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Aktien bei Inflation

Aktien bei Inflation: So findest du inflationssichere Aktien

Lesezeit 14 min.

Lektoriert vonDennis Groß
Überprüft durchChristian Musanke
Sieh dir an, wie wir bei Finanzwissen arbeiten

Global können wir steigende Preise in nahezu allen Sektoren beobachten. Steigende Preise führen grundsätzlich zu Verunsicherung an den Märkten. Die Kaufkraft der Marktteilnehmer nimmt ab, Erzeugerpreise steigen und der Konsum sinkt.

Zusätzlich steigern Zentralbanken ihre Leitzinsen, um das Inflationsgeschehen einzudämmen. Das Fahrwasser für Aktien wird unruhiger.

Doch welche Auswirkung hat Inflation auf Aktien? Gibt es sowas wie inflationssichere Aktien? In diesem Artikel zeigen wir dir, welche Aktien von Inflation profitieren und dir eine inflationssichere Anlage bieten.

1. Sind Aktien ein Inflationsschutz?

Die Europäische Zentralbank (EZB) verfolgt das Ziel der Kaufpreisstabilität. Dieses Ziel ist erreicht, wenn sich die Inflation zwischen 1,5 – 2 % pro Jahr bewegt.

Grundsätzlich ist eine zu hohe Inflation ebenso schädlich für die Wirtschaft wie eine Deflation. Durch geldpolitische Maßnahmen wie die Steuerung der Geldmenge soll die Nachfrage auf einem stabilen Niveau verweilen.

Bei einer moderaten Inflation fällt es Unternehmen leicht, die Preissteigerungen in Form von steigenden Preisen an die Konsumenten weiterzugeben.

Zeitgleich kommt es zu organischen Umsatzsteigerungen und Wachstum – so sieht zumindest das Zielbild aus.

Unter diesen optimalen Bedingungen sind Aktien ein Inflationsschutz.

Das Risiko der Inflation trifft auf eine stagnierende Wirtschaft

Mit dem Auftreten der Corona-Pandemie mussten die Notenbanken eine expansive Geldpolitik verfolgen. Zeitgleich wurden Lieferketten gestört, sodass es zu steigenden Preisen bei Rohstoffen und Vorerzeugnissen kam.

In dieser Phase gab es Gewinner und Verlierer am Aktienmarkt. Insbesondere Tech-Aktien konnten sich einer hohen Nachfrage erfreuen.

Corona begleitet uns noch immer und sorgt weiterhin für gestörte Lieferketten. Verschärft wird dieses Problem durch den Ukraine-Konflikt. Darüberhinaus gibt es auch eine Energiekrise in Europa.

Die Vorzeichen deuten auf eine Rezession und somit auf sinkende Wirtschaftsleistungen bei steigenden Preisen. Schlussendlich besteht die Gefahr, dass sich die westliche Wirtschaft in eine Stagflation bewegt.

Allerdings sorgen die aktuellen Rahmenbedingungen für eine Neubewertung, sodass Anleger genauer auf das Verhalten von Aktien bei Inflation achten müssen.

Steigende Erzeugerpreise, gestörte Lieferketten, knappe Ressourcen – alle diese Faktoren belasten unsere Wirtschaft.

Zeitgleich fordern Arbeitnehmer steigende Löhne, um die Inflation auszugleichen. Unternehmen stehen unter massiven Preisdruck – eine Weitergabe aller Kostensteigerungen ist nicht immer möglich.

Als Anleger ist es deine Aufgabe, die Gewinner der Inflation auszumachen.

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2. So findest du inflationssichere Aktien

Die Suche nach inflationssicheren Aktien ist kein Kinderspiel. Der Markt funktioniert in riskanten Marktphasen anders. Aus unserer Sicht gibt es mehrere Kriterien, die inflationssichere Aktien erfüllen sollten:

  • Essentielle Produkte und Dienstleistungen
  • Etabliertes Geschäftsmodell mit positiven Cashflows
  • Komfortable Marge im operativen Geschäft
  • Solide Bilanz ohne hohen Goodwill
  • Preiswerte Bewertung der Bilanz

Im Folgenden wollen wir dir zeigen, was sich hinter den einzelnen Kriterien verbirgt.

