Wanderin hebt Wasser aus kleinem Bach im Wald hoch.

Wasserstoff-ETF: Rendite dank sauberer Energie?

Lesezeit 10 min.

Lektoriert vonStefan Theißen
Überprüft durchChristian Musanke
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Wasserstoff gehört zu den spannenden Zukunftsmärkten und Trendthemen. Wasserstoff zählt zu den wichtigsten Energieträgern innerhalb der erneuerbaren Energiequellen. Nicht zuletzt durch den fortschreitenden Klimawandel wird die Nutzung von Wasserstoff vorangebracht.

Wer nicht über einzelne Wasserstoff-Aktien in diesen Markt investieren möchte, der kann ein Themen-Investment über einen Wasserstoff-ETF tätigen.

Doch lohnt sich eine Branchenwette auf Wasserstoff und welche Wasserstoff-ETF sind eine gute Wahl? In diesem Beitrag gehen wir diesen Fragen nach.

Wasserstoff-ETF – Das Wichtigste in Kürze
  • Die ersten Wasserstoff-ETF gibt es seit Anfang 2021. Wasserstoff-ETFs decken die gesamte Wertschöpfungskette ab. Somit investieren Anleger in die Elektrolyse, Gasinfrastruktur und Brennstoffzelle.
  • Analysten, Experten und Politiker sehen Wasserstoff als Baustein der Energiewende. Man kann also langfristig positive Zukunftsaussichten und Renditechancen erwarten. Außerdem betreibst du mit Wasserstoff-ETF sogennantes “Impact Investing”.
  • Wann und ob sich diese Zukunftsprognosen realisieren, ist jedoch wie bei allen Themen-ETF fraglich. Daher ist ein Wasserstoff-ETF auch an hohe Risiken gebunden.
  • Zu unserer Auswahl gehören L&G Hydrogen Economy UCITS ETF USD Acc, VanEck Hydrogen Economy UCITS ETF und Global X Hydrogen UCITS ETF USD Acc für ein ETF-Investment in Wasserstoff-Aktien.
  • [af_link id=”14062″ title=”Scalable Capital” target=”_blank”]Scalable Capital[/af_link] ging als Testsieger hervor in unserem Test zu ETF-Depots und Broker, mit dem du günstig Wasserstoff-ETF handeln kannst.

2. Was ist ein Wasserstoff-ETF?

Mit ETF kannst du breit diversifiziert in den Kapitalmarkt investieren. Das bedeutet, dass du mit einem Wasserstoff-ETF nicht nur in ein ausgewähltes Unternehmen investierst, sondern in einen breiten Korb von börsennotierten Wasserstoffunternehmen.

Mit einem Wasserstoff-ETF investierst du in die gesamte Wasserstoffbranche und musst dich auf diese Weise nicht auf die Auswahl einzelner Unternehmen fokussieren.

Ein ETF auf Wasserstoff ist für dich genau richtig, wenn du folgende Aspekte forcieren möchtest:

  • Diversifikation: Mit einem ETF investierst du in zahlreiche Unternehmen und profitierst von der Entwicklung des Gesamtmarktes auf Wasserstoffenergie.
  • Kosteneffizientes Investieren: Ein ETF ist günstiger als der Kauf zahlreicher Einzelaktien innerhalb der Wasserstoff-Branche.
  • Know-How: Mit einem ETF musst du keine Einzelaktien analysieren und bewerten. Das übernimmt der Indexherausgeber, beziehunsweise ETF-Emittent.
  • ETF-Portfolio: Wenn du bereits in mehrere ETFs investiert bist, könnte ein Wasserstoff ETF eine gute Ergänzung für den risikobehafteten Teil deines Portfolio sein.
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3. Welche Wasserstoff-ETFs gibt es?

Bei Wasserstoff-ETFs handelt es sich um Indexfonds, welche börsengelistete Unternehmen aus der Wasserstoffbranche enthalten. Dementsprechend kannst du mit einem solchen Indexfonds auch nur in Aktiengesellschaften investieren. Insgesamt gibt es 7 ETF, die ein thematisches Investment in Wasserstoff ermöglichen.

Nachfolgend stellen wir dir die 3 wichtigsten, in Deutschland aktuell handelbaren, ETF mit einem Fokus auf Wasserstoffaktien vor. Die untere Tabelle gibt dir außerdem weitere nützliche Eckdaten zu diesen ETF.

