Rentenfonds – Vorteile und Nachteile der Anleihenfonds
Beim Investieren wirst du zwangsläufig mit dem Begriff des Fonds konfrontiert. Mit hoher Wahrscheinlichkeit hast du auch bereits etwas vom Rentenfonds gehört. Die Rente im wirtschaftlichen Sinne beschreibt eine Zahlung, die du in regelmäßigen Abständen erhältst. Eine Rente bekommen demzufolge Besitzer einer Anleihe. Daher ist der Begriff Rentenfonds ein Synonym für Anleihenfonds. Wieso ein Rentenfonds auch für dich ein interessantes Investment sein könnte, zeigt dir folgender Artikel.
1. Rentenfonds – das Wichtigste in Kürze
Wenn du über eine Geldanlage nachdenkst, solltest du dich auf alle Fälle mit Rentenfonds beschäftigen. Daher möchten wir dir folgende Aspekte eines Rentenfonds näherbringen.
- Kostenloses Depot
- Größte Auswahl an Aktien & ETF
- Kostenlose Sparpläne ab 1€
2. Was sind Rentenfonds? - einfach erklärt
Um dir die Definition von Rentenfonds – auch Anleihenfonds genannt – näherzubringen, möchten wir zuerst zeigen, was ein Fonds im Allgemeinen ist. Einem Fonds vertrauen viele verschiedene Anleger ihr Vermögen an. Der Fonds erhält dadurch Geldbeträge. Er nutzt sie, um selbst in eine oder mehrere Assetklassen zu investieren. So legt etwa ein Aktienfonds sein Vermögen in Aktien an.
Rentenfonds und Investmentfonds einfach erklärt
Wenn der Fonds mit dem Geld seiner Anleger Anleihen kauft, dann ist er ein Rentenfonds. Der Vorteil eines Rentenfonds besteht darin, dass du als Anleger nicht unzählige verschiedene Anleihen handeln musst. Du erwirbst einfach Anteile eines Rentenfonds und der Fonds legt dein Vermögen für dich an.
So ermöglicht er dir ein Investment in eine Vielzahl von Anleihen, ohne dass du sie selbst kaufst. Anschließend kannst du den Fonds wieder verkaufen und erhältst dein investiertes Kapital inklusive möglicher Gewinne zurück. Folgende Abbildung verdeutlicht die Funktionsweise eines Rentenfonds.
Neben Aktienfonds und Rentenfonds existieren viele verschiedene Arten von Fonds. Ein weiteres Beispiel wären Immobilienfonds. Auch gibt es Mischfonds, die in mehrere Assetklassen investieren.
ETF vs. Fonds: Welche Unterschiede gibt es?
Bei Fonds lässt sich generell zwischen aktiven Fonds und ETF unterscheiden. Aktive Fonds werden häufig auch nur mit dem Begriff Investmentfonds oder Fonds bezeichnet. Im Gegensatz zu ihnen stehen ETF. Das Kürzel ETF ist eine Abkürzung für „exchange-traded fund“, zu Deutsch „börsengehandelter Fonds“. Anteile an einem ETF kannst du folglich über die Börse kaufen und verkaufen.
Außerdem sind die meisten ETF passiv verwaltet. Ein festgelegter Referenzindex bestimmt demzufolge, wie der ETF investiert. Bei aktiven Fonds trifft hingegen ein Fondsmanager die Anlageentscheidungen.
Ebenso bei Rentenfonds existieren aktive Fonds und ETF. Rentenfonds als ETF werden auch Anleihen-ETF genannt. Sie nutzen einen Rentenindex als Referenzindex. Er gibt klar vor, in welche Anleihen der ETF investiert. Bei aktiven Rentenfonds trifft diese Entscheidung jedoch ein Fondsmanager.
Rentenfonds investieren in Anleihen
Definitionsgemäß investiert ein Rentenfonds in Anleihen. Doch was genau sind Anleihen? Unternehmen oder Staaten geben Anleihen heraus, um sich dadurch finanzielle Mittel zu beschaffen. Der Käufer einer Anleihe zahlt ihnen nämlich Geld. Im Gegenzug verpflichten sich die Unternehmen oder Staaten, den Besitzern der Anleihe in der Zukunft Zahlungen zu leisten.
