OSKAR im ausführlichen Test Unsere Erfahrungen mit dem OSKAR Robo-Advisor
Wer langfristig Vermögen aufbauen möchte, sollte sich mit dem Investieren auseinandersetzen. Allerdings sind viele Anleger von den Finanzprodukten am Markt regelrecht erschlagen. Möchtest du dich nicht mit der Auswahl von passenden Finanzprodukten auseinandersetzen, dann ist ein Robo Advisor eine spannende Option für dich.
In unserem OSKAR Test haben wir den beliebten Robo Advisor über einen längeren Zeitraum für dich getestet. Dabei zeigen wir dir, für wen sich OSKAR ETF eigentlich lohnt. Außerdem stellen wir dir die unterschiedlichen Funktionen sowie die Vor- und Nachteile von OSKAR vor.
1. Was ist OSKAR eigentlich?
OSKAR ist eine digitale Vermögensverwaltung, in neudeutsch auch Robo Advisor genannt. Mit OSKAR können Anleger die Geldanlage automatisieren und anhand bewährter Strategien abbilden. Angeboten wird der Robo Advisor von der OSKAR.de GmbH mit Sitz in Karlsruhe.
Der Clou an OSKAR ist das automatisierte Auswählen passender Produkte. Als Anleger entscheidest du dich für eine Anlagestrategie und OSKAR wählt automatisch passende Exchange Traded Funds (ETF) und Exchange Traded Commodities (ETC) aus, um die gewählte Anlagestrategie abzubilden. So haben auch unerfahrene Anleger die Chance, Geld am Kapitalmarkt zu investieren.
Die nachfolgende Übersicht zeigt dir die wichtigsten Informationen zu OSKAR:
OSKAR.de GmbH | |
---|---|
Produkt | Digitale Vermögensverwaltung |
Standort | Karlsruhe, Deutschland |
Gründungsjahr | 2019 |
Geschäftsführer | Dominik Nienhaus |
Dienstleistungen | Sparen, ETF-Sparen für Kinder, VL-Sparen |
Gebühren | 0,7 bis 1,0 % p.a. |
ETF-Kosten | 0,14 % p.a. |
Mindestanlage | 25 € im Sparplan |
App | iOS und Android |
Support | Über Live-Chat und E-Mail |
Inzwischen ist OSKAR bereits mehrere Jahre am Markt vertreten, sodass sich erste Rückschlüsse auf die realisierte Performance ziehen lassen. Auf die Performance gehen wir später genauer ein. Hervorzuheben ist bei OSKAR die Möglichkeit, Gelder an Familienmitglieder oder Bekannte zu überweisen. So kann die ganze Familie kinderleicht Geld für die Kinder oder Enkel sparen.
Inzwischen bietet OSKAR zahlreiche Produkte, um verschiedene Kundengruppen anzusprechen. So gibt es ein Kinderdepot, das klassische Sparkonto oder auch ein Konto zum Besparen vermögenswirksamer Leistungen durch den Arbeitgeber.
2. Unser OSKAR Test: Wie funktioniert OSKAR eigentlich?
Im ersten Teil unseres OSKAR Tests wollen wir uns anschauen, wie die Plattform eigentlich funktioniert. Hierfür haben wir uns angeschaut, in welche Produkte die digitale Vermögensverwaltung überhaupt investiert.
Um OSKAR verwenden zu können, musst du ein Konto eröffnen. Wie die Kontoeröffnung bei OSKAR funktioniert, zeige ich dir im verlinkten Beitrag.
Folgende Anlageklassen werden von OSKAR verwendet:
Anlageklasse | Region |
---|---|
Aktien | Large Cap USA |
Large Cap Japan | |
Large Cap Europa | |
Large Cap APAC | |
Emerging Markets | |
Small Cap Global | |
Anleihen | Global |
Emerging Markets | |
Inflationsschutz | Gold |
Europa |
Bei OSKAR kannst du aus fünf Strategien auswählen. Die Strategie entscheidet die Gewichtung der einzelnen Portfoliokomponenten.
In der nachfolgenden Tabelle findest du die verfügbaren Anlagestrategien sowie die Gewichtung der Portfoliokomponenten.
