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Ältere Frau blickt staunend auf eine beleghafte Überweisung
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Beleghafte Überweisung: Definition, Gebühren und Dauer

Lesezeit 5 min.

Lektoriert vonDaniel Wenz
Sieh dir an, wie wir bei Finanzwissen arbeiten

„Ich mache eben die Überweisung“ – ein solcher Gedanke ist heute nicht selten. Dabei geht es im Normalfall um eine bequeme Transaktion im Online-Banking. Banken ermöglichen heute allerdings auch immer noch die sogenannte beleghafte Überweisung.

Doch was ist das eigentlich genau? Wie läuft die Transaktion ab und was ist dabei zu beachten? In diesem Ratgeber zeigen wir dir alle wichtigen Informationen zur beleghaften Überweisung.

1. Was ist eine beleghafte Überweisung?

Eine beleghafte Überweisung hat den gleichen Zweck wie eine Online-Überweisung: Geld von deinem Konto auf das Konto einer anderen Person zu transferieren. Der Unterschied liegt darin, dass du die Transaktion nicht online beauftragst, sondern handschriftlich einen sogenannten Überweisungsträger aus Papier ausfüllst.

Dieses kleine Formular im DIN-A6-Format beinhaltet die Möglichkeit, alle wichtigen Daten einzutragen. Den ausgefüllten Überweisungsträger bringst du zu deiner Bank, die daraufhin die Überweisung ausführt. Die Bezeichnung „beleghaft“ bezieht sich hier also auf das haptische Formular.

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Wo erhält man entsprechende Überweisungsträger?

In Filialbanken liegen die Formulare aus, sodass Kunden sich bedienen können. Du hast dabei die Wahl, den Überweisungsträger vor Ort auszufüllen oder einige auf Vorrat mit nach Hause zu nehmen und sie dort auszufüllen.

Werden heute Rechnungen per Post versendet, enthalten diese gelegentlich ebenfalls noch vorausgefüllte Überweisungsträger.

Wer bietet heute noch beleghafte Überweisungen an?

Einen Geldtransfer per Überweisungsbeleg bieten heute vor allem Filialbanken an. Direktbanken ohne eigene Filialen könnten solche Überweisungsträger nur per Post entgegennehmen. Aus diesem Grund gibt es heute auch einige Onlinebanken, die komplett darauf verzichten.

Wichtig: Beleghafte Überweisungen bringen Zusatzgebühren mit sich!

Die meisten Banken berechnen heute zusätzliche Gebühren für eine beleghafte Überweisung. Solltest du diesen Service nutzen wollen, informiere dich vorher über die zusätzlichen Kosten!

Wie funktioniert eine Überweisung per Vordruck?

Der Ablauf bei einer Überweisung per Beleg ist dem einer Online-Überweisung durchaus ähnlich:

  • Schritt 1: Du beschaffst dir einen Überweisungsträger. Entweder wird dieser mit einer Rechnung mitgeliefert oder du erhältst ihn bei deiner Filialbank.
  • Schritt 2: Du füllst den Überweisungsbeleg mit allen wichtigen Daten.
  • Schritt 3: Du reichst den Überweisungsträger entweder am Schalter direkt ein oder wirfst ihn in einen extra dafür bereitstehenden Briefkasten.
  • Schritt 4: Die Mitarbeiter der Bank scannen den Beleg ein oder geben die Daten manuell in das Online-System der Bank ein und führen die Überweisung durch.

Seit wann lässt sich Geld im Online-Banking überweisen?

Das Online-Banking gibt es hierzulande mittlerweile schon seit 1983. Damals startete das System per BTX-Verfahren (Bildschirm-Text). Nutzer benötigten dafür folgendes Equipment:

  • BTX-Terminal
  • BTX-Leitung
  • Lesegerät
  • Login mit Passwort
  • Liste mit Transaktionsnummern (TAN)

Seit Mitte bis Ende der Neunzigerjahre des 20. Jahrhunderts begannen mit der Massentauglichkeit des Internets auch herkömmliche Online-Banking-Verfahren. Im Zuge der Einführung der SEPA-Überweisung im Jahr 2014 stehen Banken mittlerweile in der Pflicht, auch Online-Überweisungen anzubieten.

