Zahlreiche Rohstoffe bestimmen unseren Alltag. Einige Rohstoffe sind die Grundvoraussetzung für technologischen Fortschritt. In dieser Analyse stellen wir dir das Industriemetall Zink vor. Du findest bei uns auch einen ausführlichen Ratgeber zur Gruppe der Basis- und Industriemetalle.
Wir zeigen dir in unserer Analyse zum Basismetall Zink, wo die größten Vorkommen zu finden sind. Darüber hinaus beantworten wir die folgenden Fragen:
- Welche Eigenschaften hat der Rohstoff Zink?
- Wofür wird das Basismetall Zink verwendet?
- Welche Länder fördern Zink?
- Welche Faktoren bestimmen die Preisentwicklung von Zink?
Im ersten Schritt erhältst du eine Übersicht zu den Eigenschaften und zur Historie von Zink.
1. Industriemetall Zink: Eigenschaften und Historie
In diesem Kapitel erhältst du erste grundlegende Informationen zum Industriemetall Zink.
Das Basismetall Zink und seine Anfänge
Zink wurde bereits im Altertum als Legierungsbestandteil zur Herstellung von Messing genutzt. Die Hauptbestandteile von Messing sind Kupfer und Zink. Laut dem Gesamtverband der Deutschen Buntmetallindustrie e. V. (GDB) gibt es erste schriftliche Hinweise auf zinkhaltige Kupferlegierungen aus der Zeit des antiken Griechenlands.
Über Asien gelangte das Industriemetall Zink schließlich im Mittelalter nach Europa. Allerdings wurde das Basismetall Zink erstmals im 18. Jahrhundert industriell verwendet. Im 19. Jahrhundert entstand dann auch in Deutschland die Zinkverarbeitung.
Der deutsche Chemiker Andreas Markgraf gilt als Entdecker des Elements Zink. Er identifizierte Zink als Element im Jahr 1746. Jedoch gibt auch die Royal Society of Chemistry an, dass Zink bereits viel früher in anderen Regionen der Erde bekannt war.
Das Industriemetall Zink und seine Eigenschaften
Zink ist ein bläulich-weißes Metall, das relativ häufig in der Erdkruste vorkommt. In der Natur kommt Zink meist in gebundener Form vor.
Bei gewöhnlichen Temperaturen ist Zink spröde. Folglich lässt sich das Metall bei normalen Temperaturen kaum verformen. Allerdings ist Zink bei Temperaturen zwischen 100 und 150 °C dehnbar.
Außerdem hat Zink mit 419 °C einen geringen Schmelzpunkt. An der Luft überzieht sich das Basismetall Zink relativ schnell mit einer schützenden Oxidschicht. Diesen Vorgang nennt man Passivierung.
Im Folgenden zeigen wir dir, in welchen Bereichen das Basismetall Zink verwendet wird.
2. Zink: Anwendungen des Industriemetalls
Das Basismetall Zink ist ein unentbehrlicher Werkstoff, der z. B. im Bauwesen, der Automobilproduktion und dem Maschinenbau zum Einsatz kommt. Darüber hinaus nutzt die Industrie das Metall als Legierungselement oder als Gussteil.
Auch in Bereichen des täglichen Lebens finden wir Zink, beispielsweise als Stabilisator für Kunststoffe oder als Aktivpigment in Farben und Lacken.
Die Hauptanwendungen von Zink
Im Folgenden erhältst du eine Übersicht zu den Hauptanwendungen in Deutschland. Hierbei beziehen wir uns auf die Angaben des GDB.
- Automobilproduktion/Bauindustrie (Verzinkung) - 39 %
- Bauwesen (Zink-, Messinghalbzeug) - 41 %
- Chemie/Pharma (Zinkoxid, Zinksulfat) -11 %
- Sonstige (Zinkgusslegierungen) - 9 %
International betrachtet, ist der Korrosionsschutz die wichtigste und häufigste Anwendung von Zink.
Basismetall Zink – Korrosionsschutz für Stahl als bedeutendste Anwendung
Verzinkter bzw. galvanisierter Stahl ist eines der stärksten Konstruktionsmaterialien. Das Galvanisieren ist eine Form der Oberflächenbeschichtung.
Laut der International Zinc Association (IZA) werden rund 60 % des weltweiten Zinkverbrauchs für den Korrosionsschutz von Stahl verwendet. Diese Schutzschicht aus Zink macht den Stahl widerstandsfähiger und ermöglicht somit langlebige Konstruktionen, die viele Jahrzehnte bestehen.
Bedeutung von Zink für die Erneuerbaren Energien
Eine Zinkbeschichtung bietet sowohl Solarpanels als auch Windkraftanlagen Schutz vor widrigen Witterungsverhältnissen. Insbesondere Offshore Windkraftanlagen benötigen einen hervorragenden Korrosionsschutz.