Unternehmen mit essentiellen Produkten und Dienstleistungen

Im ersten Schritt suchen wir Unternehmen, welche eine wichtige Rolle in unserem Alltag spielen. Geht es nach der Investoren-Legende Warren Buffett, dann suchen wir Unternehmen mit einem tiefen Burggraben.

Warum ist ein Burggraben für Aktien bei Inflation wichtig? Je tiefer der Burggraben, desto unangreifbarer ist das Geschäftsmodell.

Doch in welchen Bereichen können wir solche Burggräben finden?

Lebensmittel und Hygiene

Nun da wären zum einen selbstverständlich diverse Unternehmen aus der Lebensmittelindustrie. Darunter Lieferanten, Supermärkte, Produzenten und auch Agrarbetriebe.

Wirst du in Zeiten steigender Inflation auf Nahrungsmittel verzichten? Sicherlich nicht, denn Nahrung ist eines unserer Grundbedürfnisse. Außerdem wirst du Marken, welche du heute konsumierst auch in Zukunft kaufen.

Doch auch Hersteller aus dem Bereich der Körperpflege und Hygiene sind solide für eine inflationäre Marktentwicklung aufgestellt.

Abhängigkeiten beeinflussen Aktien bei Inflation

Zwar können diese Unternehmen Preissteigerungen weitergeben, allerdings sind stark steigende Erzeugerpreise ein Risiko. Ein Lebensmittelhersteller kann steigende Kosten nur bedingt an Kunden weiterreichen.

Zu starke Preissteigerungen sorgen für steigenden Konsum von günstigen Alternativprodukten.

Pharma- und Gesundheitssektor

Auch Konzerne im Gesundheits- und Pharma-Sektor sind für das Leben der meisten Menschen essentiell. Die Gesundheitsversorgung ist ein Grundbedürfnis und Menschen geben viel Geld für die eigene Gesundheit aus.

Außerdem sind Kunden auf die Produkte angewiesen, sodass die Unternehmen von einer kontinuierlichen Nachfrage profitieren.

Allerdings gibt es auch hier ein Risiko: staatliche Eingriffe. Die Unternehmen können die Preise selbst bestimmen, doch der Staat kann den Markt weitestgehend regulieren, um den Krankenkassen eine Planungssicherheit zu bieten.

Sinkende Kosten für Pharmazeutika sorgen für eine Entlastung der Bürger auf Kosten der Unternehmen. Folglich solltest du als Anleger das Risiko im Auge behalten.

Staatliche Eingriffe sind bei Gesundheits- und Pharmawerten ein Risiko, dass Anleger beachten sollten. Preisobergrenzen können die Gewinne schmälern und deinem Investment schaden.

Versorger Aktien

Ebenfalls essentiell und lebensnotwendig sind die örtlichen Versorgungsunternehmen. Die Versorger gehören zur staatlichen Infrastruktur und versorgen sowohl Verbraucher als auch Industrie mit Wasser, Strom, Gas und Fernwärme.

Steigende Rohstoffpreise wirken sich hier besonders stark auf die Kosten für den Endverbraucher aus, werden im Notfall allerdings staatlich reguliert und ausgebremst. Ein Investment in Rohstoffaktien kann zur Absicherung dennoch interessant sein.

Langfristige Verträge sind ein Risiko für Anleger. Wenn die Unternehmen die Kosten weitergeben können, dann bieten sich hier jedoch Chancen und die Unternehmen können zu Profiteuren der Inflation gehören.

Telekommunikation

Ein Grundbedürfnis, auf das nur wenige Menschen verzichten wollen, ist Telekommunikation. Das Internet ist inzwischen ein wichtiger Bestandteil unseres Lebens.

Telekommunikationsunternehmen können die Preise bei steigenden Kosten erhöhen und sind somit inflationssicher. Allerdings gibt es insbesondere auf dem deutschen Markt einige Risiken.

So sollen Unternehmen in den Netzausbau investieren, zeitgleich jedoch auch günstige Preise bieten. Von staatlicher Seite gibt es Druck bei der Preisgestaltung. Aus diesem Grund würde ich deutsche Telekommunikationsaktien meiden und stattdessen im Ausland suchen.

Software-Aktien

Schlussendlich sind Software-Aktien ein interessantes Investment während inflationärer Marktentwicklungen.