ETFISINFondsvolumenReplikationsmethodeAnz. UnternehmenDomizilGesamtkostenquoteErtragsverwendung
L&G Hydrogen Economy UCITS ETF USD Acc IE00BMYDM794391 Mio. Physisch27Irland0,49 % p.a.Thesaurierend
VanEck Hydrogen Economy UCITS ETF IE00BMDH153871 Mio. Physisch26Irland0,55 % p.a.Thesaurierend
Amundi Global Hydrogen ESG Screened UCITS ETF EUR Acc FR001093064429 Mio. Physisch40Frankreich0,45% p.a. Thesaurierend
Übersicht der wichtigsten Wasserstoff-ETF (Stand: Januar 2024)

Im Vergleich zu marktbreiten ETF wie auf den MSCI World sind spezialisierte Themen-ETF im Regelfall etwas teurer. Die höheren Kosten lassen sich überwiegend auf die geringeren Fondsvolumen zurückführen. Mit einem steigenden Alter der Indexfonds ist auch mit sinkenden Kosten zu rechnen. Allerdings gibt es dennoch die Gefahr der Liquidation, falls ein ETF im Laufe der Zeit kein ausreichend hohes Fondsvolumen erreicht.

Für Themen-ETF sind TER in Höhe von 0,49 bis 0,55 % p. a. im normalen, sogar günstigen Bereich. Bei allen aktuell verfügbaren Wasserstoff-ETF werden die Gewinne thesauriert. Dementsprechend erfolgt eine Besteuerung der Gewinne erst beim Verkauf der Fondsanteile.

Wo kann ich Wasserstoff-ETFs kaufen?

Die drei genannten Wasserstoff-ETFs lassen sich über alle größeren ETF-Broker in Deutschland, Österreich und der Schweiz erwerben. Bei finanzen.net ZERO, Scalable Capital und Trade Republic kannst du besonders günstig Wasserstoff-ETF handeln.

Wirf gerne einen Blick auf unseren ETF-Sparplananbieter-Vergleich. Dort haben wir die verschiedenen Konditionen und Gebühren der einzelnen Anbieter eingehen:

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Welche Unternehmen sind in Wasserstoff-ETF enthalten?

Die von uns aufgeführten ETFs decken alle wichtigen Bereiche der Wasserstoffbranche ab. Folgende Teilbereiche gehören zur Wasserstoff-Wertschöpfungskette:

  • Zulieferer: Produzenten von Pumpen, Membranen, Elektroden
  • Wasserstoffproduktion: Unternehmen aus dem Bereich der Herstellung, etwa Elektrolyse oder vergleichbarer Verfahren
  • Gasspeicher: Infrastrukturbetreiber zur Gasspeicherung in Druckbehältern, Tankstellen
  • Antriebstechnologien: Hersteller von Antrieben und Brennstoffzellen
  • Mobilität: Produzenten von PKWs, LKWs, Zügen, Schiffen, Flugzeugen
  • Industrielle Nutzung: Stromerzeugung, Zementherstellung, grüner Stahl

Welcher Wasserstoff-ETF ist der beste?

Der einzig empfehlenswerte Wasserstoff-ETF ist der L&G Hydrogen Economy UCITS ETF USD. Denn dieser hat als einzige Wasserstoff-ETF ein ausreichend hohes Fondsvolumen von 391 Millionen Euro, während die restlichen verfügbaren ETF allesamt unter der 100-Millionen-Marke liegen. Dies ist riskant vor dem Hintergrund, dass die ETF-Emittenten sich dazu entscheiden könnten, die ETF aufgrund von Unwirtschaftlichkeit zu schließen. Dein Geld ist dadurch zwar nicht verloren, denn du bekommst dein Vermögen zum aktuellen Kurs ausgezahlt. Allerdings kann dies zu einem Zeitpunkt passieren, bei dem der Kurs auf einem niedrigen Niveau steht. Des Weiteren ist die Reinvestition des Kapitals an einen Mehraufwand für dich gebunden.

Aus diesem Grund empfehlen wir für ein Wasserstoff-ETF-Investment nur den L&G Hydrogen Economy UCITS ETF USD, solltest du von dem Potenzial dieser Branche überzeugt sein.

