Wie funktioniert PayPal? Online-Bezahldienstleister im Überblick
PayPal ist mittlerweile die beliebteste Bezahlmethode im Internet. Der Dienst gilt als einfach, anwenderfreundlich und sicher. In diesem Beitrag sehen wir uns an, wie du ein PayPal Konto erstellen kannst, wie Bezahlen und Geldsenden funktionieren und welche weiteren Optionen das Konto dir bieten kann – und welche Gebühren dafür anfallen.
1. Was ist Paypal?
PayPal bedeutet ins Deutsche übersetzt „Bezahlfreund“ und ist zugleich der Name des 1998 gegründeten kalifornischen Online-Bezahldienstes. Bekannt wurde der Dienst um die Jahrtausendwende herum unter Nutzern der Verkaufsplattform eBay. eBay selbst erwarb PayPal deshalb 2002 als Ersatz für einen hauseigenen Bezahldienst. Seit 2004 gibt es eine deutschsprachige Version der PayPal-Website. 2015 erfolgte die Trennung von eBay.
Wie funktioniert PayPal? Mit dem Dienst können Privatpersonen und Unternehmen elektronisches Geld online senden und empfangen. Dies ist zum Teil sogar ohne PayPal Konto möglich. Das Konto kann dabei mit verschiedenen anderen Zahlungsmitteln wie Kreditkarten und Girokonten verbunden werden. Zahlungen sind in einer Vielzahl von Währungen möglich und werden in Echtzeit ausgeführt. Nutzer können Geld an andere Personen senden, aber auch Zahlungen in Onlineshops vornehmen.
Neben grenzüberschreitenden Zahlungen bietet PayPal einige weitere Dienstleistungen an, darunter den Kauf und die Verwahrung von Kryptowährungen (bislang nicht in Deutschland verfügbar) sowie Ratenzahlungen für Einkäufe (Buy Now Pay Later).
2. Paypal Konto erstellen: Anmeldung und erste Schritte
Um mit PayPal bezahlen und Geld überweisen zu können, benötigst du ein Konto bei dem Dienst.
So eröffnest du ein Konto bei PayPal
Bei der Kontoeröffnung kannst du zwischen PayPal für Privatkunden und PayPal für Geschäftskunden wählen. Die Geschäftskonten bieten einige zusätzliche Möglichkeiten, wie z. B. die Integration in einen Onlineshop.
Um ein Konto für Privatkunden zu eröffnen, gibst du zunächst deine E-Mail-Adresse an. Anschließend fragt der Bezahldienst nach einer Telefonnummer. An diese Nummer wird nun ein sechsstelliger Code gesendet, den du am Bildschirm eintippst. Anschließend legst du ein Passwort für den Zugang zu deinem Konto fest.
Diese persönlichen Daten werden bei der Anmeldung abgefragt
Im nächsten Schritt sind einige persönliche Daten erforderlich. PayPal fragt nach der Staatsangehörigkeit, Vor- und Zunamen sowie nach dem Geburtsdatum. Das Mindestalter für die Kontoeröffnung liegt bei 18 Jahren. Ein Tipp: Gebe deinen Namen unbedingt exakt so an wie im Ausweis und unterschlage z. B. keinen zweiten Vornamen – dies kann später zu Verzögerungen führen.
Anschließend gibst du noch deine Postanschrift an und erklärst deine Zustimmung zu AGB und Datenschutzhinweisen. Eine SCHUFA-Klausel musst du für die Kontoeröffnung bei PayPal nicht akzeptieren.
3. Geld einzahlen: Diese Wege gibt es
Im Konto siehst du verschiedene Möglichkeiten: Geld senden, Wallet, Aktivitäten, digitalen Gutschein verschenken, Spenden senden und erhalten.
Erster Schritt: Geld auf PayPal-Konto einzahlen
Bevor du Geld senden kannst, musst du zunächst Guthaben auf dein PayPal Konto transferieren. Dafür gibt es zwei Möglichkeiten: Eine andere Person kann dir Geld senden – oder du verknüpfst das Konto mit einem Zahlungsmittel.
Um das Konto mit einem anderen deiner Zahlungsmittel zu verbinden, begibst du dich in den Bereich Wallet. Hier siehst du die Option „Neue Karte oder neues Bankkonto hinzufügen“.
