Bezahlen mit Kreditkarte: Online, vor Ort und mobil
Die Anzahl der Zahlungsdienste wächst. Ohne Kreditkarte aber geht nichts: VISA, MasterCard und Co. sind nicht nur weltweit akzeptiert, sondern auch äußerst flexibel. Zahlungen in stationären Geschäften und im Netz sind ebenso schnell und unkompliziert möglich wie Barabhebungen am Automaten.
Neue Technologien wie Payment Apps und kontaktloses Bezahlen machen die klassische Plastikkarte noch attraktiver. Dieser Beitrag erläutert im Detail, wie Bezahlvorgänge mit einer Kreditkarte funktionieren.
1. Kreditkarten als Zahlungsmethode: Übersicht der Anbieter und wichtige Zahlen
Du kannst in Deutschland und weltweit fast überall mit Kreditkarte bezahlen. Ende 2022 lag die Anzahl der ausgegebenen Karten aller Kartengesellschaften bei ca. 35,6 Mio. Stück. Das ist deutlich mehr als zehn Jahre zuvor (27,6 Mio.), aber auch etwas weniger als im Jahr des bisherigen Höchststands 2020 (40,6 Mio. Stück).
Kreditkarten sind eine der wichtigsten Bezahlmethoden in Deutschland
2021 wurden im bargeldlosen Zahlungsverkehr in Deutschland Kreditkartenumsätze in Höhe von 104,7 Mrd. EUR verzeichnet. Im E-Commerce entfielen im Jahr 2022 12,1 % der Umsätze auf Kreditkarten. Diese waren damit nach PayPal, Rechnungskauf und Lastschrift die viertwichtigste Bezahlmethode im Onlinehandel.
Der Kreditkartenmarkt in Deutschland teilt sich im Wesentlichen unter vier Kartengesellschaften auf: VISA, Mastercard, American Express und Diners Club.
Akzeptanz von Mastercard und Visa als Zahlungsmittel
VISA-Kreditkarten werden laut Kartengesellschaft in mehr als 200 Ländern und Regionen weltweit an 100 Millionen Akzeptanzstellen akzeptiert und ermöglichen Barverfügungen an 2 Millionen Geldautomaten.
Mastercard nennt 210 Länder und ebenfalls rund 100 Millionen Akzeptanzstellen. Die Akzeptanz von American Express wird durch die Kreditkartengesellschaft nicht genau kommuniziert, dürfte aber weit unter jener der beiden Marktführer liegen. Diners Club wiederum nennt 200+ Länder und Regionen mit mehr als 50 Millionen Akzeptanzstellen und Zugang zu über 1,2 Millionen Geldausgabestellen und Geldausgabeautomaten.
Visa und MasterCard bieten weltweit, aber insbesondere in Deutschland die beste Akzeptanz. Die Karten dieser beiden Gesellschaften werden ausschließlich in Kooperation mit Banken ausgegeben. Die Banken entscheiden über die Gebühren (Jahresgebühren, Auslandseinsatzentgelte, Bargeldbezugsgebühren) ebenso wie über Zusatzleistungen (z. B. Payback oder Versicherungen) und den Abrechnungsmodus.
Kreditkarten von VISA oder MasterCard können deshalb im Charge Modus (monatliche Sammelrechnung), als Debitcard mit sofortiger Abbuchung vom Girokonto, als Prepaid-Kreditkarte oder mit Teilzahlungsoption angeboten werden.
Bezahlen mit Kreditkarte hat eine breitere und vor allem internationale Akzeptanz als andere Zahlungsmethoden.
2. Online bezahlen mit Kreditkarte
Online bezahlen mit Kreditkarte ist einfach und dauert nur eine Minute. Zunächst wählst du Kreditkarte im Onlineshop als Zahlungsmittel aus. Nun musst du die Basisdaten der Karte angeben: Name des Karteninhabers, Kartennummer und Ablaufdatum.
Prüfnummer für Online-Zahlung
Außerdem benötigst du für Zahlungen im Netz sowie per Telefon (anders als für Zahlungen am stationären Point of Sale) einen Prüfcode. Dieser nennt sich bei VISA CVV (Card Validation Value), bei MasterCard CVC (Card Validation Code) und bei American Express CID (Card Identification). Bei VISA und MasterCard findest du diesen dreistelligen Code auf der Rückseite, bei Amex hat der Code vier Stellen und ist auf der Vorderseite der Karte anzutreffen.
Eine Anmerkung: Bei ausländischen (außereuropäischen) Onlineshops triffst du möglicherweise noch auf andere Bezeichnungen für den Code, die jedoch alle auf dieselbe Zahlenfolge auf deiner Karte abzielen. Beispiele dafür sind CSC, CCV oder CVN.