Diese Zahlungen sind genau festgelegt. Anders als bei Aktien hängen sie nicht vom Erfolg eines Unternehmens ab. Oft wird dabei zwischen Kupon und Nennwert unterschieden. Kuponzahlungen erhält der Besitzer einer Anleihe regelmäßig und den Nennwert bekommt er, wenn die Laufzeit der Anleihe vorbei ist. Folgende Abbildung verdeutlicht die Funktionsweise einer Anleihe.
Eine Anleihe gilt als eines der sichersten Wertpapiere auf dem Kapitalmarkt. Allerdings ist auch sie nicht risikofrei. Es existiert das Ausfallrisiko. Der herausgebende Staat oder das Unternehmen können insolvent werden. Dann erhalten die Anleger ihr Geld nicht mehr zurück.
Damit Anleger das Ausfallrisiko besser einschätzen können, existieren Ratingagenturen. Sie bewerten Staaten oder Unternehmen, die Anleihen emittieren. Je besser das Rating ist, desto geringer ist das Ausfallrisiko des Emittenten.
Wie genau funktionieren Rentenfonds?
Rentenfonds erhalten Geld von Anlegern und investieren es in Anleihen. Nun gibt es zwei mögliche Vorgehensweisen, wie Rentenfonds nach dem Erwerb der Anleihen verfahren können. Erstens können sie die Anleihen halten, bis ihre Laufzeit vorbei ist. Dann bekommen sie den Nennwert und investieren ihn in neue Anleihen.
Zweitens lassen sich die meisten Anleihen jederzeit handeln. Folglich kann ein Rentenfonds Anleihen verkaufen, bevor ihre Laufzeit vorbei ist. Anschließend nutzt er das durch den Verkauf erhaltene Geld und kauft davon neue Anleihen.
Ein Rentenfonds muss nicht unbedingt von seinen erhaltenen Beträgen neue Anleihen kaufen. Er kann sie auch an seine Besitzer weitergeben. Vor allem die regelmäßig anfallenden Kuponzahlungen schütten Rentenfonds häufig an die Anleger aus.
Der Kurs eines Rentenfonds hängt vom Zinsniveau ab
Als Besitzer eines Rentenfonds kannst du deine Anteile meistens problemlos verkaufen. Vor allem bei Rentenfonds als ETF ist das einfach über die Börse möglich. Der aktuelle Preis eines Rentenfonds bemisst sich dabei am Wert der Anleihen, die er enthält.
Der Wert von Anleihen hängt wiederum vom aktuellen Zinsniveau ab. Hierfür möchten wir dir ein kleines Beispiel geben. Als Ausgangsniveau nehmen wir einen Zinssatz von einem Prozent an. Diese Verzinsung bieten die meisten Anleihen auf dem Kapitalmarkt. Nun kaufst du eine fünfjährige Anleihe für 100 €. Damit sicherst du dir folgendes Auszahlungsprofil.
Jedes Jahr bekommst du als Besitzer der Anleihe eine Verzinsung von einem Prozent. Außerdem erhältst du am Ende der Laufzeit den Nennwert zurück. Wenn du die Anleihe verkaufen willst, würde der Käufer hierfür 100 € zahlen.
Dann steigt jedoch das Zinsniveau auf fünf Prozent an. Dadurch geben Staaten und Unternehmen Anleihen mit deutlich höherer Verzinsung heraus. Folgende Abbildung zeigt das Auszahlungsprofil einer neuen Anleihe, die nun für 100 € erwerbbar ist.
Es stellt sich die Frage, wer jetzt noch deine Anleihe kauft. Die neuen Anleihen wirken deutlich lukrativer. Deine Anleihe kannst du nur verkaufen, wenn ihr Preis sinkt.
Die neuen Anleihen kosten dann jeweils 100 € und deine Anleihe kostet etwa 82,68 €. Dann wirst auch du Käufer für deine Anleihe finden. Die niedrigeren Kuponzahlungen gleicht nämlich der billigere Preis aus.
Folglich bedeuten steigende Zinsen fallende Kurse von Anleihen. Umgekehrt erhöhen sinkende Zinsen den Wert der Anleihen. Da Rentenfonds Anleihen enthalten, bewegen sich auch deren Werte invers zum Zinssatz.