Nachteile der beleghaften Überweisung – der Überblick

  • Längere Dauer (bis zu 2 Tage)
  • Höhere Gebühren
  • Gefahr von Zahlendrehern beim Ausfüllen
  • Gefahr anderer Schreibfehler beim Ausfüllen
  • Sicherheitsrisiken (Unterschriften lassen sich leicht fälschen)

2. Überweisungsbeleg ausfüllen: Welche Angaben benötige ich für das Überweisungsformular?

Beim Ausfüllen eines Überweisungsbelegs benötigst du fast die gleichen Daten wie bei einer Online-Überweisung:

Schritt 1: Name des Empfängers

Der Name des Empfängers ist eine sinnvolle Angabe. Banken sind allerdings nicht mehr dazu verpflichtet, die Namen auf Überweisungen zu überprüfen.

Schritt 2: Bankdaten des Empfängers

Im Zuge der SEPA-Einführung muss innerhalb des SEPA-Zahlungsraum immer eine gültige IBAN (International Bank Account Number = Internationale Kontonummer) und ein entsprechender BIC (Bank Identifier Code = Internationale Bankleitzahl) angegeben werden.

In Deutschland besteht die IBAN immer aus 22 Stellen:

  • DE = Ländercode
  • XX = Prüfziffer (je nach Konto unterschiedlich)
  • BLZ = Bankleitzahl der jeweiligen Bank (immer 8-stellig)
  • Kontonummer = bis zu 10 Stellen (kürzere Kontonummern werden hinten mit Nullen aufgefüllt)

Je nach Staat differiert die vorgegebene Länge der IBAN. In Frankreich müssen Bankkunden beispielsweise IBANs mit 27 Stellen eingeben.

Schritt 3: Verwendungszweck

Der Verwendungszweck ist für den Erfolg der Überweisung von Bankseite aus nicht zwingend erforderlich. Durch Angabe einer Kundennummer oder einer Bestellnummer sorgst du jedoch dafür, dass der Empfänger die Zahlung besser zuordnen kann.

Schritt 4: Eigene Angaben

Da Überweisungsformulare häufig nicht auf dein Konto zugeschnitten sind, musst du auch deine IBAN eintragen. Nur so weiß die Bank, welches Konto du für die beleghafte Überweisung nutzen möchtest.

Schritt 5: Unterschrift und Datum

Mit deiner Unterschrift bestätigst du, dass du die Überweisung tatsächlich durchführen möchtest.

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3. Wie lange dauert eine beleghafte Überweisung?

Als Bankkunde benötigst du Planungssicherheit in Bezug auf deine Überweisungen. Schließlich soll das Geld pünktlich beim Empfänger eintreffen.

Deshalb hat der Gesetzgeber im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB) die Fristen für Inlandsüberweisungen genau festgelegt.

Art der ÜberweisungFestgelegte Frist
SEPA-Überweisung online1 Bankgeschäftstag
SEPA-Überweisung mit Überweisungsbeleg (beleghaft)2 Bankgeschäftstage
Auslandsüberweisung (außerhalb des SEPA-Raums)Keine gesetzliche Vorgabe (in der Praxis oft 3-10 Tage) - beleghaft oft länger als online
Wie lange dauert eine Überweisung? - Die Fristen für Überweisungen im Überblick
Quelle: §675 BGB:

Eine beleghafte Überweisung darf im SEPA-Raum also maximal 2 Bankgeschäftstage dauern. Das bedeutet: Samstage, Sonntage und Feiertage zählen dabei nicht mit.

Darüber hinaus haben Banken für beleghafte Überweisungen oft einen Annahmeschluss, der zwischen 14 und 18 Uhr liegt. Reichst du einen Überweisungsbeleg nach dem Annahmeschluss ein, wird er erst am nächsten Tag bearbeitet.

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4. Überweisungsträger stoppen: Kann ich eine beleghafte Überweisung zurückholen?