Wichtig ist hierbei, dass das Unternehmen eine unverzichtbare Software anbietet. Unternehmen, die Umsätze erzielen wollen, sind nämlich auf Software angewiesen.

Dementsprechend lassen sich steigende Preise auch weitergeben. Wie du im weiteren Verlauf dieses Artikels lernen wirst, sollten die Software-Unternehmen jedoch Gewinne erzielen, um einen ausreichenden Inflationsschutz zu bieten.

Ein etabliertes Geschäftsmodell mit positiven Cashflows

Profiteure der Inflation sind nicht Growth-Aktien der letzten Jahre. Bei starker Inflation funktionieren Unternehmen, die ein profitables und kalkulierbares Geschäftsmodell haben. In der Praxis werden die entsprechenden Unternehmen auch als Value Aktien bezeichnet.

Zu beachten ist an dieser Stelle, dass Wachstumsunternehmen vor allen Dingen ein hohes Umsatzwachstum fokussieren. Dabei agieren diese Unternehmen zumeist defizitär und locken mit hohen Gewinnsteigerungen in der Zukunft.

Die Krux dieses Ansatzes sind jedoch die steigenden Leitzinsen. Investoren müssen ihre Investments abzinsen, um den Wert des Investments in der Gegenwart zu bestimmen. Bei der Abzinsung spielt auch die risikofreie Rendite eine tragende Rolle – diese bemisst sich maßgeblich durch die Kupons von Anleihen.

Da bei Wachstumsunternehmen die Gewinne erst in der Zukunft stattfinden, kommt es zu einer Neubewertung. Typische Wachstumsaktien wie Paleton, Teladoc oder Shopify wurden neu bewertet und verzeichneten hohe Kursverluste.

Dividenden als Indiz für inflationssichere Aktien

Ein Profiteur der Inflation erzielt bereits heute hohe Gewinne. Ein guter Indikator zum Filtern entsprechender Unternehmen ist die Dividende.

Nur Unternehmen mit einem soliden Geschäftsmodell können sich Dividenden leisten. Regelmäßige und steigende Dividenden sind ein Qualitätsmerkmal. Insbesondere Dividenden Aristokraten sind einen Blick wert.

Achte also auf Unternehmen mit einem profitablen Geschäftsmodell oder typische Dividendenaktien.

Komfortable Marge

Wirf außerdem einen Blick auf die Marge des Unternehmens. Handelt es sich um ein margenschwaches Geschäftsmodell oder bleibt ein Großteil des erzielten Umsatzes als Marge beim Unternehmen?

Vergleiche die Bruttomarge eines Unternehmens mit der Marge der Wettbewerber? Gute Unternehmen haben meistens eine höhere Marge als der Wettbewerb. Ein passendes Beispiel für diesen Vergleich sind Home Depot und Lowe’s.

Du solltest beachten, dass Aktien aus Geschäftszweigen mit niedrigen Margen und dafür hohem Umsatzvolumen wie dem Online-Handel stärker mit der Inflation kämpfen, als Aktien von Unternehmen mit hoher Gewinnmarge.

Letztere können steigende Einkaufspreise nämlich leicht kompensieren und trotz Krise flexibel weiter wachsen.

Solide Bilanz

Eine solide Bilanz ist in Zeiten von starker Inflation stets ein Argument für die jeweilige Aktie. Doch was genau ist eine solide Bilanz, wie sollten die Bilanzkennzahlen eines potentiellen Inflationsgewinners aussehen?

Im ersten Schritt solltest du auf die Verschuldung des Unternehmens achten. Eine hohe Verschuldung ist ein Risiko. Bei steigenden Zinsen steigen auch die Kosten der Refinanzierung – die Zinslast wirkt sich negativ auf die Gewinne aus.

Du solltest daher prüfen, dass das Fremdkapitals im Verhältnis zum Eigenkapital nicht übermäßig hoch ist. Außerdem lohnt sich ein Blick auf die liquiden Mittel. Prüfe zudem, wie das Unternehmen finanziert ist. Handelt es sich um kurz- oder langfristige Verbindlichkeiten?

Ein hoher Fremdkapitalanteil ist bei niedrigen Zinsen keine schlechte Idee. Allerdings sorgen steigende Zinsen auch für steigende Zinslasten. Somit verringert sich der Free Cashflow und der finanzielle Spielraum.