Anlagestrategie | Aktien | Anleihen | Inflationsschutz |
---|---|---|---|
OSKAR 50 | 50 % | 35 % | 15 % |
OSKAR 60 | 60 % | 27,5 % | 12,5 % |
OSKAR 70 | 70 % | 20 % | 10 % |
OSKAR 80 | 80 % | 12,5 % | 7,5 % |
OSKAR 90 | 90 % | 5 % | 5 % |
Wie du der obenstehenden Tabelle also entnehmen kannst, variiert die Gewichtung der Portfoliokomponenten in Abhängigkeit von der gewählten Strategie. Während die OSKAR 50 Strategie vergleichsweise defensiv ist, ist die OSKAR 90 Strategie offensiv und beinhaltet eine hohe Aktienquote.
Die Portfoliokonstruktion von OSKAR im Test
In diesem Abschnitt möchte ich nur kurz auf den Aufbau des Portfolios eingehen. In einem weiterführenden Artikel zeige ich dir, wie OSKAR das Portfolio im Detail aufbaut.
Im Folgenden schauen wir uns also an, wie die einzelnen Komponenten (Aktien, Anleihen, Inflationsschutz) in sich unterteilt sind.
Aufteilung der Aktien im OSKAR Portfolio:
- Aktien USA: 26 %
- Aktien Europa: 21 %
- Aktien Emerging Markets: 16 %
- Aktien APAC: 16 %
- Aktien Small Cap Global: 15 %
- Aktien Japan: 6 %
Vergleichen wir den OSKAR ETF mit dem MSCI All Country World Index (MSCI ACWI), dann zeigt sich, dass die natürlich hohe Gewichtung von US-Aktien bei OSKAR abgeschwächt wird.
In seinem Whitepaper sieht OSKAR vor, dass eine einzelne Wirtschaftsregion lediglich einen Anteil von maximal 30 % aufweisen darf. Zum aktuellen Zeitpunkt liegt die Gewichtung bei 26 % für US-Aktien. Der MSCI ACWI hat eine US-Gewichtung von rund 60 %.
Aufteilung der Anleihen im OSKAR Portfolio
Bei den Anleihen erfolgt eine Unterscheidung zwischen Global Bonds und Emerging Markets Bonds. Hier setzt OSKAR zur Allokation auf die Gewichtung nach Marktkapitalisierung und passt diese regelmäßig an.
- Global Bonds: 85 %
- Emerging Markets Bonds: 15 %
Wie du hier siehst, fließt ein Hauptteil des investierten Kapitals in die Anleihen von Industrienationen. Dementsprechend sorgt dieser Anteil für Stabilität im Portfolio.
Inflationsschutz im OSKAR Portfolio
Hinsichtlich des Aspekts des Inflationsschutzes investiert OSKAR in Gold und inflationsgesicherte EURO-Anleihen. Beide Komponenten werden für die Portfolioallokation als gleichermaßen wichtig eingestuft.
- Gold: 50 %
- Euro Bonds: 50 %
Die Portfolioverwaltung von OSKAR im Test
Da es sich bei OSKAR um eine digitale Vermögensverwaltung handelt, erfolgt die Steuerung der Portfolios individuell und digital.
Maßgeblich für die Steuerung und somit Optimierung des Portfolios ist die Gewichtung des aktuellen Portfolios im Vergleich zum Zielportfolio. Durch tägliche Schwankungen an den Kapitalmärkten, Kapitalausschüttungen und Ein- und Auszahlungen ergeben sich automatische Abweichungen vom Zielportfolio.
Dies würde in der Theorie zu regelmäßigen Umschichtungen führen, um das Zielportfolio möglichst 1:1 nachzubilden. Um dies zu vermeiden, hat die OSKAR.de GmbH Schwellen definiert, die zu einer Anpassung führen.
Die schwellenbasierte Anpassung der Portfolioallokation kann täglich erfolgen.
3. OSKAR ETF im Test: Diese Produkte stehen Anlegern zur Verfügung
OSKAR bietet Anlegern unterschiedliche Produkte an, um Geld am Kapitalmarkt zu investieren. In diesem Abschnitt unseres OSKAR Tests stelle ich dir die einzelnen Produkte kurz vor.
Die OSKAR Produkte im Überblick:
- Klassik: Hierbei handelt es sich um das klassische OSKAR Konto für die ETF-Geldanlage und Ausführung von regelmäßigen Sparplänen.
