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Nachhaltige Fonds – Lohnen sich Ökofonds?

Lesezeit 8 min.

Silvia Benetti
Redakteurin
Lektoriert vonDaniel Wenz
Sieh dir an, wie wir bei Finanzwissen arbeiten

Geld investieren und ein gutes Gewissen passen nicht zusammen? Stimmt nicht! Ökofonds versprechen Investitionen in nachhaltige Projekte, oft mit dem Fokus auf umweltfreundlichen Technologien. Wir zeigen die besten nachhaltigen Fonds und erklären, welche Nachhaltigkeitskriterien gelten und worauf du bei der Auswahl achten solltest.

Nachhaltige Fonds – das Wichtigste in Kürze

  • Nachhaltige Fonds setzen auf Aktien von Unternehmen, die in den Bereichen Umwelt und Soziales Mindeststandards einhalten.
  • Ein Ökofonds enthält beispielsweise Wertanteile von Unternehmen, die Technologien für die Energiewende entwickeln, soziale Projekte fördern oder durch eine transparente Unternehmenskultur punkten.
  • Wie streng die Kriterien sind, unterscheidet sich je nach Angebot. Manche Ökofonds folgen dem Best-in-Class-Prinzip und nehmen beispielsweise auch Ölkonzerne auf, wenn sie innerhalb ihrer Branche nachhaltig agieren.
  • Betrachtet man die Rendite, zeigen die besten Ökofonds eine starke Performance. Wie bei allen Fonds erwarten Investoren aber hohe Kosten.
  • Ob nachhaltige Fonds die Unternehmen beeinflussen oder nur „Greenwashing“ betreiben, ist unter Experten umstritten.
  • Scalable Capital und Finanzen.net Zero sind sehr gute Depotanbieter, um in nachhaltige Fonds und ETF zu investieren.

Was ist ein nachhaltiger Fonds? – Nachhaltigkeitskriterien

Schon von Investmentfonds gehört? Dabei handelt es sich um einen Aktienfonds, bei denen viele Investoren ihr Geld gemeinsam anlegen und die Rendite untereinander aufteilen. Jeder Fonds hat einen Schwerpunkt. Beispielsweise legt der Fondsmanager das Geld bevorzugt in Immobilien, Aktien oder Wertpapiere an.

Nicht verwechseln solltest du Investmentfonds mit ETFs, die passiv einem Börsenindex folgen und nicht verwaltet werden. Die Unterschiede zwischen Fonds und ETFs erklären wir im Artikel ETF vs. Fonds.

Viele Anleger möchten aber nicht nur Geld investieren, sondern auch mit ihrem Geldeinsatz die Welt positiv beeinflussen, beispielsweise die Energiewende vorantreiben oder Unternehmen ausschließen, die auf Ausbeutung setzen.

Nachhaltige Fonds, auch grüne Fonds, ethische Fonds oder Ökofonds genannt, investieren ausschließlich in Anlagen von Unternehmen, die bestimmte Umwelt- und Arbeitsstandards einhalten und nach ethischen Grundsätzen handeln.

Konkret bedeutet das beispielsweise:

  • Chemie-, Elektro- und Energieunternehmen, die Solar- und Windparks errichten oder Komponenten für diese Branchen herstellen.
  • Chemie- oder Bauunternehmen, die Recyclingverfahren entwickeln, mit Rohstoffen sparsam umgehen und eine Kreislaufwirtschaft anstreben.
  • Textil-, Bau- oder Maschinenbauunternehmen, die auf die Herkunft ihrer Rohstoffe achten und eine hohe Recyclingquote aufweisen.
  • Landwirtschaftsunternehmen, die sich zur Bio-Landwirtschaft verpflichten und die Bio-Standards einhalten.
  • Unternehmen, die ihre Mitarbeiter fair entlohnen und eine soziale Verantwortung zeigen.
  • Unternehmen, die eine transparente Unternehmensführung beweisen, den Datenschutz einhalten, Korruption ablehnen und Minderheiten in Führungspositionen fördern.
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Genauso gelten für nachhaltige Investmentfonds Ausschlusskriterien. Beispielsweise untersagen grüne Fonds:

  • Investitionen in fossile Brennstoffe und Uran.
  • Investitionen in Unternehmen, die ihren Umsatz mit Glücksspiel, Tabak, Alkohol oder Pornografie generieren.
  • Investitionen in Unternehmen, die Rüstungsgüter und Waffen herstellen und verkaufen.
  • Investitionen in Unternehmen, die Kinder- und Zwangsarbeit tolerieren sowie gegen arbeitsrechtliche oder gegen Umweltstandards verstoßen.
  • Investitionen in Unternehmen, die Gentechnologien anwenden.
  • Investitionen in Staaten, die die Todesstrafe einsetzen, Minderheiten verfolgen oder keine Religions- und Pressefreiheit garantieren.

