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Mann zu Hause sitzt auf dem Sofa und schaut sich die letzte Geldnote an, um Kosten zu bezahlen und das Familienleben in Rechnung zu stellen
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Lebenshaltungskosten in Deutschland

Lesezeit 7 min.

Lektoriert vonDennis Groß
Überprüft durchDaniel Wenz
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Ob Miete, Strom oder Lebensmittel – es ist nicht zu übersehen, dass die Lebenshaltungskosten gestiegen sind. Aber wie viel braucht man eigentlich zum Leben? Wir haben uns mit den Lebenshaltungskosten in Deutschland befasst und können dir die Antwort liefern. Außerdem haben wir noch hilfreiche Tricks, wie du deine Ausgaben unkompliziert senken kannst.

1. Was sind Lebenshaltungskosten?

Der Begriff „Lebenshaltungskosten“ kommt aus der Volkswirtschaftslehre und beschreibt alle Kosten für die allgemeine Lebensführung. Einfacher gesagt, alle Ausgaben für dein alltägliches Leben. Wenn man es ganz genau nimmt, gehören Sozialabgaben wie Versicherungskosten nicht dazu. Es kann aber Sinn ergeben, auch diese mit in die Rechnung einzubeziehen, um ein vollständiges Bild von den Lebenshaltungskosten pro Monat zu erlangen.

Welche Ausgaben zählen zu den Lebenshaltungskosten?

Alle Dinge, für die du im Alltag bezahlst, kannst du zu deinen Lebenshaltungskosten zählen. Darunter fallen dann etwa deine Miete, Einkäufe im Supermarkt oder Kinobesuche.

Lebenshaltungskosten
  • Wohnung
  • Lebensmittel
  • Hygieneprodukte
  • Internet
  • Freizeitaktivitäten
Keine Lebenshaltungskosten
  • Rentenversicherung
  • Haftpflichtversicherung

Die Lebenshaltungskosten pro Haushalt weichen wegen individueller Präferenzen natürlich voneinander ab. Wer gerne im Bio-Markt seine Lebensmittel kauft, wird da etwas höhere Kosten haben. Dafür gibt ein anderer Haushalt mehr Geld für teure Kleidung aus.

Durchschnittliche Lebenshaltungskosten in Deutschland im Überblick

Dennoch lohnt sich ein Blick auf die durchschnittlichen Lebenshaltungskosten in Deutschland:

KategorieDazu gehörtDurchschnittskosten pro Monat in Euro
WohnenMiete, Energiekosten, Nebenkosten966
NahrungsmittelEssen, Trinken, Tabak402
MobilitätÖffentlicher Verkehr, Auto, Fahrrad322
FreizeitKino, Theater, Fitnessstudio, Sportverein, Reisen255
InnenausstattungMöbel, Haushaltsgeräte167
GesundheitPflegeprodukte und Dienstleistungen (Friseur)115
Restaurants und Hotels113
BekleidungKleidung, Schuhe98
KommunikationRundfunkgebühr, Handyvertrag, Internet70
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2. Wie hoch sind die Lebenshaltungskosten in Deutschland für Singles, Paare und Familien?

In diesem Abschnitt schauen wir uns die unterschiedlichen Haushaltstypen in Deutschland und ihre durchschnittlichen Lebenshaltungskosten an. Denn je nach Familiensituation können die Ausgaben ganz schön variieren.

Wie hoch sind die Lebenshaltungskosten für eine Person?

Alleinlebende haben im Monat durchschnittliche Lebenshaltungskosten von 1658 €. Etwas weniger als die Hälfe davon wird für das Wohnen bezahlt, da eine Person eine komplette Wohnung allein mietet. Singlehaushalte können sich keine Kosten teilen und müssen daher auf Einsparungen verzichten.

Wie hoch sind die Lebenshaltungskosten für 2 Personen?

Wenn du mit deinem Partner zusammenlebst, teilst du dir die meisten Ausgaben und kannst an einigen Stellen bares Geld sparen. Im Durchschnitt geben Paare ohne Kinder 3117 € pro Monat für die Lebenshaltungskosten aus. Die Kosten fürs Wohnen betragen hier nur noch etwas über einem Drittel davon.

