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Sonderdividende: Definition und Beispiele

Lesezeit 4 min.

Lektoriert vonDennis Groß
Überprüft durchSebastian Rau
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In diesem Artikel erklären wir dir, was es mit Sonderdividenden auf sich hat und welche Gründe es für eine Sonderausschüttung gibt. Außerdem zeigen wir dir ein paar Beispiele von Aktien, die Sonderdividenden zahlen und wir gehen auf den Dividendenabschlag ein.

Viel Spaß beim Lesen!

Sonderdividende: das Wichtigste in Kürze

  • Eine Sonderdividende ist eine einmalige Dividendenausschüttung, die zusätzlich zu den regulären Dividenden gezahlt wird.
  • Gründe für eine Sonderdividende können äußerst hohe Gewinne oder der Erlös aus dem Verkauf von Assets sein.
  • Mit einer Sonderausschüttung kannst du allerdings keinen risikolosen Gewinn erzielen, da die Aktie durch den Dividendenabschlag in Höhe der Dividende fällt.

1. Was ist eine Sonderdividende?

Bei einer Sonderdividende (auf Englisch auch als Special Dividend bezeichnet) handelt es sich um eine einmalige, zusätzliche Ausschüttung, die ein Unternehmen an seine Aktionäre leistet.

Sonderdividenden sind unregelmäßige Ausschüttungen

Diese Art von Dividende erfolgt außerhalb des regulären Dividendenzyklus und wird aus besonderen Gründen oder bei bestimmten Ereignissen gezahlt. Der Beschluss der Zahlung einer Sonderdividende erfolgt auf der Hauptversammlung.

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Beispiel für eine Sonderdividende: VW im Jahr 2023

Ein ausgezeichnetes Beispiel für eine Sonderdividende ist die VW-Sonderdividende. Im Jahr 2022 hat Volkswagen je Stammaktie eine Dividende in Höhe von 7,50 Euro je Aktie gezahlt. Diese Ausschüttung erfolgte bereits im Mai 2022.

Anfang 2023 gab es dann noch eine Sonderdividende von 19,06 Euro je VW-Aktie (ISIN: DE0007664005). Anlass für die VW Sonderdividende war der erfolgreiche Börsengang der VW-Sportwagen-Tochter der Porsche AG, an dem man die Aktionäre beteiligen wollte. Die Dividendenrendite von VW ist im Jahr 2022 somit besonders hoch ausgefallen. Dieses Beispiel zeigt dir außerdem, dass die Sonderdividende nicht zwangsläufig mit der regulären Dividendenausschüttung zusammenfallen muss.

2. Gründe für die Ausschüttung einer Sonderdividende

In diesem Abschnitt stellen wir dir die Hauptgründe für die Ausschüttung einer Sonderdividende vor.

Warum wird eine Sonderdividende ausgeschüttet?

Außergewöhnliche Gewinne: Blickt ein Unternehmen auf ein äußerst erfolgreiches Geschäftsjahr zurück, kann es einen ungewöhnlich hohen Gewinn in Form einer Sonderausschüttung an die Aktionäre auszahlen. Vor allem wirtschaftliche Sondersituationen wie die Lieferengpässe nach der Corona-Krise und die explodierten Frachtkosten verschafften Transportgesellschaften damals außergewöhnlich hohe Gewinne.

Einmalige Sonderdividende statt Dividendenerhöhung

Einige Dividenden Aktien schütten lieber eine Sonderdividende aus, anstatt die Dividende einmalig zu erhöhen, da ihre Dividendenhistorie sonst geschädigt werden könnte. Damit eine Aktie zu den Dividendenaristokraten oder gar den Dividendenkönigen gehört, muss sie ihre reguläre Ausschüttung Jahr für Jahr steigern.

Verkauf von Assets: Dieser Fall tritt vor allem dann ein, wenn sich ein Unternehmen von bestehenden Geschäftssegmenten oder Tochterunternehmen trennt. Das Beispiel mit VW und dem Börsengang von Porsche passt hierzu hervorragend.

Rückgabe überschüssigen Kapitals: Weiß ein Unternehmen seine liquiden Mittel nicht sinnvoll einzusetzen, ist die Ausschüttung einer Sonderdividende eine Option, um die Aktionäre am Erfolg der letzten Jahre (die zum Aufbau der überschüssigen Liquidität geführt haben) zu beteiligen.

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Eigenkapital reduzieren: Weist ein Unternehmen eine sehr hohe Eigenkapitalquote auf (beispielsweise aufgrund äußerst hoher Gewinnrücklagen), kann es einen Teil dieses Kapitals in Form eine Sonderausschüttung auszahlen. Hiermit kann ein Unternehmen auch seine Eigenkapitalrendite erhöhen.