- Kids: Mit OSKAR Kids kannst du Geld für deinen Nachwuchs sparen und renditeorientiert anlegen.
- VL: Bei VL handelt es sich um einen Dienst zum ETF-Sparen im Rahmen von vermögenswirksamen Leistungen.
- Black: OSKAR Black ist für alle Anleger geeignet die mindestens 50.000 € investieren. Hier profitierst du von günstigeren Konditionen.
- Pro: OSKAR Pro ist ein neues Produkt, welches speziellen Anlageziele fokussiert.
Nachfolgend wollen wir noch einen Blick auf die jeweiligen Produkte werfen.
OSKAR Klassik und OSKAR Kids
OSKAR Klassik ist das klassische OSKAR ETF Depot. Hier zahlst Geld per Einmalanlage ein oder investierst regelmäßig per Sparplan. Bei OSKAR Klassik hast du die Wahl zwischen den fünf klassischen OSKAR Portfolios.
In unserem Robo Advisor Vergleich kann OSKAR Klassik überzeugen.
Bei OSKAR Kids handelt es sich um das OSKAR Konto für Kinder. OSKAR Kids überzeugte uns im Rahmen unseres Juniordepot Vergleichs.
Auch bei OSKAR Kids kannst du eine der fünf Strategien wählen, um langfristig Vermögen aufzubauen. Grundsätzlich empfiehlt sich bei einem langen Anlagehorizont eine hohe Aktienquote, weshalb hier OSKAR 90 eine gute und attraktive Option ist.
Nachfolgend siehst du noch die erwartete Rendite der einzelnen OSKAR Strategien:
OSKAR 50 | OSKAR 60 | OSKAR 70 | OSKAR 80 | OSKAR 90 | |
---|---|---|---|---|---|
Gute Entwicklung | 8,81 % | 10,03 % | 11,24 % | 12,44 % | 13,66 % |
Mittlere Entwicklung | 4,35 % | 4,74 % | 5,11 % | 5,45 % | 5,78 % |
Schlechte Entwicklung | 0,06 % | -0,28 % | -0,68 % | -1,11 % | -1,56 % |
Wenn du mit OSKAR investierst, dann fließen 50 % deiner ETF-Anteile in nachhaltige ETF. Folgende nachhaltige ETF berücksichtigt OSKAR in der Portfolioallokation:
- Invesco S&P 500 ESG UCITS ETF (Acc)
- iShares MSCI Japan ESG Screened UCITS ETF USD (Acc)
- iShares MSCI Europe ESG Screened UCITS ETF EUR (Acc)
- L&G Asia Pacific ex Japan Equity UCITS ETF
- iShares MSCI EM IMI ESG Screened UCITS ETF USD (Acc)
- iShares Global Aggregate Bond ESG UCITS ETF Acc EUR-Hedged
- BNP Paribas Easy JPM ESG EMBI Global Diversified Composite UCITS ETF EUR Hedged
OSKAR VL: Vermögenswirksame Leistungen mit OSKAR im Test
Ein wirklich spannendes Produkt aus dem Hause OSKAR ist OSKAR VL. Hierbei handelt es sich um ein Konto zum Sparen von vermögenswirksamen Leistungen.
In den vergangenen Jahren war es wirklich schwer, passende VL-Produkte zum Besparen von Aktien für vermögenswirksame Leistungen zu finden. Diese Nische besetzt OSKAR mit dem hier vorgestellten Produkt.
Im Vergleich zum typischen VL-Produkt gibt es bei OSKAR VL keine Sperrfrist. Dementsprechend kannst du deinen VL-Sparplan bereits vorher verwenden.
Im Gegensatz zum klassischen OSKAR investiert OSKAR VL zu 100 % in Aktien-ETF. Dementsprechend gibt es hier keine ETC oder Anleihen. Somit gibt es bei OSKAR VL auch keine Anlagestrategien und auch keinen Inflationsschutz.