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Wie hoch sind die Lebenshaltungskosten für eine Familie mit Kindern?

Familien, also Paare mit Kindern, liegen bei monatlichen Lebenshaltungskosten von 3819 €. Denn zu den eigentlichen Ausgaben kommen noch die Kosten für ein Kind hinzu. Individuelle Kosten hängen von verschiedenen Faktoren ab – zum Beispiel auch, welchen Lifestyle du führst oder in welcher Stadt du lebst.

Haushalte insgesamtAlleinlebendePaare ohne KinderPaare mit Kindern
Lebenshaltungskosten in Euro 2623 165831173819
davon Wohnen96670411271226
davon Nahrungsmittel402234468601
Lebenshaltungskosten verschiedener Haushalte

In welcher deutschen Stadt ist das Leben am teuersten?

Neben der Größe deiner Wohnung bestimmt auch die Region, in der du lebst, deine Lebenshaltungskosten. Da die Ausgaben für eine Wohnung oft über ein Drittel der Gesamtkosten ausmachen, lohnt sich ein Blick auf den Vergleich.

Die Großstädte München, Frankfurt und Berlin stehen ganz oben auf der Liste der teuersten Städte Deutschlands, wenn es um die Mietpreise geht. Die drei günstigsten Städte sind Gera, Chemnitz und Plauen – hier zahlt man gerade mal 25 Prozent des Preises, der in München gefordert wird.

StadtQuadratmeter Mietpreis in Euro
München20,7
Frankfurt am Main17,19
Berlin16,92
Freiburg16,12
Heidelberg15,84
Gera5,60
Chemnitz5,50
Plauen4,95
Mietpreise pro Quadratmeter in deutschen Städten
Quelle: Statista

Du darfst aber nicht vergessen, dass teurere Städte teilweise auch mit besseren Verdienstmöglichkeiten und attraktiveren Jobs einhergehen. Daher sollte man immer alle Faktoren betrachten und die Ergebnisse nicht pauschalisieren.

3. Lebenshaltungskosten deutscher Haushalte im EU-Vergleich

Wenn du schon in verschiedenen europäischen Ländern warst, hast du sicherlich gemerkt, dass für die gleichen Produkte teilweise ganz unterschiedliche Preise verlangt werden. Nimmt man die durchschnittlichen Konsumausgaben aller Mitglieder der Europäischen Union, lassen sich alle Länder gut miteinander vergleichen.

Das Preisniveau in Deutschland liegt 9 Prozent über dem EU-Durchschnitt. Damit geben wir weniger Geld aus als die meisten unserer Nachbarländer. Das teuerste EU-Land ist Irland – hier zahlst du 46 Prozent mehr als der Durchschnitt. Am günstigsten ist es in Rumänien, wo gerade einmal 58 Prozent des Durchschnittspreises verlangt werden.

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Dir dürfte bestimmt bekannt sein, dass die Lebenshaltungskosten in der Schweiz um einiges höher sind als im Rest von Europa. Genau genommen ist die Schweiz das teuerste Land im europäischen Vergleich. Das Preisniveau für Konsumausgaben liegt in der Schweiz 74 Prozent über dem EU-Durchschnitt. Damit übertrifft die Schweiz sogar Island und Norwegen, die auch für hohe Preise bekannt sind.

4. Gründe für steigende Lebenshaltungskosten

In den letzten Jahren sind die Lebenshaltungskosten gestiegen. Hauptsächlich liegt das an der Inflation. Das bedeutet, das allgemeine Preisniveau für Waren und Dienstleistungen steigt. Die Inflationsrate ist in den vergangenen Jahren wieder stark gestiegen. Erklärungen dafür könnten sein:

  • Höhere Nachfrage
  • Höhere Rohstoffpreise
  • Steigende Löhne

Inflation entsteht durch ein ansteigendes Preisniveau. Wegen einer höheren Nachfrage steigen die Preise. Auch Unternehmen geben höhere Rohstoffpreise oder Personalkosten an den Endverbraucher weiter.