Mindestens genauso wichtig wie ein moderater Verschuldungsgrad ist bei der Suche nach Inflationsgewinner Aktien, dass der ermittelte Goodwill innerhalb der Bilanz möglichst gering ist.

Was ist mit "Goodwill" gemeint?

Der Goodwill eines Unternehmens ist die Differenz zwischen dem ermittelten Unternehmenswert und der Summe aus Vermögenswerten abzüglich Schulden.

Bei Börsennotierten Unternehmen kann man den Goodwill wie folgt berechnen:

Marktkapitalisierung – (Vermögensgegenstände – Schulden)

Wichtig ist, dass bei Vermögensgegenständen jeweils der Zeitwert betrachtet wird, nicht der Wert aus der Bilanz.

Goodwill entsteht oftmals im Zuge von Übernahmen. Sollte das Investment nicht wie erwartet aufgehen, drohen Abschreibungen auf den Goodwill. Auch eine Neubewertung im Zuge steigender Zinsen führt zu Abschreibungen und somit zu Verlusten.

Preiswerte Bewertung

Abschließend solltest du in einer inflationären Marktphase prüfen, ob die entsprechende Aktie fair oder sogar günstig bewertet ist.

Doch wann kann man von einer günstigen Bewertung sprechen? Der einfachste Ansatz ist die Bewertung des Buchwertes einer Aktie. Der Buchwert beschreibt, wie viel Geld du pro Euro Firmenwert investierst.

Ein Buchwert von 1 bedeutet, du kaufst 1 Euro Firmenwert für 1 Euro – das Verhältnis ist also fair. Ein Kurs-Buchwert-Verhältnis (KBV) von weniger als 1 entspricht im Regelfall einer Unterbewertung.

Achte stets darauf, dass die Börse die Zukunft eines Unternehmens handelt. Meistens sind die günstigen Kurse also gerechtfertigt.

Alternativ kannst du auf das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) schauen. Hier schaust du dir am besten das KGV der jüngeren Vergangenheit an und das der Konkurrenz.

Ein vergleichsweise günstiges KGV wäre ein Grund das Unternehmen weitergehend zu analysieren.

Achtung bei Wachstumsaktien

Bei Wachstumsaktien solltest du berücksichtigen, dass diese oftmals hoch bewertet sind. Eine Analyse des KGVs ist unter Berücksichtigung einer Neubewertung in Folge steigender Zinsen nicht sinnvoll.

Insgesamt solltest du bei der Aktienbewertung beachten, dass viele Wachstumsunternehmen neu bewertet wurden. Eine unmittelbare Rückkehr zu alten Höchstständen ist eher unwahrscheinlich – insbesondere unter Berücksichtigung der Rezessionserwartung.

3. Unsere Top 5 Aktien bei Inflation

Nachdem wir uns also wichtige Kriterien herausgesucht haben, welche zur Analyse inflationssicherer Aktien dienen, wollen wir uns einige Aktien anschauen, welche Gewinner der Inflation sein können.

Also Bewertungsgrundlage verwenden wir die oben aufgezeigten Kriterien. Welche Aktien können bei Inflation also profitieren?

Microsoft – starkes Cloud-Wachstum und Grundstein der Digitalisierung

Das erste Unternehmen, welches aus unserer Sicht zu den inflationsgeschützten Aktien gehört, ist Microsoft.

In unserer Microsoft Aktienanalyse haben wir das Geschäftsmodell analysiert. Microsoft wächst trotz der Größe rasant.

Außerdem hat Microsoft drei diversifizierte Geschäftsmodelle. So gibt es folgende Bereiche:

  • Cloud
  • Software
  • Gaming und Hardware

In jedem Bereich ist Microsoft einer der führenden Anbieter am Markt. Das Unternehmen ist eine Cashcow und erzielt hohe Gewinne.

Außerdem ist Microsoft eine Dividendenaktie und erhöht jährlich die Ausschüttungen.

Die Bilanz ist sauber, sodass die Aktie bei Inflation keine Sorge vor steigenden Zinsen haben braucht. Die Verbindlichkeiten sind sogar kleiner als die liquiden Mittel.

All diese Faktoren münden in der Bewertung, die natürlich nicht günstig ist. Dafür überzeugt das Unternehmen mit geringeren Risiken.