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Bankkonto und Kreditkarte hinterlegen
Wenn du ein Bankkonto hinzufügst, wählst du deine Bank aus einer Liste aus. Jetzt öffnet sich ein Loginfenster. Hier kannst du dich über eine gesicherte Schnittstelle ins Onlinebanking deiner Bank einloggen. PayPal liest einige Daten, darunter die im Girokonto hinterlegten Daten zu deiner Identität und die Umsätze der letzten 90 Tage aus und verifiziert so, dass es sich um dein Girokonto handelt.
Nachdem du ein Girokonto hinzugefügt hast, kannst du mit PayPal getätigte Zahlungen von diesem Konto via Lastschrift abbuchen lassen. Diese Möglichkeit eignet sich insbesondere für den Kauf in Onlineshops.
Neben Girokonten kannst du auch Kreditkarten zum PayPal-Konto hinzufügen. Dazu wählst du im Bereich „Wallet“ die entsprechende Funktion aus und gibst deine Kartendaten an: Kartennummer, Kartentyp, Ablaufdatum und CVC Code. Du kannst Kredit- und Debitkarten (inkl. Prepaid Kreditkarten) hinzufügen.
4. Online bezahlen und Geld senden mit PayPal: So geht es
Nachdem du im Online-Shop PayPal als Zahlungsmethode ausgewählt hast, wirst du zum PayPal-Login weitergeleitet. Neben deinem Passwort benötigst du noch einen zweiten Faktor – zumeist eine per SMS versandte TAN.
Nach dem Login erscheint im Konto automatisch die in Anbahnung befindliche Zahlung im Online-Shop. Diese Zahlung bestätigst du nun. Dabei kannst du wählen, welches der hinterlegten Zahlungsmittel verwendet werden soll.
Geld senden mit PayPal: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Im Menüpunkt „Geld senden“ siehst du ggf. bereits bestehende Kontakte, die du mit einem Klick auswählen kannst. Ansonsten reicht die E-Mail-Adresse des Empfängers.
Nach der Eingabe des Empfängers gibst du den gewünschten Betrag und ggf. einen Verwendungszweck an und klickst auf „Weiter“. PayPal verlangt nun, dass du dich zwischen zwei Zahlungsarten entscheidest: „Für Waren oder Dienstleistungen“ oder „Für Freunde und Familie“ (For Family and Friends). Trifft die zweite Variante zu, wird die Zahlung nicht durch den Käuferschutz abgesichert.
Jetzt wählst du das Zahlungsmittel aus, dem der Betrag belastet wird. Zu jedem Zahlungsmittel wird die anfallende Gebühr angezeigt (bei Zahlungen im Inland fällt in der Regel keine Gebühr an).
Anschließend klickst du auf „Senden“, um die Zahlung abzuschließen. Wenige Sekunden später erhältst du eine E-Mail mit dem Betreff „Sie haben eine Zahlung gesendet“. Zeitgleich trifft das Geld beim Empfänger ein, der in diesem Moment ebenfalls eine E-Mail erhält.
Geld per Xoom transferieren
Dein PayPal-Konto bietet dir noch einige weitere Möglichkeiten. So kannst du etwa Geld an Bankkonten in mehr als 160 Ländern senden.
Und so geht es: Du akzeptierst die Xoom-Nutzungsbedingungen. Xoom ist ein Anbieter für elektronische Geldtransfers und wurde 2015 durch PayPal erworben.
Anschließend wählst du aus einer Liste das Land aus, in das du Geld senden möchtest – z. B. Großbritannien. Nun gibst du den gewünschten Betrag in EUR an und siehst direkt, welchen Betrag der Empfänger in GBP erhält. Dazu zeigt PayPal den Umrechnungskurs an – darin ist ein Aufschlag auf den jeweils aktuellen Wechselkurs enthalten.
Bei einer Geldsendung nach Großbritannien kannst du zwischen drei Optionen für den Empfänger auswählen: Gutschrift auf einer Debitkarte innerhalb weniger Minuten, Banküberweisung innerhalb von zwei Stunden und Bargeldabholung mit Verfügbarkeit innerhalb weniger Minuten. Die Bargeldabholung ist an Standorten von Ria Money Transfer möglich. Diese gibt es in 110 Ländern.