Im folgenden Chart siehst du, wie sich die Inflation in den letzten zehn Jahren in Deutschland entwickelt hat.

Inflationsrate in Deutschland in %
Quelle: Statista

Wie stark sind die Ausgaben in den vergangenen Jahren gestiegen?

Die privaten Konsumausgaben steigen stetig an und haben sich seit 1993 ungefähr verdoppelt. Abgesehen von den Coronapandemie-Jahren 2020 und 2021 haben sich die Lebenshaltungskosten zwischen 0 und 4 Prozent pro Jahr erhöht.

Welche Lebenshaltungskosten sind besonders teuer geworden?

Besonders teuer sind in der letzten Zeit vor allem die Bereiche Wohnen, Energie und Lebensmittel geworden. Die Mieten sind in vielen Städten stark gestiegen, was vor allem Menschen mit niedrigem Einkommen vor eine große Herausforderung stellt.

Auch die Energiekosten sind durch eine unsichere politische Lage gestiegen. Das macht sich vor allem an den steigenden Heizkosten und Benzinpreisen bemerkbar, spiegelt sich aber auch in den Lebensmittelpreisen wider. Produzenten geben die gesteigerten Kosten an uns weiter. Hier führen außerdem auch versteckte Preiserhöhungen zu höheren Preisen.

5. So kannst du deine monatlichen Ausgaben (Lebenshaltungskosten) senken

Die Lebenshaltungskosten steigen zwar kontinuierlich an und das Leben wird in allen Bereichen teurer. Jedoch gibt es hilfreiche Methoden, um den Überblick zu behalten und effizient zu sparen. Außerdem präsentieren wir dir einfache Tricks, die du noch heute umsetzen kannst.

Notgroschen als Grundlage aufbauen

Bevor du beginnst, deine monatlichen Ausgaben zu senken, solltest du sicherstellen, dass du einen Notgroschen aufgebaut hast. Dieser sollte ausreichen, um drei bis sechs Monate deiner Lebenshaltungskosten zu decken. So bist du im Falle eines finanziellen Engpasses gut abgesichert und musst nicht auf teure Kredite zurückgreifen.

  • Ein Notgroschen bietet dir finanzielle Sicherheit.

  • Dein Notgroschen erwirtschaftet in der Regel keine Rendite.

Haushaltsbuch führen

Um alle deine Ausgaben im Blick zu behalten, solltest du ein Haushaltsbuch führen. Notiere alle Einnahmen und Ausgaben und analysiere deine Lebenshaltungskosten. So findest du schnell Sparpotenziale und kannst deine monatlichen Ausgaben reduzieren.

  • Du entdeckst überflüssige Ausgaben.

  • Das Führen eines Haushaltsbuches nimmt etwas Zeit in Anspruch.

Mit Finanz-Apps deine Lebenshaltungskosten optimieren

Finanz-Apps wie Finanzguru können dir dabei helfen, deine Finanzen zu verwalten und zu planen. Sie erstellen automatisch ein Haushaltsbuch, indem du deine Konten mit der App verknüpfst. Am Ende des Monats erhältst du umfangreiche Analysen.

  • Gute Übersicht mit wenig Zeitaufwand.

  • Sicherheitsbedenken im Falle von Datenleaks.

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Umschlagmethode

Hierbei teilst du dein Geld in verschiedene Umschläge auf – zum Beispiel für Lebensmittel, Kleidung und Freizeitaktivitäten. Wenn das Geld in einem Umschlag aufgebraucht ist, musst du bis zum nächsten Monat warten, um wieder Geld auszugeben. Auf diesem Weg gibst du nicht zu viel Geld in einer Kategorie aus.

  • Leicht und schnell umsetzbar.

  • Für manche Menschen zu abstrakt.