Microsoft Kurs

Adobe Inc – Lock-In-Effekt als Burggraben

Das zweite Unternehmen auf unserer Liste ist Adobe. Adobe profitiert insbesondere von seinem tiefen Burggraben und dem damit verbundenen Lock-In-Effekt.

Kunden, die bei Adobe Software beziehen, werden diese auch bei steigenden Preisen tun, da das Unternehmen nahezu eine Monopolstellung auf dem Markt hat.

Kein anderes Unternehmen bietet vergleichbar gute Produkte. Wer seine Dokumente in der Adobe Cloud speichert, wird diese auch ungern umziehen.

Dividenden zahlt das Unternehmen noch keine. Grund hierfür ist das weiterhin intakte Wachstum. Nichtsdestotrotz kann Adobe gute Wachstumszahlen und eine hohe Marge aufweisen.

Auch bei Adobe ist die Bewertung nicht günstig. Allerdings ist dies auf das solide Geschäft zurückzuführen.

Spannend ist die Tatsache, dass Adobe keine Abhängigkeit von einzelnen Zulieferern und Kunden aufweist. Der beste Kunde ist Best Buy mit einem Umsatzanteil von 0,82 %.

Der beste Zulieferer mit einem Anteil von 3,74 % an den Umsatzkosten ist Hewlett Packard. Dementsprechend ist das Geschäft sehr diversifiziert.

Coca Cola – Markenstärke als Inflationsschutz

Das nächste Unternehmen auf unserer Liste ist Coca Cola. Seit mehr als 60 Jahren erhöht das Unternehmen seine Dividende.

Damit konnte das Unternehmen und der Vergangenheit eindrucksvoll belegen, dass das Geschäftsmodell auch in schwachen Wirtschaftsphasen funktioniert.

Zudem erweiterte das Unternehmen in der Vergangenheit das eigene Geschäft durch smarte Zukäufe.

Auch die Abspaltung des Abfüllgeschäfts spricht für eine höhere Marge. Durch die Markenmacht kann Coca-Cola steigende Kosten gut auf die Konsumenten umlegen.

Etwas kritisch zu bewerten ist die Verschuldung in Höhe von 69,5 Mrd. USD. Allerdings entfallen 37 Mrd. USD auf langfristige Verbindlichkeiten.

Ziehen wir die kurzfristigen Verbindlichkeiten heran, so ergibt sich ein Wert von 18,8 Mrd. USD. Diesen stehen liquide Mittel von 10,4 Mrd. USD gegenüber, sodass sich kein wirkliches wirtschaftliches Risiko ergibt.

Coca-Cola Kurs

Weitere Top Aktien für Inflation:

NameISINGrund für relative Stärke
KDDIJP3496400007Steigende Gewinne und Margen, Gute Dividendenhistorie, Schuldenquote von 15,3 % sehr gering
McDonald'sUS580135101745 % Grundstücke und 70 % Gebäude im Eigentum, renditenstarkes Franchise-Modell, hohes Gewinnwachstum
BlackRockUS09247X1019Größter Vermögensverwalter, hohe Gewinnmarge, starke Dividendenaktie, steigendes verwaltetes Vermögen in 2022
AmazonUS0231351067Cloud als stärkster Umsatz- und Gewinntreiber, Margendruck im Online-Handel weniger relevant
VisaUS92826C8394Hohe Marge und einen Konkurrenten mit Mastercard, steigende Gewinne prognostiziert
Johnson & JohnsonUS4781601046Starkes Pharma-Geschäft mit hohen Margen, Spin-Off der Konsumer-Sparte geplant
American TowerUS03027X1000Steigende Umsätze und Gewinne, Steuervorteile als REIT, Kostensteigerungen werden an Kunden weitergegeben

Hast du weitere Aktien, welche aus deiner Sicht inflationssicher sind? Lass uns doch gerne einen Kommentar da.

4. Growth-Aktien oder Value Aktien – Diese Aktien profitieren bei Inflation

Wie du in der Auswahl unserer besten inflationssicheren Aktien sehen kannst, handelt es sich hierbei um eine Mischung aus Wachstum- und Value-Aktien.

Auf der anderen Seite kannst du aber auch erkennen, dass alle aufgezählten Aktien bereits profitabel agieren. Schauen wir also an, warum reine Wachstumsaktien zur aktuellen Marktphase nicht zwangsläufig das beste Investment sind.

