E-Scooter, Roller, Mofas oder Segways gewinnen immer mehr an Beliebtheit und sind ein gutes Mittel, um sich schnell und frei im Straßenverkehr zu bewegen. Wie bei deiner Autoversicherung ist auch bei der Rollerversicherung eine Kfz-Haftpflichtversicherung Pflicht. Daneben hast du noch die Möglichkeit, eine Kaskoversicherung abzuschließen.
In diesem Artikel erklären wir dir, worauf du bei einer Rollerversicherung achten solltest, wie hoch die Kosten sind und ob es überhaupt sinnvoll ist, eine Kaskoversicherung abzuschließen.
Rollerversicherungen kannst du mittlerweile einfach und bequem über das Internet abschließen. Wir gehen näher darauf ein, welche Punkte du dabei beachten solltest und welche Unterlagen für einen Vertragsabschluss benötigt werden.
1. Welche ist die passende Rollerversicherung für mein Fahrzeug?
Neben der gesetzlich vorgeschriebenen Kfz-Haftpflichtversicherung für dein Auto musst du deine Krafträder ebenfalls haftpflichtversichern.
Die Farbe des Versicherungskennzeichens ändert sich jährlich und ist ab dem 01. März 2023 schwarz. Anders als die Kfz-Haftpflichtversicherung für dein Auto verlängert sich das Versicherungskennzeichen nicht automatisch und muss jedes Jahr neu abgeschlossen werden. Durch die jährlich wechselnde Farbe ist zu erkennen, ob du eine gültige Versicherung besitzt.
Eine Haftpflichtversicherung leistet bei Schäden, welche du anderen Personen oder deren Besitz zugefügt hast. Dein Versicherungsunternehmen übernimmt die Kosten für Sach-, Personen- und Vermögensschäden.
Für nachfolgende Fahrzeuge brauchst du ein Versicherungskennzeichen bzw. eine Versicherungsplakette, damit du am Straßenverkehr teilnehmen darfst:
- Kleinkrafträder wie Roller, Mofas und Mopeds mit einem Hubraum bis maximal 50ccm und einer Höchstgeschwindigkeit von maximal 45km/h. Diese Modelle können ab einem Alter von 15 Jahren gefahren werden
- Quads und Trikes bis zu einer Höchstgeschwindigkeit von 45km/h
- Segways
- E-Scooter
- S-Pedelecs
- Elektrorollstühle
- Leichtkraftfahrzeuge bis 45km/h
Bei einem Hubraum ab 50 ccm musst du eine Motorradversicherung, mit einem amtlichen Kfz-Kennzeichen, abschließen.
Nach Abschluss des Kfz-Haftpflichtversicherungsvertrags und Zahlung des Versicherungsbeitrags bekommst du von deinem zuständigen Versicherungsunternehmen das Kennzeichen und eine Bescheinigung ausgehändigt.
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2. Lohnt sich eine Kaskoversicherung für Roller?
Wie du bereits weißt, leistet die Haftpflichtversicherung bei Schäden, welche du mit deinem Fahrzeug anderen Personen und deren Gegenständen zugefügt hast:
- Du verletzt mit deinem Roller einen Passanten und musst in der Folge Schmerzensgeld zahlen
- Beim Ausparken aus einer Parklücke mit deinem Mofa fährst du gegen ein anderes Auto und ein Sachschaden entsteht
Für Schäden an deinem eigenen Fahrzeug benötigst du eine Teilkaskoversicherung, die du freiwillig abschließen kannst.
Die Teilkaskoversicherung leistet bei Schäden, welche du äußere Einflüsse entstanden sind:
- Sturm, Hagel, Blitzschlag
- Überschwemmung
- Brand
- Diebstahl
- Glasbruch
- Wildschaden
Vollkaskoversicherungen, welche bei selbst verschuldeten Unfällen leisten, werden nur sehr selten von Versicherungsunternehmen angeboten und sind in der Regel, aufgrund hoher Prämien, für eine Rollerversicherung nicht empfehlenswert.