3. Welche Rentenfonds gibt es?
Auf dem Kapitalmarkt sind viele verschiedene Rentenfonds erhältlich. Um sie zu unterteilen, haben wir vier Kriterien zusammengestellt. Auf diese Kriterien solltest du achten, wenn du Rentenfonds kaufen willst.
Rentenfonds: Übersicht zu den Merkmalen
- Herausgeber der Anleihen: Sowohl Staaten als auch Unternehmen können Anleihen herausgeben. Demzufolge gibt es sowohl für Staatsanleihen als auch für Unternehmensanleihen Rentenfonds. Außerdem existieren Fonds, die jeweils Anleihen von Staaten und Unternehmen besitzen.
- Bonität der Emittenten: Bei Anleihen besteht immer das Ausfallrisiko, dass der Herausgeber insolvent wird und die vereinbarten Beträge nicht mehr zurückzahlen kann. Die Bonität misst dieses Risiko. Eine hohe Bonität bedeutet dabei, dass das Ausfallrisiko gering ist. Es gibt viele Rentenfonds, die nur in Anleihen mit hoher Bonität investieren.
- Laufzeit: Die meisten Rentenfonds legen klar fest, wie hoch die Restlaufzeit ihrer Anleihen sein darf. So kann etwa vorgegeben sein, dass die Anleihen nur eine Restlaufzeit zwischen 15 und 30 Jahren haben. Wird dieses Intervall unterschritten, dann verkauft der Fonds die betroffene Anleihe. Von dem eingenommenen Geld erwirbt er anschließend neue Anleihen mit einer Restlaufzeit von 30 Jahren.
- Währung: Bei einer Anleihe sind die Beträge genau festgelegt, die der Herausgeber dem Besitzer zahlen muss. Auch deren Währung steht fest. Demzufolge gibt es Anleihen auf verschiedene Währungen. Ein Rentenfonds investiert häufig ausschließlich in Anleihen auf eine bestimmte Währung.
Unterschied zwischen Rentenfonds und Geldmarktfonds
Es existieren auch Fonds, die nur in Anleihen mit einer Restlaufzeit von unter einem Jahr anlegen. Solche Fonds heißen jedoch nicht Rentenfonds, sondern Geldmarktfonds. Der bedeutende Unterschied ist, dass sie aufgrund ihrer kurzen Laufzeit kaum auf Zinsänderungen reagieren.
Um die geringere Zinssensitivität kurzfristiger Anleihen zu erklären, vergleichen wir eine 30-jährige Anleihe und eine Anleihe mit einer Restlaufzeit von drei Monaten. Als Besitzer einer 30-jährigen Anleihe kann dir bei gestiegenen Zinsen für die nächsten 30 Jahre das erhöhte Zinsniveau entgehen. Das Auszahlungsprofil der Anleihe steht nämlich fest und reagiert nicht auf die Zinserhöhung. Bei einer Anleihe mit einer Restlaufzeit von drei Monaten entgeht dir jedoch nur für einen kurzen Zeitraum das höhere Zinsniveau. Daher verliert die kurzfristige Anleihe weniger an Wert, wenn die Zinsen steigen.
4. Rentenfonds, Anleihen-ETF und iBonds im direkten Vergleich
Wir haben bereits die zwei Arten von Rentenfonds vorgestellt: klassische Rentenfonds und Anleihen-ETF. Beide weisen einen bedeutsamen Unterschied im Gegensatz zu einzelnen Anleihen auf. Sie haben keine Fälligkeit.
Bei einer einzelnen Anleihe gibt es hingegen einen Zeitpunkt, wann du dein investiertes Kapital in Form von Nennwert zurückerhältst. Folglich haben zwar die Anleihen, welche ein Rentenfonds besitzt, eine Fälligkeit. Doch der Rentenfonds an sich weist keine Fälligkeit auf.
Klassische Rentenfonds sind nie fällig, aber können jederzeit verkauft werden
Wenn die Restlaufzeit einer Anleihe im Rentenfonds vorbei ist, kauft die Fondsgesellschaft neue Anleihen von dem erhaltenen Nennwert. Außerdem gibt es wie bereits geschildert Rentenfonds, die nur Anleihen mit einer bestimmten Restlaufzeit halten. Wenn diese Restlaufzeit unterschritten wird, dann verkauft der Fondsanbieter die jeweilige Anleihe und erwirbt neue Anleihen mit längerer Restlaufzeit. Dadurch kommt es nie vor, dass er den Nennwert ausgezahlt bekommt.