Langfristig sind Wachstumsaktien eine spannende Möglichkeit zum Vermögensaufbau. Voraussetzung hierfür sind allerdings passende Rahmenbedingungen. Hohe Zinsen und damit attraktivere Anleihenrenditen sind eben nicht solche Rahmenbedingungen. Dementsprechend ziehen Anleger Risikokapital aus dem Markt und investieren dieses in alternative Investments.

Welche Risiken beeinflussen Growth-Unternehmen?

Grund hierfür ist die Bewertungsgrundlage einer Investition. Willst du heute Geld investieren, solltest du prüfen, ob sich das Investment überhaupt lohnt. Ein oftmals herangezogener Ansatz ist die Diskontierung von zukünftigen Erträgen. Investierst du heute 100 €, solltest du hier eine erwartete Marge sowie die Marktrendite berücksichtigen.

Hintergrund ist, dass die Inflation am Markt zu einem Verlust der Kaufkraft führt. Hast du heute die angesprochenen 100 €, dann sind diese bei einer Inflation in Höhe von 5 % in einem Jahr nur noch 95,24 € wert. Dementsprechend hast du einen Kaufkraftverlust von 4,76 %, den du berücksichtigen musst.

Zeitgleich erwartest du eine Rendite für das eingegangene Risiko. Bei Wachstumsunternehmen, welche erst in Zukunft Gewinne erzielen können, ist eine entsprechende Abzinsung vorzunehmen.

  • Steigende Zinsen
  • Hohe Inflationsraten
  • Defizitäre Geschäftsmodelle
  • Neubewertung im Zuge geänderter Rahmenbedingungen

Value-Aktien profitieren in Zeiten von Inflation

Hatten wir in den letzten Jahren eher einen Wachstumsmarkt, dürften wir in der nächsten Zeit eher Value-Aktien als Gewinner der Marktentwicklung beobachten können.

Diese Unternehmen überzeugen mit soliden Geschäftsmodellen und im besten Fall mit einer geringen Verschuldung. Außerdem sollten die Value-Unternehmen auch ein solides Geschäftsmodell mit einem tiefen Burggraben aufweisen.

Beachte an dieser Stelle, dass auch Value-Unternehmen an Wert verlieren können. Allerdings dürfte die Volatilität geringer ausfallen. Die Dividende kompensiert dein Risiko. Durch regelmäßige Umsätze und steigende Preise, welche an die Kunden weitergegeben werden, können diese Unternehmen profitieren.

Ich möchte jetzt nicht soweit gehen und Microsoft als Value-Unternehmen bezeichnen, allerdings ist der Tech-Konzern eine Cashcow die auch in schweren Zeiten hohe Umsätze und Gewinne erzielt.

5. Historische Entwicklung von Aktien bei Inflation

Geschichte wiederholt sich. Und so kann man vieles, ich sage bewusst vieles und nicht alles, aus der Vergangenheit lernen.

Wie wir in der Vergangenheit sehen, wurden immer wieder Fehler gemacht. Spannend ist an dieser Stelle, was wir aus der Vergangenheit lernen können. Welche Fehler sollten wir nicht begehen?

Inflation gab es schon immer

Inflation ist ein Grundpfeiler unserer Wirtschaft. Nur durch steigende Preise ist ein nachhaltiges Wachstum und Innovation möglich. Die EZB verfolgt auch das Ziel der Preisstabilität, welche bei 2 % liegt. Wie du siehst, will auch die EZB, dass es eine Inflation gibt.

Für Unternehmen ist das auch eine komfortable Situation, denn die Preissteigerungen können so an die Kunden weitergegeben werden. Die Umsätze steigen und im besten Fall bleiben höhere Gewinne im Unternehmen hängen.

Allerdings sind Marktphasen hoher Inflation ein Risiko. Stark steigende Preise lassen sich nicht oder nicht vollständig an die Kunden weitergeben. In einigen Wirtschaftssektoren kommt es zu einer sinkenden Nachfrage.

Insbesondere in Sektoren, in denen wir nicht zwangsläufig konsumieren müssen, kann es zu Umsatzrückgängen kommen.