PayPal bietet dir noch einige weitere Optionen. So kannst du digitale Gutscheine verschenken und mit einer persönlichen Nachricht versehen, Geld an Organisationen spenden, Handyguthaben aufladen und Rechnungen teilen.
5. Wie funktioniert der Paypal Käuferschutz?
Zu den Vorteilen von PayPal beim Onlineshopping gehört der PayPal Käuferschutz. Dabei handelt es sich um eine Art Versicherung für Onlinekäufe, für die du keine zusätzliche Versicherungsprämie zahlen musst.
Und so funktioniert der PayPal Käuferschutz: Wenn du Waren bestellst und mit PayPal bezahlst und die Ware anschließend nicht ankommt oder nicht der Beschreibung des Verkäufers entspricht, kannst du den gesamten Verkaufspreis zzgl. gezahlter Versandkosten zurückerhalten.
Dazu heißt es in den PayPal Käuferschutz Bedingungen: „Bei Vorliegen der entsprechenden Voraussetzungen haben Sie nach dem PayPal-Käuferschutz Anspruch auf die Erstattung des vollen Kaufpreises für den Artikel zuzüglich der von Ihnen gezahlten ursprünglichen Versandkosten“.
Ein Blick ins Kleingedruckte ist allerdings wichtig. Ob du eine Erstattung erhalten kannst, richtet sich nach den Umständen des Einzelfalls. Dazu erneut ein Blick in die Käuferschutz-Bedingungen: „Ob ein Anspruch unter den PayPal-Käuferschutz fällt, entscheidet PayPal nach eigenem Ermessen. Die Entscheidung ergeht auf Grundlage der Zulässigkeitsvoraussetzungen, der im Verfahren bereitgestellten Informationen und Unterlagen sowie aller sonstigen Informationen, die PayPal im jeweiligen Einzelfall für sachdienlich erachtet“.
Voraussetzungen für eine Rückerstattung beim PayPal Käuferschutz
In diesen beiden Fällen kommt eine Rückerstattung in Betracht:
- Du hast deinen Artikel von einem Verkäufer nicht erhalten („Artikel nicht erhalten“), oder
- Du hast einen Artikel erhalten, aber der Artikel „entspricht deutlich nicht der Beschreibung“.
Zusätzlich müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein. Du musst
- ein beanstandungsfreies PayPal-Konto haben,
- den Artikel mit diesem PayPal-Konto bezahlt haben,
- vor der Einschaltung des Käuferschutzes versuchen, den Verkäufer zu kontaktieren, um das Problem mit ihm direkt zu lösen
- die von PayPal angeforderten Unterlagen und sonstigen Informationen rechtzeitig einreichen
- innerhalb von 180 Tagen nach dem Tag, an dem du die Zahlung gesendet hast, das Problem an PayPal melden (dies ist über „Konfliktlösungen“ im Konto möglich)
- Du darfst nicht anderweitig eine Rückerstattung erhalten oder einer alternativen Lösung im Zusammenhang mit deinem Einkauf zugestimmt haben.
Zudem sind bestimmte Artikel und Transaktionen vom Käuferschutz grundsätzlich ausgenommen, darunter z. B. Wetteinsätze, Zahlungen in Bezug auf Gold, Geschenkkarten und einiges mehr.
Eine Rückerstattung ist nicht immer möglich
Wenn du den Artikel nicht erhalten hast, ist die Einstufung vergleichsweise einfach und entspricht weitgehend der grundlegenden Gesetzeslage: Kann der Verkäufer einen Lieferbeleg vorweisen, wirst du in der Regel keine Rückerstattung erhalten.
„Wenn der Verkäufer nachweist, dass er die Ware an Ihre Adresse geliefert hat, kann PayPal hinsichtlich eines Käuferschutzantrags wegen nicht erhaltenem Artikel zugunsten des Verkäufers entscheiden, selbst wenn Sie behaupten, dass Sie die Ware nicht erhalten haben“, heißt es dazu in den Bedingungen.
Etwas mehr Abwägung kann erforderlich sein, wenn du den Käuferschutz aufgrund eines nicht der Beschreibung entsprechenden Artikels bemühst. Dies gilt etwa als gegeben, wenn du eine Produktfälschung oder einen vollkommen anderen Artikel erhalten hast und wenn sich der Artikel oder sein Zustand wesentlich von der Beschreibung des Verkäufers unterscheidet.
