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ETF-Anbieter im Überblick – diese ETF-Emittenten gibt es

In den letzten Jahren ist das Marktvolumen für ETFs stark angestiegen. Die Anzahl der ETF-Anbieter steigt stetig. Die Emittenten setzen immer spezifischere ETFs auf, sodass es mittlerweile eine große Vielfalt an ETFs, Emittenten und Strategien gibt.

Ein Blick auf die zahlreichen Broker, die ETF-Sparpläne ermöglichen, zeigt, dass das Marktinteresse an den passiven Indexfonds gigantisch ist.

Insbesondere der steigende Wettbewerb unter den ETF-Anbietern hat dazu geführt, dass die Konditionen und Kosten in den vergangen Jahren besser geworden sind. In diesem Artikel geben wir dir einen Überblick über die verschiedenen ETF-Anbieter am Markt und weitere interessante Details zu den Emittenten.

1. Welche ETF-Anbieter gibt es?

Das weltweite in ETFs verwaltete Vermögen hat in den letzten Jahren große Sprünge gemacht. Im Jahr 2017 lag dies noch bei 3 Billionen USD und ist bis 2021 auf 10 Billionen USD gewachsen – somit hat es sich verdreifacht.

Auch die Anzahl der ETF-Anbieter steigt kontinuierlich an. Laut der ETF Research-Firma ETFGI sind Ende 2021 in Europa über 2600 ETF-Produkte verfügbar. Diese stammen von 89 Anbietern, die in 29 Börsen in 24 europäischen Ländern aktiv sind.

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Führende ETF-Anbieter

Die 3 führenden Anbieter in Europa sind iShares, Xtrackers und Lyxor.

  • iShares Logo
  • DWS Xtrackers Logo
  • Lyxor Asset Management Logo

Weitere große ETF-Anbieter

Weitere bekannte und etablierte Player im ETF-Markt in Europa sind UBS, Vanguard, Amundi, Invesco, State Street und WisdomTree.

  • State Street Corporation Logo
  • Vanguard Logo
  • UBS Logo
  • Invesco Logo
  • Wisdom Tree Investments Logo
  • Amundi Logo

Kleinere Nischen ETF-Anbieter

Neben den bekannten Emittenten gibt es natürlich auch weniger bekannte und kleinere Anbieter. Diese sind oft in Nischensegmenten unterwegs oder haben erst kürzlich den Markt betreten. Beispiele hierfür sind:

  • Rize ETF: Der Fokus liegt auf Zukunfsthemen und Megatrends.
  • Ossiam: Ein französischer Anbieter von Smart Beta-ETFs mit einem besonderen Fokus auf Strategien zur Risiko-Minimierung.
  • Market Access: Ermöglicht Investments in Rohstoffe und Schwellenländer.
  • CoinShares: Einer der ersten und führenden Anbieter für Krypto-ETNs in Europa.
  • Rize ETF Logo
  • Ossiam Logo
  • Market Access ETF Logo
  • CoinShares Logo

Diese Anbieter haben oft aufgrund ihres speziellen Fokus oder der Neuartigkeit ihres Themengebiets niedrigere verwaltete Vermögen – im Fachjargon als Assets under Management (AuM) bezeichnet – und eine geringere Anzahl an ETFs im Portfolio.

2. Welche ETF-Anbieter verwalten das meiste Kundenvermögen?

In Bezug auf die verwalteten AUM und den gehaltenen Marktanteil der einzelnen ETF-Emittenten ist iShares von Blackrock der führende Anbieter in Europa. iShares hält Ende 2021 mit einem Anteil von 42.5% annähernd die Hälfte des gesamten europäischen ETF-Marktvolumens unter Verwaltung. An zweiter Stelle folgt Xtrackers mit 10,7% und an dritter Lyxor mit 6,9%.

Die untere Tabelle gibt nochmal Übersicht über die AUM und Marktanteile der Top 10 unter den ETF-Emittenten.

AnbieterAUM (€ Mrd)Marktanteil
iShares615,142,5%
Xtrackers155,010,7%
Amundi111,46,9%
Vanguard79,9 6,1%
Invesco59,85,6%
Lyxor101,95,3%
UBS90,34,7%
State Street54,24,5%
HSBC17,32,3%
LGIM12,11,9%
Top 10 ETF Anbieter 2021

3. Was unterscheidet die ETF-Anbieter voneinander?

Bei so einer Vielfalt an Anbietern und Produkten stellt sich dir bestimmt die Frage, was die ETF-Anbieter letztendlich voneinander entscheidet und anhand welcher Kriterien man bewerten und auswählen sollte.

