
Wie funktioniert eine Überweisung? Gebühren und Zahlungsverfahren im Überblick
„Bitte überweisen Sie den offenen Betrag“ – wer in Deutschland Geld verschickt, nutzt oft eine Überweisung. In diesem Artikel klären wir über Überweisungsarten, Dauer und Gebühren auf.
Überweisungen – Das Wichtigste in Kürze
- Eine Standardüberweisung innerhalb des SEPA-Zahlungsraums dauert maximal einen Geschäftstag.
- Ab Oktober 2025 müssen alle Banken Echtzeitüberweisungen ohne Zusatzgebühren anbieten, bei denen die Gutschrift aufs Konto des Zahlungsempfängers binnen 10 Sekunden erfolgt.
- Das bedeutet nicht, dass SEPA-Überweisungen immer kostenlos sind: Je nach Kontomodell fallen Kosten an.
- Überweisungen in Papierform dauern bis zu 2 Bankarbeitstagen und sind meist teurer.
- Für Auslandsüberweisungen außerhalb des SEPA-Raums berechnen die Banken ebenfalls Gebühren.
1. Online, SEPA, in Echtzeit: Arten von Überweisungen im Überblick
Mit einer Überweisung gibst du deiner Bank den Auftrag, Geld von deinem Konto auf ein anderes zu übertragen. Die Überweisung gehört damit zu den häufigsten Transaktionen im Banking. Der Zahlungsempfänger kann sein Konto sowohl bei der gleichen als auch bei einer anderen Bank haben.
SEPA-Überweisung (Standardüberweisung)
Der Begriff SEPA-Überweisung (SEPA= Single Euro Payments Area) beschreibt eine Überweisung innerhalb eines einheitlichen europäischen Zahlungsraums. Seit 2014 müssen alle teilnehmenden Länder diesen Standard nutzen, der gleiche Datenformate und Schnittstellen für Überweisungen, Kartenzahlungen und Lastschriften im gesamten Gironetz des SEPA-Raums vorsieht und eine schnellere Abwicklung ermöglicht.
Dafür müssen die Formate der Kontonummern innerhalb des SEPA-Giroverkehrs gleich sein. Aus diesem Grund haben in Deutschland ab 2014 IBAN (International Bank Account Number) und BIC (Business Identifier Code) die bis dato gängigen Kontonummern und Bankleitzahlen abgelöst. Eine deutsche IBAN-Nummer besteht aus:
- Ländercode (2 Ziffern, in Deutschland: DE)
- Prüfziffer (2 Ziffern)
- Bankleitzahl (8 Ziffern)
- Kontonummer (10 Ziffern, Leerstellen werden mit „0“ aufgefüllt)
SEPA-Überweisungen dürfen nicht mehr kosten als Inlandsüberweisungen. Meist sind beide kostenlos. Je nach Kontomodell berechnen manche Banken jedoch Gebühren, vor allem bei Papierüberweisungen fallen Entgelte an. Du suchst nach einem günstigen Girokonto? In unserem Girokonto-Vergleich findest du die besten.
- Kostenlos ab 700 € Geldeingang
- Bargeldeinzahlung bei Automaten der Commerzbank möglich
- Sehr gute Visa Debitkarte inkludiert
- Große Auswahl an Produkten
- Nachhaltiges Girokonto für nur 1 € monatlich
- Kostenloses Girokonto ab 700 € Gehaltseingang
- Kostenloses Girokonto ab 700 € Geldeingang
- Zahlreiche Automaten für Bargeldabhebungen
- Hervorragende Visa Debitkarte zum Konto
Willst du eine Standardüberweisung tätigen, hast du folgende Möglichkeiten:
- Online-Banking
- Mobile-Banking via App
- Papierüberweisung (beleghafte Überweisung)

Auslandsüberweisung
Überweist du Geld außerhalb des SEPA-Zahlungsraums mit einer Auslandsüberweisung, dauert es länger und kostet es mehr. Die unterstehende Tabelle zeigt die Gebühren für Auslandsüberweisungen der ING-DiBa (Stand: 11/2024). Erfolgt die Zahlung in einer Fremdwährung, gilt der aktuelle Wechselkurs. Dabei berechnet die Bank oft zusätzlich zu den Überweisungskosten eine Gebühr als Prozent des Überweisungsbetrags für die Umrechnung.
Art von Auslandsüberweisung | Bedeutung | Kosten (Überweisungsbetrag bis 500 €) | Kosten (Überweisungsbetrag ab 500 €) |
---|---|---|---|
SHARE-Überweisung | Die Gebühren werden aufgeteilt | 10 € | 1,50 % des Überweisungsbetrag, mindestens 20 € |
OUR („our consumer charged“) | Du als überweisender Kunde zahlst die Gebühren in Vorkasse | 10 € | 1,50 % des Überweisungsbetrag, mindestens 20 € |
BEN („beneficiary charged“) | Der Zahlungsempfänger übernimmt die Gebühren | Für Absender kostenlos | Für Absender kostenlos |
Echtzeitüberweisung
Immer mehr Banken bieten Echtzeitüberweisungen an. Nutzt du diese Option, wird der Betrag innerhalb von 10 Sekunden dem Konto des Zahlungsempfängers gutgeschrieben – auch am Wochenende und an Feiertagen.
