Frau prüft Bitcoin Gebühren
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Bitcoin Gebühren: Was kosten Transaktionen im Bitcoin-Netzwerk?

Lesezeit 7 min.

Lektoriert vonDennis Groß
Überprüft durchSebastian Rau
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Bitcoin hat sich zum Ziel gesetzt, ein Zahlungssystem zu entwickeln, das dezentral und ohne Mittelsmann funktioniert. Ein Faktor, der bei diesem Vorhaben ein Hindernis darstellt, sind die Gebühren. Der Bitcoin hat teilweise sehr hohe Transaktionsgebühren, was Zahlungen mit der Digitalwährung nicht zu jedem Zeitpunkt attraktiv macht.

Wir zeigen dir, wie sich die Bitcoin Gebühren berechnen, warum sie schwanken und wie man am günstigsten Bitcoin transferieren kann.

Bitcoin Gebühren - Das Wichtigste in Kürze
  • Die Bitcoin-Transaktionen fließen an die Miner, die die Zahlungen verifizieren. Die Kosten für eine Zahlung variieren jedoch, je nach Nachfrage. Oft liegen diese nur zwischen 1 und 10 €. In Extremfällen können die Kosten aber auch bei über 100 € liegen.
  • Im Bitcoin-Netzwerk können Nutzer mehr bezahlen, um die Transaktion zu priorisieren. Im Ergebnis steigen die Transaktionskosten.
  • Bitcoin gilt aufgrund des Minings als eines der sichersten Netzwerke. Die Gebühren haben also ihre Berechtigung.
  • Wenn du Bitcoins kaufst, solltest du auch die Transaktionsgebühren im Blick behalten.

1. Warum gibt es bei Bitcoin Transaktionsgebühren?

Einige werden sich fragen, warum das Transferieren von Bitcoins überhaupt Geld kostet, wenn doch jede Banküberweisung kostenlos ist?

Die Antwort liegt in der Funktionsweise des Bitcoin-Netzwerks. Dieses funktioniert nach dem Proof-of-Work-Algorithmus. Das bedeutet, dass Miner Transaktionen mittels komplizierten Rechenaufgaben lösen müssen und dafür eine Belohnung in Form von Bitcoin bekommen.

Diesen Prozess nennt man auch Bitcoin-Mining. Je nach aktuell verfügbarer Rechenleistung passt sich auch die Schwierigkeit im Netzwerk an. Mit steigender Adaption kommt es somit automatisch zu einer steigenden Difficulty und somit zu steigenden Hashrates. Dies ist auch der Grund, weshalb Bitcoin einen so hohen Stromverbrauch hat.

Bitcoin Vorkommen ist begrenzt

Miner, die einen Block erfolgreich abschließen erhalten nicht nur die BTC Rewards, sondern auch die Transaktionsgebühren. Durch die Halvings wird die Reward alle 210.000 Blöcke halbiert. Im Ergebnis sinkt die Inflation des Bitcoin-Netzwerks – dieses Prozess wird auch als Halving bezeichnet.

Bei Bitcoin ist der Platz auf der Blockchain begrenzt und ein Block wird nur alle 10 Minuten abgschlossen. Das führt dazu, dass teilweise nicht genügend Kapazität vorhanden ist, um alle Transaktionen schnell zu verarbeiten. Nutzer können dann mehr an die Miner zahlen, um schneller einen Platz auf der Blockchain zu bekommen. Das erklärt auch die teilweise sehr hohen Gebühren, da sich Nutzer bei diesen einfach überbieten, um eine Zahlung schnell zu tätigen.

Wer da jedoch nicht mitmacht, wird erstmal ans Ende der Warteschlange befördert. Die Transaktion wird dann durchgeführt, wenn wieder weniger im Netzwerk los ist. Diese Warteschlange wird im Englischen auch Mempool bezeichnet und ist online einsehbar.

Die Transaktionskosten kann man in seinem Wallet einstellen und dort auch bei Bedarf mehr einstellen, um schneller auf die Blockchain zu kommen. Im Bitcoin-Netzwerk werden die Gebühren in Satoshi berechnet. Ein Satoshi (Sat) ist ein Hundertmillionstel (0,00000001) eines Bitcoins. Der Wert eines Satoshi ändert sich jedoch mit dem Bitcoin-Kurs.

Gebühren schützen auch vor Spam

Ein weiterer Grund, warum fast jede Kryptowährung Gebühren erhebt, sind Spams. Wenn Transaktionen kostenlos sind, können Hacker dies nutzen, um ein Netzwerk mit unendlich vielen Zahlungen lahmzulegen.

Gebühren schützen damit das Bitcoin-Netzwerk vor Spams und dienen als Belohnung für Miner. Erst durch das Bitcoin-Mining bekommt die Kryptowährung seine hohe Sicherheit.

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2. Wie hoch sind die Gebühren bei Bitcoin?

Jetzt, wo wir wissen, weshalb Gebühren erhoben werden, wollen wir uns einmal ansehen, wie hoch diese ausfallen können. Da die Gebühren je nach Nachfrage variieren, können diese zu besonders frequentierten Zeiten sehr hoch ausfallen.