Grundsätzlich unterscheiden sich die ETF-Anbieter in folgenden wichtigen Punkten:

  • Für welche Asset-Klassen werden ETFs angeboten? (z.B. Immobilien-ETFs, Krypto-ETFs, Commdities-ETCs)
  • Welche Indizes und Strategien werden abgebildet oder sind verfügbar? (z.B. Smart-Beta-ETFs, Faktor-ETFs, Themen-ETFs)
  • Wie sind die Konditionen und Details innerhalb eines einzelnen ETFs? (z.B. Replikationsmethode, Ausschüttungsart, Tracking Error)
  • Wie hoch sind die Kosten für diesen ETF? (z.B. Total Expense Ratio, Tracking Difference)
  • Wie viel Kapital ist im ETF investiert? (Fondsgröße, AUM)
  • Seit wann gibt es den ETF? (Auflagedatum)

Bevor du dich zu einem Investment in einen ETF entscheidest, solltest du erstmal verstehen, was ein ETF überhaupt ist.

Sobald du ein grundlegendes Verständnis hast, kannst du dein eigenes ETF-Portfolio aufbauen. Als Anleger haben wir uns bereits mit der wichtigen Frage auseinandergesetzt, wie viele ETFs du eigentlich im Portfolio haben solltest, um von den Vorteile des passiven Investierens zu profitieren.

4. Häufige Fragen zu den ETF-Anbietern

Was passiert, wenn mein ETF-Anbieter pleite ist?

Zunächst einmal kann ein ETF an sich nicht pleite gehen. Dies würde nur dann stattfinden, wenn alle darin enthaltenen Unternehmen ihren Wert ganz verlieren. Egal wie viele Aktien in deinem ETF enthalten sind und ob es sich um einen kleinen Nischen-ETF handelt, ist es praktisch nicht möglich, dass diese Unternehmen plötzlich keinen Wert mehr haben.

Das ist die Situation bei physisch-replizierenden ETFs. Es gibt aber auch sogenannte Swap-ETFs. Hier wird nicht der Index über die exakten Wertpapiere der darin enthaltenen Unternehmen abgebildet. Stattdessen gibt es Swap-Tauschgeschäft mit einem Tauschpartner bei dem komplett andere Aktien als die des Index im Portfolio gehalten werden. Das hat meist Kostengründe oder dass eine Replikation aufgrund von schlechter Liquidität der Aktien nicht möglich ist. Der Tauschpartner bzw. die Drittpartei ist meist eine Bank. Hier besteht die Gefahr, dass der Swap-Partner ausfällt. Allerdings sind Swap-Geschäfte hoch reguliert und es gibt strenge Grenzen für die Abweichungen des Swap-Instruments zum eigentlichen ETF-Index.

Wie sieht es aber mit den ETF-Emittenten aus, sprich Investmentbanken und Asset-Manager? Diese können insolvent werden. Für dich als ETF-Anleger hat dies aber wenig Einfluss. ETF-Wertpapiere sind Teil des Sondervermögens des ETF-Emittenten. Das bedeutet, dass rechtlich dieses Vermögen bei einer Insolvenz nicht Teil der Insolvenzmasse ist. Es ist also vor den Ansprüchen der Gläubiger geschützt.

Beim Sondervermögen handelt es sich um das investierte Vermögen eines Investmentfonds. Es wird getrennt vom Vermögen der Investmentgesellschaft verwaltet und aus dem Grund im bei einer Insolvenz vor den Ansprüchen der Gläubiger geschützt.

Die Fondsgesellschaft ist also nicht Eigentümer der Anteile, sondern verwahrt diese treuhändisch. Das gleiche gilt für Depotbanken.

Im Falle einer Insolvenz deines ETF-Anbieters bedeutet dies also für dich, dass der ETF in den du investiert bist aufgelöst wird. In manchen Fällen wird die Fortführung von einem Konkurrenten übernommen wird.

Bei einer Auflösung werden die Anteile zu aktuellen Marktpreisen verkauft und an die Anleger ausbezahlt. Das hat für dich steuerliche Konsequenzen, da im Falle von Gewinnen Steuern anfallen. Dies ist übrigens genauso der Fall, wenn die Fondsgesellschaft sich entscheidet einen unrentablen ETF zu schließen. Daher empfiehlt es sich beim Auswahl eines ETFs immer auf eine ausreichend große Fondsgröße und Fondsalter zu achten.

Sollte ich unterschiedliche ETF-Anbieter in meinem Portfolio haben?