Was bedeutet dies für dich als Anleger? Bei Rentenfonds gibt es zwar keine Fälligkeit. Allerdings kannst du sie verkaufen, wenn du dein investiertes Kapital zurückhaben möchtest. Hierbei bist du jedoch vom aktuellen Kurs abhängig. Der hängt wiederum vom Zinsniveau ab.
Wenn du deinen Rentenfonds in Phasen gestiegener Zinsen verkaufen willst, sind demzufolge hohe Verluste möglich. Folglich ist der Vorteil einer einzelnen Anleihe bei Rentenfonds nicht mehr vorhanden. Bei einer einzelnen Anleihe steht nämlich deine Rendite in Form von Kupon und Nennwert genau fest. Bei einem Rentenfonds ist die Rendite vom Verkaufszeitpunkt und dem Zinsniveau abhängig.
Im Gegensatz zu anderen Rentenfonds haben iBonds-ETF eine vorgeschriebene Fälligkeit
Um diesen Vorteil wiederherzustellen, hat iShares iBonds-ETF auf den Markt gebracht. Sie stellen spezielle Anleihen-ETF dar. Das Besondere an iBonds ist, dass jede enthaltene Anleihe eine Fälligkeit innerhalb eines Jahres hat. So können die Anleihen im iBonds-ETF beispielsweise alle eine Laufzeit bis 2026 haben. Am Ende des Jahres 2026 schließt dann der ETF und die Anleger erhalten ihr Geld zurück.
Dadurch steht bei iBonds-ETF genau fest, welche Rendite du bei Fälligkeit erhältst. Solange du sie nicht vorher verkaufst, wirken sich auch Zinsänderungen nicht auf deine Rendite aus. Deshalb sind iBonds-ETF sehr nachgefragt, seitdem iShares sie im August 2023 auf den Markt brachte.
- Übersicht sämtlicher Depots
- Live Portfolio-Wert
- Dividendenkalender
Der Vollständigkeit wegen sei noch erwähnt, dass ebenso bei iBonds die Rendite nicht absolut sicher feststeht. Die im Fonds enthaltenen Anleihen weisen ein Ausfallrisiko auf. Kommt es zu einem Zahlungsausfall, dann liefern auch iBonds-ETF nicht die gewünschte Rendite.
Vergleich der Anleihefonds
Die Einführung von iBonds-ETF hat auf dem Kapitalmarkt für viel Aufsehen gesorgt. Einige Anleger überlegen nun, sie zu nutzen, anstatt in klassische Rentenfonds zu investieren. Daher möchten wir in folgender Tabelle aktive Rentenfonds, Anleihen-ETF, iBonds und einzelne Anleihen vergleichen.
aktive Rentenfonds | Anleihen-ETF | iBonds | einzelne Anleihen | |
---|---|---|---|---|
Fälligkeit | nein | nein | ja | ja |
Diversifikation | meistens hoch | hoch | hoch | keine |
Rendite | hängt vom Fondsmanager ab | hängt vom zugrundeliegenden Index ab | hängt vom zugrundeliegenden Index ab | hängt von der Anleihe ab |
Kosten | hoch | gering | gering | keine Kosten für Fondsverwaltung |
Ausfallrisiko | nur Ausfallrisiko der Anleihen, da Fondsvermögen als Sondervermögen geschützt ist | nur Ausfallrisiko der Anleihen, da Fondsvermögen als Sondervermögen geschützt ist | nur Ausfallrisiko der Anleihen, da Fondsvermögen als Sondervermögen geschützt ist | Ausfallrisiko der einzelnen Anleihe vorhanden |
Kursänderungsrisiko | vorhanden | vorhanden | nur bei Verkauf vor Fälligkeit relevant | nur bei Verkauf vor Fälligkeit relevant |
Liquidität | manchmal nur über Fondsgesellschaft handelbar | hoch, da über Börse handelbar | hoch, da über Börse handelbar | hoch, da viele Anleihen über die Börse gehandelt werden können |
Transparenz | gering | hoch, da bekannter Index Anlagestrategie vorgibt | hoch, da bekannter Index Anlagestrategie vorgibt | hoch, da Auszahlungsprofil genau feststeht |
In diesem Artikel nutzen wir den Begriff des Rentenfonds als Überbegriff für aktive Rentenfonds und Anleihen-ETF. Außerdem sind iBonds-ETF spezielle Anleihen-ETF. Allerdings kommt es häufig auch vor, dass zu den Rentenfonds nur die aktiven Fonds zählen. Dann stehen Rentenfonds im Gegensatz zu den Anleihen-ETF, anstatt einen Überbegriff darzustellen.