Das Investment erfolgt in die folgenden ETF:
- Invesco S&P 500 ESG UCITS ETF (Acc)
- iShares MSCI Japan ESG Screened UCITS ETF USD (Acc)
- iShares MSCI Europe ESG Screened UCITS ETF EUR (Acc)
- L&G Asia Pacific ex Japan Equity UCITS ETF
- iShares MSCI EM IMI ESG Screened UCITS ETF USD (Acc)
- iShares MSCI World Small Cap UCITS ETF
In unserem Vergleich ETF-VL-Sparen präsentiert sich OSKAR als einer der besten Anbieter am Markt.
OSKAR Black ist für Anlagesummen ab 50.000 €
Das nächste Produkt aus dem Hause OSKAR ist OSKAR Black. Hierbei handelt es sich im Grunde um OSKAR Klassik mit einigen Vorteilen.
Allerdings musst du für OSKAR Black mindestens 50.000 € investieren. Dafür profitierst du von einem exklusiven Service, geringeren Kosten, verbesserter Steueroptimierung sowie Auszahlungsplänen.
Beginnst du mit einem klassischen OSKAR und hast 50.000 € investiert, ändert sich dein Status automatisch in Black. Ab diesem Zeitpunkt profitierst du von den günstigeren Gebühren und den weiteren Vorteilen.
Bei OSKAR Black zahlst du nur 0,7 % Servicegebühr, während diese beim klassischen OSKAR bei 1,0 % liegen.
Zu beachten ist allerdings, dass die verringerten Gebühren von 0,7 % erst gelten, wenn der durchschnittliche Marktwert deines Portfolios 50.000 € im Betrachtungszeitraum betrug. Fällt der Wert unter diese Schwelle, belaufen sich deine Gebühren auf 0,8 % p.a. oder 1,0 % p.a..
OSKAR Pro richtet sich an risikofreudige Anleger
Schlussendlich möchte ich dir noch kurz OSKAR Pro vorstellen. Hierbei handelt es sich um das OSKAR für alle, die mehr wollen – mehr Risiko und mehr Fokus auf einzelne Themen.
Während das OSKAR Klassik eher ein Basisinvestment darstellt, ist OSKAR Pro ein fokussiertes Produkt. Dementsprechend liegt hier der Fokus auf einzelnen Strategien. Folgende Strategien lassen sich mit OSKAR Pro abbilden:
- Kryptowährungen
- Megatrends
- Value und Dividenden
Für OSKAR Pro haben wir einen separaten Testbericht erstellt, da das Produkt sich stark von den anderen OSKARs unterscheidet.
4. Unsere OSKAR Erfahrungen: Wie sicher ist die Geldanlage?
In diesem Abschnitt unseres Testberichts gehen wir auf die Sicherheit der Geldanlage mit OSKAR ein. Außerdem zeige ich dir, welche Erfahrungen ich mit OSKAR gemacht habe.
Bei einem Robo Advisor gibt es gleich mehrere Aspekte hinsichtlich der Sicherheit, die es zu berücksichtigen gilt. Immerhin trifft eine digitale Vermögensverwaltung automatisierte Anlageentscheidungen. Dementsprechend wichtig ist es auch, dass die entwickelte Software, der Algorithmus, sicher ist. Hier kann OSKAR gleich punkten, denn das Rechenzentrum des Unternehmens ist nach ISO 27001 zertifiziert und bietet daher eine hohe IT-Security.
Darüber hinaus kooperiert OSKAR mit der Baader Bank, welche für die Verwahrung deines Depots verantwortlich ist. Auch unser Scalable Capital Test zeigte, dass der Neobroker mit der Baader Bank kooperiert. Die Erfahrung zeigt, dass die Baader Bank seriös bei der Depotverwaltung agiert.
Gelder, die sich auf deinem Verrechnungskonto befinden, unterliegen der staatlichen Einlagensicherung. Dementsprechend erhältst du bis zu 100.000 € vom Staat erstattet, wenn das Geld im Rahmen einer Insolvenz nicht mehr verfügbar ist.
Auch hervorzuheben ist der Umgang mit deinen persönlichen Daten. Datenschutz spielt im digitalen Zeitalter eine tragende Rolle und sollte vonseiten der Kunden und Dienstleister ernst genommen werden. Bei OSKAR spielt der Datenschutz laut eigenen Angaben eine Rolle und das Unternehmen handelt ausschließlich im Rahmen der DSGVO.
