Digitaler Nomade benutzt Firmenkreditkarte auf Reisen
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Kostenlose Firmenkreditkarte – Gibt es sie wirklich?

Lesezeit 6 min.

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Gerade im Zuge der Unternehmensgründung möchten Gründer Geld sparen. Folglich stehen kostenlose Firmenkreditkarten und Geschäftskonten hoch im Kurs. Ein Blick auf den Markt zeigt, dass die Konditionen und der Leistungsumfang der Karten teils stark variieren.

In diesem Beitrag geben wir einen Überblick über den Geschäftskreditkartenmarkt und klären die Frage, ob es wirklich kostenlose Business-Kreditkarten gibt.

Das Wichtigste in Kürze
  • Viele Geschäftskonten bieten eine kostenlose Debitkarte.
  • Echte Corporate Cards sind für mittlere und große Unternehmen ausgelegt.
  • Eine Firmenkreditkarte bietet im Vergleich zur Firmendebitkarte Vorteile wie Zahlungsziele, Kreditrahmen und höhere Akzeptanz.
  • Die meisten Firmenkreditkarten sind kostenpflichtig.
  • Unsere Firmenkreditkartenempfehlungen sind die Amex Business Gold und Amex Business Platinum.

1. Unterscheidung zwischen Business Cards und Corporate Cards für Firmen

Wenn du auf der Suche nach einer kostenlosen Firmenkreditkarte bist, dann musst du im ersten Schritt zwischen Business Cards und Corporate Cards unterscheiden.

Business Cards sind Kreditkarten für kleinere Firmen

Den Start machen die Business Cards. Diese Karten richten sich in erster Linie an kleinere Unternehmen, die nur einen geringen Bedarf für Kreditkarten haben. In der Regel bieten hier zahlreiche Kreditkartenunternehmen passende Karten an, limitieren dafür jedoch die maximale Anzahl an Karten. Sehr bekannte und beliebte Business Kreditkarten kommen beispielsweise von American Express.

Bei einer Business Card steht in erster Linie die einfache Abrechnung und das verbesserte Kreditkarten-Banking im Vordergrund. Die Unternehmen sind in der Regel noch kleiner, sodass Mitarbeiterkreditkarten eine echte Vertrauensangelegenheit sind. Da bei kleineren Unternehmen der Prozess oftmals noch nicht perfekt ist und es erfahrungsgemäß zur fehlerhaften Nutzung der Karte kommt, sollten die entsprechenden Firmen eine Nutzungsvereinbarung für die Firmenkreditkarten erstellen.

Corporate Cards richten sich an mittlere und große Unternehmen

Als Unternehmer ist es dein Ziel, dein Unternehmen wachsen zu lassen. Zeitgleich wachsen jedoch auch deine finanziellen Anforderungen als Gründer.

Gerade bei Kreditkarten gibt es mit Corporate Cards eine passende Lösung.  So eignet sich ein solchen Kreditkartenprogramm oftmals erst für Unternehmen mit mindestens 20 Mitarbeitern.

Dafür profitieren die Unternehmen von guten Konditionen und einem angepassten Funktionsumfang. Im Vergleich zu den Business Cards sind die Corporate Kreditkarten deutlich individueller und an die Bedürfnisse des Unternehmens angepasst.

Wichtige Kriterien bei Firmenkreditkarten im Vergleich

Nun lass uns noch einen Blick auf wichtige Kriterien bei der Wahl der passenden Firmenkreditkarte werfen:

  • Limit: Das Kartenlimit bestimmt der Arbeitgeber. In der Regel haben die Karten ein Standardlimit, welches bei jedem Arbeitnehmer angepasst werden kann. Auch das Tageslimit für Barabhebungen kann von Firmen angepasst werden, um Missbrauch vorzubeugen.
  • Abrechnung: Die Abrechnung der Karten erfolgt über das Firmenkonto. Per EU-Vorschrift ist die Abrechnung über das Mitarbeiterkonto verboten. Per Travel Expense Card kann die Abrechnung weiterhin vom Mitarbeiterkonto erfolgen.
  • Haftung: Beim Kartenmissbruach haftet das Unternehmen, dass dem Mitarbeiter die Karte zur Verfügung stellt. Dabei ist es egal, ob es sich um eine Business, Coroporate oder Travel Expense Card handelt.

