Wie funktioniert PayPal? Gebühren und Zahlungsarten im Überblick
PayPal ist mittlerweile die beliebteste Bezahlmethode im Internet. In diesem Beitrag sehen wir uns an, wie du ein PayPal Konto erstellen kannst, wie du damit online zahlst und Geld sendest, welche weiteren Optionen das Konto dir bieten kann – und welche Gebühren dafür anfallen.
1. Was ist Paypal?
PayPal bedeutet „Bezahlfreund“ und ist zugleich der Name des 1998 gegründeten kalifornischen Online-Bezahldienstes.
Bekannt wurde der Dienst um die Jahrtausendwende unter Nutzern der Verkaufsplattform eBay. eBay selbst erwarb PayPal deshalb 2002 als Ersatz für einen hauseigenen Bezahldienst. Seit 2004 gibt es eine deutschsprachige Version der PayPal-Website. 2015 erfolgte die Trennung von eBay.
Im Jahr 2023 war PayPal mit einem Marktanteil von 27,7 % die beliebteste Zahlungsmethode im deutschen Onlinehandel. Weltweit wurde PayPal im ersten Quartal 2024 durch 427 Mio. Kunden genutzt. Ein Grund für die starke Marktposition gegenüber anderen Zahlungsmethoden ist der Käufer- und Verkäuferschutz.
Wie funktioniert PayPal?
- Mit dem Bezahldienstleister können Privatpersonen und Unternehmen elektronisches Geld online senden und empfangen.
- Das Konto lässt sich mit verschiedenen anderen Zahlungsmitteln wie Kreditkarten und Girokonten verknüpfen.
- Zahlungen sind in einer Vielzahl von Währungen möglich und werden in Echtzeit ausgeführt. Nutzer können Geld an andere Personen senden, aber auch Zahlungen in Onlineshops vornehmen.
- Auch bietet PayPal den Kauf und die Verwahrung von Kryptowährungen (bislang nicht in Deutschland verfügbar) sowie Ratenzahlungen für Einkäufe (Buy Now Pay Later).
2. Paypal Konto erstellen: Anmeldung und erste Schritte
Um mit PayPal bezahlen und Geld überweisen zu können, benötigst du ein Konto bei dem Dienstleister. Bei der Kontoeröffnung kannst du zwischen PayPal für Privatkunden und PayPal für Geschäftskunden wählen. Die Geschäftskonten bieten einige zusätzliche Möglichkeiten, wie z. B. die Integration in einen Onlineshop.
Die einzige Voraussetzung für ein Privatkonto ist, mindestens 18 Jahre alt zu sein. Eine Schufa-Klausel musst du dagegen nicht akzeptieren.
So eröffnest du ein Konto bei PayPal
- Gib deine E-Mail-Adresse an.
- Gib deine Telefonnummer an. An die sendet Paypal im Rahmen der Zwei-Schritt-Verifizierung den Code, damit du dich einloggen kannst.
- Leg ein Passwort fest. Vergisst du es, kannst du es nach der Sicherheitsüberprüfung (Code/E-Mail) zurücksetzen.
- Im nächsten Schritt sind einige persönliche Daten erforderlich. PayPal fragt nach der Staatsangehörigkeit, Vor- und Zunamen sowie nach dem Geburtsdatum und der Anschrift.
- Erkläre deine Zustimmung zu AGB und Datenschutzhinweisen.
Im PayPal-Hauptmenü siehst du verschiedene Optionen, unter anderem: Geld senden, Wallet, Aktivitäten, digitalen Gutschein verschenken, Spenden senden und erhalten. Folgend gehen wir auf die wichtigsten ein.
3. Wie zahle ich Geld auf PayPal ein?
Bevor du Geld senden kannst, musst du zunächst Guthaben auf dein PayPal-Konto einzahlen. Dafür gibt es zwei Möglichkeiten: Ein anderer PayPal-Nutzer kann dir Geld schicken – oder du verknüpfst das Konto mit einem Zahlungsmittel.