Wertpapiere bei OSKAR sind Sondervermögen
Wenn du mit OSKAR investierst, dann sind deine Einlagen abgesichert. Wertpapiere gelten als Sondereigentum und gehören nicht zur Insolvenzmasse.
Grundsätzlich besteht zudem ein Herausgabeanspruch für deine Wertpapiere und du kannst diese auf ein anderes Depot transferieren. So bist du im Falle einer Zahlungsunfähigkeit optimal abgesichert.
Außerdem zeigt unser Test, dass sich OSKAR an die gängigen Richtlinien des Geldwäschegesetzes hält. Auszahlungen dürfen nämlich nur an das hinterlegte Verrechnungskonto erfolgen. Dies dient zur Absicherung deines Vermögens und zur Vermeidung von Geldwäsche.
Insgesamt zeigt unser Test von OSKAR, dass sich das Unternehmen an wichtige Standards bei der Sicherheit hält. Auch die App erfüllt wichtige Standards wie die Sperrung der Depotanzeige, wenn die App noch im Hintergrund geöffnet ist. Zudem gibt es hier biometrische Sicherheitsmechanismen, um sich vor ungewünschtem Zugriff zu schützen.
5. Die Performance von OSKAR im Test
Nun kommen wir zu einem der spannenden Themen, der Renditeerwartung bei OSKAR. Die zu erwartende Rendite hängt maßgeblich von deinem gewählten Portfolio ab. Zur Erinnerung stehen dir bei OSKAR fünf mögliche Portfolios zur Auswahl:
- OSKAR 50
- OSKAR 60
- OSKAR 70
- OSKAR 80
- OSKAR 90
Wichtig ist an dieser Stelle, dass du ein Portfolio wählst, welches zu deiner Risikoneigung und deinem Anlagehorizont passt. Wenn du lediglich wenige Jahre zur Geldanlage hast, dann wähle ein Portfolio mit einem geringeren Aktienanteil.
Je älter du bist, desto höher sollte der Anteil sicherer Wertanlagen wie Anleihen und Gold ausfallen. Junge Anleger können dahingegen ein größeres Risiko bei der Kapitalanlage eingehen. Investiere außerdem nur Geld, welches du in den kommenden Jahren nicht benötigst.
Durch das Zusammenspiel verschiedener Anlageklassen kann OSKAR eine attraktive Rendite erzielen. Hierbei solltest du allerdings beachten, dass die Wertentwicklung auf historischen Daten basiert und entsprechenden Backtests der Anlagestrategie basiert.
Die Renditeerwartungen bei OSKAR basieren auf vergangenen Daten und sind eine Interpolation in die Zukunft.
Werfen wir nun also einen Blick auf drei verschiedene OSKAR Strategien:
OSKAR 50 | OSKAR 70 | OSKAR 90 | |
---|---|---|---|
Gute Entwicklung | 8,81 % | 11,24 % | 13,66 % |
Mittlere Entwicklung | 4,35 % | 5,11 % | 5,78 % |
Schlechte Entwicklung | 0,06 % | -0,68 % | -1,56 % |
Grundlage zur Ermittlung der Rendite ist die gaußsche Normalverteilung. Für die beste Rendite werden die Ergebnisse über dem 95 % Quantil herangezogen, wohingegen die schlechte Entwicklung die Ergebnisse unter dem 5 % Quantil berücksichtigt.
Beide Ergebnisse sind dementsprechend extrem unwahrscheinlich. Wie so oft liegt die Wahrheit in der Mitte, weshalb wir die mittlere Entwicklung betrachten. Diese spiegelt genau das 50 % Quantil wider. Langfristig ist dies also der Wert, den du trotz zahlreicher Auf- und Abschwünge erwarten kannst.
Maßgeblich für die langfristige Rendite ist der Anlagehorizont sowie der Anlagezeitpunkt. Durch den sicheren Anteil wird dein Portfolio bei OSKAR stets weniger Schwankungen unterliegen als bei einem 100 % Aktieninvestment. Allerdings wirst du in Aufschwungphasen auch weniger Rendite erzielen.
Vergleichen wir OSKAR 90 mit einem ACWI ETF, dann zeigt sich, dass die Rendite vergleichbar ist.