Die genaue Zusammensetzung des Portfolios in Bezug auf Länderallokation und Top-Holdings findest du im Fact Sheet des ETF.

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4. Lohnt sich eine Sektorwette auf den Megatrend Wasserstoff?

Studien und Prognosen zur langfristigen Entwicklung klingen vielversprechend

Nachdem wir uns nun die unterschiedlichen Wasserstoff-ETF angeschaut haben, stellt sich die zentrale Frage, ob sich ein Investment in die Branche überhaupt lohnt.

Einerseits sprechen viele Studien dafür, dass die Nutzung von Wasserstoff als Energiequelle ansteigen wird.

Gemäß einer Studie von Gas For Climate wird in den kommenden Jahren die Nachfrage nach Wasserstoff ansteigen. Allein in Europa soll der Wasserstoffbedarf bis 2030 auf 450 TWh ansteigen. Bis 2040 gehen die Experten von einer weiteren Steigerung der Nachfrage auf 2.100 TWh aus.

Auch das Fraunhofer Institut geht in seiner Wasserstoff-Roadmap davon aus, dass Wasserstoff eine Kerntechnologie der Energiewende wird.

Wasserstoff kann einen entscheidenden Beitrag zur Treibhausgasneutralität der Sektoren Industrie und Verkehr leisten und auch in Gebäuden und bei der Rückverstromung Teil der Lösung sein [...].

C. Hebling, et al.

Grundsätzlich lässt sich sagen, dass Wasserstoff in Zukunft eine tragende Rolle spielen dürfte. Allerdings ist der Einsatz von Wasserstoff nicht in jedem Sektor sinnvoll oder erstrebenswert.

So äußerte sich der Tesla CEO Elon Musk kritisch über die Nutzung von Wasserstoff bei Fahrzeugen und erklärte Wasserstoffautos als sinnlose Erfindung.

Interessant ist an dieser Stelle der nachfolgende Tweet von Gregor Hagedorn. Dieser hat eine anschauliche Grafik erstellt, welche die Einsatzmöglichkeiten von Wasserstoff in verschiedenen Sektoren bewertet.

Auch anzumerken ist an dieser Stelle, dass unsere Bundesregierung im Juni 2021 Wasserstoff als eigenständigen Energieträger definiert hat. Entsprechend findet sich Wasserstoff auch im Energiewirtschaftsgesetz (EnWG) wieder.

Für den gesamten Wasserstoffmarkt ist dies ein wichtiger Schritt, denn eine der größten Industrienationen sieht Wasserstoff als eine Technologie, um den Klimawandel zu vollziehen.

Somit können wir an dieser Stelle die These aufstellen, dass sich Wasserstoff mittel- bis langfristig durchsetzen und etablieren dürfte.

Vor- und Nachteile von Wasserstoff

Oftmals liest man, dass Anleger in Wasserstoff eine Zukunftstechnologie sehen. Allerdings ist Wasserstoff an sich keine Technologie, sondern ein Energiespeicher.

Allerdings ermöglicht Wasserstoff die Neu- oder Weiterentwicklung von Technologien. Wasserstoff macht es uns Menschen möglich, Energie aufzubewahren und zu transportieren. Eben jenes Potenzial trägt dazu bei, dass Wasserstoff einer der Wegbereiter in eine klimaneutrale Welt sein könnte.

Allerdings gibt es auch alternative Ansätze im Bereich des Wasserstoffs. So gelten leistungsstarke Akkus und synthetisch hergestelltes Erdgas als wichtigste Konkurrenz zum Wasserstoff.

Werfen wir also im ersten Schritt einen Blick auf die Vor- und Nachteile von Wasserstoff.

Vorteile von Wasserstoff

  • Höhere Energiedichte als Akkus oder Kohlenwasserstoffe
  • Energiespeicherung ohne Metalle möglich
  • Verbrennung von Wasserstoff produziert Wasser

Nachteile von Wasserstoff

  • Wasserstoff lässt sich nur unter hohem Aufwand speichern
  • Gesamtwirkungsgrad von Wasserstoff ist niedriger als bei Akkus

Zusammenfassend lässt sich festhalten, dass die Herausforderungen beim Wasserstoff vor allen Dingen im Bereich der Speicherung und Aufbewahrung liegen. Auch der Wirkungsgrad darf aus aktueller Sicht noch kritisch hinterfragt werden.