Um das PayPal-Konto beispielsweise mit deinem Bankkonto zu verbinden, begibst du dich in den Bereich Wallet.
- Wähle die Option „Neue Karte oder neues Bankkonto hinzufügen“.
- Wähle deine Bank aus einer Liste aus.
- Logge dich über die gesicherte Schnittstelle ins Onlinebanking deiner Bank ein.
- PayPal liest nun einige Daten, darunter die im Girokonto hinterlegten Daten zu deiner Identität und die Umsätze der letzten 90 Tage aus und verifiziert so, dass es sich um dein Girokonto handelt.
- Nachdem du ein Girokonto hinzugefügt hast, kannst du mit PayPal getätigte Zahlungen von diesem Konto via Lastschrift abbuchen lassen. Diese Möglichkeit eignet sich insbesondere für den Kauf in Onlineshops.
- Kein Mindestgeldeingang erforderlich
- Weltweit kostenlose Zahlungen
- 2,5 % aufs Tagesgeld
Neben Girokonten kannst du auch Kreditkarten zum PayPal-Konto hinzufügen. Dazu wählst du im Bereich „Wallet“ die entsprechende Funktion aus und gibst Kartennummer, Kartentyp, Ablaufdatum und CVC Code ein. Du kannst Kredit- und Debitkarten (inkl. Prepaid-Kreditkarten) hinzufügen.
4. Online bezahlen und Geld senden mit PayPal: So geht es
1. Geld senden mit PayPal innerhalb Deutschlands: Schritt-für-Schritt-Anleitung
- Für den PayPal-Login benötigst du neben deinem Passwort einen zweiten Faktor – zumeist eine per SMS versandte TAN.
- Im Menüpunkt „Geld senden“ siehst du ggf. bereits bestehende Kontakte, die du mit einem Klick auswählen kannst. Ansonsten reicht die E-Mail-Adresse des Empfängers.
- Gib den gewünschten Betrag und ggf. einen Verwendungszweck an und klicke auf „Weiter“.
- Entscheide dich zwischen den zwei Zahlungsarten: „Für Waren oder Dienstleistungen“ oder „Für Freunde und Familie“ (For Family and Friends). Trifft die zweite Variante zu, wird die Zahlung nicht durch den Käuferschutz abgesichert.
- Wähle das Zahlungsmittel aus (Kreditkarte, Lastschrift oder Debitkarte), das mit dem Betrag belastet wird. Zu jedem Zahlungsmittel wird die anfallende Gebühr angezeigt (bei Zahlungen im Inland fällt in der Regel keine Gebühr an).
- Klicke auf „Senden“, um die Zahlung abzuschließen.
- Zeitgleich trifft das Geld beim Empfänger ein, der in diesem Moment ebenfalls eine E-Mail erhält.
2. Geld senden mit PayPal über Xoom: Schritt-für-Schritt-Anleitung
Willst du eine Auslandsüberweisung tätigen, geht es über Xoom. Xoom ist ein Anbieter für elektronische Geldtransfers und wurde 2015 durch PayPal erworben. Und das geht so:
- Du akzeptierst die Xoom-Nutzungsbedingungen.
- Du wählst aus einer Liste das Land aus, in das du Geld senden möchtest – z. B. Großbritannien.
- Nun gibst du den gewünschten Betrag in EUR an und siehst direkt, welchen Betrag der Empfänger in GBP erhält. Dazu zeigt PayPal den Umrechnungskurs an – darin ist ein Aufschlag auf den jeweils aktuellen Wechselkurs enthalten.
- Du wählst zwischen drei Optionen für den Empfänger aus: Gutschrift auf einer Debitkarte innerhalb weniger Minuten, Banküberweisung innerhalb von zwei Stunden und Bargeldabholung mit Verfügbarkeit innerhalb weniger Minuten. Die Bargeldabholung ist an Standorten von Ria Money Transfer möglich. Diese gibt es in 110 Ländern.
