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ETF-Anbieter im Überblick: Diese ETF-Emittenten gibt es

Lesezeit 7 min.

Lektoriert vonChristian Musanke
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In den vergangenen Jahren ist das Marktvolumen für ETF stark angestiegen. Die Anzahl der ETF-Anbieter steigt stetig. Die Emittenten setzen immer spezifischere ETFs auf, sodass es mittlerweile eine große Vielfalt an ETF, Emittenten und Strategien gibt.

Ein Blick auf die zahlreichen Broker, die ETF-Sparpläne ermöglichen, zeigt, dass das Marktinteresse an den passiven Indexfonds gigantisch ist.

Insbesondere der steigende Wettbewerb unter den ETF-Anbietern hat dazu geführt, dass die Konditionen und Kosten sich in den vergangenen Jahren stets verbessert haben. In diesem Artikel geben wir dir einen Überblick über die verschiedenen ETF-Anbieter am Markt und weitere interessante Details zu den Emittenten.

ETF-Anbieter – Das Wichtigste in Kürze
  • Weltweit werden im Jahr 2023 10,75 Milliarden US-Dollar in ETF verwaltet.
  • ETF sind eine der beliebtesten Investmentvehikel bei Investoren. Durch den Wettbewerb unter den ETF-Anbietern verbessern sich ihre Konditionen, unter anderem die Kosten (TER).
  • Zu den großen etablierten Playern gehören iShares, Amundi, Xtrackers, Vanguard, UBS, SPDR und HSBC.
  • Außerdem gibt es aufstrebende Nischen-ETF-Anbieter. Beispiele sind Global X oder Rize ETF. Sie fokussieren sich oft auf Trendthemen oder innovative Anlagestrategien.

1. Welche ETF-Anbieter gibt es?

Das weltweite in ETF verwaltete Vermögen hat in den vergangenen Jahren große Sprünge gemacht. Im Jahr 2017 lag dies noch bei 4,69 Milliarden US-Dollar und ist bis 2023 auf 10,75 Milliarden US-Dollar gewachsen – somit hat es sich mehr als verdoppelt.

Auch die Anzahl der ETF-Anbieter steigt kontinuierlich an. So lassen sich in Bezug auf den europäischen sowie globalen ETF-Markt folgende Aussagen treffen:

Laut des ETF-Research-Unternehmens ETFGI sind Ende 2023 in Europa über 2900 ETF-Produkte verfügbar. Diese stammen von 99 Anbietern, die in 29 Börsen in 24 europäischen Ländern aktiv sind.

Weltweit gibt es gegen Ende 2023 über 11,800 ETF von insgesamt 731 Anbietern handelbar auf 81 Börsen in 63 Ländern.

Führende ETF-Anbieter global und europaweit

Global gesehen sind die führenden Anbieter iShares von Blackrock, Vanguard und State Street Global Advisors (SPDR).

Auf dem europäischen Markt sieht dieses Ranking leicht anders aus. Hier sind die 3 führenden Anbieter ebenfalls iShares, gefolgt von Amundi (mittlerweile verschmelzt mit der ETF-Marke Lyxor) und Xtrackers.

Weitere große ETF-Anbieter

Weitere bekannte und etablierte Player im ETF-Markt in Europa sind UBS, Vanguard, Amundi, Invesco, State Street und WisdomTree.

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Kleinere Nischen ETF-Anbieter

Neben den bekannten Emittenten gibt es natürlich auch weniger bekannte und kleinere Anbieter. Diese sind oft in Nischensegmenten unterwegs oder haben erst kürzlich den Markt betreten. Beispiele hierfür sind:

  • Rize ETF: Der Fokus liegt auf Zukunfsthemen und Megatrends.
  • Ossiam: Ein französischer Anbieter von Smart Beta-ETFs mit einem besonderen Fokus auf Strategien zur Risiko-Minimierung.
  • Market Access: Ermöglicht Investments in Rohstoffe und Schwellenländer.
  • CoinShares: Einer der ersten und führenden Anbieter für Krypto-ETNs in Europa.
  • Global X: Der Anbieter ist fokussiert auf innovative Themen-ETF und agiert global.