Ebenso könnte Zink zukünftig in der Batterietechnologie gefragt sein. Mit den Zink-Luft-Batterien wollen Forscher eine Alternative zum Lithium-Ionen-Akku entwickeln. Lithium ist ein äußerst begehrter und knapper Rohstoff, daher suchen Wissenschaftler nach Alternativen.
Die Uni-Münster berichtet diesbezüglich über eine Publikation, die im Fachmagazin Science veröffentlicht wurde. Selbstverständlich bleibt der Lithium-Ionen-Akku vorerst marktbeherrschend.
Wie hoch war die Gesamtnachfrage im Jahr 2021?
Laut Statista wurden im Jahr 2021 14,06 Millionen Tonnen Zink verbraucht.
Da du jetzt die Hauptanwendungen kennst und weißt, wie sich die Zinknachfrage zusammensetzt, zeigen wir dir als Nächstes die Angebotsseite.
3. Rohstoff Zink: Reserven, Minenproduktion und Recycling
In diesem Kapitel betrachten wir das globale Zinkangebot, bestehend aus Minenproduktion und Recycling. Beim Gesamtangebot müssen wir stets das Primär- und das Sekundärangebot einbeziehen.
Zunächst betrachten wir die globalen Zinkreserven und die internationale Minenproduktion (Stand 2021). Die nachfolgenden Tabellen haben wir anhand der Daten der Mineral Commodity Summaries 2022 erstellt.
Industriemetall Zink: Die größten Vorkommen
Länder | Reserven in Tonnen |
---|---|
Australien | 69 Millionen |
China | 44 Millionen |
Russland | 22 Millionen |
Mexiko | 19 Millionen |
Peru | 19 Millionen |
Welt | 250 Millionen |
Laut dem U.S. Geological Survey betragen die identifizierten Zinkressourcen etwa 1,9 Milliarden Tonnen.
Welche Länder sind führend bei der Minenproduktion?
Basismetall Zink: Weltweite Minenproduktion
Länder | Minenproduktion in Tonnen |
---|---|
China | 4,2 Millionen |
Peru | 1,6 Millionen |
Australien | 1,3 Millionen |
Indien | 0,81 Millionen |
USA | 0,74 Millionen |
Welt | 13 Millionen |
Das Gesamtangebot an raffiniertem Zink belief sich im Jahr 2021 auf 13.841.000 Tonnen Zink.
Rohstoff Zink – Sehr hohe Recyclingquote
Laut dem GDB kann Zink zu nahezu 100 % recycelt werden und das ohne Qualitätsverlust. Nach Angaben von Natural Resources of Canada (NRCAN) stammen etwa 37 % der globalen Zinkproduktion aus Sekundärzink bzw. Recycling.
Wir haben uns in diesem Kapitel mit dem Zinkangebot befasst. Als Nächstes werfen wir einen Blick auf die Preisentwicklung von Zink.
4. Zink Prognose - wie entwickeln sich die Preise?
Eine Benennung von konkreten Preiszielen bzw. Kurszielen ist kaum möglich und auch nicht sinnvoll. Stattdessen gehen wir auf einige Faktoren ein, die sich auf die Zinkpreise auswirken.
- Rohstoffe notieren in US-Dollar – der Weltleitwährung. Folglich wirkt sich die Entwicklung des US-Dollar auf den Zinkpreis aus.
- China ist der größte Zinkproduzent und gleichzeitig der weltweit größte Zinkkonsument. Somit hat Chinas Wirtschaft immensen Einfluss auf das Angebot und die Nachfrage.
- Die Rolle von Zink im Bereich der Erneuerbaren Energien sollte nicht unterschätzt werden. Zudem könnte der Batteriesektor zukünftig für zusätzliche Nachfrage sorgen.
- Laut der IZA macht allein die Verzinkung von Stahl rund 60 % des globalen Zinkverbrauchs aus. Weiterhin sagt die IZA in ihrem Annual Report 2021, dass lediglich 6 % des jährlich produzierten Stahls beschichtet werden. Daraus ergibt sich ein enormes Potenzial.
Da Zink hauptsächlich in Verbindung mit anderen Rohstoffen auftritt, gibt es keine Pure-Plays, in die du investieren kannst. Dennoch haben wir für dich in unserer Analyse zu den Industrie- und Basismetallen eine Übersicht zu den führenden Bergbaukonzernen erstellt.
Außerdem haben wir einen Ratgeber erstellt, der den Rohstoffsektor und die führenden Rohstoffaktien genauer betrachtet.
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5. Fazit zum Rohstoff Zink
Zum Abschluss fassen wir nochmals die wichtigsten Aussagen zusammen:
- Die ersten Kulturen verwendeten Zink bereits vor Jahrtausenden.
- Das Basismetall Zink wird hauptsächlich als Korrosionsschutz eingesetzt – rund 60 % zum Galvanisieren von Stahl.
- China ist der weltweit größte Verbraucher von Zink.
- China ist der weltweit bedeutendste Zinkproduzent.
- Das Basismetall Zink hat eine hohe Recyclingquote. Außerdem ist Zink ein sehr wichtiger Bestandteil der Kreislaufwirtschaft.
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