3. Weitere PayPal-Optionen
Jenseits vom direkten Geldversand zwischen PayPal-Konten und Auslandsüberweisungen via Xoom bietet PayPal weitere Optionen. So kannst du:
- Digitale Gutscheine verschenken und mit einer persönlichen Nachricht versehen
- Geld an Organisationen spenden
- Dein Handyguthaben aufladen
- Zusammen mit mehreren Leuten Geld sammeln, etwa für ein Geschenk oder eine Reise
5. Wie funktioniert der Paypal Käuferschutz?
Zu den Vorteilen von PayPal beim Onlineshopping gehört der PayPal Käuferschutz. Dabei handelt es sich um eine Art Versicherung für Onlinekäufe, für die du keine zusätzliche Versicherungsprämie zahlen musst.
Kommt die Ware nicht an oder entspricht sie nicht der Beschreibung des Verkäufers, kannst du über den Käuferschutz den gesamten Verkaufspreis zzgl. gezahlter Versandkosten zurückerhalten. Dafür hast du nach der Zahlung 180 Tage Zeit.
Bei Vorliegen der entsprechenden Voraussetzungen haben Sie nach dem PayPal-Käuferschutz Anspruch auf die Erstattung des vollen Kaufpreises für den Artikel zuzüglich der von Ihnen gezahlten ursprünglichen Versandkosten. Ob ein Anspruch unter den PayPal-Käuferschutz fällt, entscheidet PayPal nach eigenem Ermessen.
Ob du eine Erstattung erhalten kannst, richtet sich nach den Umständen des Einzelfalls. „Entscheidet PayPal nach eigenem Ermessen“, bedeutet, dass nicht jede kleine Farbabweichung oder Delle zu einer Rückerstattung führt.
Insbesondere bei geringen Mängeln gibt es oft kein Geld zurück. Anders bei defekten oder zerstörten Waren, Fälschungen, oder wenn du einen vollkommen anderen Artikel erhalten hast. Ohnehin verlangt PayPal, dass du zunächst den Verkäufer kontaktierst und mit ihm versuchst, eine Lösung zu finden. Erst dann, falls er sich uneinsichtig zeigst, kannst du den Käuferschutz bemühen.
Zudem sind bestimmte Artikel und Transaktionen vom Käuferschutz grundsätzlich ausgenommen, darunter z. B. Wetteinsätze, Zahlungen in Bezug auf Gold, Geschenkkarten und einiges mehr.
6. Mit Paypal bezahlen: Welche Gebühren fallen an?
Die PayPal-Kontoführung ist gebührenfrei. Ob und in welcher Höhe bei Zahlungen Gebühren anfallen, hängt von der Art der getätigten Transaktion ab. Online-Einkäufe sind – wenn keine Währungsumrechnung erforderlich ist – kostenlos.
Das Senden von Geld ist im Inland ebenfalls kostenlos. Im Ausland fallen 5 Prozent an, mindestens jedoch 0,99 EUR und höchstens 3,99 EUR. Für den Empfang von Geld fallen keine Gebühren an, wenn keine Währungsumrechnung erforderlich ist. Wird eine Währungsumrechnung notwendig, belastet PayPal eine Gebühr in Höhe von 3 Prozent bezogen auf den offiziellen Wechselkurs.
Auszahlungen vom PayPal-Konto zugunsten eines deutschen Girokontos mittels klassischer Überweisung sind kostenlos, wenn du die üblichen Banklaufzeiten in Kauf nimmst. Bei einer sofortigen Abbuchung mit Gutschrift auf deinem Girokonto in Echtzeit beträgt die Gebühr ebenso wie bei einer Auszahlung zugunsten einer Kredit- oder Debitkarte 1 Prozent (min. 0,25 EUR, höchstens 10 EUR). Auszahlungen zugunsten eines US-Kontos kosten 3 % (min. 0,25, höchstens 10 USD).