Noch berechnen die Banken für diesen Service Gebühren zwischen 0,35 und 2 € pro Überweisung. Spätestens ab dem 09.10.2025 müssen sie jedoch nach einem Beschluss des EU-Parlaments allen Kunden Echtzeitüberweisungen ohne Zusatzgebühren anbieten. Damit werden diese voraussichtlich zum neuen Standard.
Echtzeitüberweisung ≠ Sofortüberweisung
Du hast schon mal auf Amazon oder auf eBay eine Rechnung mit einer Sofortüberweisung beglichen? Anders als bei einer Echtzeitüberweisung kommt das Geld nicht innerhalb von Sekunden beim Zahlungsempfänger an. Vielmehr ist damit eine Standard-Überweisung gemeint, die über einen externen Zahlungsdienstleister wie Klarna (ehemals Sofort GmbH) abgewickelt wird.
2. Was ist der Unterschied zwischen Überweisung, Lastschrift und Dauerauftrag?
Wenn du in regelmäßigen Abständen Geld überweisen musst, beispielsweise jeden Monat die Miete oder jedes Quartal an den Sportverein, lohnt sich die Nutzung eines Dauerauftrags. Diesen richtest du einmalig bei deiner Bank ein. Ab diesem Zeitpunkt führt das Finanzinstitut die festgelegte Überweisung jedes Mal im gewünschten Turnus durch. Damit kannst du die Zahlung nicht vergessen und zahlst immer pünktlich.
- Kein Mindestgeldeingang erforderlich
- Weltweit kostenlose Zahlungen
- 2,5 % aufs Tagesgeld

Die Einrichtung von Daueraufträgen bringt je nach Bank und Kontomodell Gebühren mit sich. Oft musst du bei einer Einrichtung über das Onlinebanking nichts bezahlen. Bei Aufträgen per Telefon oder in der Filiale berechnen einige Banken jedoch entsprechende Kontoführungsgebühren. Es lohnt sich also, vorher einen Blick in das Preis- und Gebührenverzeichnis deiner Bank zu werfen.
Dauerauftrag rechtzeitig löschen oder ändern
Du bist umgezogen oder hast den Fitnessstudio-Vertrag gekündigt? In diesem Fall solltest du nicht vergessen, den Dauerauftrag rechtzeitig zu löschen, entweder selbst im Online-Banking oder per Auftrag an die Bank (per Telefon oder in einer Filiale).
Neben der Überweisung wird die Lastschrift im Zahlungsverkehr ebenfalls häufig genutzt. Auch damit erfolgt eine Gutschrift auf einem anderen Konto, trotzdem unterscheiden sich beide Transaktionen voneinander. Zum einen erstellt beim Lastschriftverfahren der Zahlungsempfänger die Zahlungsanweisung, nachdem du ihm ein Lastschriftmandat erteilt hast. Damit erlaubst du ihm, Geld von deinem Konto abzubuchen.
Zum anderen lassen sich Überweisungen, nachdem die Gutschrift erfolgt ist, nicht rückgängig machen. Eine Lastschrift kannst du dagegen innerhalb einer achtwöchigen Frist zurückbuchen. Bestand kein Lastschriftmandat, lässt sich eine ungenehmigte Lastschrift sogar bis zu 13 Monate später widerrufen.
Überweisung, Lastschrift und Dauerauftrag im Vergleich
Überweisung | Lastschrift | Dauerauftrag | |
---|---|---|---|
Für Zahlungsanweisung verantwortlich | Absender | Zahlungsempfänger | Absender |
Fester Betrag | Nein | Nein | Ja |
Widerrufsmöglichkeit | Nein, wenn Gutschrift bereits erfolgt | Ja | Nein, wenn Gutschrift bereits erfolgt |
3. Welche Daten brauche ich für eine Überweisung?
Willst du eine Überweisung tätigen, musst du entweder im Online-Banking beziehungsweise in der Banking-App eine Überweisungsmaske ausfüllen oder die notwendigen Daten in ein vorgefertigtes Überweisungsformular aus Papier eintragen und in den Briefkasten der Bankfiliale einwerfen.
Zu den benötigten Angaben zählen:
- Empfänger: Eine SEPA-Überweisung wird häufig auch dann durchgeführt, wenn das Namensfenster falsch ausgefüllt wurde und der Zahlungsempfänger nicht mit dem tatsächlichen Kontoinhaber übereinstimmt. Das ändert sich 2025: „Verification of Payee“-Pflicht (VOP) sieht vor, dass der Absender informiert wird, wenn die Namen nicht übereinstimmen.