Vergleichen wir also Wasserstoff im nächsten Schritt mit Akkus und synthetischen Erdgasen und bewerten Potenzial.

Wasserstoff oder Akkus – eine Frage der Technologie

Insbesondere im Bereich der Mobilität zeigt der Fokus der Hersteller auf die Produktion von E-Fahrzeugen, dass sich die batterieelektrischen Fahrzeuge durchsetzen dürften.

Die Volkswagen AG begründet die Fokussierung auf batterieelektrisch betriebene Fahrzeuge durch die Effizienz der Akkus. So ist ein nachhaltig geladener Akku zwei Mal effizienter als eine Brennstoffzelle.

Insbesondere die Elektrolyse, die Verflüssigung sowie die Verwertung in der Brennstoffzelle verschlechtern den Wirkungsgrad von Wasserstoff. Nichtsdestotrotz hat Wasserstoff einen nicht zu unterschätzenden Vorteil, denn Batterien benötigen seltene Metalle wie Kobalt.

Wasserstoff Tanks

Die Aufbewahrung von Wasserstoff gilt als Herausforderung

Zusätzlich sind Akkus sehr schwer und nicht ewig haltbar. Allerdings gilt dies auch für Brennstoffzellen.

Als Anleger würde ich aktuell keine Wette auf die Brennstoffzelle im Individualverkehr eingehen. Andere Sektoren können dahingegen stärker von Wasserstoff als Energie- und Technologieträger profitieren. Welche Elektromobilitätsaktien für dich interessant sein könnten, haben wir im verlinkten Artikel gesondert thematisiert.

Wasserstoff oder synthetisches Erdgas – Ein unfairer Vergleich

Synthetisch hergestelltes Erdgas gilt als potenzielle Alternative zu Wasserstoff. Allerdings ist diese These aus einem wissenschaftlichen Blickwinkel eher kritisch zu hinterfragen, denn für die Herstellung synthetischen Erdgases wird Wasserstoff benötigt.

Somit lässt sich bereits an dieser Stelle festhalten, dass künstliche Kohlenwasserstoffe keine Konkurrenz für Wasserstoff sind. Vielmehr stellen diese synthetischen Gase eine Konkurrenz zur Brennstoffzelle dar.

Brennstoffzellen haben nämlich keine Zukunft, wenn andere synthetische Kraftstoffe zum Einsatz kommen. Ein Nachteil besteht allerdings in der Tatsache, dass die Verbrennung dieser Gase wiederum CO2 freisetzt und somit kritisch zu bewerten ist.

5. Das Potenzial von Wasserstoff-ETF vs. Überbewertungen an den Börsen

Wie wir im vorherigen Kapitel feststellen konnten, handelt es sich bei Wasserstoff um einen aussichtsreichen Energieträger. Die Frage ist nicht mehr, ob sich Wasserstoff durchsetzt, sondern wann Wasserstoff unabdingbar für unsere Zukunft sein wird.

Und genau an dieser Stelle spielt auch die Bewertung eines Wasserstoff-ETF eine tragende Rolle. Wer heute in Wasserstoff investiert, muss sich eine entscheidende Frage stellen:

Zu welchem Preis lohnt sich ein Investment in einen Wasserstoff-ETF?

Und genau beim Thema Preis müssen wir einen genauen Blick auf den aktuellen Wasserstoff-Aktienmarkt werfen. Wenn der Markt Wasserstoff bereits als einen der Trends der Zukunft antizipiert und die Bewertungen von Wasserstoff-Aktien unverhältnismäßig hoch sind, dann werden Anleger in den kommenden Jahren keine hohe Rendite realisieren.

Willst du also bewerten, ob ein ETF auf Wasserstoff-Unternehmen ein gutes Investment ist, musst du einschätzen können, ob die gelisteten Unternehmen über- oder unterbewertet sind.

Grundsätzlich handeln Anleger an der Börse zwar die Zukunft, doch die meisten Prognosen sehen den Wasserstoffmarkt erst ab 2030 stark wachsen. Folglich kannst du aus heutiger Sicht bei einem langfristigen Investment auch eine Überbewertung verkraften.