Für den Erhalt von Spenden sowie für Transaktionen, die PayPal als „geschäftlich“ einstuft, können teils höhere Entgelte anfallen.
PayPal Gebühren im Überblick
Leistung/Transaktionsart | Gebühr |
---|---|
Kontoführung | Gebührenfrei |
Einkäufe im Onlineshop ohne Währungsumrechnung | Gebührenfrei |
Geld senden im Inland | Gebührenfrei |
Geld senden ins Ausland | 5 %, min. 0,99 EUR, max. 3,99 EUR |
Empfangen von Geld ohne Währungsumrechnung | Gebührenfrei |
Währungsumrechnung | 3 % |
Auszahlungen vom PayPal-Konto zugunsten inländisches Girokonto | kostenlos |
Auszahlung zugunsten eines inländischen Girokontos (Echtzeitüberweisung) | 1 % (min. 0,25 EUR, max. 10 EUR) |
Auszahlung zugunsten Debit/Kreditkarte | 1 %, min. 0,25 EUR, max. 10 EUR |
Auszahlung zugunsten US-Konto | 3 % (min, 0,25 USD, max. 10 USD) |
7. Paypal Alternativen im Überblick
Es gibt Alternativen zu PayPal. Dazu zählt etwa Skrill. Skrill ist ein E-Money-Dienst der Paysafe-Gruppe und ermöglicht das Senden und Empfangen von Geld in Echtzeit. Auch Zahlungen in Onlineshops und bei anderen Anbietern sind möglich. Optional kann das Konto auch mit einer MasterCard Prepaid kombiniert werden. Skrill gehört zu den Zahlungsdiensten mit den größten Ähnlichkeiten zu PayPal.
Da du dein PayPal-Konto in der Regel mit anderen Zahlungsmitteln wie Girokonto und Kreditkarte verknüpfst, kannst du auch mit diesen direkt zahlen. Neben Kreditkarten eignen sich auch Girokonten für Echtzeitzahlungen in Onlineshops. Dazu kannst du Zahlungsauslösedienste wie Sofortüberweisung und Giropay nutzen. Diese erfordern kein Kundenkonto und sind mit nahezu jedem Girokonto kompatibel.
- Kein Mindestgeldeingang erforderlich
- Weltweit kostenlose Zahlungen
- 2,5 % aufs Tagesgeld
8: Mit PayPal später zahlen und in Raten zahlen
Dein Fernseher ist kaputt und du hast gerade nicht so viel Geld auf dem Konto? Mit PayPal kannst du, gute Bonität vorausgesetzt, später zahlen (Buy now pay later), in Raten zahlen oder beide Optionen kombinieren.
Kostenlos ist jedoch nur der Zahlungsaufschub um 30 Tage, der dem Kauf auf Rechnung entspricht. Bei den Ratenzahlungen sowie bei einem zweiten Zahlungsaufschub (einmalig nochmal 30 oder 54 Tag) fallen dagegen saftige Zinsen an.
Du solltest daher deine Ausgaben stets im Blick haben, um nicht in die Schuldenfalle zu tappen. Planst du eine Konsumanschaffung wie Möbel, Kleider oder Elektrogeräte, ist es immer besser, das Geld zu sparen und dann den gesamten Kaufpreis sofort zu zahlen.
Zahlungsart | Gebühr |
30 Tage später zahlen | 0 €* |
30 Tage später zahlen / Aufschub auf 60 bzw. 84 Tage | individuell (wird bei Auswahl angezeigt) |
Ratenzahlung (Laufzeit 3, 6, 12 Monate) | Effektiver Jahreszins: 12,99 % |
Ratenzahlung (Laufzeit 24 Monate) | Effektiver Jahreszins: 11,99 % |
Bevor die Ratenzahlung oder der Zahlungsaufschub genehmigt werden, prüft PayPal deinen SCHUFA-Score. Es kann also sein, falls du Schulden oder ein zu geringes Einkommen hast, dass diese Bezahlmethode dir nicht zur Verfügung steht.