Kreditkartenzahlung Online mit 2-Faktor-Authentifizierung
Jetzt haben Zahlungsempfänger und Bank bzw. Kartengesellschaft grundsätzlich genügend Daten, um die Zahlung durchzuführen. In der Regel musst du die Kartenzahlung jedoch noch mit einem zweiten Faktor authentifizieren. Dies ist seit 2021 nach dem Auslaufen einer Übergangsfrist weitgehend obligatorisch, wenngleich jede Bank die Details etwas anders handhabt.
Bei manchen Banken musst du dich für diese sogenannten 3D-Secure-Verfahren einmalig registrieren. VISA nennt das Verfahren „Visa Secure“, MasterCard betreibt den „MasterCard Identity Check“ und Amex den „SafeKey“.
Kommt ein solches Verfahren zum Einsatz, wirst du direkt während des Bezahlvorgangs am Bildschirm darüber informiert. Je nach Bank gibt es eine oder mehrere Methoden zur Freigabe der Transaktion. So wirst du z. B. aufgefordert, dich in eine Banking-App einzuloggen oder eine per SMS versandte TAN einzutippen.
Kartendaten im Onlineshop hinterlegen
Du musst nicht zwingend bei jedem Bezahlvorgang im Internet sämtliche Kartendaten erneut angeben. Bei vielen Onlineshops kannst du ein Kundenkonto einrichten und die Kreditkarte dort hinterlegen. Notwendig sind bei künftigen Zahlungen dann nur noch 3D-Secure und CVC.
Zudem kannst du Kreditkarten bei vielen anderen Zahlungsdiensten als Zahlungsmittel hinterlegen, darunter etwa PayPal, Klarna, Google Pay etc.
Die Akzeptanz von Kreditkarten im Internet ist generell hoch. Fast alle großen Onlineshops bieten diese Zahlungsmethode an.
3. Kreditkartenzahlungen im Internet: Sicherheit und Haftung bei Betrug
Kreditkartenzahlungen gelten grundsätzlich als sicher. Einige Grundregeln gelten immer: Gebe deine Daten nie sorglos preis und kaufe nur bei seriösen Onlineshops. Achte darauf, Daten nur über eine verschlüsselte Verbindung zu übertragen (SSL) und tätige keine Zahlungen aus ungesicherten öffentlichen Netzwerken heraus. Poste deine Kartendaten nicht im Netz und lasse Karten bei Verlust umgehend sperren.
Finden sich unberechtigte Abbuchungen auf deiner Kreditkartenabrechnung, solltest du diese umgehend reklamieren. Nutze zum Onlineshopping stets einen Rechner mit aktuellem Viren- und Malwareschutz. Dann sollte dir deine Bank im Betrugsfall keine grobe Fahrlässigkeit vorwerfen können. Ohne grobe Fahrlässigkeit ist deine Haftung im Betrugsfall auf 50 EUR begrenzt – bis zur Verlustanzeige der Karte, ab der für dich kein Haftungsrisiko besteht.
4. Vor Ort mit Kreditkarte bezahlen: So bezahlst Du im Laden
In zahlreichen stationären Geschäften kannst du vor Ort mit Kreditkarte bezahlen. Der Vorgang ist denkbar einfach, hängt in einigen Details aber davon ab, wie modern das Zahlungsterminal vor Ort ist.
Mit Kreditkarte im Laden bezahlen: PIN, Unterschrift oder kontaktlos?
Vielleicht hast du dich darüber selbst schon gewundert: In manchen Geschäften oder Restaurants reicht das bloße Vorhalten der Karte ohne jegliche Autorisierung, während andernorts entweder eine PIN oder sogar eine Unterschrift eingefordert wird. In manchen deiner Stammgeschäfte hast du vielleicht sogar schon alle Varianten erlebt.
- Kein Mindestgeldeingang erforderlich
- Weltweit kostenlose Zahlungen
- 2,5 % aufs Tagesgeld
Was ist eine Kreditkarte? Eine Kreditkarte ist ein Vertrag zwischen dir und einer Bank über die Ausführungen von Zahlungen durch dich zugunsten Dritter. Banken prüfen deshalb jede Zahlung auf Integrität.
Wann immer du im Laden mit Kreditkarte bezahlen möchtest: Sobald du deine Karte vor Ort in ein Lesegerät steckst oder den verbauten NFC-Chip (bzw. den des Smartphones, in das du mit Apple Pay, Google Pay und Co. deine Karte integriert hast) vor einen Kartenleser hältst, fragt das Händler-POS beim Bankserver an, ob die Zahlung genehmigt wird.