2. Gibt es kostenlose Firmenkreditkarten?

Im ersten Schritt müssen wir definieren, was wir unter einer kostenlosen Firmenkreditkarte verstehen. Oftmals bewerben Anbieter ihre Karten als kostenlos, wenn die Karte ohne monatliche Kosten daherkommen.

Nicht berücksichtigt werden hierbei Kosten für Bargeldabhebungen, -einzahlungen und Fremdwährungsentgelte. Allerdings gehören diese auch zu den Kosten und sind bei einer kostenlosen Kreditkarte zu berücksichtigen.

Für unseren Firmenkreditkartenvergleich haben wir den gesamten Markt sondiert und zahlreiche Angebote miteinander verglichen. Hierbei gab es keinen Anbieter, der eine komplett kostenlose Firmenkreditkarte anbot.

Kostenlose Business Cards zum Geschäftskonto

Daher haben wir uns im zweiten Schritt angeschaut, welche Banken und Kreditkarteninstitute Kreditkarten ohne Gebühr ausgeben – und hier gibt es einige.

So ist es etwa typisch, dass Online-Geschäftskonten wie Finom, Qonto oder Fyrst kostenlose Karten zum Konto anbieten. Bei diesen Karten handelt es sich allerdings in der Regel um Debitkarten und nicht um echte Firmenkreditkarten.

Finom
Finom Solo
  • Hervorragendes Preis-Leistungs-Verhältnis
  • Rechnungsstellung im Banking
  • Integration in DATEV möglich

Qonto
Qonto Basic
  • Modernes Geschäftskonto
  • Faire Konditionen
  • Rechnungsstellung über Banking
Geschäftskonten sind nur selten kostenlos

Beim Geschäftskonto ist es nicht unüblich, dass dieses eine monatliche Gebühr kostet. Während viele Geschäftskonten für Selbstständige und Freiberufler noch kostenlos sind, ist dies bei Kapitalgesellschaften selten der Fall. Folglich zahlst du hier über das Kontoentgelt auch für die mitgelieferte Firmenkarte.

Außerdem zeigt sich, dass die kostenlosen Firmenkreditkarte zum Geschäftskonto an die Konten gebunden sind. Möchtest du mehreren Mitarbeitern eine Karte zur Verfügung stellen, kann das zu einem teuren Spaß avancieren.

Professionelle Firmenkreditkartenprogramme sind selten kostenlos

Schauen wir uns professionelle Firmenkreditkartenprogramme wie American Express, Pliant, Moss oder Pleo an, dann fällt auf, dass diese Programme nur selten kostenlos sind.

Faire Kosten sind bei Firmenkreditkarten wichtig. Allerdings sollte das Produkt zu deinem Unternehmen passen und dir und deinen Mitarbeitern einen Vorteil bieten.

Sebastian RauCo-Gründer von Finanzwissen

Hier profitieren die Unternehmen oftmals von einem sehr umfangreichen und individuellen Angebot. Allerdings sind in den laufenden Kosten auch Ausgaben für Zusatzleistungen enthalten – hierfür ist American Express bekannt.

Meine Erfahrung zeigt, dass die günstigste Kreditkarte nicht immer die Beste ist. Für geringe monatliche Kosten kannst du von Vorteilen wie Cashbacks, Meilen und Bonusprogramme profitieren. Einen guten Überblick hierzu bieten etwa die American Express Erfahrungen anderer Nutzer.

Viele Firmenkreditkarten sind im ersten Jahr kostenlos

Oftmals locken die Kreditkarteninstitute mit kostenlosen Gebühren im ersten Jahr. Erst ab dem zweiten Jahr wird dann eine geringe Gebühr fällig.

Ich verwende in allen meinen Unternehmen die American Business Kreditkarten. Hier kannst du bis zu 99 kostenlose Zusatzkarten beantragen und profitierst von Features wie den Membership Rewards Programmen, AmexExpense zur digitalen Abrechnung und einem hervorragenden Kundenservice.

Verlagere deine Kreditkartenkosten in die Firma

Wenn du ein Unternehmen hast, dann kannst du die Kreditkartenkosten auch als Betriebsausgabe abrechnen. Kunden von American Express können sich dennoch eine kostenlose Karten für die private Nutzung beantragen und somit doppelt sparen.

3. Wie sicher sind kostenlose Firmenkreditkarten?

Häufig fragen sich Gründer, ob eine geschäftliche Kreditkarte auch sicher ist. Die einfache Antwort auf diese Frage lautet ja, denn die Sicherheitsstandards sind identisch.