Wie streng die Ausschlusskriterien sind, unterscheidet sich von Fonds zu Fonds. Manche erlauben beispielsweise auch Konzerne, die mit fossilen Rohstoffen handeln, solange dieser Zweig nicht mehr als 5 oder 10 Prozent des Umsatzes ausmacht.

Andere nachhaltige Fonds handeln nach dem Best-in-Class Prinzip und wählen in jeder Branche die Unternehmen, die in den Bereichen Soziales, Umwelt und Unternehmensführung am besten abschneiden. Somit kann der Nachhaltigkeitsfonds durchaus auch Öl- oder Agrarkonzerne enthalten.

Wer entscheidet, was „nachhaltig“ bedeutet?

Um mehr Transparenz für die Investoren zu schaffen, sind in den letzten Jahren mehrere Siegel wie das FNG-Siegel oder das Morningstar Sustainability Rating entstanden, die auf den SRI- und ESG-Kriterien basieren.

Diese definieren wiederum Mindeststandards in den Bereichen Umwelt, Soziales und Unternehmensführung und untersagen bestimmte Geschäftszweige und -partner.

Morningstar Sustainability RatingFNGMSCI ESG Rating
Herausgebende InstitutionRatingagentur Morningstar (USA)Forum Nachhaltige Geldanlagen (Deutschland)Finanzdienstleister MSCI (USA)
Entstehungsjahr201620151999
NotensystemSkala von 0 bis 100Vier Stufen (Basis, ein Stern, zwei Sterne, drei Sterne)Sieben Stufen/Note von AAA (sehr nachhaltig) bis CCC (Nachzügler)
Die wichtigsten Nachhaltigkeitssiegel für Ökofonds im Überblick
Fehlende Mindeststandards verhindern transparente Nachhaltigkeitskriterien

Die oben vorgestellten Siegel dienen als Orientierung, sind aber nicht verpflichtend für Anlagen, die sich als nachhaltig bezeichnen. Da eine genaue Definition von Nachhaltigkeit sowie weltweit gültige Mindeststandards fehlen, solltest du immer prüfen, was oder wer genau hinter einem Nachhaltigkeitsfonds steckt.

Vergleich der besten Nachhaltigkeits- und Ökofonds

Ökofonds sind sehr gefragt und die Auswahl ist groß. Die folgende Tabelle stellt einige der besten nachhaltigen Fonds auf dem Markt vor.

AuflagedatumSchwerpunkt/Top-UnternehmenAusschüttend/ThesaurierendKostenEntwicklung/Performance (5 Jahre)
ERSTE WWF Stock Environment R01 T Fonds02.07.2001Umwelttechnik (Erneuerbare Energien, Abfall & Recycling, Wasser)Thesaurierend 4 % Ausgabeausschlag 1,5 % Managementgebühr + 57,97%
Impact Fonds klimaVest28.10.2020Erneuerbare Energien (Wind- und Solarprojekte)Ausschüttend5 % Ausgabeausschlag 1,8 % Managementgebühr -
Robeco SAM Smart Energy Equities F EUR Fonds2012Umwelttechnik (Halbleiter, grüne Infrastruktur, Industrie, Software)Thesaurierend0,85 % Managementgebühr+ 109,48 %
GreenEffects NAI-Werte Fonds04.10.2000B Natur-Aktien-Index (NAI) Kleine/mittlere Unternehmen im Bereich Umwelttechnik Thesaurierend4 % Ausgabeausschlag 0,75 % Managementgebühr + 67,32 %
DNB Renewable Energy Retail16.08.2007Unternehmen im Bereich Umwelttechnik (Chemie, Halbleiter)Thesaurierend5 % Ausgabeausschlag 1,5 % Managementgebühr + 71,41 %
Swisscanto Green Invest Equity AA10.08.2018Klimafreundliche Geschäftsmodelle, Unternehmen mit überdurchschnittlichen ESG-BewertungenAusschüttend5 % Ausgabeausschlag 1,55 % Managementgebühr +71,66 %
Luxembourg Selection Fund Active Solar C Fonds01.09.20082/3 der Investitionen in SolarprojekteThesaurierend3 % Ausgabeausschlag 1,50 % Managementgebühr + 129,22 %
Blackrock Global Sustainable Energy Fund06.04.2001New-Energy-Unternehmen (erneuerbare Energien, E-Fuels usw.)Thesaurierend5,26 % Ausgabeausschlag 1,65 % Managementgebühr + 81,87 %
Das sind die besten nachhaltigen Fonds / Ökofonds zum Investieren
Quelle: Eigene Recherche