Wie bei jeder Versicherung gibt es auch bei der Rollerversicherung ein paar Leistungsausschlüsse:
- Schäden, welche durch Drogen- oder Alkoholeinfluss entstanden sind
- Schäden, durch vorsätzliches Verhalten
Nachfolgend haben wir dir in einer Tabelle die Vor- und Nachteile einer Teilkaskoversicherung für deinen Roller gegenübergestellt:
Pro | Contra |
---|---|
Bei einem neuen Roller, vor allem mit hohem Wert, ist der Abschluss einer Teilkaskoversicherung sehr sinnvoll und sollte in Betracht gezogen werden | Handelt es sich bei deinem Roller um ein älteres Modell, mit geringem Wert, reicht eine Haftpflichtversicherung |
Mit einer Teilkaskoversicherung bist du auch gegen Diebstahl versichert, was häufig für E-Scooter-Besitzer empfehlenswert ist | Durch den Selbstbehalt, welchen du nur bei der Kaskoversicherung hast, musst du bei jedem Schadenfall einen Eigenanteil leisten |
3. Wie viel kostet eine Rollerversicherung?
Eine Rollerversicherung ist im Gegensatz zu einer Autoversicherung vergleichsweise günstig.
In der Regel kannst du mit einem jährlichen Beitrag von 30 bis 70 € für die Haftpflichtversicherung rechnen. Junge Fahrer, unter 23, zahlen dagegen einen deutlich höheren Versicherungsbeitrag.
Wie hoch der Versicherungsbeitrag für deine Rollerversicherung genau ist, lässt sich pauschal jedoch nicht beantworten, da verschiedene Faktoren Einfluss auf die Beitragskalkulation haben:
- Modell des Fahrzeugs
- Versicherungsart (Haftpflicht, Vollkasko, Teilkasko)
- Alter des Fahrzeughalters
- Wohnort des Fahrzeughalters
Falls du den Versicherungsvertrag nicht direkt zum Verkehrsjahr, ab dem 01. März, abschließt, reduziert sich der Beitrag anteilig. Möchtest du also nur im Sommer, bei schönem Wetter, dein Fahrzeug nutzen, kannst du einiges an Geld sparen.
4. Roller-Versicherung vergleichen und online abschließen
Heutzutage kannst du ganz einfach eine Rollerversicherung abschließen. Da es jedoch mittlerweile eine Vielzahl an Anbietern auf dem Markt gibt, ist es teilweise schwieriger ein passendes und günstiges Angebot zu finden.
Um bei schweren Unfällen gut abgesichert zu sein, solltest du einen Vertrag mit ausreichender Deckungssumme abschließen. Die Höhe dieser Deckungssumme wird von den Versicherungsunternehmen festgesetzt und übersteigt in der Regel die gesetzlich vorgeschriebene Mindestsumme. Empfehlenswert ist eine Deckungssumme von 100 Millionen Euro pro Schadensfall.
Auf unterschiedlichen Vergleichsportalen wie Verivox oder Check24 hast du die Möglichkeit einige Rollerversicherungen gegenüberzustellen und deren Leistungen miteinander zu vergleichen.
Besonders wichtig ist dabei nicht nur nach dem günstigsten Angebot zu schauen. Achte auf unterschiedliche Deckungssummen und wie viel Selbstbehalt du bei den einzelnen Versicherungsangeboten zahlen müsstest. In der Regel wird ein Selbstbehalt von 150 Euro vereinbart, welchen du im Schadenfall selbst übernehmen musst.
Da nicht jedes Versicherungsunternehmen auch auf jedem Vergleichsportal gelistet ist, ist es sinnvoll auch ein persönliches Gespräch mit einer Versicherungsagentur zu suchen. Um den Versicherungsvertrag dann final abschließen zu können, benötigst du folgende Unterlagen:
- Hersteller deines Fahrzeugs
- Fahrzeug-Identifikationsnummer
- Baujahr
- Antriebsart
Die Angaben solltest du alle in der Betriebserlaubnis deines Fahrzeugs finden.
5. Fazit: So findest du die passende Versicherung für deinen Roller
Die Haftpflichtversicherung für Roller, Moped, E-Scooter oder Segway sind eine Pflichtversicherung in Deutschland.
Du hast die Möglichkeit die Versicherung bequem online abzuschließen oder persönlich in einer Versicherungsagentur. Achte darauf, dass du nicht direkt das günstigste Angebot nimmst, sondern die Leistungen der einzelnen Unternehmen miteinander vergleichst. Eine ausreichende Deckungssumme und ein möglichst geringer Selbstbehalt sind dabei empfehlenswert.
Eine Teilkaskoversicherung solltest du vor allem dann abschließen, wenn du ein neues Fahrzeug, mit hohem Wert, gekauft hast. Auch für E-Scooter Besitzer ist eine Teilkasko sinnvoll, da der Diebstahl solcher Fahrzeuge ebenfalls abgesichert ist.