- IBAN: Die internationale Kontonummer sorgt dafür, dass sich ein Konto einwandfrei identifizieren lässt.
- BIC: Der Business Identifier Code (BIC) stellt eine Art internationale Bankleitzahl dar. Bei einer Online-Überweisung musst du dich im Normalfall jedoch nicht darum kümmern. Der Grund: Die Banken ergänzen den BIC automatisch.
- Betrag: Der Betrag gibt an, wie viel Geld du mit der Überweisung transferieren möchtest.
- Verwendungszweck: (optional) Der Verwendungszweck hilft dem Empfänger des Geldes, deine Zahlung richtig zuzuordnen. Oft handelt es sich um die Kundennummer oder um ein Stichwort (z.B. "Miete November").
- Datum/Unterschrift: Diese Angaben benötigst du nur noch für beleghafte Überweisungen mit einem Überweisungsträger aus Papier. Bei einer Online-Überweisung wird das Datum automatisch ergänzt. Zudem ersetzt die Bestätigung per Push-TAN deine Unterschrift.
- TAN: Die Transaktionsnummer (TAN) ermöglicht dir beim Online-Banking, eine Überweisung zu bestätigen. Heute passiert das meistens per Push-TAN oder SMS-TAN.
4. Wie lange dauert eine Überweisung?
Du überweist das Geld am Donnerstagnachmittag, aber die Gutschrift beim Zahlungsempfänger erfolgt am Montag? Je nachdem, welche Überweisungsart du nutzt, gelten unterschiedliche Fristen, die du aus der unterstehenden Tabelle entnehmen kannst.
Art der Überweisung | Gesetzliche Maximalfrist | Dauer in der Praxis |
---|---|---|
SEPA-Überweisung (online) | 1 Bankarbeitstag (§ 675s BGB) | 3 bis 24 Stunden (innerhalb der gleichen Bank: oft in Echtzeit) |
SEPA-Überweisung (Papier) | 2 Bankarbeitstage (§ 675s BGB) | 8 bis 48 Stunden |
Auslandsüberweisung (nicht SEPA) | Keine gesetzliche Frist | Je nach Land 2-10 Tage |
Echtzeitüberweisung | 10 Sekunden | < 10 Sekunden |
Mit Bankarbeitstagen oder Geschäftstagen ist der Zeitraum Montag-Freitag gemeint, Feiertage ausgenommen. Zudem nimmt die Bank Überweisungen für den jeweiligen Tag nur bis zum Annahmeschluss, der je nach Kreditinstitut zwischen 14 und 18 Uhr liegt. Überweist du also Geld am Donnerstagabend, erfolgt die Gutschrift bei einer Standard-SEPA-Überweisung womöglich erst am Montag früh.
5. Fehlerhafte Überweisung – kann ich das Geld zurückholen?
Du füllst eine Online-Überweisung aus, schickst sie ab und erst dann fällt dir auf: Die Angaben waren fehlerhaft. Dabei solltest du nicht in Panik verfallen. Je nach Situation gibt es verschiedene Möglichkeiten, die Überweisung zurückzuholen.
Fall 1: Du hast eine nicht existierende IBAN angegeben
In diesem Fall brauchst du dir keine Sorgen zu machen: Deine Bank bucht den Betrag im Normalfall innerhalb eines Tages zurück. Schließlich geht die Überweisung ja ins Leere. Je nach Online-Banking-Interface werden fehlerhafte Angaben dieser Art sogar direkt abgelehnt.
Fall 2: Du hast das Geld auf ein falsches Konto überwiesen und die Überweisung wurde noch nicht ausgeführt
Hier solltest du schnell handeln: Eine SEPA-Überweisung wird normalerweise nicht sofort ausgeführt, sondern innerhalb von 3 bis 24 Stunden. Kontaktiere deine Bank und kläre den Irrtum auf. Daraufhin wird die Bank die Überweisung zurückziehen und das Geld wieder auf dein Konto zurückbuchen.
Fall 3: Du hast das Geld auf ein falsches Konto überwiesen und die Überweisung wurde schon ausgeführt
Wurde die Überweisung schon ausgeführt, hast du es schwerer. In diesem Fall kontaktierst du ebenfalls deine Bank und schilderst den Sachverhalt. Deine Bank wird bei der Empfängerbank nachfragen und den irrtümlichen Empfänger bitten, die Überweisung zurückbuchen zu können.
Im Normalfall sind Empfänger irrtümlicher Zahlungen zu einer Rückzahlung verpflichtet. Sollte sich dieser allerdings weigern, musst du selbst rechtliche Mittel einlegen. Deine Bank ist nicht verpflichtet, dir das Geld zu erstatten.
Möchtest du eine Überweisung zurückholen, können die beteiligten Banken Gebühren dafür berechnen. Informiere dich am besten im Vorfeld über die anfallenden Kosten.