Beim Vergleich der Rentenfonds scheinen vor allem Anleihen-ETF gut abzuschneiden. Im Unterschied zu einzelnen Anleihen bieten sie Diversifikation. Obendrein weisen sie – anders als aktive Rentenfonds – niedrige Kosten auf. Das liegt daran, dass hier kein Fondsmanager bezahlt werden muss, der Anlageentscheidungen trifft.
All diese Vorteile haben auch iBonds-ETF. Im Gegensatz zu den anderen Anleihen-ETF sind sie zudem nicht von Kursschwankungen abhängig, solange du sie bis zur Fälligkeit hältst. Demzufolge scheint die große Beliebtheit von iBonds-ETF nachvollziehbar.
5. Vorteile und Nachteile von Rentenfonds
Auch wenn die Funktionsweise von Rentenfonds nicht unkompliziert ist, legen viele Anleger ihr Geld in sie an. Falls du Geld investieren willst, solltest du jedoch vorher die Vorteile und Nachteile von Rentenfonds genauer betrachten. Daher haben wir sie für dich zusammengestellt.
Die Vorteile von Rentenfonds
Rentenfonds enthalten Anleihen. Diese Wertpapiere gelten als vergleichsweise sicher. Demzufolge sind die Risiken bei Rentenfonds gering.
Die Auswahl an Rentenfonds ist groß. Es gibt Rentenfonds für verschiedene Währungen und verschiedene Laufzeiten. Auch kannst du das Ausfallrisiko der Anleihen selbst bestimmen, indem du Rentenfonds für Anleihen mit einer bestimmten Bonität kaufst.
Die meisten Rentenfonds sind sehr liquide. Vor allem Anleihen-ETF lassen sich über die Börse handeln. So kannst du sie jederzeit verkaufen, wenn du Geld benötigen solltest.
Die Nachteile von Rentenfonds
Im Gegensatz zu Aktien ist die Rendite bei Rentenfonds eher gering. Wenn keine lang anhaltende Hochzinsphase herrscht, bleibt sie größtenteils unter fünf Prozent pro Jahr. Du müsstest sehr riskante Rentenfonds kaufen, um eine höhere Rendite zu erhalten.
Rentenfonds weisen Kursschwankungen auf. Ihre Kurse fallen nämlich bei steigenden Zinsen. Wenn du sie in einer solchen Phase verkaufen willst, dann sind hohe Verluste möglich. Allerdings gibt es seit August 2023 iBonds-ETF. Diese speziellen Rentenfonds gewähren dir eine festgelegte Rendite bei Fälligkeit. Dadurch bist du nicht mehr von Zinsänderungen und Kursschwankungen abhängig, wenn du sie bis zur Fälligkeit hältst.
6. Rentenfonds kaufen: So geht's
Den Kauf von Rentenfonds ermöglicht dir dein Depotanbieter. Falls du noch kein Wertpapierdepot besitzt, kannst du ohne großen Aufwand eines eröffnen. Dafür musst du dir einen Anbieter aussuchen. Hierbei solltest du darauf achten, dass er geringe Gebühren aufweist.
Rentenfonds kaufen: Im ersten Schritt eröffnest du ein Wertpapierdepot
Das Problem ist jedoch, dass es nicht den perfekten Depotanbieter gibt. Erstens hängen die Gebühren von verschiedenen Größen wie deinem investierten Betrag und den gekauften Wertpapieren ab. Zweitens existieren auch Depotanbieter mit geringen Gebühren, die jedoch keine große Auswahl an Wertpapieren bieten. Daher haben wir für dich einen Depotvergleich erstellt, mit dem du deinen passenden Depotanbieter finden kannst.
Wenn du ein Depot eröffnet hast, ist es dir möglich, die Suchfunktion des Anbieters zu nutzen. Hier gibst du den Rentenfonds ein, den du kaufen willst. Anschließend gelangst du auf eine Übersichtsseite.