Möchtest du mit deiner Firmenkreditkarte online bezahlen, benötigst du den dreistelligen CVV- / CVC-Code oder den vierstelligen CID-Code. Diese Codes befinden sich direkt auf deiner Kreditkarte – bei einer virtuellen Karte findest du die Angaben im Kreditkarten-Banking.

Zusätzlich gibt es den EMV-Chip auf der Vorderseite der Business-Kreditkarte. Dieser schützt vor Manipulation und Duplizierung. Am besten aktivierst du auch Benachrichtigungen per SMS oder App, um stets über Transaktionen informiert zu bleiben.

Prepaid-Firmenkarten bieten besonders viel Sicherheit

Wer hohe Ausgaben durch Mitarbeiter vermeiden will, sollte eine Prepaid-Karte an seine Mitarbeiter aushändigen. So können diese nur auf das Guthaben zugreifen und ein Missbrauch hoher Guthaben ist nahezu ausgeschlossen.

Im Allgemeinen ist es sinnvoll, Mitarbeitern nur eine Firmenkreditkarte zur Verfügung zu stellen, wenn diese notwendig ist. Für einen Mitarbeiter, der ausschließlich im Backoffice agiert und keinerlei Beschaffungen tätigt, lohnt sich in der Regel keine eigene Firmenkreditkarte.

Sollte dies trotzdem gewünscht sein, solltest du hier eine Prepaid-Firmenkarte verwenden. Diese kannst du oder deine Buchhaltung im Bedarfsfall aufladen.

Auf diese Weise verhinderst du, dass jemand Unbefugtes Zugriff auf deine Firmenmittel erhält. Insgesamt zeigt sich allerdings, dass eine kostenlose mindestens so sicher, wie eine gebührenpflichtige Firmenkreditkarte ist.

4. Die meisten kostenlosen Firmenkarten sind keine echten Kreditkarten

Mit Blick auf die kostenlosen Kreditkartenangebote für Geschäftskunden zeigt sich, dass es sich im Regelfall um Debitkarten von Visa oder Mastercard handelt. Diese gehören, wie bereits angemerkt, zu einem Geschäftskonto.

Es gibt keine vollständig kostenlosen Geschäftsdebitkarten. Oftmals erheben die Herausgeber eine Gebühr für Bargeldein- oder -auszahlungen. Auch die Bezahlung in Fremdwährungen ist im Regelfall gebührenpflichtig.

Gerade für kleinere Unternehmen dürfte dies im Normal ausreichen. Auch mit einer Firmendebitkarte kannst du Budgets für Mitarbeiter festlegen und sicherstellen, dass diese Budgets nicht überschritten werden.

Dafür solltest du beachten, dass die meisten Firmendebitkarten weniger Funktionen bieten als eine echte Kreditkarte. So gibt es im Regelfall keine Cashbacks, keine Prämien, Punkte, Meilen, Versicherungen und weitere Vorteile, die einfach zu einer Kreditkarte gehören.

Firmendebitkarten oftmals nur für Nutzer verfügbar

Besonders wichtig ist die Tatsache, dass eine Firmendebitkarte oftmals zu steigenden Kosten für das Geschäftskonto führt. Musst du den Benutzerkreis erweitern, kannst du im Regelfall direkt zu einer Firmenkreditkarte wechseln.

Weiterhin bietet eine Debitkarte keinen Kreditrahmen. So erfolgen alle Zahlungen unmittelbar und werden dem Geschäftskonto belastet. Nutzt du das Zahlungsziel, sparst du dir Liquidität und kannst das Kapital in der Zwischenzeit noch gewinnbringend reinvestieren.

Ich nutze beispielsweise gerne die 50 Tage Zahlungsziel von American Express, um das Geld kurzfristig auf dem Firmenkonto zu parken. Das Geld lege ich auf dem Geschäftstagesgeld der VW Bank für 3,4 % an und erhalte so noch mal 0,47 % Zinsen auf das Kapital im Betrachtungszeitraum. Je nach Ausgabe kann sich das bereits lohnen.

Dafür profitierst du bei der Debitkarte von mehr Transparenz und erhältst einen besseren Überblick über die aktuellen Kontosalden. Zudem ist die Handhabung für viele Gründer leichter, was ebenfalls ein klarer Vorteil ist.