Ein Mehrkontenmodell hilft dir bei der Organisation deiner Finanzen

Das Mehrkontenmodell kann dir dabei helfen, deine Finanzen zu organisieren und effizient zu gestalten. Es ist im Grunde die digitale Umschlagmethode. Hierbei nutzt du verschiedene Konten für unterschiedliche Zwecke – etwa ein Konto für deine monatlichen Ausgaben, ein Konto für deine Sparziele und ein Konto für Spaßausgaben.

  • Optimale Übersicht im Banking.

  • Möglicherweise höhere Kontogebühren für Unterkonten.

Einkaufslisten-Apps

Eine Einkaufsliste kann dir dabei helfen, gezielter einzukaufen und somit Geld zu sparen. Nutze hierfür eine Einkaufslisten-App, um immer im Blick zu haben, was du benötigst. So vermeidest du unnötige Impulskäufe und kannst deine Lebensmittelkosten pro Monat senken.

  • Effizient und schnell erstellt.

  • Teilweise sind diese Apps kostenpflichtig.

Neben den oben genannten Methoden helfen dir auch schon ein paar einfache Tricks, um deine Lebenshaltungskosten zu senken. Bevor du also ein großes System zum Sparen aufsetzt, lohnt es sich, erst mal auf folgende Dinge zu achten:

  • Selbst kochen: Durch das Zubereiten von Mahlzeiten zu Hause kannst du viel Geld sparen und lebst gleichzeitig gesünder.
  • Abos aussortieren: Überprüfe regelmäßig deine Abonnements und kündige unnötige Abos, um deine monatlichen Ausgaben zu senken. Du benutzt weniger davon als du denkst.
  • Verträge prüfen: Vergleiche regelmäßig deine Verträge für Energie, Internet und Handy und wechsle gegebenenfalls zu einem günstigeren Anbieter.
  • Nebenkosten sparen: Senke deine Nebenkosten, indem du zum Beispiel auf energiesparende Geräte setzt oder den Wasserverbrauch reduzierst, indem du kürzer oder kalt duscht.
  • Versicherungscheck: Setze auf alle nötigen Versicherungen, aber vermeide es, dich gegen absolute Seltenheiten zu versichern.

Du musst nicht alle Tipps auf einmal umsetzen. Das sorgt meistens dafür, dass du am Ende gar nicht mehr hinterherkommst. Finde heraus, welche Methode am besten für dich funktioniert. Fange mit ein oder zwei Tipps an und integriere diese schrittweise in deinen Alltag. So kannst du nach und nach die Lebenshaltungskosten senken.

6. Fazit: Lebenshaltungskosten können durch guten Überblick gesenkt werden.

Ich habe in den letzten Jahren festgestellt, dass ein guter Überblick schon die halbe Miete ist. Wenn du kontrollierst, wo dein Geld hinfließt, kannst du überflüssige Ausgaben einfacher vermeiden, ohne dem Frugalismus zu verfallen. Dazu nutze ich Finanz-Apps, die mir alle Kostenpunkte auflisten und meine Ausgaben mit meinen Einnahmen vergleichen. Diese Technik funktioniert für mich einwandfrei, um die Lebenshaltungskosten so gering wie möglich zu halten.

Dennoch ist es entscheidend, dass du die Methoden und Werkzeuge findest, die am besten zu deinem Lebensstil passen. Jeder hat unterschiedliche finanzielle Ziele und Prioritäten. Aber ich bin mir sicher: Eine der besprochenen Methoden passt bestimmt auch zu dir. Also finde heraus, welche Strategien für dich am besten funktionieren!

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7. Häufige Fragen zu den monatlichen Lebenshaltungskosten

Julian Pimat
Julian Pimat
Autor
Über den Autor
Ich beschäftige mich schon seit meiner Jugend mit Themen rund um die private Geldanlage. Dabei lese ich mich neugierig in neue Wissensgebiete ein und freue mich, das Erlernte mit anderen zu teilen. Als Student der Wirtschaftspsychologie interessieren mich vor allem auch kognitive Prozesse und psychologische Faktoren in Bezug zum Umgang mit Geld.

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