Nachhaltige Fonds oder grüne ETFs: Was ist besser?

Möchtest du nachhaltig investieren, sind Ökofonds nicht die einzige Möglichkeit. Nachhaltige ETFs verpflichten sich ebenfalls dazu, nur in Unternehmen zu investieren, die Umwelt- und soziale Kriterien erfüllen.

Zu den bekanntesten grünen ETFs zählen der iShares MSCI World SRI und der Amundi MSCI World SRI, beide grünen Varianten des bekannten MSCI World ETF.

Genauso wie bei herkömmlichen ETFs handelt es sich um passive Indizes. Sie enthalten eine bestimmte Auswahl an Unternehmen, die sich nicht verändert, und benötigen daher kein Management. Der Vorteil gegenüber Ökofonds sind niedrigere Kosten, die bei vielen grünen ETFs bei lediglich 0,2 Prozent pro Jahr liegen.

Doch wie sieht bei der Performance aus? In der folgenden Tabelle vergleichen wir die Entwicklung einiger bekannten Ökofonds mit der Entwicklung der erfolgreichsten grünen ETFs.

Art1-Jahr-Performance5 Jahre-PerformanceNachhaltigkeit (ECOreporter-Note)Kosten p.a.
ERSTE WWF Stock Environment R01 T FondsFonds-31,94%+ 57,97%1,41,5 %
iShares MSCI World SRIETF+7,39 %+78,24 %5,30,2 %
Robeco SAM Smart Energy Equities F EUR FondsFonds- 10,40 %+ 109,48 %20,85 %
Amundi MSCI World SRIETF+6,83 %+72,30 %4,70,18%
Luxembourg Selection Fund Active Solar C FondsFonds-39,35% + 129,22%3,11,5 %
Xtrackers MSCI World ESGETF+15,85 %+71,13 %40,2 %
Vergleich zwischen grünen ETFs und Ökofonds

Schaut man auf die Entwicklung der letzten fünf Jahre, zeigen die besten Ökofonds ein stärkeres Wachstum als die auf dem MSCI-Index SRI basierenden ETFs. Auf der anderen weisen die Fonds stärkere Schwankungen auf, die auch zu zweistelligen Kursverlusten führen, während nachhaltige ETFs sich stabiler entwickeln.

Was die Nachhaltigkeit angeht, schneiden einige Ökofonds bessere als grüne ETFs. Das liegt daran, dass die aktive Verwaltung ermöglicht, konsequenter Unternehmen auszuschließen, die ESG-Kriterien verletzen. Dennoch entscheidet immer der Einzelfall, und auch grüne Fonds bekommen nicht immer gute Noten.

Möchtest du weniger Risiken eingehen oder kurzfristig investieren, sind grüne ETFs die bessere Wahl. Planst du dagegen eine lange Investition, kannst du mit ausgewählten grünen Fonds die ETFs outperformen. Jedoch solltest du immer die Kosten im Auge behalten, die die höheren Renditen schmelzen lassen.

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Sind nachhaltige Geldanlagen die Zukunft?

Nachhaltige Investmentfonds haben nicht nur etwas mit einem reinen Gewissen zu tun: Unter anderem das Pariser Klimaabkommen zur Bekämpfung des Klimawandels zwingt Unternehmen, sich an immer strengere Umweltrichtlinien zu halten.

Beispielsweise werden die Preise für CO2-Emissionen in den kommenden Jahren steigen, und somit die Rendite der Unternehmen schmälern, die auf fossile Brennstoffe oder veraltete Technologien setzen.

Obwohl die Welt sich bis heute auf keinen detaillierten globalen Plan zur Dekarbonisierung einigen konnte, gilt in allen größten Wirtschaftsmächten als Konsens, dass nur eine Abkehr von fossilen Brennstoffen und eine Kreislaufwirtschaft langfristig Wohlstand sichern werden. Aus diesem Grund fördern fast alle Länder Unternehmen, die nachhaltig handeln.

