtlinie trägt zu einem hohen Schutz deiner Daten im digitalen Zahlungsverkehr bei. So müssen Transaktionen grundsätzlich mit einer 2-Faktor-Authentifizierung freigegeben werden.
Gleiches gilt auch bei der Anmeldung im Online-Banking. So müssen Kunden neben einem Passwort und dem Login-Namen auch einen zweiten Faktor verwenden. Hierbei handelt es sich oftmals um eine Photo- oder Push-TAN.
Bei den meisten Direktbanken gibt es neben der Banking-App auch eine entsprechende TAN-App. Für jede Transaktion muss eine Freigabe in der TAN-App erfolgen.
Wenn du dich für ein Online-Konto entscheidest, benötigst du fast immer ein Smartphone. Dies solltest du berücksichtigen, denn ohne Smartphone wird es schwer oder fast unmöglich, ein Online-Konto sicher zu führen.
Die Alternative hierzu sind TAN-Generatoren, welche Banken gegen ein entsprechendes Entgelt verkaufen.
In unserem Ratgeber zum Online-Banking zeigen wir dir, welche TAN-Verfahren es gibt und wie diese funktionieren.
An dieser Stelle solltest du auch verstehen, dass dein Smartphone das wichtigste Element zum sicheren Online-Banking darstellt. Folglich gilt es, auf die Sicherheit des Smartphones zu achten.
Verwende stets ein Passwort, um dein Smartphone zu schützen. Außerdem sind Sicherungsmechanismen, welche biometrische Daten erfordern, eine gute Option. Bei Apple-Geräten gelten TouchID und FaceID als sichere Verfahren. Führe das Online-Banking zudem nicht in einem öffentlichen Netzwerk durch – wechsle hierfür einfach in dein mobiles Netz.
- Kostenloses Tagesgeldkonto
- Jederzeit Geld ein- und auszahlen
- 3 % p.a. Tagesgeldzins
5. So kannst du ein Online-Konto eröffnen
In diesem Artikel findest du eine Auswahl an Online-Konten. Alternativ kannst du auch detailliert über unseren Girokonto-Vergleich nach einem passenden Konto suchen.
Hast du das passende Konto gefunden, hast du einen ersten wichtigen Schritt unternommen. Nun musst du bei der entsprechenden Bank das Antragsformular ausfüllen. Hierbei musst du beachten, dass einige Banken den Girokontoantrag auch auf dem Postweg anfordern.
Sobald der Kontoantrag eingereicht wurde, musst du dich legitimieren. Hierbei bieten die meisten Banken mehrere Methoden an. Folgende Methoden gibt es hier:
- PostIdent
- VideoIdent
- E-Ident
Hast du bereits ein anderes Produkt bei der Bank, dann entfällt die Legitimation. Aus unserer Erfahrung sind der VideoIdent und der E-Ident mit dem neuen Personalausweis besonders bequem und schnell erledigt.
Der Wechselservice erleichtert den Kontowechsel
Hast du bereits ein bestehendes Girokonto und möchtest dieses lediglich wechseln? Dann nutze den Wechselservice, den Banken dir gesetzlich anbieten müssen. Viele Banken haben einen digitalen Wechselservice.
Durch den Kontowechselservice prüft deine neue Bank, welche Anbieter regelmäßig Geld von deinem Konto einziehen. Du kannst hier auswählen, wer kontaktiert werden soll. Die ausgewählten Anbieter erhalten ein neues SEPA-Lastschriftmandat und können die Beträge von deinem neuen Konto einziehen.
Hast du alle Schritte abgeschlossen, heißt es warten. Deine neue Bank wird deinen Antrag bearbeiten und dein Girokonto einrichten. Außerdem werden deine Karten erstellt und per Post versandt. Viele Online-Banken liefern zum Konto eine Kreditkarte oder Debitkarte.
Girokonto abgelehnt – was kann ich tun?
Manchmal kommt es vor, dass ein Antrag auf ein Girokonto abgelehnt wird. Hierfür gibt es zahlreiche Gründe, eine Übersicht findest du in unserem Ratgeber zum abgelehnten Girokonto.
Hast du eine schlechte SCHUFA, dann solltest du nach einem Konto suchen, dass trotz SCHUFA funktioniert. Alternativ lohnt sich auch ein Basiskonto, welches dir Banken zur Verfügung stellen müssen.
6. Fazit: Ein Online-Konto ist oftmals die bessere Wahl
Die Praxis zeigt, dass Online-Konten oftmals die bessere Wahl für Verbraucher sind. Einerseits sind die Kosten niedriger und die verfügbaren Services sogar besser.
Zudem stellen Bargeldabhebungen durch die mitgelieferten Visa und Mastercard Kreditkarten keine wirkliche Herausforderung dar.
Lediglich Kunden, die regelmäßig Bargeld einzahlen, sollten hier etwas genauer die Möglichkeiten prüfen. Hier überzeugen allerdings Anbieter wie die Comdirect, die Bargeldeinzahlungen über die Commerzbank Filialen ermöglichen.
Hast du bereits ein Online-Konto oder planst du, dir ein entsprechendes Konto zu eröffnen? Teile gerne deine Erfahrungen in den Kommentaren mit uns und der Community.