Viele Broker bieten eine Suchfunktion und eine Übersichtsseite zu den Rentenfonds
Diese Übersichtsseite stellt folgende Abbildung für den iShares EUR Govt Bond 15-30yr ETF bei der Consorsbank dar. Wenn du auf den Kaufen-Button klickst, kannst du deine genaue Order beauftragen. Dann lässt sich auch die Anzahl der ETF eingeben, die du kaufen möchtest.
Es gibt jedoch auch Rentenfonds, deren Handel bei den Depotanbietern eingeschränkt oder gar nicht möglich ist. Sie kannst du dann direkt beim Fondsanbieter kaufen. Als Beispiel für solche Fonds betrachten wir die Deka Rentenfonds. Nicht alle dieser Fonds sind nämlich bei einem der üblichen Depotanbieter erwerbbar.
Aktive Rentenfonds sind nicht bei allen Online-Brokern verfügbar
Stattdessen lässt sich direkt bei der Deka ein Depot eröffnen. Dann kannst du auf der Internetpräsenz der Deka deinen gewünschten Rentenfonds suchen und gelangst zu dessen Übersichtsseite. Folgende Abbildung zeigt die Übersicht für den DekaRent-international CF. Auch hier kannst du auf den Jetzt-kaufen-Button klicken, um deine Order aufzugeben.
Nach dem Kauf eines Rentenfonds solltest du unbedingt an deinen Freistellungsauftrag denken. Einige Rentenfonds schütten nämlich regelmäßig Erträge an ihre Anleger aus. Hierauf fallen Steuern an. Du kannst jedoch bei all deinen Depotanbietern einen Freistellungsauftrag bis zu insgesamt 1.000 € hinterlegen. Dann fallen auf deine Erträge erst Steuern an, wenn sie den hinterlegten Freistellungsauftrag überschreiten.
Gibt es bei Rentenfonds eine Teilfreistellung?
Bei vielen Fonds existiert die sogenannte Teilfreistellung. Auf bestimmte Erträge eines Fonds wie Dividenden zahlt nämlich bereits die Fondsgesellschaft Steuern. Wenn sie dir diese Erträge anschließend ausschüttet und du erneut Steuern zahlen müsstest, käme es zu einer Doppelbesteuerung. Um das zu vermeiden, werden nur auf einen Teil deiner erhaltenen Erträge Steuern berechnet. Der andere Teil ist freigestellt.
Für Rentenfonds ist die Teilfreistellung jedoch nicht relevant, weil die Erträge von Rentenfonds Zinsen sowie Kursgewinne von Anleihen darstellen. Hierauf muss die Fondsgesellschaft keine Steuern zahlen. Daher fällt die Kapitalertragssteuer in vollem Umfang an, wenn der Rentenfonds dir Geldbeträge ausschüttet. Umso wichtiger ist es folglich, dass du einen Freistellungsauftrag einrichtest.
7. Alternativen zu Rentenfonds: Festgeld oder Tagesgeld statt Fonds
Rentenfonds sind aufgrund ihres geringen Risikos bei vielen Anlegern beliebt. Allerdings gelten sie nicht als alternativlos. Ebenso kannst du dein Vermögen auf ein Festgeldkonto legen.
Ein Festgeldkonto bietet wie eine Anleihe eine festgelegte Verzinsung. Du eröffnest es bei einer Bank. Sie gibt dir genaue Informationen zu Laufzeit des Festgeldkontos und den Zinsen, die du bekommst. Wie wir in unserem Test festgestellt haben, findest du bei der Zinsplattform WeltSparen die größte Auswahl an Zinsprodukten wie Tages- und Festgeld.
Bei Festgeldkonten hast du für einige Zeit keinen Zugriff auf dein Vermögen
Während der Laufzeit kannst du das Geld auf deinem Festgeldkonto nicht nutzen. Falls du es benötigen solltest, erlauben die Banken in der Regel keine vorzeitige Kündigung. Daher ist ein Festgeldkonto nur geeignet, wenn du das investierte Vermögen mit hoher Sicherheit demnächst nicht benötigen wirst.