Übernahme oder Fusionen: Möchte ein Unternehmen ein anderes übernehmen, können Sonderdividenden ein Teil des Übernahmeangebots sein.

3. Welche Aktien zahlen 2024 eine Sonderdividende?

Wir haben dir an dieser Stelle ein paar Unternehmen herausgesucht, die im Jahr 2024 eine Sonderdividende gezahlt haben oder beabsichtigen eine zu zahlen. Hierbei handelt es sich natürlich nicht um eine abschließende Liste, sondern lediglich um ein paar Beispiele.

DWS: Im Juni 2024 hat die DWS Group zusätzlich zu ihrer regulären Dividende von 2,10 Euro je Aktie eine Sonderdividende in Höhe von 4,00 Euro je Aktie ausgeschüttet. Grund dafür war, den Aktionären einen Mehrwert zu schaffen und Kapital an die Aktionäre zurückzugeben.

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Main Street Capital: Sowohl für das zweite Quartal als auch für das dritte Quartal 2024 hat Main Street Capital bekannt gegeben, dass zu jeweils einer der monatlichen Dividendenzahlungen eine Sonderdividende in Höhe von 0,30 USD je Aktie gezahlt wird (einmal im März und im Juni).

W.R. Berkley: Die Aktionäre von W.R. Berkley erhalten im Juni eine Sonderdividende von 0,50 USD je Aktie. Die reguläre Dividende für das Quartal liegt bei 0,12 USD je Aktie. W.R. Berkley hat bereits die letzten Jahre öfter eine Sonderausschüttung gezahlt. Grund dafür ist, dass die reguläre Dividende von Jahr zu Jahr langsam, aber konstant wachsen soll.

4. Dividendenabschlag: Was müssen Anleger beachten?

Schüttet ein Unternehmen eine Dividende aus, wird häufig auch davon gesprochen, dass die Aktie am nächsten Tag ex-Dividende handelt und einen deutlichen Kursverlust aufweist. Dieser Kursrückgang wird auch als Dividendenabschlag bezeichnet.

Dividendenabschlag gilt für herkömmliche Ausschüttungen und Sonderdividenden

Einen Dividendenabschlag gibt es sowohl bei regulären Dividendenzahlungen als auch bei Sonderdividenden. Besonders dramatisch sieht der Dividendenabschlag aus, wenn die Sonderdividende sehr hoch ausgefallen ist (wie es im Juni 2024 bei der DWS Group zu sehen war).

Dividendenabschlag bei der DWS Group und Chart
Dividendenabschlag bei der DWS Group
Quelle: TradingView

Grund für den Dividendenabschlag ist, dass durch die Sonderdividende Geld das Unternehmen verlässt und das Unternehmen folglich weniger wert ist. Der Abfluss an liquiden Mitteln macht sich nach dem Ex-Tag (also der Tag, bis zu dem du die Aktie halten musst, um Anspruch auf die Sonderdividende zu haben) somit direkt im Aktienkurs bemerkbar.

Aktie kurz vor Sonderdividende zu kaufen, ist kein Vorteil

Indem du eine Aktie kurz vor Ausschüttung kaufst, kannst du also keinen schnellen Gewinn erzielen. Bei Investments in Dividendenaktien solltest du eher auf eine langfristig erfolgreiche Dividendenstrategie setzen.

5. Häufige Fragen zur Sonderdividende

Unsere Inhalte spiegeln nur die Meinungen und Erwartungen der Autoren wider und stellen somit keine Empfehlung zum Kaufen, Halten oder Verkaufen der genannten Wertpapiere dar.

Als Anleger*in trägst Du die volle Verantwortung für Deine Investitionsentscheidungen.

Die Autoren können in einige der beschriebenen Assets investiert sein und somit ein Interesse an deren Kursentwicklung haben.

Maximilian König
Maximilian König
Autor
Über den Autor
Ich beschäftige mich bereits seitdem ich 15 bin mit dem Aktienmarkt. In den letzten Jahren habe ich mich auf die Entwicklung klar definierter Investmentstrategien spezialisiert. Mein Ziel ist es die Aktienbewertung auf Basis von Daten zu vereinfachen und so nach klaren Regeln zu investieren. Bereits während meines BWL-Studiums habe ich mich selbstständig gemacht und mit investolio anschließend mein eigenes Unternehmen gegründet. Mit aktienkoenig.de möchte ich anderen Anlegern das Investieren in Aktien auf Basis klarer Strategien näherbringen.

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