Hier gibt es keine eindeutige Antwort.

Grundsätzlich lohnt es sich die Anbieter und ihre Konditionen ausreichend zu vergleichen. Es ist oft der Fall, dass zwei ETF-Anbieter auf den gleichen Index unterschiedliche TER, also Kosten, haben. Auch die Fondsgröße kann unter den Anbietern variieren.

Aus Sicht der Risikominimierung ist es nicht zwingend notwendig unter den ETF-Anbietern zu diversifizieren. Es gelten strenge Regulierungen für alle ETF-Anbieter. Diese schützen unter anderem bei Swap-ETFs davor, dass das Swap-Risiko möglichst gering ist. Darüber hinaus ist bei einer Insolvenz der Fondsgesellschaft das ETF-Vermögen Teil des Sondervermögens. Das bedeutet es ist vor den Ansprüchen der Gläubiger geschützt.

Zusammenfassend lässt sich hier also sagen, dass es vorrangig für dich sein sollte den ETF mit den optimalsten Konditionen auszuwählen und nicht auf Basis des Anbieter zu selektieren. Eine Risikominimierung durch Diversifikation der ETF-Anbieter ist nicht notwendig, da gesetzliche Regulierungen und die Verwahrung im Sondervermögen, dich vor Ausfällen bei Insolvenz der Fondsgesellschaft schützen.

Welcher ETF-Anbieter ist der beste?

In Bezug auf die verwalteten AUM und den gehaltenen Marktanteil der einzelnen ETF-Emittenten ist iShares der führende Anbieter in Europa. iShares hält Ende 2021 mit einem Anteil von 42.5% annähernd die Hälfte des gesamten europäischen ETFs-Marktvolumens unter Verwaltung. An zweiter Stelle folgt Xtrackers mit 10,7% und an dritter Lyxor mit 6,9%.

Neben den bekannten Emittenten gibt es natürlich auch weniger bekannte und kleinere Anbieter. Diese sind oft in Nischensegmenten unterwegs oder haben erst kürzlich den Markt betreten.

Diese Anbieter haben oft aufgrund ihres speziellen Fokus oder der Neuartigkeit ihres Themengebiets niedrigere AUM und eine geringere Anzahl an ETFs verfügbar.

Welcher der beste ETF-Anbieter ist, ist also vom Einzelfall abhängig. Um dir eine Einschätzung zu geben, haben wir in einem separaten Artikel, die unserer Meinung nach besten ETFs gesammelt.

Warum gibt es unterschiedliche ETF-Anbieter?

Der ETF-Markt ist ein Wachstumsmarkt. In den vergangenen Jahren sind die AUM, also das verwaltete Vermögen, in ETFs stark gewachsen. Im Jahr 2017 lag dies noch bei 3 Billionen USD und ist bis 2021 auf 10 Billionen USD gewachsen, sprich hat sich verdreifacht.

Gründe hierfür sind, dass ETFs eine sehr kostengünstige und effiziente Möglichkeit für Anleger sind, am weltweiten Wirtschaftswachstum teilzuhaben. ETFs bieten Anlegern auch sehr gute Möglichkeiten sich zu diversifizieren, da in einem ETF anders als bei einer Einzelaktie oft über 1000 Unternehmen enthalten sind.

Egal ob du den breiten Weltmarkt abgedecken willst, bestimmte Sektoren oder gar Nischenmärkte, dafür gibt es sehr wahrscheinlich einen passenden ETF.

Auch für die ETF-Emittenten sind ETFs lukrativ. Aufgrund der spezifischen Struktur und des Aufbaus eines ETFs, insbesondere den Authorised Participants, ist sichergestellt, dass es monetäre Anreize gibt und der ETF den Index getreu nachbildet. Hier erklären wir noch mal das Grundprinzip eines ETFs.

Es lässt sich also sagen, dass ETFs sowohl für Anleger, Emittenten und Authorised Participants lukrativ sind. In Reaktion darauf wächst das Angebot an ETFs und neue ETF-Emittenten betreten den Markt.

Hi! Ich bin
👋

Ich bin Sebastian, einer der Mitgründer von Finanzwissen. Nach meinem dualen Studium in der Automobilbranche bin ich zu einer der größten Automobilbanken Deutschlands gewechselt. Im Zuge meiner Karriere konnte ich ein fundiertes Wissen über Finanzen und Investitionen entwickeln. Heute investiere ich vor allen Dingen in Immobilien, Aktien und Kryptowährungen und möchte mein Wissen weitervermitteln.

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