Diesen Nachteil haben Rentenfonds nicht. Besonders Anleihen-ETF kannst du ohne großen Aufwand über die Börse verkaufen, wenn du dein investiertes Geld zurückhaben willst. Dementsprechend scheinen Rentenfonds gegenüber Festgeld vorteilhaft zu sein.
Festgeldkonten sind häufig sehr beliebt, weil Banken hier besondere Angebote unterbreiten. Durch lukrative Sonderangebote möchten sie nämlich Neukunden gewinnen. Daher ist es möglich, dass du mit einem Festgeldkonto höhere Renditen als mit Rentenfonds erzielst. Wenn du dich über die aktuellen Angebote der Banken informieren willst, kannst du gerne unseren Festgeldvergleich nutzen.
Tagesgeld und Geldmarktfonds bieten mehr Flexibilität als Rentenfonds
Zwar kannst du Rentenfonds jederzeit verkaufen, aber hierbei sind hohe Kursverluste möglich. In Phasen gestiegener Zinsen ist es wie beschrieben nicht sinnvoll, die Rentenfonds zu verkaufen. Daher gelten auch sie nicht als absolut liquide. Sie sind wie Festgeld eher geeignet, wenn es unwahrscheinlich ist, dass du dein Geld in nächster Zeit benötigen wirst.
Anders sieht es bei Tagesgeldkonten aus. Sie bieten dir ebenso wie Festgeldkonten eine Verzinsung. Allerdings kannst du hier dein Geld jederzeit ohne Kosten abheben. Oft bieten Tagesgeldkonten für Neukunden sogar vergleichsweise hohe Renditen, wie unser Tagesgeldvergleich zeigt.
Des Weiteren könntest du Geldmarktfonds nutzen, wenn dir die Möglichkeit wichtig ist, dein investiertes Geld jederzeit ohne hohe Verluste zurückerhalten zu können. Wie bereits dargestellt, reagieren ihre Kurse nicht besonders auf Zinsänderungen. Daher gibt es bei ihnen seltener plötzliche Kursschwankungen. Demzufolge ist ein Verkauf von Geldmarktfonds ohne große Verluste in der Regel möglich, auch wenn die Zinsen stark angestiegen sind.
Zudem haben die Anleihen in Geldmarktfonds ein geringeres Ausfallrisiko. Geldmarktfonds investieren nämlich meist in Anleihen mit gutem Rating. Außerdem lässt sich aufgrund der kurzen Laufzeit das Risiko hier besser einschätzen als bei langfristigen Anleihen. Wegen des geringeren Risikos ist die Rendite jedoch bei Geldmarktfonds häufig noch niedriger als bei Rentenfonds.
8. Fazit: Rentenfonds sind ein relativ sicheres Investment und seit der Einführung von iBonds noch beliebter
Mit dem Begriff der Rente im Sinne von Ruhestand haben Rentenfonds nicht viel zu tun. Stattdessen bezeichnen sie Fonds, die in Anleihen investieren. Weil Anleihen relativ sicher sind, gelten auch Rentenfonds als vergleichsweise risikoarm.
Allerdings gibt es am Kapitalmarkt eine große Auswahl an Rentenfonds und nicht alle weisen tatsächlich ein geringes Risiko auf. Daher solltest du dich genauer mit den Anleihen befassen, die ein Rentenfonds enthält. Falls du besonderen Wert auf Sicherheit legst, dann wäre etwa ein Rentenfonds auf Bundesanleihen für dich geeignet.
Früher hatte ein Rentenfonds den Nachteil, dass er keine Fälligkeit besaß. Dann musstest du ihn verkaufen, um dein investiertes Kapital zurückzuerhalten. Allerdings warst du beim Verkauf immer von dessen aktuellen Kurs abhängig, der bei gestiegenen Zinsen sehr niedrig sein konnte.
Diesen Nachteil haben jedoch nicht mehr alle Rentenfonds. Seit August 2023 sind iBonds-ETF auf dem Markt. Sie haben eine Fälligkeit und versprechen dir eine bestimmte Rendite bis zu dem Fälligkeitstermin. Demzufolge bist du bei iBonds-ETF nicht mehr von Kursschwankungen und Zinsänderungen abhängig, sofern du sie bis zur Fälligkeit hältst und nicht vorher verkaufen willst.
- Übersicht sämtlicher Depots
- Live Portfolio-Wert
- Dividendenkalender