Rückblick auf die Inflation in Deutschland

Inflation Deutschland 1999-2012

Inflation Deutschland 1999-2012; Quelle: bundesbank.de

Die oben stehende Grafik bildet die Inflationsraten in Deutschland der Jahre 1999 bis 2012 ab. Wie du sehen kannst, konnte das Ziel der Preisstabilität in den vergangenen Jahren stets eingehalten werden.

Allerdings gab es auch andere Marktphasen. So gab es von 1914 bis 1923 als Folge des Ersten Weltkriegs eine Hyperinflation.

Zudem erlebten wir auch im Zuge der Ölkrise aus den 1970er Jahren eine starke Inflation. Rückblickend können wir festhalten, dass wir uns zu dieser Marktphase sogar in einer Stagflation befanden. Nichtsdestotrotz gehen auch solche Phasen vorbei und die Wirtschaft kann sich wieder erholen.

Reaktionen des Aktienmarktes auf hohe Inflationsraten

Spannender für uns Anleger ist jedoch die Entwicklung während einer Rezession. Wie haben sich die Märkte in der Vergangenheit bei einer starken Inflation entwickelt?

Einen ersten Blick wollen wir auf die Auswirkungen der Ölkrise aus 1973 werfen. Hier hat der Dax innerhalb eines kurzen Zeitraums eine ansehnliche Konsolidierung erfahren. Zeitgleich sind die Verbraucherpreise in diesem Zeitraum rasant gestiegen.

Dax Entwicklung während der Stagflation und Ölkrise

Die Entwicklung des DAX während der Ölkrise und anschließenden Stagflation

Blicken wir auf die Entwicklung des DAX, dann stagnierte dieser während des Betrachtungszeitraums. Anschließend folgten Nachholeffekte und die Performance zog an. Bis heute konnte der DAX eine Rendite von mehr als 2.400 % erzielen und somit Anlegern eine gute Performance einfahren.

Kritischer waren dahingegen die Dotcom-Blase und die Weltfinanzkrise aus 2008. Hier kam es zu einem Börsencrash trotz einer geringen Inflationsrate von < 3 %.

Tendenziell dürfte eine hohe Inflation auch zu einer inflationären Entwicklung bei den Sachwerten führen. Die Kaufkraft im Markt sinkt, sodass Sachwerte im Preis steigen. Durch anziehende Warenpreise können Unternehmen die gestiegenen Kosten mittelfristig auf Kunden umlegen und somit Umsätze und Gewinne steigern.

Langfristig dürften die Unternehmenswerte also wieder eine positive Entwicklung verzeichnen.

6. Fazit: Mit den richtigen Aktien bei Inflation profitieren

Willst du während einer Inflation von einer Entwertung der Kaufkraft profitieren, dann solltest du in Sachwerte investieren. Aktien und Immobilien sind hier eine gute Möglichkeit, um das Kapital sinnvoll am Markt zu investieren.

Besonders spannend sind natürlich Aktien mit einem tiefen Burggraben. Viele dieser Aktien sind inflationssicher. Hast du Aktien im Depot, die nicht inflationsgeschützt sind, wird sich heute ein sofortiger Verkauf auch nicht mehr lohnen, denn bei vielen Unternehmen hat der Markt den neuen Status Quo bereits eingepreist.

Analysiere hier deine Investments und prüfe, ob du heute auch nochmal investieren würdest. Vielleicht ergibt sich bei einzelnen Werten eine Unterbewertung eine Chance zum Investieren.

Du kannst dein Portfolio auch perspektivisch stärker diversifizieren und dafür sorgen, dass du neben deinen Wachstumswerten auch einige Sicherheitsanker besitzt.

Was ist deine Meinung zum Thema? Bleibst du während der Inflation in Aktien investiert oder hast du bereits inflationssichere Aktien im Depot? Lass es uns in den Kommentaren wissen.

7. Häufige Fragen zu inflationssicheren Aktien

Sebastian Rau
Sebastian Rau
Gründer
Über den Autor
Ich bin Sebastian, einer der Mitgründer von Finanzwissen. Nach meinem dualen Studium in der Automobilbranche bin ich zu einer der größten Automobilbanken Deutschlands gewechselt. Im Zuge meiner Karriere konnte ich ein fundiertes Wissen über Finanzen und Investitionen entwickeln. Heute investiere ich vor allen Dingen in Immobilien, Aktien und Kryptowährungen und möchte mein Wissen weitervermitteln.

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