Der Bankserver kann dem POS-Terminal nun mitteilen, dass die Zahlung genehmigt wird. Dann war es das für dich: Du packst deine Einkäufe und gehst. Meistens wird der Bankserver das POS-Terminal bitten, einen Nachweis über deine Identität zu senden. Dann fordert das Terminal von dir entweder eine Unterschrift oder die Eingabe einer PIN. Ob dies der Fall ist, hängt u. a. von der kartenausgebenden Bank und der Höhe des angefragten Zahlbetrags ab.
Kreditkartenzahlungen mit Unterschrift kommen noch vor, werden aber seltener. Die meisten Terminals können beides: Unterschrift und PIN. Welche Variante eingefordert wird, bestimmt der Kartenherausgeber („Issuer“) – ggf. auf Basis von risikobasierten Auswahlverfahren oder rein zufällig. Technisch notwendig ist eine Unterschrift jedoch nicht, weil eine PIN denselben Zweck erfüllt.
Kreditkarten sind heute mit EMV-Chips ausgestattet. Im Vorfeld einer Transaktion kann deshalb geprüft werden, ob alle Bedingungen für die Genehmigung der Zahlung (etwa ausreichende Deckung des Kontos, kein Überschreiten bestehender Zahlungsverkehrslimits) erfüllt sind.
Kontaktlos mit Kreditkarte bezahlen
Wenn weder eine PIN noch eine Unterschrift eingefordert wird, handelt es sich meistens um eine kleinere Zahlung, die du kontaktlos mit dem NFC-Chip tätigst. Dabei kannst du etwa eine Kreditkarte mit NFC Chip direkt vor ein POS halten oder eine Kreditkarte in einer Pay-App hinterlegen und den NFC Chip des Smartphones nutzen. Sowohl bei VISA als auch bei Mastercard und Amex ist vorgesehen, dass bei kontaktlosen Zahlungen bis 50 EUR eine weitere Autorisierung entfallen kann.
Bei größeren Zahlbeträgen können PIN oder Unterschrift verlangt werden. Prinzipiell kann das Terminal die PIN jedoch auch bei kleineren Zahlbeträgen verlangen und wird dies z. B. tun, wenn mit einer Karte kurz hintereinander mehrere kleine Beträge ohne PIN abgebucht werden.
5. Flexibel und mobil bezahlen mit Kreditkarte
Mobile Payment mit Kreditkarte– eine Disziplin, die gerade im Trend liegt. Das Prinzip: du hinterlegst deine Kreditkarte in einer mobilen Zahlungsapp und bezahlst fortan ganz einfach mit deinem Smartphone. Die Plastikkarte musst du dann nicht mehr mitführen. Mobile Payment ist in vielen stationären Geschäften möglich. Zu den bekanntesten Mobile Payment Apps zählen Google Pay und Apple Pay.
Du kannst eine Kreditkarte sehr einfach zum mobilen Zahlen einsetzen. Um VISA oder Mastercard bei Google Pay zu hinterlegen, musst du lediglich die App öffnen, auf „Zu Wallet hinzufügen“ klicken, „Zahlungskarte“ anwählen, „Neue Kredit- oder Debitkarte“ auswählen und den Vorgang speichern.
6. Kreditkarte als Zahlungsmittel: Alle Vorteile und Nachteile
Nachfolgend erhältst du eine Zusammenfassung der Vor- und Nachteile der Zahlungsmethode Kreditkarte.
Vorteile der Bezahlmethode Kreditkarte
- Sichere, etablierte Zahlungsmethode
- Weitreichende Akzeptanz
- Niedrige Zahlungskosten (im Euroraum, von Ausnahmen abgesehen)
- Schnelle Abwicklung
- Widerspruch gegen Abbuchungen grundsätzlich möglich
- Flexibel: Für POS, ATM, Onlineshopping, Mobile Payment
Nachteile der Zahlungsmethode Kreditkarte
- Viele Kreditkarten erfordern eine Bonitätsprüfung
- Manche Kartenmodelle gehen mit hohen Jahresgebühren einher
7. Fazit: Kreditkarten sind ein Allrounder auf der Höhe der Zeit
Kreditkarten sind spätestens beim Antritt einer Auslandsreise kaum noch wegzudenken. Doch auch im Alltag erweisen sich insbesondere VISA und Mastercard als ausgesprochen vielseitig. Egal, ob Onlineshopping, Ladenkasse, Geldautomat, kontaktloses Zahlen oder Mobile Payment App: Überall und in diversen Varianten ist die Plastikkarte willkommen. Zahlungen erfolgen schnell und unkompliziert, auch wenn gelegentlich noch die überraschende Frage nach einer Unterschrift auftaucht.