Willst du kurzfristig mit Wasserstoff-ETFs von der Marktentwicklung profitieren, dann solltest du die gelisteten Unternehmen bewerten. Nur so kannst du die Überreaktionen des Marktes aus deiner Anlageentscheidung ausklammern.

Sollte Wasserstoff disruptiv sein, werden mittel- bis langfristig die Kurse der Wasserstoff-ETFs steigen.

Dieser Punkt einer möglichen Überbewertung der Kurse wird dann deutlich, wenn man sich die vergangene Performance des L&G Hydrogen Economy UCITS ETF ansieht. Die untere Grafik zeigt dir diese.

Historische Performance des L&G Hydrogen Economy UCITS ETF seit Auferlegung
Performance des L&G Hydrogen Economy UCITS ETF
Quelle: L&G

Hier wird sichtbar, dass die Performance sich in einem konstanten, deutlichen Abwärtstrend befindet. Seit der Auflage des ETF zeichnet er einen Kursverlust von über der Hälfte. Somit handelt es sich auf diesen Zeitraum betrachtet um ein schlechtes, verlustbringendes Investment.

Erst gegen Ende 2023 bewegt sich der Kurs aus seiner Talfahrt wieder langsam aufwärts. Auf welche Faktoren lassen sich diese Performance zurückführen? Zum einen sind Wasserstoff-ETF sehr schlecht diversifiziert: Im Portfolio sind meist nur zwischen 20 und 50 Unternehmen enthalten. So enthält auch der L&G Wasserstoff ETF nur 27 Titel, dem Themenfokus getreu allesamt aus der Wasserstoff-Branche. Dadurch ist der ETF natürlich auch in Bezug auf Sektor und Branche signifikant schlechter diversifiziert, als zum Beispiel ein MSCI World oder S&P 500 ETF, die mehrere Sektoren enthalten.

Hinzu kommt die Zukunftsorientierung des Investments. Die Wasserstoff-Branche befindet sich in einer aufstrebenden Phase und ist bisher wenig etabliert, anders als der konventionelle Energie-Sektor. Nicht zuletzt handelt es sich bei Wasserstoff um ein Trendthema und einen Hype. Ähnlich zu den Cannabis-ETF fanden sie in den Jahren 2020 und 2021 extremen Zuwachs in Bezug auf ihre Zuflüsse in den ETF, sowie auch mediale Beachtung unter Investoren.

Eine nützliche Kennzahl in diesem Kontext ist unbedingt das Kurs-Gewinn-Verhältnis der Unternehmen bzw. des Index. Anhand der Performance des L&G Wasserstoff ETF in den Jahren 2021 bis 2023 wird klar, dass es sich um eine Überbewertung der Kurse gehandelt hat. Und die darunterliegenden Aktien bzw. Unternehmen nicht das ihnen zu diesem Zeitpunkt zugeschriebene Potenzial realisieren konnten.

6. Chancen und Risiken von Wasserstoff-ETFs

Abschließend wollen wir nun die Chancen und Risiken eines Investments in Wasserstoff-ETFs bewerten.

Anmerkung: Mit Themen-ETFs setzt du gezielt auf Einzelsektoren, wie z.B. Wasserstoff

Das Investieren in ETF soll Anleger grundsätzlich beim passiven Vermögensaufbau unterstützen.

Mit Themen-ETFs wie einem ETF auf Wasserstoff können Anleger ein ganzes Themengebiet fokussieren und somit stärker im Depot gewichten. Beachte, dass du mit einer Fokussierung auf einzelne Sektoren eine Under- oder Outperformance zum breiten Markt erzielen kannst.

Wie bei jedem Investment an den Kapitalmärkten gilt auch beim Kauf eines Wasserstoff-ETFs, dass es einige Risiken für dein investiertes Kapital gibt. So kann es passieren, dass sich Wasserstoff langfristig nicht als Energieträger durchsetzt und neue Energiequellen erschlossen werden. In der direkten Folge würden Wasserstoff-Unternehmen an Wert verlieren. Auch kurzfristig kann es sein, dass du deinen Wasserstoff-ETF zu überbewerteten Kursen kaufst und dieser im Anschluss eine Korrektur erfährt, wie es 2021 bis 2023 der Fall war.