Diese Anbieter haben oft aufgrund ihres speziellen Fokus oder der Neuartigkeit ihres Themengebiets niedrigere verwaltete Vermögen – im Fachjargon als Assets under Management (AUM) bezeichnet – und eine geringere Anzahl an ETF in ihrem Produkt-Portfolio.

2. Welche ETF-Anbieter verwalten das meiste Kundenvermögen?

In Bezug auf das verwaltete Fondsvolumen und den gehaltenen Marktanteil der einzelnen ETF-Emittenten ist nach wie vor iShares von Blackrock der führende Anbieter in Europa. iShares hält Ende 2023 mit einem Anteil von rund 46 % annähernd die Hälfte des gesamten europäischen ETF-Marktvolumens unter Verwaltung. An zweiter Stelle folgt Amundi ETF. Auf Platz 3 ist die ETF-Marke Xtrackers von DWS.

Drei führende ETF-Anbieter in Europa

Diese 3 größten ETF-Anbieter iShares, Amundi und Xtrackers zusammen nehmen mehr als 65 % des europäischen ETF-Markts ein. Die ebenfalls sehr großen ETF-Anbieter Vanguard, UBS, Invesco und SPDR von State Street befinden sich unter den Top-10 Playern.

Die untere Tabelle gibt noch mal Übersicht über die AUM und Marktanteile der Top 3 unter den ETF-Emittenten.

PlatzAnbieterAUM (€ Mrd)
1iShares709,4
2Amundi207,4
3Xtrackers162,3
Übersicht über die 3 führenden ETF-Anbieter in Europa in Bezug auf verwaltetes Fondsvolumen (Stand: Ende 2023)

Top-10 ETF-Emittenten geordnet nach verwaltetem Vermögen in Europa

Die folgende Grafik zeigt dir die Assets under Management der Top-10 ETF-Anbieter.

Grafische Darstellung des verwalteten Fondsvolumen der Top 10 ETF-Anbieter in Europa
Verwaltetes Fondsvolumen der Top 10 ETF-Anbieter in Europa (Stand: Ende 2023)

Die Top-10 ETF-Anbieter nehmen insgesamt über 93 % des verwalteten Fondsvermögens in Europa ein. Dementsprechend halten die restlichen 39 ETF-Anbieter nur 6,27 % des verwalteten Fondsvermögens.

3. Was unterscheidet die ETF-Anbieter voneinander?

Bei so einer Vielfalt an Anbietern und Produkten stellt sich dir bestimmt die Frage, was die ETF-Anbieter letztlich voneinander entscheidet und anhand welcher Kriterien man bewerten und auswählen sollte.

Grundsätzlich unterscheiden sich die ETF-Anbieter in folgenden wichtigen Punkten:

  • Für welche Asset-Klassen werden ETFs angeboten? (z.B. Immobilien-ETFs, Krypto-ETFs, Commodities-ETC)
  • Welche Indizes und Strategien werden abgebildet oder sind verfügbar? (z.B. Smart-Beta-ETF, Themen-ETFs)
  • Wie sind die Konditionen und Details innerhalb eines einzelnen ETFs? (z.B. Replikationsmethode, Ausschüttungsart, Tracking Error)
  • Wie hoch sind die Kosten für diesen ETF? (z.B. Total Expense Ratio, Tracking Difference)
  • Wie viel Kapital ist in ihren ETF investiert? (Fondsgröße, AUM)
  • Seit wann gibt es den ETF? (Auflagedatum)
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Bevor du dich zu einem Investment in einen ETF entscheidest, solltest du auch die Grundlagen dazu verstehen, wie ein ETF funktioniert.