Trotz des höheren Risikos beim ACWI aufgrund der höheren Aktienquote und der Nichtberücksichtigung von Kosten und Steuern kann OSKAR 90 hier mithalten.
Bei der OSKAR Rendite sind die laufenden Kosten für das Portfolio bereits berücksichtigt.
Bezüglich der Performance weiß OSKAR mit seinen ETF zu überzeugen. Allerdings zeigt sich auch, dass durch die eigenständige Geldanlage höhere Rendite zu erzielen sind.
Die Abweichung bei der durchschnittlichen Rendite ist insbesondere auf die Anlageentscheidung bei der Gewichtung einzelner Länder zurückzuführen. Bei OSKAR erhalten die USA eine Gewichtung von 26 %, während in einem ACWI ETF rund 60 % auf US-Werte entfallen. Dafür werden Small Caps höher gewichtet, welche tendenziell eine Outperformance gegenüber Large Caps aufweisen.
Diese Entscheidung musst du kennen und für dich akzeptieren. 2021 hatten die USA einen Anteil von 15,6 % am globalen BIP, sodass auch OSKAR eine Übergewichtung vornimmt, wenn wir das BIP als Bewertungskriterium heranziehen.
Insgesamt zeigt sich, dass OSKAR eine durchaus attraktive Rendite bieten kann. Allerdings musst du verstehen, welche Aktien hierfür verwendet werden.
6. Der Kundenservice überzeugt in unserem OSKAR Testbericht
Des Weiteren haben wir in unserem OSKAR Test auch den Kundenservice geprüft. Hierbei spielen für uns Kontaktmöglichkeiten und Antwortzeiten eine Rolle.
Neben unseren eigenen Erfahrungen mit OSKAR haben wir auch andere Kundenbewertungen einfließen lassen. Den Kundenservice kannst du also OSKAR Kunde per Chat oder Mail erreichen.
Die Beantwortung von Fragen im Live-Chat funktioniert erwartungsgemäß schnell. Hier solltest du den Chatbot lediglich nach einem Mitarbeiter fragen und du wirst direkt weitergeleitet.
Der Chatbot selbst antwortet auch recht zuverlässig auf einfache Fragen. Allerdings solltest du hier keine komplexen Fragen eingeben, sondern die vorgefertigten Fragen verwenden.
Bei Fragen per E-Mail mussten wir in unserem OSKAR Test etwas Zeit mitbringen. Am besten greifst du bei OSKAR also auf den Live-Chat zurück, um deine Anliegen schnellstmöglich zu klären.
Basierend auf andere Kundenmeinungen im Internet zeichnet sich ein vergleichbares Bild. Die Beantwortung von Fragen im Live-Chat funktioniert gut und zuverlässig. Dahingegen ist bei der E-Mail-Kommunikation etwas Geduld nötig.
7. Teilweise hohe Gebühren im OSKAR Test
Kosten und Gebühren spielen bei der Geldanlage eine wichtige Rolle. Hohe Gebühren zerren an der Rendite und haben langfristig eine hohe Auswirkung auf den Vermögensaufbau. Mit unserem Zinseszins-Rechner kannst du sehen, welchen Einfluss eine Minderrendite von nur 1 % auf einen langen Anlagezeitraum von 20 Jahren hat.
Für die Kosten und Gebühren von OSKAR haben wir nochmal einen separaten Artikel verfasst, um dir einen besseren Überblick zu verschaffen. Deshalb möchte ich mich an dieser Stelle eher kurz halten.
Allerdings zeigt meine Erfahrung mit OSKAR, dass die Gebühren teilweise sehr hoch sind. Hast du ein Portfolio mit weniger als 10.000 €, belaufen sich die Gebühren auf 1 % p.a., ab 10.000 € zahlst du noch 0,8 % Gebühren und ab 50.000 € sinken die Gebühren auf 0,7 % pro Jahr.
Zusätzlich fallen jährliche Gebühren für Produktkosten in Höhe von 0,14 % an. Für die OSKAR Pro Strategien gibt es nochmals abweichende Gebühren.
Im Vergleich hierzu sind die TER von diversifizierten ETF deutlich geringer. Wer selbst anlegt und sich selbst mit dem Rebalancing von ETF auseinandersetzt, kann hier viel Geld sparen und langfristig eine höhere Rendite erzielen.