Zudem könnte die Adoption von Wasserstoff-Technologien langsamer voranschreiten. Die Folge wären langsamere Kursanstiege – andere Investments hätten eine bessere Performance verzeichnet. Grundsätzlich besteht bei solch einer Sektorwette die Gefahr, dass du andere Chancen vernachlässigst und den falschen Wirtschaftszweig fokussierst.

Auf der anderen Seite besteht auch die Chance, dass der gesamte Wasserstoffmarkt langfristig sich durchsetzt und die Unternehmen rasant wachsen. Als Anleger wirst du in diesem Fall profitieren und hohe Renditen verzeichnen. Im Folgenden haben wir dir die Chancen und Risiken eines Wasserstoff-Investments zusammenfassend aufgeführt.

Risiken der Wasserstoff-ETFs

  • Herstellung von Wasserstoff ist aufwendig

  • PKW-Industrie nimmt Abstand von Wasserstoff-Autos

  • Hohe Opportunitätskosten für andere Investments

  • Auch Wasserstoff-ETFs sind noch stark fokussiert auf wenige Unternehmen

  • Überbewertete Kurse bei Wasserstoff-ETF

  • Hohe Verluste möglich, falls sich das Potenzial langfristig nicht realisieren lässt bzw. kurzfristige Korrekturen bei den Kursen eintreten

Chancen der-Wasserstoff ETFs

  • Vielversprechende Entwicklungen und positive Prognosen zur Energieschöpfung mit Wasserstoff

  • Klimawandel und Investitionen in erneuerbare Energien

  • Wasserstoff ist ein Energieträger der Zukunft

  • Emissionsfreie Mobilität und Wirtschaft möglich

  • Einsatz in der Chemiebranche als synthetischer Kraftstoff und Energiespeicher

7. Fazit zu Wasserstoff-ETFs

Was möchten wir dir mit diesem Artikel sagen?

  • Eine Energiewende ohne Wasserstoff scheint so gut wie unmöglich zu sein. Wasserstoff ist zwar nicht das Allheilsmittel, welches all unsere ökologischen Probleme beseitigen wird, er ist aber dennoch unverzichtbar.
  • Der Wasserstoff Markt ist jung und es existiert ein Potenzial vom zukünftigen Wachstums dieses Marktes zu profitieren.
  • Trotz der vielversprechenden Aussichten: Wasserstoff-ETF sind aktuell sehr gering diversifiziert und an hohe Verlustrisiken gebunden.
  • Wasserstoff ETF gibt es aktuell leider nur sehr wenige. Darunter ist nur 1 empfehlenswerter ETF. Dieser hat im Zeitraum 2021 bis 2023 starke Kurskorrekturen verzeichnet.

8. FAQ - Häufig gestellte Fragen zu Wasserstoff-ETFs

Sebastian Rau
Sebastian Rau
Gründer
Über den Autor
Ich bin Sebastian, einer der Mitgründer von Finanzwissen. Nach meinem dualen Studium in der Automobilbranche bin ich zu einer der größten Automobilbanken Deutschlands gewechselt. Im Zuge meiner Karriere konnte ich ein fundiertes Wissen über Finanzen und Investitionen entwickeln. Heute investiere ich vor allen Dingen in Immobilien, Aktien und Kryptowährungen und möchte mein Wissen weitervermitteln.

1 Kommentar zum Beitrag
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  • Anonymisierter Benutzer
    03. Mai 2023
    Diesen Artikel zu Wasserstoff(-ETFs) … … halte ich für sehr verständlich geschrieben und gut strukturiert … und die Gegenüberstellung von Pros und Cons (Vor- und Nachteilen) sind hervorragend dargestellt … mit den Chancen und Risiken, sowie deren zeitliche Entwicklungsperspektiven mit diversen Szenarien - einfach spitze … hat meine Entscheidungsfindung, ob und sofern ja, wieviel ich investieren würde, geklärt! … u.v.m. DANKE und meine Hochachtung, Herr Rau. Ich war selbst in der technischen Kommunikation sehr viele Jahre als Mitarbeiter und Führungskraft tätig. Mir ist bewusst, dass solche Artikel Seltenheitswert haben und nicht nur Wissen, sondern eine gewisse Begabung erfordern, um solche pointierte, wertvollen Artikel zu schreiben. ?????