Die höchsten Gebühren für eine Transaktion gab es beim letzten Bitcoin-Halving am 20.04.2024. Durchschnittlich kostete an diesem Tag eine Transaktion rund 128 USD.

Generell sind die durchschnittlichen Gebühren in den letzten Jahren etwas gestiegen, was mit der ebenfalls gestiegenen Popularität des Bitcoins zusammenhängt. Dadurch hat sich der Zahlungsverkehr erhöht und somit auch die Kosten. Die höchsten durchschnittlichen Gebühren pro Monat sahen in den letzten 3 Jahren folgendermaßen aus:

 

Die höchsten durchschnittlichen Kosten für eine Bitcoin Transaktion pro Monat

Die höchsten jemals gezahlten Gebühren wurden ebenfalls am 20.04.2024 gezahlt und beliefen sich auf etwa 170 USD. Daran sieht man, dass die Gebühren eines der großen Hindernisse des Bitcoin-Netzwerkes sein können. Denn bei solch hohen Fees können nur sehr große Summen bewegt werden, ohne dass die Gebühren zu sehr schmerzen. Darüber hinaus können viele Menschen mit kleineren Beträgen gar keine Transaktionen mehr durchführen. Betragen die Gebühren beispielsweise 100 €, können alle mit weniger BTC in ihren Wallets nicht mehr handeln.

Auch aus diesem Grund hat sich die Bitcoin-Community eine weitere Option, Geld zu versenden, einfallen lassen: das Lightning-Netzwerk. Darüber hinaus gibt es auch andere Wege, sein Geld günstiger zu versenden.

3. Wie kann man Bitcoins günstiger versenden?

Grundsätzlich ist der einfachste Weg, Netzwerkgebühren zu sparen, den Slider im Wallet auf die günstigste Stufe zu stellen. Dann ist zwar die Transaktion auch entsprechend langsam, aber man spart einiges an zusätzlichen Kosten.

Als Alternative hat sich die Community der größten Kryptowährung, das Lightning-Netzwerk ausgedacht. Dieses funktioniert außerhalb der Blockchain und Zahlungen werden erst nach Abschluss auf der Blockchain gespeichert. Lightning Transactions sind damit keine richtigen Layer-1 Transaktionen.

Derzeit befindet sich das Netzwerk jedoch nur in der Testphase und Kritiker haben einiges zu bemängeln. So müssen beispielsweise beide Parteien gleichzeitig online sein, um eine Zahlung durchzuführen. Ob das Lightning-Network sich in Zukunft durchsetzen wird, ist also nicht sicher.

Um an dem Netzwerk teilzunehmen, muss man einen eigens dafür konzipierten Lightning-Wallet besitzen.

Kryptobörsen oder Broker nutzen

Wenn du Bitcoin nicht zum Bezahlen nutzen möchtest, sondern nur halten willst, kannst du auch Bitcoin kaufen oder einen Bitcoin-Sparplan einrichten. Dies geht am einfachste über eine Kryptobörse oder einen Broker. Die meisten Anbieter haben feste Konditionen, sodass du BTC immer zu den gleichen Konditionen kaufen und verkaufen kannst. Eine Übersicht über die verschiedenen Börsen findest du in unserem Kryptobörsen-Vergleich.

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4. Kryptowährungen mit güngtigeren Gebühren

Aus dem Problem heraus, dass die Bitcoin-Blockgröße nur bei 1MB liegt, ist eine Abspaltung (Hard Fork) resultiert. Die abgespaltene Währung nannte sich Bitcoin-Cash und das Netzwerk legt den Fokus deutlich mehr auf schnellere und günstigere Zahlungen.

Bitcoin-Cash ist ein Altcoin

Wichtig ist hier nochmal zu erwähnen, dass Bitcoin-Cash nichts mehr mit dem Bitcoin zu tun hat und damit ein ganz normaler Altcoin ist. Die Preise der beiden Kryptowährungen sind damit komplett unabhängig voneinander.

Kritiker bemängeln an Bitcoin-Cash jedoch, dass das Netzwerk deutlich weniger Sicherheit bietet. Die Bitcoin-Community setzte anstatt einer Erhöhung der Blockgröße auf das SegWit-Update. Dadurch werden nun Transaktionen ausgegliedert, um mehr Platz auf der Blockchain zu schaffen. Vor Bitcoin setzte bereits Litecoin auf das Update. Litecoin ist ebenfalls eine dem Bitcoin ähnliche Kryptowährung. Auch bei dieser sind Transaktionen deutlich günstiger und schneller.

Bitcoin-Cash und Litecoin sind aber lange nicht so populär und auch nicht so sicher wie der Bitcoin.

Ethereum

Auch im Ethereum-Netzwerk fallen Gebühren an. Die Höhe dieser hängt von der Komplexität der Anwendung ab. Die Gebühren werden auch Gas genannt und ein Gas entspricht 0,000000001 ETH. Bei Ethereum zahlt man für jede Transaktion eine Basisgebühr, die aber vernichtet wird. Hinzu kommt dann eine Prioritätsgebühr, welche an die Validierer geht.