Sobald du ein grundlegendes Verständnis hast, kannst du dein eigenes ETF-Strategien aufbauen. Als Anleger haben wir uns bereits mit der wichtigen Frage auseinandergesetzt, wie viele ETFs du eigentlich im Portfolio haben solltest, um von den Vorteilen des passiven Investierens zu profitieren.

4. Häufige Fragen zu den ETF-Anbietern

Was passiert, wenn mein ETF-Anbieter pleite ist?

Zunächst einmal kann ein ETF an sich nicht pleitegehen. Dies würde nur dann stattfinden, wenn alle darin enthaltenen Unternehmen ihren Wert ganz verlieren. Egal, wie viele Aktien in deinem ETF enthalten sind und ob es sich um einen kleinen Nischen-ETF handelt, ist es praktisch nicht möglich, dass diese Unternehmen plötzlich keinen Wert mehr haben.

Das ist die Situation bei physisch-replizierenden ETF. Es gibt aber auch sogenannte Swap-ETFs. Hier wird nicht der Index über die exakten Wertpapiere der darin enthaltenen Unternehmen abgebildet. Stattdessen gibt es Swap-Tauschgeschäft mit einem Tauschpartner, bei dem komplett andere Aktien als die des Index im Portfolio gehalten werden. Das hat meist Kostengründe oder dass eine Replikation aufgrund von schlechter Liquidität der Aktien nicht möglich ist. Der Tauschpartner bzw. die Drittpartei ist größtenteils eine Bank. Hier besteht die Gefahr, dass der Swap-Partner ausfällt. Allerdings sind Swap-Geschäfte hoch reguliert und es gibt strenge Grenzen für die Abweichungen des Swap-Instruments zum eigentlichen ETF-Index.

Wie sieht es aber mit den ETF-Emittenten aus, sprich Investmentbanken und Asset-Manager? Diese können insolvent werden. Für dich als ETF-Anleger hat dies aber wenig Einfluss. ETF-Wertpapiere sind Teil des Sondervermögens des ETF-Emittenten. Das bedeutet, dass rechtlich dieses Vermögen bei einer Insolvenz nicht Teil der Insolvenzmasse ist. Es ist also vor den Ansprüchen der Gläubiger geschützt.

Beim Sondervermögen handelt es sich um das investierte Vermögen eines Investmentfonds. Es wird getrennt vom Vermögen der Investmentgesellschaft verwaltet und aus dem Grund im bei einer Insolvenz vor den Ansprüchen der Gläubiger geschützt.

Die Fondsgesellschaft ist also nicht Eigentümer der Anteile, sondern verwahrt diese treuhändisch. Das Gleiche gilt für Depotbanken.

Im Falle einer Insolvenz deines ETF-Anbieters bedeutet dies also für dich, dass der ETF in den du investiert bist, aufgelöst wird. In manchen Fällen wird die Fortführung von einem Konkurrenten übernommen.

Bei einer Auflösung werden die Anteile zu aktuellen Marktpreisen verkauft und an die Anleger ausbezahlt. Das hat für dich steuerliche Konsequenzen, da im Falle von Gewinnen Steuern anfallen. Dies ist übrigens genauso der Fall, wenn die Fondsgesellschaft sich entscheidet, einen unrentablen ETF zu schließen. Daher empfiehlt es sich bei der Auswahl eines ETFs immer auf eine ausreichend große Fondsgröße und Fondsalter zu achten.

Sollte ich unterschiedliche ETF-Anbieter in meinem Portfolio haben?

Hier gibt es keine eindeutige Antwort.

Grundsätzlich lohnt es sich, die Anbieter und ihre Konditionen ausreichend zu vergleichen. Es ist oft der Fall, dass zwei ETF-Anbieter auf den gleichen Index unterschiedliche TER, also Kosten haben. Auch die Fondsgröße kann unter den Anbietern variieren.