Beleghafte Überweisungen lassen sich im Normalfall stoppen. Hier haben diese im Gegensatz zur Online-Überweisung sogar einen Vorteil: Da die Durchführung länger dauert, hast du mehr Zeit, deine Bank zu kontaktieren und die beleghafte Überweisung zurückzuholen. Dies ist im Normalfall ohne Probleme möglich.

Welche Möglichkeiten habe ich, wenn die Überweisung schon ausgeführt wurde?

In diesem Fall solltest du ebenfalls mit deiner Bank in Kontakt treten. Diese unternimmt einen Klärungsversuch mit der Empfängerbank, die wiederum den irrtümlichen Empfänger um eine Rückzahlung bittet.

Rein rechtlich sind Empfänger irrtümlicher Zahlungen dazu verpflichtet, diese zurückzuzahlen. Doch Achtung: Deine Bank haftet dafür nicht. Sollte der Empfänger sich weigern, musst Du selbst rechtliche Schritte einleiten.

Wie unterbreche ich eine Überweisung bei einem Fehler?

Wenn dir ein Überweisungsfehler auffällt, heißt es: Schnell handeln! So kannst du die Überweisung im Normalfall noch vor der Ausführung stoppen. Das spart zusätzlichen Aufwand und zusätzliche Gebühren, die Banken für aufwendige Rückholaktionen berechnen dürfen.

5. Kosten für eine beleghafte Überweisung

Beleghafte Überweisungen sind fast schon eine Art Relikt: Sie werden immer seltener genutzt und von immer weniger Banken angeboten.

Zusätzlich berechnen die Anbieter wegen des zusätzlichen Aufwands oft höhere Gebühren für beleghafte Banküberweisungen. Diese werden im Normalfall in den Gebühren zur Kontoführung unter dem Punkt „beleghafte Überweisung“ aufgeführt.

Schauen wir uns beispielhaft einmal die Gebühren einiger Banken an:

 

BankKosten beleghafte ÜberweisungKosten Online-Überweisung
Sparkasse Leipzig (GiroDirekt)1,49 EuroIn den Kontoführungsgebühren enthalten
Sparkasse Dortmund (Echt Stark)1,50 EuroIn den Kontoführungsgebühren enthalten
Rheinhessen Sparkasse (Giro Direkt)3,50 EuroIn den Kontoführungsgebühren enthalten
Volksbank Berlin (Privatgiro)2,00 EuroIn den Kontoführungsgebühren enthalten
ING2,50 Euro (maximal 50.000 Euro)In den Kontoführungsgebühren enthalten (ab 700 Euro Gehaltseingang gebührenfrei)
DKB2,95 EuroIn den Kontoführungsgebühren enthalten (ab 700 Euro Geldeingang gebührenfrei)
Kosten und Gebührenvergleich bei beleghaften Überweisungen
Quelle: Eigene Recherchen
Tipp: Auf Online-Überweisungen umsteigen und Zeit sowie Geld sparen!

Du nutzt noch beleghafte Überweisungen? In diesem Fall lohnt es sich, über einen kompletten Umstieg auf Online-Überweisungen nachzudenken. Diese sind schneller beim Empfänger und kosten dich deutlich weniger Gebühren.

6. Fazit: Beleghafte Überweisungen sind ein Relikt aus der Vergangenheit

Die beleghafte Überweisung war über Jahrzehnte hinweg die Standardprozedur für Geldtransfers zwischen verschiedenen Girokonten. Mittlerweile hat die Online-Überweisung diesen Platz eingenommen. Sie ist schneller und bringt weniger Gebühren mit sich. Aus diesem Grund sollte jeder Kontoinhaber heute nach Möglichkeit vollumfänglich auf die Online-Überweisung umstellen.

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7. Häufige Fragen zu beleghaften Überweisungen

David Stange
David Stange
Autor
Über den Autor
Seit über 18 Jahren schreibt David hauptberuflich Artikel für verschiedendste Finanzmedien. Er ist zwar ein "alter Hase", verfolgt aber gespannt jede Neuigkeit aus den Bereichen Banking, Kreditwesen und Geldanlage, um aus komplizierten Regeln verständliche Ratgeber zu formen. Sein Motto: "Finanzen kann jeder."

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