Die Basisgebühr wird vom Protokoll festgelegt, während die Prioritätsgebühr frei wählbar ist. Möchte man seine Transaktion schnell validiert sehen, muss man diese also hoch wählen, um von den Validierern schnell in die Blockchain aufgenommen zu werden. Anders als das Bitcoin-Netzwerk funktioniert das Ethereum nach dem Proof-of-Stake-Prinzip. Einige Nutzer stellen also ihr Kapital zur Verfügung und können dann Zahlungen verifizieren und erhalten eine Belohnung dafür.

Das führt ebenso wie im Bitcoin-Netzwerk dazu, dass Nutzer sich überbieten, um schneller auf die Blockchain zu kommen. Daher kann auch Ethereum sehr hohe Transaktionsgebühren haben. Die höchsten durchschnittlichen Kosten an einem Tag lagen am 01.05.2022 bei rund 197 USD.

Solana

Solana ist ein Netzwerk, das besonders auf schnelle und kostengünstige Transaktionen setzt. Die Kryptowährung funktioniert aus einer Mischung des Proof-of-History und des Proof-of-Stake-Prinzips.

Proof-of-History bestätigt dabei die Reihenfolge der Ereignisse und Proof-of-Stake verifiziert diese.

Diese beiden Ansätze vereint sorgen dafür, dass Solana eine der schnellsten und günstigsten Netzwerke im Krypto-Bereich ist. Wer also viel mit Kryptowährungen handelt, findet hier besonders gute Konditionen. Pro Transaktion werden bei Solana nur 0,00025 USD an Gebühren erhoben. Außerdem gibt es bei Solana keine Möglichkeit, durch eine höhere Zahlung schneller auf die Blockchain zu kommen.

5. So behältst du den Überblick über die Bitcoin Transaktionskosten

Möchtest du Bitcoins versenden, kannst du vorher du mit einem Blockchain Explorer wie mempool prüfen, wie hoch die Transaktionsgebühren gerade sind. Ist dein Vorgang nicht so dringend, kannst du bei zu hohen Kosten einfach warten, bis diese wieder gesunken sind. Auf mempool siehst du auch, wie unterschiedlich die Kosten je nach Dringlichkeit bzw. Priorität sind. Viele Wallets lassen dich dann die Gebühren in drei Stufen einstellen: niedrige, mittlere und hohe Priorität.

Gebührenanzeige bei mempool
Gebührenanzeige bei mempool
Quelle: mempool

Es gibt aber auch Wallets mit der Möglichkeit, die Fees bzw. Gebühren selber zu bestimmen. Hier musst du dich dann selber über die derzeitigen Gebühren informieren, um einen Platz auf der Blockchain zu bekommen.

In der Vergangenheit ist es auch schon vorgekommen, dass Nutzer in das Feld mit den Gebühren ihr eigentliches Transaktionsvolumen eingegeben haben. Das führte dazu, dass aus Versehen teilweise 7-stellige Gebühren an die Miner gezahlt wurden. Das Geld ist dann unwiderruflich weg. Wer seine Gebühren also manuell eintippt, sollte diesen Fehler auf jeden Fall vermeiden.

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6. Vor- und Nachteile der Bitcoin-Gebühren

Gebühren sind erstmal natürlich etwas Lästiges und auch Teures. Doch im Falle des Bitcoins haben sie auch ihre Begründung und bieten daher auch Vorteile.

Vorteile der Bitcoin-Gebühren

  • Die Gebühren finanzieren das Mining mit, was zur hohen Sicherheit des Netzwerkes beiträgt
  • Gebühren schützen vor Spam
  • Die Bitcoin-Community arbeitet daran, Zahlungen schneller und günstiger zu gestalten
  • Sind die Zahlungen nicht dringend, kann man auf einen günstigeren Zeitpunkt warten

Nachteile der Bitcoin-Gebühren

  • Im Vergleich zur Banküberweisung sind Zahlungen mit Bitcoin sehr teuer
  • Andere Kryptowährungen sind günstiger. Bieten aber weniger Sicherheit
  • Das Lightning-Netzwerk ist noch in der Testphase und wird bis jetzt kaum genutzt
  • Sind die Gebühren sehr hoch, können kleinere Beiträge im Wallet nicht mehr versendet werden

7. Häufig gestellte Fragen zu Bitcoin Gebühren

Rune Fauck
Rune Fauck
Autor
Über den Autor
In meinem Studium der Germanistik, Politik und Wirtschaftswissenschaften konnte ich bereits fundamentale Kenntnisse über unser Wirtschaftssystem sammeln. Bereits im Studium habe ich mit dem Investieren in Aktien und ETFs begonnen und möchte gerne mein angesammeltes Wissen weitergeben. Nach meinem Studium zog es mich deshalb zunächst ins Bildungssystem, wo ich am Gymnasium arbeitete und dort bereits erste Erfahrungen in der Vermittlung von wirtschaftlichen Themen sammeln konnte. Als Lehrer weiß ich, wie man Wissen verständlich erklärt und spannend gestaltet.

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