Aus Sicht der Risikominimierung ist es nicht zwingend notwendig unter den ETF-Anbietern zu diversifizieren. Es gelten strenge Regulierungen für alle ETF-Anbieter. Diese schützen unter anderem bei Swap-ETFs davor, dass das Swap-Risiko möglichst gering ist. Ferner ist bei einer Insolvenz der Fondsgesellschaft das ETF-Vermögen Teil des Sondervermögens. Das bedeutet, es ist vor den Ansprüchen der Gläubiger geschützt.

Zusammenfassend lässt sich hier also sagen, dass es vorrangig für dich sein sollte, den ETF mit den optimalen Konditionen auszuwählen und nicht auf Basis der Anbieter zu selektieren. Eine Risikominimierung durch Diversifikation der ETF-Anbieter ist nicht notwendig, da gesetzliche Regulierungen und die Verwahrung im Sondervermögen, dich vor Ausfällen bei Insolvenz der Fondsgesellschaft schützen.

Welcher ETF-Anbieter ist der beste?

In Bezug auf die verwalteten AUM und den gehaltenen Marktanteil der einzelnen ETF-Emittenten ist iShares der führende Anbieter in Europa. iShares hält Ende 2023 mit einem Anteil von 46 % annähernd die Hälfte des gesamten europäischen ETFs-Marktvolumens unter Verwaltung.

Neben den bekannten Emittenten gibt es natürlich auch weniger bekannte und kleinere Anbieter. Diese sind oft in Nischensegmenten unterwegs oder haben erst kürzlich den Markt betreten.

Diese Anbieter haben oft aufgrund ihres speziellen Fokus oder der Neuartigkeit ihres Themengebiets niedrigere AUM und eine geringere Anzahl an ETFs verfügbar.

Welcher der beste ETF-Anbieter ist, ist also vom Einzelfall abhängig. Um dir eine Einschätzung zu geben, haben wir in einem separaten Artikel, die unserer Meinung nach besten ETFs gesammelt.

Warum gibt es unterschiedliche ETF-Anbieter?

Der ETF-Markt ist ein Wachstumsmarkt. In den vergangenen Jahren sind die AUM, also das verwaltete Vermögen, in ETFs stark gewachsen. Von 2017 bis 2023 hat sich der ETF-Markt gemessen nach verwaltetem Fondsvolumen verdoppelt.

Gründe hierfür sind, dass ETFs eine sehr kostengünstige und effiziente Möglichkeit für Anleger sind, am weltweiten Wirtschaftswachstum teilzuhaben. ETFs bieten Anlegern auch sehr gute Möglichkeiten sich zu diversifizieren, da in einem ETF anders als bei einer Einzelaktie oft über 1000 Unternehmen enthalten sind.

Egal, ob du den breiten Weltmarkt abdecken willst, bestimmte Sektoren oder gar Nischenmärkte, dafür gibt es sehr wahrscheinlich einen passenden ETF.

Auch für die ETF-Emittenten sind ETFs lukrativ. Aufgrund der spezifischen Struktur und des Aufbaus eines ETFs, insbesondere den Authorised Participants, ist sichergestellt, dass es monetäre Anreize gibt und der ETF den Index getreu nachbildet.

Es lässt sich also sagen, dass ETFs sowohl für Anleger, Emittenten und Authorised Participants lukrativ sind. In Reaktion darauf wächst das Angebot an ETFs und neue ETF-Emittenten betreten den Markt.

Sebastian Rau
Sebastian Rau
Gründer
Über den Autor
Ich bin Sebastian, einer der Mitgründer von Finanzwissen. Nach meinem dualen Studium in der Automobilbranche bin ich zu einer der größten Automobilbanken Deutschlands gewechselt. Im Zuge meiner Karriere konnte ich ein fundiertes Wissen über Finanzen und Investitionen entwickeln. Heute investiere ich vor allen Dingen in Immobilien, Aktien und Kryptowährungen und möchte mein Wissen weitervermitteln.

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