Die Firmenkreditkarte bietet mehr Flexibilität

Der wohl wichtigste Punkt bei der Entscheidung zwischen einer Firmenkreditkarte und Firmendebitkarte betrifft allerdings den Einsatzzweck.

Möchtest du die neue Karte für Reisen verwenden, dann wirst du nicht um eine echte Kreditkarte herumkommen. Oftmals akzeptieren Hotels und Mietwagengesellschaften keine Debitkarten.

Die Firmenkreditkarten sind zwar nicht kostenlos, doch in der Regel die bessere Wahl. Die Gebühren amortisieren sich bei der richtigen Nutzung der Karte schnell.

5. Welche Vor- und Nachteile bietet eine kostenlose Firmenkreditkarte?

Abschließend möchten wir dir zeigen, welche Vorteile und Nachteile eine kostenlose Kreditkarte bietet.

Vorteile einer kostenlosen Firmenkreditkarte

  • Online-Zahlungen: Egal, ob es sich um eine kostenlose oder kostenpflichtige Kreditkarte handelt, die Bezahlung im Online-Shop ist immer möglich und zudem kostenlos – vorausgesetzt es gibt keine variablen Entgelte.

  • Auslandszahlungen: Gerade die Kreditkarten von Visa und Mastercard erfreuen sich einer globalen Akzeptanz. Dementsprechend kannst du mit den kostenlosen Firmenkreditkarten auch im Ausland bezahlen. Hierbei solltest du allerdings auf die variablen Gebühren des Kreditkarteninstituts achten.

  • Reisebuchungen: Möchtest du oder einer deiner Mitarbeiter eine Reise buchen, dann ist eine Kreditkarte das Zahlungsmittel der Wahl. Diese werden von Hotels und Mietwagenanbietern akzeptiert. Andere Karten wie Debitkarten werden hier oftmals nicht akzeptiert.

  • Zusatzleistungen: Eine gute Firmenkreditkarte bietet Zusatzleistungen wie Versicherungen, Cashbacks oder Rabatte bei Partnern.

Neben den Vorteilen solltest du auch auf die Nachteile der Karten achten. Diese stellen wir dir nachfolgend kurz vor:

Nachteile kostenloser Firmenkreditkarten

  • Zielgruppe: Kostenlose Kreditkarten gibt es in erster Linie nur für Selbstständige und Freiberufler. Für Kapitalgesellschaften sind keine sinnvollen Angebote vorhanden.

  • Variable Kosten: Eine Firmenkreditkarte ist nie komplett kostenlos. So gibt es oftmals Kosten für Abhebungen oder Fremdwährungszahlungen.

  • Funktionsumfang: Eine kostenlose Kreditkarte ergibt wenig Sinn, wenn du deine internen Prozesse optimieren möchtest. Eine zentrale Abrechnungsplattform ist dahingegen bei kostenpflichtigen Angeboten vorzufinden.

6. Fazit: Eine Firmenkreditkarte muss nicht kostenlos sein

Meine Erfahrung als Unternehmer zeigt, dass ein Produkt nicht immer kostenlos sein muss. Oftmals gibt es einen Grund für die Kosten und als Nutzer profitierst du von besseren Funktionen.

Grundsätzlich kann ich dir zur Nutzung einer Firmenkreditkarte raten. Eine Business Debitkarte ist gut, wenn du ausschließlich online aktiv bist. Geht es jedoch an die Reise- oder Mietwagenbuchung, wirst du eine Kreditkarte verwenden müssen.

Zeitgleich kannst du als Unternehmer die Zahlungsziele verwenden, um deine Liquidität zu schonen und Investitionen zu tätigen. Notfalls kannst du das Geld sogar anlegen und eine Verzinsung durch die effektive Nutzung der Zahlungsziele erwirtschaften.

Für meine Firmen nutze ich die Business Cards von American Express. Gerade die goldene Karte bietet für ein Jahresentgelt von 170 € einen hervorragenden Gegenwert.

Sebastian Rau
Sebastian Rau
Gründer
Über den Autor
Ich bin Sebastian, einer der Mitgründer von Finanzwissen. Nach meinem dualen Studium in der Automobilbranche bin ich zu einer der größten Automobilbanken Deutschlands gewechselt. Im Zuge meiner Karriere konnte ich ein fundiertes Wissen über Finanzen und Investitionen entwickeln. Heute investiere ich vor allen Dingen in Immobilien, Aktien und Kryptowährungen und möchte mein Wissen weitervermitteln.

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