8. Die Vor- und Nachteile von OSKAR
Abschließend wollen wir dir noch zusammenfassend eine Gegenüberstellung der Vor- und Nachteile von OSKAR geben.
Insgesamt überzeugt OSKAR im Test und macht eine Menge richtig. So gibt es hier eine klare Anlagestrategie mit einer Abschwächung der US-Allokation im Vergleich zum Weltportfolio. Zudem gewichtet OSKAR die Small Caps mit rund 15 % Allokation im Aktienteil des Portfolios stärker, um die Chancen zu nutzen.
Allerdings zeigen vor allen Dingen die letzten Jahre, dass diese Fokussierung nicht unbedingt von Vorteil ist. Durch das aktuelle Marktumfeld sind Small Caps ins Hintertreffen geraten und die starken Blue Chips haben die Performance getrieben. Der chancenorientierte Investmentansatz von OSKAR hat hier also keine Früchte getragen.
Hinzu kommen die vergleichsweise hohen Gebühren. Gerade Neueinsteiger konnten somit im Jahr 2022 Verluste erleiden und Gebühren zahlen.
Der Blick auf ein einzelnes Jahr gibt allerdings keinen Aufschluss über die langfristige Performance. Hinzu kommt die Tatsache, dass OSKAR neben den Gebühren auch vieles richtig macht.
Hier sei die hervorragende Plattform zu erwähnen, die modern, einfach und einsteigerfreundlich gestaltet ist. Außerdem kannst du alle OSKARs für deine Familie in einem Account verwalten.
Besonders gut gefallen uns zudem die unterschiedlichen Produkte von OSKAR. So gibt es das klassische OSKAR, OSKAR zum VL Sparen, OSKAR Kids sowie OSKAR Pro. Für Anleger mit einem Investment von über 50.000 € steht zudem OSKAR Black zur Verfügung.
Vorteile von OSKAR im Test
- Gute Auswahl an Strategien
- Hervorragende Produktauswahl
- Hohe Gewichtung von Small Caps
- Hervorragende App
- ETF-Sparen für Kinder möglich
- Einfacher ETF-Sparplan
- Guter Kundenservice
- Depotübertrag zu Fremdanbieter möglich
Nachteile von OSKAR im Test
- Vergleichsweise hohe Kosten
- Geringe Gewichtung von US-Aktien
- Keine 100 % Aktienstrategie möglich
9. Fazit: OSKAR bietet einen einfachen Einstieg in den Finanzmarkt
Zusammenfassend können wir festhalten, dass OSKAR einen einfachen Einstieg in das Investieren bietet. Das Produkt kann überzeugen und gerade die Möglichkeit zum VL-Sparen ist wirklich attraktiv.
Auch das automatische Rebalancing und das Verfolgen eines festen Regelwerks ist hervorzuheben. Persönliche Anlageentscheidungen spielen hier keine Rolle.
Mit den fünf OSKAR-Strategien ist auch ein passendes Produkt für viele Anleger verfügbar. Allerdings – und das ist mein größter Kritikpunkt an OSKAR – sind die Kosten recht hoch. Im besten Fall zahlen Anleger 0,84 % Gebühren pro Jahr für das Standarddepot.
Zudem werden US-Aktien, die historisch betrachtet höhere Renditen erzielen, niedriger gewichtet. Dementsprechend bietet OSKAR im Allgemeinen eine geringere Rendite als vergleichbare Indizes mit einer starken US-Gewichtung.
Aus meiner Sicht ist OSKAR ein attraktiver Anbieter für komplette Einsteiger, die sich nicht weiter mit dem Thema Geldanlage beschäftigen wollen. Wer langfristig eigene Finanzentscheidungen treffen möchte, sollte dahingegen ein ETF-Depot eröffnen und ein Anlagestrategie treffen.
10. Häufige Fragen zu OSKAR
Unsere Inhalte spiegeln nur die Meinungen und Erwartungen der Autoren wider und stellen somit keine Empfehlung zum Kaufen, Halten oder Verkaufen der genannten Wertpapiere dar.
Als Anleger*in trägst Du die volle Verantwortung für Deine Investitionsentscheidungen.
Die Autoren können in einige der beschriebenen Assets investiert sein und somit ein Interesse an deren Kursentwicklung haben.