Die Erde wird zu einer nachhaltigen Energiewirtschaft übergehen.

Elon MuskCEO - Tesla

Auf der anderen Seite bemängeln Kritiker wie der ehemalige BlackRock-Chef für nachhaltiges Investieren Tariq Fancy, dass „Nachhaltigkeit“ zu einem Trendwort verkommen sei, das lediglich dazu diene, Investoren anzulocken.

Ob ich in einen normalen ETF oder in einen grünen ETF investiere, macht für das Klima kaum einen Unterschied. Für die Fondsgesellschaften allerdings schon.

Tariq Fancyehemaliger Blackrock-Nachhaltigkeitschef
Quelle: Wiwo.de

Sind Ökofonds nur Greenwashing?

In der Tat seien Nachhaltigkeitsfonds seiner Meinung wie alle Fonds in erster Linie dazu verpflichtet, Renditen zu erwirtschaften. Ein richtiges Umdenken, beispielsweise eine Absage zu umweltschädigenden Geschäftszweigen wie die Öl- und Kohleförderung, fände so nicht statt.

Zusätzlich lande das Geld bei bereits ausgegebenen Aktien nicht beim Unternehmen, sondern in die Taschen derjenigen, die die Aktien verkaufen. Der Einfluss der Investoren auf die Unternehmenspolitik sei aus diesem Grund seiner Meinung nach minimal.

Forscher der Columbia University fanden in diesem Zusammenhang heraus, dass US-Ökofonds mit dem ESG-Siegel von 2010 bis 2018 sowohl im sozialen als auch im ökologischen Bereich schlechter abschnitten als Investmentfonds ohne das Siegel. Aus ihrer Sicht liegt die mangelnde Einhaltung der Standards daran, dass bei den ESG-Kriterien einheitliche Standards fehlen.

Andere, wie das Fachmagazin ECOreporter, argumentieren dagegen, dass Unternehmen bei Kapitalerhöhungen neue Aktien ausgeben. Grüne Investments hätten in diesem Fall durchaus eine Lenkungswirkung. Zusätzlich würden wirklich grüne Fonds auch ihre Stimmrechte nutzen, um auf den Jahreshauptversammlungen Druck in puncto Nachhaltigkeit auf die Unternehmen auszuüben.

Investieren in Nachhaltigkeitsfonds ist also nicht per se sinnlos. Da es sich um einen sehr weiten Begriff handelt, ist jedoch die Schwankungsbreite groß. Beispielsweise lässt sich ein Ölkonzern, der in einige Aufforstungsprojekte investiert, kaum vergleichen mit einem Unternehmen, das neue Technologien entwickelt, um Batterien zu recyceln.

Sind geschlossene Ökofonds nachhaltiger?

Möchtest du nachhaltig investieren, solltest du auf transparente Fonds setzen und prüfen, welche Aktien im Portfolio enthalten sind. Eine weitere Möglichkeit bieten geschlossene Ökofonds, die das Vermögen in ein konkretes Projekt anlegen, oft mit lokalem Bezug. Beispielsweise finanziert dein Geld einen Windpark in deiner Region oder eine Biogasanlage.

Einerseits hast du auf diese Weise die Gewissheit, dass mit deinem Geld keine Geschäfte mit fossilen Rohstoffen oder Agrarkonzerne finanziert werden. Allerdings gelten geschlossene Fonds generell als riskant, da sie auf nur ein Pferd setzen.

Erwirtschaftet beispielsweise der Windpark nicht die versprochene Rendite, weil er wegen fehlender Genehmigungen nicht fertig wird, können keine anderen Anteile den Verlust kompensieren. Im schlimmsten Fall ist sogar das ganze Vermögen verloren.

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Chancen und Risiken der Ökofonds im Überblick

Im Folgenden möchte ich nun aufzeigen, welche Argumente für und für welche Argumente gegen eine Investition in Ökofonds sprechen. Im Anschluss möchte ich auch nochmals persönliche Gedanken äußern, die im Kontext der Gebühren, Performance und vor allem auch Nachhaltigkeitskriterien zu beachten sind.