Neben dem PayPal Käuferschutz gibt es auch den Verkäuferschutz. Dieser gilt etwa, wenn eine Transaktion aufgrund einer erfolgreichen Kreditkartenrückbuchung auf Veranlassung des Käufers rückgängig gemacht oder eine Lastschrift durch die Bank des Käufers zurückgebucht wird.
6. Mit Paypal bezahlen: Welche Gebühren fallen an?
Ob und in welcher Höhe bei PayPal Gebühren anfallen, hängt von der Art der Transaktion ab, die du tätigst. Die Kontoführung ist gebührenfrei.
Einkäufe online oder im Shop sind – wenn keine Währungsumrechnung erforderlich ist – ebenfalls kostenlos.
Das Senden von Geld ist im Inland kostenlos, im Ausland fallen 5 % an, mindestens jedoch 0,99 EUR und höchstens 3,99 EUR. Für den Empfang von Geld fallen keine Gebühren an, wenn keine Währungsumrechnung erforderlich ist. Wird eine Währungsumrechnung notwendig, belastet PayPal eine Gebühr in Höhe von 3 % bezogen auf den offiziellen Wechselkurs.
Auszahlungen vom PayPal-Konto zugunsten eines deutschen Girokontos mittels klassischer Überweisung sind kostenlos, wenn du die üblichen Banklaufzeiten in Kauf nimmst. Bei einer sofortigen Abbuchung mit Gutschrift auf deinem Girokonto in Echtzeit beträgt die Gebühr ebenso wie bei einer Auszahlung zugunsten einer Kredit- oder Debitkarte 1 % (min. 0,25 EUR, höchstens 10 EUR). Auszahlungen zugunsten eines US-Kontos kosten 3 % (min. 0,25, höchstens 10 USD).
Für den Erhalt von Spenden sowie für Transaktionen, die PayPal als „geschäftlich“ einstuft, können teils höhere Entgelte anfallen.
PayPal Gebühren im Überblick
Leistung/Transaktionsart | Gebühr |
---|---|
Kontoführung | Gebührenfrei |
Einkäufe im Onlineshop ohne Währungsumrechnung | Gebührenfrei |
Geld senden im Inland | Gebührenfrei |
Geld senden ins Ausland | 5 %, min. 0,99 EUR, max. 3,99 EUR |
Empfangen von Geld ohne Währungsumrechnung | Gebührenfrei |
Währungsumrechnung | 3 % |
Auszahlungen vom PayPal-Konto zugunsten inländisches Girokonto | kostenlos |
Auszahlung zugunsten eines inländischen Girokontos (Echtzeitüberweisung) | 1 % (min. 0,25 EUR, max. 10 EUR) |
Auszahlung zugunsten Debit/Kreditkarte | 1 %, min. 0,25 EUR, max. 10 EUR |
Auszahlung zugunsten US-Konto | 3 % (min, 0,25 USD, max. 10 USD) |
7. Paypal Alternativen im Überblick
Es gibt Alternativen zu PayPal. Dazu zählt etwa Skrill. Skrill ist ein E-Money-Dienst der Paysafe-Gruppe und ermöglicht das Senden und Empfangen von Geld in Echtzeit. Auch Zahlungen in Onlineshops und bei anderen Anbietern sind möglich. Optional kann das Konto auch mit einer MasterCard Prepaid kombiniert werden. Skrill gehört zu den Zahlungsdiensten mit den größten Ähnlichkeiten zu PayPal.
Da du dein PayPal-Konto in der Regel mit anderen Zahlungsmitteln wie Girokonto und Kreditkarte verknüpfst, kannst du auch mit diesen direkt zahlen. Neben Kreditkarten eignen sich auch Girokonten für Echtzeitzahlungen in Onlineshops. Dazu kannst du Zahlungsauslösedienste wie Sofort und Giropay nutzen. Diese erfordern kein Kundenkonto und sind mit nahezu jedem Girokonto kompatibel.
- Kein Mindestgeldeingang erforderlich
- Weltweit kostenlose Zahlungen
- 2,5 % aufs Tagesgeld