Pro: Das sind die Chancen von nachhaltigen Fonds

  • Meist nachhaltiger als herkömmliche Fonds
  • Geringe Investitionen möglich
  • Bei bekannten Fonds hohe Sicherheit
  • Beste Ökofonds zeigen gute Performance

Contra: Das sind die Risiken von nachhaltigen Fonds

  • Nachhaltigkeitskriterien oft schwammig/geringe Transparenz
  • Hohe Kosten
  • Große Kursschwankungen
  • Einfluss auf die Unternehmenspolitik eher gering

Ökofonds machen es möglich, mit der eigenen Investition nachhaltige Unternehmen zu unterstützen. Wie groß der Einfluss ist, unterscheidet sich jedoch je nach Fonds stark. Zum einen fließt nur bei Neuemissionen, also bei zum ersten Mal herausgegebenen Aktien, das Geld direkt dem Unternehmen zu. Kaufst du Aktien, die sich bereits Umlauf befinden, ist der direkte Einfluss gering.

Andererseits haben Aktionäre auch ein Stimmrecht, die manche nachhaltigen Aktienfonds durchaus nutzen, um Entscheidungen zu beeinflussen. Des Weiteren unterscheidet sich die Zusammensetzung des Portfolios: Während einige Ökofonds auf Unternehmen setzen, die nachhaltige Technologien entwickeln, haben andere auch Aktien von Energie- oder Tech-Konzernen.

Ebenfalls sind die Nachhaltigkeitskriterien unterschiedlich streng, sodass du die Zusammensetzung des Portfolios genau prüfen solltest, bevor du dich für einen nachhaltigen Investmentfonds entscheidest. Stimmt das Angebot, können grüne Geldanlagen durchaus einen Weg sein, um Rendite und gutes Gewissen zu vereinen.

Wie alle Investmentfonds weisen grüne Fonds beispielsweise im Vergleich zu grünen ETFs hohe Kosten auf: Zirka 1,5 Prozent des Anteilwerts pro Jahr fordert der Fondsmanager, was deine Rendite schmälert. Auf der anderen Seite zeigen die besten Ökofonds langfristig eine überdurchschnittliche Performance.

Einen Sonderfall stellen geschlossene Nachhaltigkeitsfonds dar: Hier ist der Einfluss sehr hoch, da es um konkrete Projekte geht. Allerdings kommen sie wie alle geschlossenen Fonds nicht ohne Risiko. Läuft das Vorhaben nicht wie geplant, kannst du sogar den angelegten Betrag komplett verlieren. Hier gilt es, seriöse Anbieter von unseriösen, die mit dem guten Gewissen und ungewöhnlich hohen Renditen locken, zu unterscheiden.

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Fazit: Nachhaltig investieren ist möglich, doch es ist nicht alles Grün, was glänzt

Nachhaltige Fonds sind eine interessante Möglichkeit, um dein Portfolio zu diversifizieren und dabei auf Unternehmen zu setzen, die gewisse Kriterien im Bereich Umwelt und Soziales einhalten. Gute Ökofonds bescheren eine starke Rendite, wenn auch, wie alle Fonds, abzüglich hoher Kosten.

Auf der anderen Seite sollte es dir bewusst sein, dass hinter dem Begriff „nachhaltig“ in manchen Fällen Greenwashing steckt und Umsätze mit fossilen Rohstoffen, Waffen oder unfaire Geschäftsmodelle nie 100 Prozent ausgeschlossen werden können. Die Größe und die Struktur vieler Konzerne macht es fast unmöglich, jeden Bereich zu überprüfen.

Generell ist hundertprozentige Nachhaltigkeit in der Praxis nicht realisierbar, da beispielsweise auch ein Windkraftanlagebauer Komponente fertigen lässt, die mittels fossiler Energie hergestellt werden. Willst du aber beispielsweise Investitionen in Waffen ausschließen oder auf keinen Fall unfreie Regimes unterstützen, versprechen nachhaltige Fonds in dieser Hinsicht höhere Standards.

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Häufige Fragen zu nachhaltigen Fonds

Silvia Benetti
Silvia Benetti
Redakteurin
Über die Autorin
Ich habe an der TU Berlin Physikalische Ingenieurwissenschaft studiert und war anschließend jahrelang in der Windenergie-Branche tätig. Seit 2016 schreibe ich freiberuflich über Technik und Finanzen. Zu meinen Themen zählen Kryptowährungen, Finanzanlagen, Cybersecurity, Industrie 4.0 und erneuerbare Energien. Auch in meiner Freizeit beschäftige ich mich gerne mit Investitionen in grüne Technologien und digitale Projekte.

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